Schlechte Leseprobe
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Herausgeber: Wolfgang Einert (unter Mitarbeit verschiedener Brüder)
Taunusstr. 30
D - 63667 Nidda
E-Mail: info@wolfgangeinert.de
Internet: www.bibelthemen.eu / www.bibelthemen.d [fett von mir, Gerd]
Christus als All-Schöpfer und All-Veränderer
(Nach einem Wortdienst von Wolfgang Einert, Nidda)
Ihr Heiligen und Geliebten Gottes, wir machen heute Morgen
einmal Kinderstunde, nämlich Stunde der Kinder Gottes. Es geht
um etwas ganz Einfaches. Einer meiner geliebten Brüder, er ist jetzt
auch anwesend, sagt immer: "Das Geniale ist ganz einfach." Es ist
so einfach, dass es die Mehrheit der Glaubenden nicht glauben
kann. Nur einfache oder einfältige Menschen können das annehmen, was geschrieben steht.
So etwas Einfaches wollen wir jetzt betrachten. Ich lese dazu die
folgenden Verse und mache dabei ein paar Zwischenbemerkungen.
In K1:15-20 wird von Christus gesagt: "…welcher das Bild Gottes ist, des Unsichtbaren, (der unsichtbare Gott wurde abgebildet!) der Vorhergeborene aller Schöpfung, (vorhergeboren heißt,
es gab noch keine Schöpfung) weil in ihm die Alle (das All, alles,
was es gibt) erschaffen wurden, die in den Himmeln und die auf
der Erde, die Sichtbaren und die Unsichtbaren, (jetzt zählt Paulus Einzelheiten auf) seien es Throne, (da sitzt einer drauf, um den
geht es) seien es Herrschaften, (auch alle Herrschaften sind in
Ihm erschaffen) seien es Anfängliche, (das sind die hochrangigen
Engel, die vor der übrigen Schöpfung da waren) seien es Autoritäten; die Alle (das All, alles, was es gibt) sind durch ihn und hinein in ihn erschaffen ("hinein in Ihn", das klingt zwar seltsam, ist
aber ganz einfach, wenn ich es einfach so glaube, wie es da steht.
Das kann sogar ein Kind verstehen); und er ist vor allen ("vor allen" heißt, es gab sonst noch nichts anderes), und die Alle (das All,
alles, was es gibt) bestehen zusammen infolge von ihm (d.h. instrumental gelesen, dass das All nur existiert, weil Er die Voraussetzungen dafür schafft), und er ist das Haupt des Leibes (wieder
ganz einfach zu verstehen; es ist wie der Kopf auf deinem Körper),
ja, der Versammlung (wessen Haupt ist Er? Wenn du zur herausgerufenen Gemeinde gehörst, dann ist Er auch dein Haupt); er ist
der Anfängliche, der Vorhergeborene aus den Erstorbenen (Er
ist also nicht nur durch Seine Präexistenz der Anfang, sondern auch
der Erste, der dauerhaft aus Erstorbenen herauskam), auf dass er
in allem der Erste werde; da es ihm (dem Vater) wohlgefiel, die
ganze Vervollständigung in ihm (dem Sohn) wohnen zu lassen
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und durch ihn in jeder Beziehung die Alle (das All, alles, was es
gibt) hinein in ihn zu verändern (dem Vater wohlgefiel es, hinein
in den Sohn alles zu verändern [oder zu versöhnen, wie es in den
meisten Bibeln steht]), Frieden machend durch das Blut seines
Pfahles (das war das Ergebnis des Gotteshandelns auf Golgatha) –
durch ihn (den Sohn), seien es die auf der Erde, seien es die in
den Himmeln (es ist somit alles in dieses Versöhungswerk, der Allumfassenden Veränderung, hineingenommen worden).
Hast du gemerkt wie einfach das alles ist? Es ist so einfach,
dass einfache Menschen, die einfach glauben, was geschrieben
steht, es verstehen können. Wir wollen uns nun die Verse im Einzelnen anschauen.
K 1:15 – welcher das Bild Gottes ist, des Unsichtbaren1
, der Vorhergeborene aller Schöpfung2
,
Paulus spricht vom "Bild Gottes". Was ein Bild ist, weiß jeder.
Auf einem Bild sollte man das Original erkennen können. Wir hatten
einen Bruder in unserer Mitte, der war Kunstmaler3
, auf dessen Bildern konnte man erkennen, was er gemalt hatte. In der modernen
Kunst ist das meist nicht mehr der Fall.
Wenn Paulus vom "Evangelium der Herrlichkeit des Christus, der
Gottes Bild ist…"4
spricht, dann müsste man an dem "Bild", dem
Christus, den Vater-Gott erkennen können. Im Hebräerbrief (1.3)
wird vom Sohn gesagt: "…welcher die Abstrahlung der Herrlichkeit
und der Charakter seines Wesens ist und das All durch die Rede
1
unsichtbar – a vo ,ratoj (aoratos) 5x – I.) unsichtbar 1) ungesehen, d. was
man nicht sehen kann, unschaubar (ST).
2
Schöpfung – kti,sij (ktisis) – I.) Tät.: d. Erschaffung 1) d. Akt d. Erschaffens / Grundlegung / Bildens, d. Schöpfung(sakt), d. Werke d. Schöpfung
R1:20 II.) Erg.: d. Erschaffene 1) d. Schöpfung, d. Geschöpf, d. Geschaffene: 1a) d. einzelnen Dinge / Wesen, d. Kreatur; alles Geschaffene 1b) d.
Summe alles Geschaffenen, d. geschaffene Welt, d. Schöpfung III.) d.
staatliche Institution 1) jede staatliche Einrichtung, Behörden, Ämter
1P2:13 (ST).
3 Herbert Heinisch, 73776 Altbach.
4
2K4.4 vgl. H1.3
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seines Vermögens trägt…" Die Begriffe "Bild" und "Charakter seines (Gottes) Wesens" zeigen uns, dass es eine wesenhafte Übereinstimmung von Vater und Sohn gibt. Das biblische "Bild" ist also
kein Ölbild, sondern ein wesenhaftes, das auch wesenhaft mit dem
Original übereinstimmt.
Das hat uns Jesus selber bestätigt, denn Er sagte zu Seinen
Jüngern: "Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen
Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennet ihr ihn und habt ihn
gesehen. Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und
es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch,
und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat,
hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater?
Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist?
Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der
Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Glaubet mir, dass ich
in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen." (J14.6-11, ELB) Es ist wieder
ganz einfach: Wer Jesus kennt, kennt auch den Vater. Wie das mit
dem "Ineinander-Sein" funktioniert, weiß ich nicht, aber wenn der,
der das Bild Gottes ist, es so sagt, dann bin ich so einfältig und
glaube einfach, dass es so ist.
Noch eine Zwischenbemerkung für die Glaubenden, die Probleme mit der Göttlichkeit Jesu haben:5 Wir müssen die personelle
Aufgabe von dem wesenhaften Sein unterscheiden. Wesenhafte
Gleichheit ist kein Hindernis für personell verschiedene Aufgaben.
Anders ausgedrückt: Der Vater ist nicht der Sohn und umgekehrt,
aber beide sind eine wesenhafte göttliche Einheit. In J10.30 sagt
Jesus dazu: "Ich und der Vater, wir sind eins6
." Das Wort "eins" ist
eine Kardinalzahl und macht deutlich, dass es nicht nur um die
Übereinstimmung von Meinungen geht, sondern eine wesenhafte
"Einheit" vor uns steht.
Das bestätigt Jesus auch in Seinem sogenannten hohenpriesterlichen Gebet in J17.21-23, wenn Er sagt: "…auf dass sie alle eins
5
Eine ausführliche Abhandlung dieses Themas ist im "Wortdienste"-Heft
Nr. 10 vom Januar 2008 zu finden.
6 Man könnte auch lesen: "…wir sind ein und derselbe."
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seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, auf dass auch sie in
uns eins seien, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt
hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen
gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind; ich in ihnen und du in mir, auf dass sie in eins vollendet seien, und auf dass
die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast,
gleichwie du mich geliebt hast." (ELB) Es ist ein wesenhaftes "EinsSein" und "Ineinander-Sein".
5
Paulus spricht sogar von Gott-Gleichheit7
. Johannes nennt Ihn
"Wort-Gott"8
. Das ist so, weil der Sohn der Einzige ist, der direkt aus
Gott herauskam. Deshalb nennt Ihn Johannes einziggezeugt o. einziggeboren (J1.18).
Es ist also gemäß J17.21-23 ein wechselseitiges IneinanderSein, und die evkklhsi,a (ekkläsia) ist mit in diese wesenhafte Einheit
hineingenommen. Ich erinnere an die Matrjoschka9
. Es ist wiederum
ganz einfach. Du solltest es einfach nur glauben. Es ist so einfach,
dass etliche damit Verständnisprobleme haben.
Zurück zu unserem Vers (K1.15). "Bild" heißt also, es geht um
eine wesenhafte Darstellung Gottes in dem Christus. Weiter sagt
Paulus in diesem Vers, dass Christus der "Vorhergeborene aller
Schöpfung"
2
ist. Das unterstreicht Seine einzigartige Stellung als
"Einziggezeugter", weil aus dem Vater nichts anderes herauskam
als nur der Sohn. Alles andere ist dann aus dem Sohn gekommen,
der ja im Hebräerbrief10 als der Schöpfer definiert wird.
7
P2.6 - grie. i;soj (isos) sowohl qualitativ als auch quantitativ identisch. Zu
deutsch: Menge und Inhalt sind gleich.
8
J1.1
9 Matrjoschka (russisch матрёшка, im Deutschen auch »Matroschka«,
engl. Transkription Matryoshka) sind aus Holz gefertigte und bunt bemalte,
ineinander schachtelbare, eiförmige russische Puppen. Wenn du dir vorstellst, dass du in dieser Darstellung die mittlere von fünf Puppen bist,
dann sind in dir der Vater und der Sohn als die zwei kleineren Puppen und
um dich herum wiederum der Vater und der Sohn als die zwei größeren
Puppen. Es ist ganz einfach.
10 H1.8-10
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Der Begriff "Vorhergeborener" macht noch etwas deutlich: Vorhergeboren ist nicht geschaffen, sondern bezeichnet eine vorrangige Stellung. Im Falle von Jesus ist es der höchste Rang. Das wird
auch zwei Verse weiter bestätigt: "…und er ist vor allen, und die
Alle11 bestehen zusammen infolge von ihm." (K1.17)
Wozu ist dieses "Bild Gottes" noch notwendig? In 1T1.17 wird
Gott als "unsichtbar" bezeichnet, und in 1T6.16 heißt es: "…der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den
nicht einer der Menschen gewahrte, auch nicht zu gewahren vermag." In Seinem Bild, dem Christus, ist es uns möglich, den Vater
zu "sehen".
Die einzigartige Stellung des Sohnes wird nun mit den folgenden
Worten weiter begründet:
K 1:16 – weil in ihm die Alle11 erschaffen wurden, die in den
Himmeln und die auf der Erde, die Sichtbaren und die Unsichtbaren, seien es Throne, seien es Herrschaften, seien es Anfängliche,
16 seien es Autoritäten;
17 die Alle11 sind durch ihn und
hinein in ihn erschaffen;12
Das ganze All wurde "in Ihm" erschaffen. Es ist wieder ganz einfach, du brauchst nur zu glauben, was da steht. Ein zweiter Textzeuge ist R11:36: "Da aus ihm und durch ihn und hinein in ihn das
All ist. Ihm ist die Herrlichkeit hinein in die Äonen. Amen." Hier im
11 das All / die Alle – ta . pa ,nta (ta panta) – w. die alle (DÜ); die Gesamtheiten (PF); das All (KNT); alle Dinge (ELB u.a.); d.i. alles, was es gibt,
sowohl im Himmel als auch auf Erden, also die gesamte Schöpfung.
Vorkommen von "ta . pa ,nta" (ta panta) 35x:
MK4.11; A17.25; R8.32; 11.36; 1K2.15; 8.6; 12.6,19; 15.27,28; G3.22;
E1.10,11,23; 3.9; 4.10,15; P3.8,21; K1.16,17,20; 3.8,11; 1T6.13; H1.3;
2.8,10; EH4.11.
"ta . de. pa ,nta" (ta de panta) 4x, die aber Alle: 1K11.12; 2K5.18; 12.19;
E5.13.
12 Anmerkung zu K1.15-17: Alle Schöpfung war, bevor sie ins Sichtbare
gestellt wurde, in Gott vorhanden. Denn gemäß R11.36 ist "…aus ihm das
All…". Da ferner der Sohn das Einzige ist, was direkt aus dem Vater kam,
war somit alles Geschaffene dann im "Vorhergeborenen", aus dem es
dann herauskam und als Schöpfung sichtbar wurde.
- 9 -
Römerbrief ist zwar in erster Linie vom Vater-Gott die Rede; da
Paulus aber im Gesamtzusammenhang aus Jesaja13 zitiert, ist dies
unter Berücksichtigung von H1.8-10, wo der Vater den Sohn Schöpfer nennt, auch auf den Sohn anwendbar.
Außerdem zeigt uns auch J1.3,10, dass alles durch den "WortGott" wurde, welcher Christus ist. Auch die Äonen sind "in Ihm" erschaffen worden.14
Besondere Aufmerksamkeit richtet Paulus nun noch auf die unsichtbaren Geistesmächte, die er Throne, Herrschaften15, Anfängliche
16, Autoritäten17 nennt. Diese Aufzählung ist ähnlich wie in E1.21
mit dem Unterschied, dass dort "Vermögenskraft" steht und hier
"Throne".
Durch die Auferweckung und Erhöhung des Christus "…oben
über jedem Anfänglichen16 und jeder Autorität17 und Vermögenskraft und Herrschaft15 und jedem Namen, der genannt wird, nicht
allein in diesem Äon, sondern auch in dem künftigen", ist gemäß
E1.10 die dort genannte Zielbestimmung umsetzbar geworden, die
sich Gott vorgesetzt hat, nämlich: "…eine Verwaltung der Vervoll-
13 vgl. JJ40.13 mit R11.34ff; s.a. 1K8.6.
14 H1.2
Anmerkung: Die Äonen gehören somit zur Schöpfung und haben Anfang
und Ende. Das Wort mit "Ewigkeit" zu übersetzen ist irreführend. S. dazu
auch im Anhang von KK-Band 6, 7b oder 11 die Abhandlung: "Äon, äonisch, zu Unrecht mit Ewigkeit oder ewig übersetzt."
15 Herrschaft – kurio,thj (kyriotäs) 4x, E1.21; K1.16; 2P2.10; JD8 – die
Herrschaft; der, der die Herrschaft hat (Sch).
16 Anfänglicher – a vrch, (archä) 55x – Anfang, -sein, -seiender (FHB); der
Anfang einer Sache, eines Raumes, die Obrigkeit, die Herrschaft; übertr.
von den Engeln, denen von Gott Herrschaft und Gewalt übertragen ist
(Sch).
17 Autorität – evxousi,a (exousia) – w. aus Sein; Vollmacht; Befugnis (HM);
1) Das Belieben, die Freiheit, zu tun, was man will; 2) die Macht, die Einer
ausübt; die Gewalt; 3) metonymisch (übertr. d.Vf.) bezeichnet evxousi,a a)
diejenigen, die die Gewalt haben; z.B. Obrigkeit (R13.1), Engel (E3.10),
Dämonen (E2.2; K1.13); b) das, was unter Jemandes Gewalt, Herrschaft
ist (L4.6); c) das Zeichen der Herrschaft (1K11.10) (Sch).
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ständigung der Fristen18
, um die alle11 in dem Christus hinaufzuhaupten, die im Gebiet der Himmel und die, die auf der Erde sind, in
ihm." – "…und durch ihn in jeder Beziehung die Alle hinein in ihn zu
verändern, Frieden machend durch das Blut seines Pfahles – durch
ihn, seien es die auf der Erde, seien es die in den Himmeln."
(K1.20)
Eine andere Formulierung für das gleiche Ziel finden wir noch in
1K15.24: "…dann die Vollendigung, wann er die Regentschaft dem
Gott und Vater gibt; wann er alles Anfangseiende16 und alle Autorität17 und Vermögenskraft unwirksam gemacht hat." Das Endziel ist,
dass Gott allen alles sein wird: "Wann ihm aber das All11 untergeordnet ist, dann wird auch der Sohn selbst dem untergeordnet
sein, der ihm das All11 unterordnete, auf dass Gott alles in allen sei."
(1K15.28)......