Lieber Edelmuth,
in der Lage war ich auch schon des öfteren in den Foren, daß mich welche als "Heuchler" (= Lügner) bezichtigten, weil ich noch ZJ bin, aber hier und da von der offziellen Lehre der ZJ abweiche.
Was soll man denn machen, wenn man in einem totalitären System lebt.... Soll man sich freiwillig zur Hinrichtung begeben? Oder ist es klüger "das Beste aus der Sache zu machen". Die WTG sagt selber, daß es im theokratischen "Kriegszug" mitunter nötig ist, nicht die ganze Wahrheit zu sagen oder auch zu täuschen. Dazu könnte man Beispiele aus den Jahrbüchern zitieren und vor allem aus der Bibel. Siehe die Hure Rahab und deren Täuschung. oder betrachten wir David, der sich unter Phillistern befand. Da hat er dann den Verrückten gemimt und kam mit dem Leben davon.
In der Natur hat Gott Lebewesen auch so ausgestattet, daß sie mittels Täuschung dann überleben können. Im Krieg gelten halt andere Regeln.
Auch als Christ muß man in speziellen Situationen eine Werteabwägung vornehmen, "was ist wichtiger....".
Direkt lügen sollten wir natürlich vermeiden, aber wir müssen deshalb nicht jedem die ganze Wahrheit aufbinden.
Siehe auch Abraham und seine Halbschwester. Gerne wird der Text falsch angewandt "...verhehlen, was sie sind..."
(Psalm 26:4). Aber bei der Anwendung dieses Bibeltextes ist der Kontext zu beachten. Hier geht es um böse Menschen, die um böser Zwecke und Ziele willen "verhehlen, was sie sind", um sich irgendwo einzuschleichen und anderen zu schaden.
Aber in anderen speziellen Situationen halte ich das auch biblisch gesehen, für richtig. Hier gilt, was Jesus seinen Nachfolgern anbefahl: "Seid vorsichtig wie die Schlangen, aber friedsam wie die Tauben". (Mat 10:16)