Liebe Leser,
wenn es um die Frage "Wer ist Jesus wirklich?" geht, dann muß man natürlich auch die Frage nach der Präexistenz Jesu ansprechen. Dies wurde in diesem Forum besonders von mir des öfteren getan, natürlich mit dem entsprechenden Widerspruch.
In einem anderen Blog hat jemand die für mich provokante Behauptung aufgestellt, die "Leugnung" der Präexistenz Jesu gehöre zu den zu verwerfenden "Irrlehren" ebenso wie die "Leugnung" der Gottheit Jesu Christi. Da kommt mir doch ganz deutlich ein Trinitarier zum Vorschein. Er verwies auf Jesaja 11, wo von der Wurzel und dem Spross Isais die Rede ist und meinte, daraus könne man doch klar ersehen, daß Jesus als "Wurzel" letztendlich der Hervorbringer Isais gewesen sei.
Das konnte ich ja nun wirklich so stehen lassen....
Meine Antwort:
Lieber ....,
der Bibeltetxt Jesaja 11,10 wird falsch gedeutet, wohl auch aufgrund vielfach mißverständlicher Übersetzungen.
Der Sinn dieses Textes wird klar, wenn wir z.B. die Lutherbilbel mit heranziehen.
Jesaja 11:1 Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus einer Wurzel Frucht bringen….
Jesaja 11:10 Und es wird geschehen zu der Zeit, daß das Reis aus der Wurzel Isais dasteht als Zeichen für die Völker….
In Offenbarung 22:16 wird darauf Bezug genommen. Einige geben es mit "Wurzel und Sproß" wieder, während andere Bibelübersetzungen es mit "Wurzelspross" wiedergeben (z.B. GN oder Stenzel,Hamp,Kürzinger). Letzteres scheint vom Gesamtkontext her wohl die richtige Übersetzung zu sein, so daß die Schlußfolgerung, Jesus sei als "Wurzel" Isais schon vor seiner Geburt existent gewesen nicht richtig ist.
Mit „Reis“ und „Wurzel“ in den mißverständlichen Übersetzungen ist dasselbe gemeint! Es ist der im Hebräischen Dichtkunst häufig vorzufindende „Parallelismus“, d.h. ein und dasselbe wird mit verschiedenen Worten mehrfach hintereinander erwähnt, ebend „Parallelismus“.
http://www.monotheismus.ch/index.php/201...wirkliche-jesus
Zitat
Nun, was hat Matthäus über den Ursprung und den Anfang des Sohnes GOTTES zu sagen? Zuerst einmal müssen wir der sorgfältigen Wortauswahl von Matthäus unsere ganze Aufmerksamkeit schenken. Er beginnt damit, dass er die Schlüsselfigur in der Geschichte GOTTES einführt, indem er uns die genesis, den Stammbaum oder die Geschichte der Familie Jesu Christi darlegt, der der Sohn Davids und der Sohn Abrahams ist (Matth 1, 1). Das ist die großartige Eröffnungsaussage von Matthäus. Wir wollen hier kurz innehalten! Sohn Davids. Das ist die erste und wesentliche Definition von Jesus, und bemerkenswerterweise gibt uns Jesus am Ende des NT in Offenbarung 22, 16 die wunderbare Bestätigung seiner Identität: „Ich bin die Wurzel [d.h. Spross] [1] und das Geschlecht Davids“. (Vergleiche „Wurzel Isais“ in Jes 11, 10, – zitiert in Röm 15, 12, wo der Sinn von „Wurzel“ Abstammung aus der Familie von Isai bedeutet).
Wiederholung der entscheidenden Aussage in dem Zitat:
…zitiert in Römer 15,12 wo der Sinn von „Wurzel“ Abstammung aus der Familie von Isai bedeutet!
Gruß
vom Schrat