Israel

#1 von Jurek , 04.10.2009 10:31

Ich sehe die Sache mit Israel so wie hier in der TV-Sendung „Schlag die Bibel auf“ (Serie 7, Folge 6) unter dem Thema „Erlösung: Im Römerbrief“ (dort eher zum Schluss der Aufzeichnung) besprochen.

Natürlich hat GOTT die fleischlichen Juden nicht verworfen (wie sonst keinen anderen Menschen, der keine Sünde gegen HG begangen hat), aber in der Zeit der Gnade, ist nun die Zeit sich JETZT zu entscheiden, zum Israel GOTTES zu gehören (Gal 3:26-29). Wenn JESUS zum Gericht kommt, wird es zu spät sein, egal zu welcher Nation man gehört. HEUTE wird das Evangelium allen Menschen verkündet.

Auch ICH bin ein ‚Israelit’! ;)

Als GOTT Adam und Eva erschaffen hat, hat ER es nicht als Vorsatz beabsichtigt, dass sie sterben sollen und Unheil (Sünde) in die Welt bringen sollen. Genauso mit Israel - auch da können sich aufgrund des eigenen Willens des (der) Menschen, einige Vorgänge im Vorsatz GOTTES ändern, auch wenn der Vorsatz GOTTES selber, sich nicht ändert, da ER für alles ein Ausgleich schafft.
Auch wenn fleischliches Israel nicht gänzlich für immer verworfen ist, entscheidet wird sich in der Zukunft >> 1.Joh 5:12. Die rechtzeitige Entscheidung!


 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009

zuletzt bearbeitet 24.11.2009 | Top

Römer 9-11

#2 von Jurek , 10.10.2009 09:42

Von @Epouranier der Kommentar zum Römer-Brief, Kap. 9-11

Römer 9:1-3

1 Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist, 2 dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen; 3 denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch;

Manche Christen sind der Meinung, alle Juden würden gerettet werden. Sie stützen ihren Glauben auf einen Text der sich im Kapitel 11 dieses Briefes befindet wo geschrieben steht dass "ganz Israel errettet wird", Worte die sie auf die Juden anwenden.

Frage: Warum sollte Paulus im Kapitel 9 wünschen "verflucht" zu sein an Stelle seiner ungläubigen jüdischen Brüder wenn er doch durch Inspiration schon weiß, dass "ganz Israel errettet wird" ?

Damit jeder Leser auch erfassen kann, wie ernst es Paulus mit seinem gewünschten Opfer für seine Brüder ist, gebraucht er das griechische Wort anathema.

anathema bedeutet Fluch. Es bezeichnet eine Gabe, die aufgrund eines Gelübdes oder der Erfüllung eines Versprechens Gott gegenüber gegeben und zur Zerstörung bestimmt wird. In Römer 9,3 bedeutet es Entfremdung von Christus und seinem Heil. Das Wort bezeichnet keine Strafe, die zur Disziplinierung dienen soll, sondern ein Übergebensein bzw. Weihung zur Verdammung durch Gott.

Würde Paulus "große Traurigkeit haben und unaufhörlichen Schmerz in seinem Herzen" empfinden, ja sich sogar als Opfer anbieten um an Stelle seiner ungläubigen jüdischen Brüder selbst verflucht zu sein und würde er sein eigenes Heil opfern damit sie leben können wenn er doch schon weiß, dass er etwas weiter in seinem Brief schreiben wird, dass "ganz Israel errettet" wird ?

Ich habe schon gehört, wie eine Mutter sagte: "Wenn mein Kind nicht überlebt, dann will ich auch nicht mehr leben."

Ich habe auch gelesen, dass Moses ähnlich wie die obige Mutter reagierte als Gott Israel in der Wüste austilgen wollte. Moses sagte damals zu Jhwh:
Und nun, wenn du ihre Sünde vergeben wolltest! ... Wenn aber nicht, so lösche mich doch aus deinem Buche, das du geschrieben hast.
Und Jehova sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den werde ich aus meinem Buche auslöschen.
– 2Mose 32:32-33

Aber was Paulus schrieb geht viel weiter als das was diese Mutter oder Moses sagten.
Seine Liebe für die Juden war so groß dass Paulus bereit war, die Rettung der Nation zu erkaufen durch das Opfer seiner eigenen ewigen Rettung ! Würde sich Gott auf einen solchen Handel einlassen können?

Paulus ging also sogar noch weiter als Jesus:
- Jesus gab sein Leben als Opfer für die Menschen die an ihn glauben würden. Johannes 3:16,36. Nach seinem Opfertod bekam Jesus sein Leben zurück und er lebt seither im Himmel und für alle Ewigkeit.
- Paulus wollte ungläubige Juden retten auf Kosten seiner ewigen Rettung!

Würde er ein solches Angebot an Gott richten wenn er geglaubt hätte, dass letztendlich die Juden gerettet werden auch ohne an den Messias Jesus zu glauben?
Natürlich würde der gerechte Gott da nicht mitmachen.
Die Lage für die ungläubigen Juden war also nicht nur ernst, sie war hoffnungslos!

Lieber Leser, erkennst du
- die Liebe des Paulus zu seinem Volk die Israeliten und
- seine Verzweiflung, da nichts mehr zu machen war außer er versuche, sich selbst für seine ungläubigen Brüder für immer zu opfern ?

Paulus wusste ganz genau, dass es für ungläubige Juden keine Rettung gab. Woher wusste er dies? Nun, er sagt es uns selbst:
1 Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist. – Römer 9:1.
Es ist also die Wahrheit in Christus, die vom hl Geist kommt!

Es ist also verständlich, wenn Paulus schreibt:
2 dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen;

Ob es manche hier im Forum glauben werden oder nicht,
auch ich empfinde diese große Traurigkeit und diesen unaufhörlichem Schmerz in meinem Herzen für die Juden.

Jene, die die edle Gesinnung des Paulus für sein Volk hier nicht erkennen werden versuchen, die Bedeutung seiner Worte herabzumindern indem sie von einem temporären Fluch der ungläubigen Juden ausgehen, aber dies ist nicht schriftlich begründet sondern eine willkürliche Behauptung. Warum sollte Paulus sonst sein ewiges Heil anbieten, um seine ungläubige Brüder doch noch zu retten?

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#3 von Jurek , 10.10.2009 09:42

Römer 9:4-5

... (meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch;)
4 - die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen; 5 - deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.


Die Worte erinnern mich an das was Jesus einer Samariterin sagte:
21 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden. 23 Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. - Johannes 4:21-24.

"Das Heil kommt aus den Juden"!
Glücklich ist, wer dies erkannt hat und dem Messias folgt. Vor dem Kommen des Messias im 1.Jahrhundert hatten die Juden die Bündnisse, die Gesetzgebung, den Gottesdienst und die Verheißungen empfangen. Nun aber deutete Jesus eine Änderung an : man würde nicht mehr den wahren Gott in Jerusalem anbeten und auch nicht durch sichtbare, vom mosaischen Gesetz vorgeschriebenen Kulthandlungen Gott anbeten sondern in Geist und Wahrheit. Es war der Messias der nun diese Form der Anbetung einführte. Würden die Juden dem Messias folgen und den vom Messias eingeführten Gottesdienst ausüben?

Wie bevorrechtet die Juden doch waren! Sie waren die Ersten denen die Sohnschaft durch eine neue Geburt angeboten wurde. - Johannes 3:3-5. Ein treuer Rest schaffte es tatsächlich. Einige schrieben das NT das "die Gute Botschaft Jesu Christi", die "Lehre des Christus" enthält. - Markus 1:1; 2Johannes 1:9. Darunter befindet sich auch der Brief des Paulus an die Christen in Rom. Wie wertvoll dieser Brief zur Wahrheitsfindung für uns heute ist werden wir noch entdecken in den 3 Kapiteln über "Israel", die wir uns vorgenommen haben Vers für Vers zu besprechen.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#4 von Jurek , 10.10.2009 09:43

Römer 9:6-8

6 Nicht aber, daß das Wort Gottes nun hinfällig wäre! Denn nicht alle, die von Israel abstammen, sind Israel; 7 auch sind nicht alle, weil sie Abrahams Same sind, Kinder, sondern »in Isaak soll dir ein Same berufen werden«. 8 Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet.

Vergessen wir nie, dass der Jude Paulus mit "großer Traurigkeit und unablässigem Schmerz in seinem Herzen" weiterschrieb. Wenn er sagt: "nicht alle, die von Israel abstammen, sind Israel" könnte es sein, dass diese Worte auch auf den Judenstaat der 1948 gegründet wurde, zutreffen?

Tatsächlich fand im 1.Jahrhundert eine Trennung statt.
Ein Teil der Juden folgte dem Messias und bildete das Israel Gottes, dem Paulus in Galater 6:16 Frieden und Barmherzigkeit wünscht. Aber die Mehrheit der Juden verwarf damals den Messias und im Jahr 70 verwarf Gott die Nation, die in ein größeres Babylon ins Dauerexil ging. - Sacharja 5:5-11. Was übrig blieb war also das Israel Gottes auf der einen Seite und die anderen Juden die weltweit zerstreut wurden, die aber einzeln in das Israel Gottes wieder zurückkommen konnten falls sie dem Messias Jesus in ihrer jeweiligen Generation folgen würden. Gottes Barmherzigkeit erstreckt sich also weiterhin auf die Juden bis zum heutigen Tag. Dies ist auch gerecht da die Folgegenerationen nichts dafür konnten, dass ihre Väter des 1.Jahrhunderts den Messias verwarfen.

Ein Jude zu sein, ein Kind des Fleisches, führt also nicht automatisch zum Segen Gottes. Andererseits entgehen Juden nicht der Strafe nur weil sie Nachkommen Abrahams sind.

Es ist lieblos und irreführend, den Juden das Gefühl zu geben sie seien immer noch das Israel Gottes. Dies wiegt sie in falscher Sicherheit und hindert viele, demütig zum Messias zu kommen um wieder ins Israel Gottes eingepfropft zu werden. Wahre Israel-Unterstützer bemühen sich, Juden zu helfen ihre Situation zu erkennen damit sie Babylon die Große einzeln verlassen und zum Israel Gottes kommen.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#5 von Jurek , 10.10.2009 09:43

Römer 9:9

9 Denn dieses Wort ist ein Wort der Verheißung: "Um diese Zeit will ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben."

Wir haben im vorherigen Beitrag erkannt, daß "nicht die Kinder des Fleisches Kinder Gottes sind, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet." Und nun erwähnt Paulus im Vers 9 wiederum das Wort Verheißung und wendet diese auf Isaak an. Im Galaterbrief ging er ausführlicher darauf ein und das wollen wie auch tun:

21 Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt, hört ihr das Gesetz nicht? 22 Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; 23 aber der von der Magd war nach dem Fleisch geboren, der von der Freien jedoch durch die Verheißung. 24 Dies hat einen bildlichen Sinn; denn diese Frauen bedeuten zwei Bündnisse: Eines vom Berg Sinai, das in die Sklaverei hineingebiert, das ist Hagar; 25 denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn es ist mit seinen Kindern in Sklaverei. 26 Das Jerusalem droben aber ist frei, und das ist unsere Mutter. 27 Denn es steht geschrieben: "Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich in Jubel aus und rufe laut, die du keine Geburtswehen erleidest! Denn viele sind die Kinder der Einsamen, mehr als die derjenigen, die den Mann hat." 28 Ihr aber, Brüder, seid wie Isaak, Kinder der Verheißung. 29 Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so ist es auch jetzt. 30 Aber was sagt die Schrift? "Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus! Denn der Sohn der Magd soll nicht mit dem Sohn der Freien erben." 31 Daher, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien. - Galater 4:21-31.

Zu wen sagte Paulus: Ihr aber, Brüder, seid wie Isaak, Kinder der Verheißung?
Wer den Brief an die Galater gelesen hat weiß, dass Paulus an Christen schrieb, sowohl an Judenchristen wie auch an solche, die aus den Heiden kamen. Diese sind also die Erben gemäß dem Abrahamischen Bund. Die Kinder des Fleisches aber sind in die Sklaverei hineingeboren und Paulus bestätigt dies noch indem er sagt, "das jetzige Jerusalem ist in der Sklaverei mit seinen Kindern." Diese "Sklaverei" der Kinder des Fleisches endete nicht mit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels im Jahr 70 sondern setzte sich fort im "größeren Babylon" oder "Schinear" gemäß der Voraussage des Propheten Sacharja 5:5-11.

Jeder Jude der möchte, kann von einem fleischlichen Kind auch noch zu einem Kind der Verheißung werden wenn er bereit ist die Sklaverei in "Babylon der großen" zu verlassen und dem Messias Jesus zu folgen.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#6 von Jurek , 10.10.2009 09:44

Römer 9:10-18

Isaak war also der Sohn der Verheißung von Abraham und Sara und gemäß Paulus stellt Isaak die berufenen Jünger des Messias aus den Juden und Nichtjuden dar als Kinder der Verheißung, die den Samen Abrahams bilden. Sehen wir weitere Beispiele nach Sara:

10 Nicht allein aber bei ihr war es so, sondern auch bei Rebekka, als sie von einem, von unserem Vater Isaak, schwanger war. 11 Denn als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten - damit der nach freier Auswahl gefasste Vorsatz Gottes bestehen bliebe, 12 nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden -, wurde zu ihr gesagt: "Der Ältere wird dem Jüngeren dienen"; 13 wie geschrieben steht: "Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst." 14 Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Auf keinen Fall! 15 Denn er sagt zu Mose: "Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe." 16 So liegt es nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott. 17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde." 18 Also nun: Wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er.

Was lernen wir aus diesen Beispielen.
Sind alle Kinder Abrahams Berufen? Die Beispiele zeigen dass Gott seine eigene Wahl trifft ohne jemandem Rechenschaft schuldig zu sein denn er begeht keine Ungerechtigkeit. Er erwählte Isaak und nicht Ismael, dann Jakob (Israel) und nicht Esau. Mit Pharao sind wir schon in der Zeit der 12 Söhne aus denen die 12 Stämme Israels wurden und beim Exodus war schon ein großes Volk entstanden. Ohne Zweifel war es Gottes auserwähltes Volk. Alles hatte so gut begonnen!

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#7 von Jurek , 10.10.2009 09:44

Römer 9:19-33

Die Glaubensgerechtigkeit für Juden und Nationen


19 Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden? 20 Ja freilich, Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst gegen Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich so gemacht? 21 Oder hat der Töpfer nicht Macht7 über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen? 22 Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erweisen und seine Macht zu erkennen zu geben, mit vieler Langmut die Gefäße des Zorns ertragen hat, die zum Verderben zubereitet sind, 23 und wenn er handelte, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens zu erkennen gebe, die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat, 24 nämlich an uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen. 25 Wie er auch in Hosea sagt: "Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte." 26 "Und es wird geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden." 27 Jesaja aber ruft über Israel: "Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, nur der Rest wird gerettet werden. 28 Denn indem er das Wort vollendet und abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen." 29 Und wie Jesaja vorher gesagt hat: "Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleich geworden." 30 Was wollen wir nun sagen? Dass die Nationen, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; 31 Israel aber, das einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebte, ist nicht zum Gesetz gelangt. 32 Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als aus Werken geschah. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, 33 wie geschrieben steht: "Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden."

In klaren Worten schildert Paulus, wie es dazu kam, dass jene die "Nicht-mein-Volk" waren "sein Volk" wurden indem ein Rest Juden mit vielen Menschen aus de Nationen berufen wurden. Dies ist das Israel Gottes. Auf diese Weise erlosch Israel nicht als Volk wie die Moabiter, Ammoniter, Girgaschiter usw denn wäre dieser kleine Rest Messiasanhänger nicht erhalten geblieben, so wäre dieses Volk wie Sodom und Gomorrha geworden und wie andere verschwundene Völker des Altertums.

Und was geschah mit jenen Juden, die nicht an den Messias glaubten?
Im Jahr 70 wurde ihre Nation aufgelöst und als Überlebende eines ehemals so stolzen Volkes das sich am Stein des Anstoßes, am Fels des Ärgernisses bis zu diesem Zeitpunkt stieß, wurden sie in alle Welt zerstreut. Seitdem befinden sie sich zum 2.Mal im Babylonischen Exil, "in einem größeren, weltweiten Babylon." Einziger Lichtblick: sie können einzeln aus "Babylon der großen" hinausgehen und in das Israel Gottes wieder aufgenommen werden denn es gibt nur ein Volk Gottes und das wird von Petrus sehr genau beschrieben in seinem Briefe an Mitchristen:

4 Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, 5 lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott hochwillkommen durch Jesus Christus! 6 Denn es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt4, wird nicht zuschanden werden." 7 Euch nun, die ihr glaubt, bedeutet er die Kostbarkeit; für die Ungläubigen aber gilt: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein5 geworden", 8 und: "ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses". Da sie nicht gehorsam sind, stoßen sie sich an dem Wort, wozu sie auch bestimmt8 worden sind. 9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat; 10 die ihr einst "nicht ein Volk" wart, jetzt aber ein Volk Gottes seid; die ihr "nicht Barmherzigkeit empfangen hattet", jetzt aber Barmherzigkeit empfangen habt. - 1Petrus 2:4-10.


 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009

zuletzt bearbeitet 18.09.2012 | Top

Römer 9-11

#8 von Jurek , 10.10.2009 09:45

Römer 10:1-13

Christus hat die Herrschaft des Gesetzes beendet


1 Liebe Brüder und Schwestern, ich wünsche mir sehnlichst und bitte Gott inständig, dass auch mein Volk gerettet wird. 2 Denn ich kann bezeugen, dass die Israeliten Gott dienen wollen, mit viel Eifer, aber ohne Einsicht. 3 Sie haben nämlich nicht erkannt, wie sie Gottes Anerkennung finden können, und versuchen immer noch, durch eigene Leistungen vor ihm zu bestehen. Deshalb lehnen sie ab, was Gott ihnen schenken will. 4 Christus hat das Gesetz erfüllt und damit die Herrschaft des Gesetzes beendet. Wer ihm vertraut, wird von Gott angenommen. 5 Wer dennoch durch das Gesetz vor Gott bestehen will, für den gilt, was Mose geschrieben hat: "Wer alle Forderungen des Gesetzes erfüllt, wird dadurch leben." 6 Aber wer den Weg zu Gott durch den Glauben an Christus gefunden hat, über den sagt die Heilige Schrift: "Du brauchst nicht länger darüber nachzudenken, wie du in den Himmel steigen willst" - um Christus herabzuholen. 7 Ebenso brauchst du nicht mehr zu fragen: "Wer will hinabsteigen zu den Toten?" - um Christus von dort heraufzuholen. 8 Stattdessen heißt es: "Gottes Wort ist dir ganz nahe; es ist in deinem Mund und in deinem Herzen." Das ist nämlich das Wort vom Glauben, das wir verkünden. 9 Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: "Jesus ist der Herr!", und wenn du von ganzem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, dann wirst du gerettet werden. 10 Wer also von Herzen glaubt, wird von Gott angenommen; und wer seinen Glauben auch bekennt, der findet Rettung. 11 So heißt es schon in der Heiligen Schrift: "Wer auf ihn vertraut, steht fest und sicher." 12 Da gibt es auch keinen Unterschied zwischen Juden und anderen Völkern: Gott ist ein und derselbe Herr, der aus seinem Reichtum alle beschenkt, die ihn darum bitten. 13 "Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, der wird von ihm gerettet." - Römer 10:1-13

Der Bitte des Paulus für die Rettung der Juden schließe ich mich von Herzen an.

Wie einfach ist doch im Grunde genommen die Rettung geworden.
Der Glaube an den Messias Jesus bringt "Glaubensgerechtigkeit" sowohl den Juden wie auch den Menschen der Nationen. Wie wunderbar, dass es keinen Unterschied mehr gibt zwischen den Völkern:

11 Dann ist unwichtig, ob einer Grieche oder Jude ist, beschnitten oder unbeschnitten, ob er aus einem Volk ohne hohe Kultur kommt, ob er aus einem Nomadenvolk stammt, ob er ein Sklave oder Herr ist. Wichtig ist einzig und allein Christus, der in allen lebt. - Kolosser 3:11


Israel hat keine Entschuldigung

14 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? 15 Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jesaja 52,7): »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!« 16 Aber nicht alle sind dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1): »Herr, wer glaubt unserm Predigen?« 17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. 18 Ich frage aber: Haben sie es nicht gehört? Doch, es ist ja »in alle Lande ausgegangen ihr Schall und ihr Wort bis an die Enden der Welt« (Psalm 19,5). 19 Ich frage aber: Hat es Israel nicht verstanden? Als Erster spricht Mose (5.Mose 32,21): »Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Nicht-Volk; und über ein unverständiges Volk will ich euch zornig machen.« 20 Jesaja aber wagt zu sagen (Jesaja 65,1): »Ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten, und erschien denen, die nicht nach mir fragten.« 21 Zu Israel aber spricht er (Jesaja 65,2): »Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach dem Volk, das sich nichts sagen lässt und widerspricht - Römer 10:14-21.

Hatten die Juden nie etwas von Jhwh gehört? Natürlich kannten sie den wahren Gott! Aber nun sollten sie von seinem Gesandten hören, von Jesus in dessen Namen sie gerettet werden konnten, was natürlich auch für die anderen Völker galt bis zum heutigen Tag und auch in der Zukunft.

Es trifft zwar zu dass wir im Vers 13 das Zitat aus Joel 3:5 finden wo der Name Jhwh steht und im ganzen AT wurden die Juden im Namen Jhwhs gerettet. Nun aber war eine Änderung eingetreten, die Rettung sollte durch den Messias Jesus erfolgen, der in einem Gebet in Anwesenheit seiner Jünger zu seinem himmlischen Vater sagte:
12 Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast,... - Johannes 17:12.
Alles was Jesus sagte und tat geschah im Auftrag des Vaters.

Und falls noch Zweifel bestehen sollten in wessen Namen man gerettet wird:
8 Da sprach Petrus, erfüllt mit Heiligem Geist, zu ihnen: Oberste des Volkes und Älteste! 9 Wenn wir heute über die Wohltat an einem kranken Menschen verhört werden, wodurch dieser geheilt worden ist, 10 so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten - in diesem Namen steht dieser gesund vor euch. 11 Das ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, verachtet, der zum Eckstein3 geworden ist. 12 Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen. - Apg 4:8-12.

Seit nahezu 2000 Jahren wird Tag für Tag den Juden die Hand ausgestreckt damit sie an den Messias Jesus glauben um gerettet zu werden!

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#9 von Jurek , 10.10.2009 09:45

Römer 11:1-10

Nur ein Rest hat die Botschaft angenommen


1 Ich frage nun: Hat Gott sein eigenes Volk verstoßen? Das kann nicht sein! Ich selbst bin ja ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams aus dem Stamm Benjamin. 2 Gott hat das Volk, das er von Anfang an erwählt hatte, nicht verstoßen. Ihr wisst doch, was in den Heiligen Schriften von Elija berichtet wird, der sich bei Gott über dieses Volk beklagte. 3 »Herr!«, sagte er, »sie haben deine Propheten umgebracht und deine Altäre niedergerissen. Ich allein bin übrig geblieben, und nun wollen sie mich auch noch töten!« 4 Was gab Gott ihm zur Antwort? »Siebentausend Männer habe ich mir übrig behalten, die alle den Götzen Baal nicht angebetet haben.« 5 So ist es auch jetzt: Aus Gnade hat Gott einen Rest ausgewählt. 6 Wenn aber aus Gnade, dann gibt nicht mehr das menschliche Tun den Ausschlag. Sonst wäre die Gnade nicht wirklich Gnade. 7 Wie steht es also? Das jüdische Volk als Ganzes hat nicht erreicht, worum es sich so sehr abmüht: die Anerkennung bei Gott. Nur die haben dieses Ziel erreicht, die Gott aus seinem Volk ausgewählt hat. Die Übrigen hat er starrsinnig gemacht, 8 wie es in den Heiligen Schriften vorhergesagt ist: »Gott hat ihren Geist verdunkelt, sodass sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, bis zum heutigen Tag.« 9 Und David sagt: »Ihre Opfer sollen ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick werden, zum Verderben und zum Strafgericht. 10 Lass sie blind werden, damit sie nichts mehr sehen. Beuge ihren Rücken für immer unter das Sklavenjoch!«

Klare Aussage: Gott hat sein eigenes Volk nicht verstoßen!
Aber wer ist dieses Volk?
7000 Männer (ohne die Frauen und Kinder) waren in den Tagen Elijas übriggeblieben. "So ist es auch jetzt", also in den Tagen des Apostels! Aus Gnade hat Gott einen Rest ausgewählt: 3000 zu Pfingsten, kurz danach 2000 dazu usw.

Die Übrigen sind „starrsinnig“ schreibt Paulus unter Inspiration. Im griechischen Text heißt es eporothesan = sind verstockt worden.

Diese „Übrigen“ behaupteten zwar Kinder Abrahams zu sein:
39 Sie wandten ein: »Unser Vater ist Abraham!« Jesus erwiderte: »Wenn ihr wirklich Abrahams Kinder wärt, würdet ihr in seinem Sinne handeln. – Johannes 8:39.

Abraham hatte Glauben und er ist nur der Vater all derer die Glauben!
___________

Wie wir weiter oben gelesen haben wurde "ein Rest" unter den Juden also im 1.Jahrhundert und bis heute ausgewählt.

Um aber das ganze Ausmaß der Verhärtung der "Übrigen" des jüdischen Volkes, die den Messias bis zum heutigen Tag ablehnen, zu erfassen müssen wir uns noch etwas näher mit folgenden Versen befassen:

7 Wie steht es also? Das jüdische Volk als Ganzes hat nicht erreicht, worum es sich so sehr abmüht: die Anerkennung bei Gott. Nur die haben dieses Ziel erreicht, die Gott aus seinem Volk ausgewählt hat. Die Übrigen hat er starrsinnig gemacht, 8 wie es in den Heiligen Schriften vorhergesagt ist: »Gott hat ihren Geist verdunkelt, sodass sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, bis zum heutigen Tag.« 9 Und David sagt: »Ihre Opfer sollen ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick werden, zum Verderben und zum Strafgericht. 10 Lass sie blind werden, damit sie nichts mehr sehen. Beuge ihren Rücken für immer unter das Sklavenjoch!« - Römer 11:7-10.

Die Übrigen hat er starrsinnig gemacht, lautet im griechischen Text: hoi de loipoi eporotesan was buchstäblich Wort für Wort übersetzt ergibt: aber die Übrigen sind verstockt worden.

eporotesan kommt von poroo = verhärten, verstocken, hart wie Stein machen oder verhornt und für Berührungen gefühllos wie Hornhaut machen. Dies sollte also der Zustand der "Übrigen" durch die Jahrhunderte sein, mit Ausnahme derer die zum "Rest" seit dem 1.Jahrhundert gehören und die dem Messias folgten oder noch folgen.

Und wie lange würde dieser Zustand der Verhärtung der "Übrigen" andauern?
Sie würden für immer unter dem Sklavenjoch bleiben.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#10 von Jurek , 10.10.2009 09:46

Römer 11:11-21

Das Heil im Blick auf Israel und die Nationen


11 Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Auf keinen Fall! Sondern durch ihren Fall ist den Nationen das Heil geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen. 12 Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt ist und ihr Verlust der Reichtum der Nationen, wie viel mehr ihre Vollzahl! 13 Denn ich sage euch, den Nationen: Insofern ich nun der Nationen Apostel bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren, 14 ob ich auf irgendeine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur Eifersucht reizen und einige aus ihnen retten möge. 15 Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anders sein als Leben aus den Toten? 16 Wenn aber das Erstlingsbrot heilig ist, so auch der Teig; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige. 17 Wenn aber einige der Zweige herausgebrochen worden sind und du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mit teilhaftig geworden bist, 18 so rühme dich nicht gegen die Zweige! Wenn du dich aber gegen sie rühmst - du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich. 19 Du wirst nun sagen: Die Zweige sind herausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde. 20 Richtig; sie sind herausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich! 21 Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht geschont hat, wird er auch dich nicht schonen.

Was lange Zeit ein Geheimnis blieb wurde offenbar als immer mehr Nichtjuden sich den Judenchristen anschlossen:

So spricht Jehova der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist. - Sacharja 8:23.

Die zwölf Apostel des Messias waren Juden und dies waren auch die 120 Jünger die zu Pfingsten versammelt waren als der hl Geist ausgegossen wurde. Zunächst kamen zuerst tausende Juden und Proselyten aber bald auch allmählich immer mehr Samariter und Menschen aus den Heiden dazu. Ohne Zweifel hat sich aber das Verhältnis "Juden/Nichtjuden" mit der Zeit immer mehr zu Gunsten der Menschen aus den Nationen verschoben. Heute findet man relativ wenige Judenchristen in christlichen Gemeinden.

Dennoch bleiben die Judenchristen "die Wurzel" die die christlichen Nichtjuden trägt.

Wir sind uns also schon darüber einig, dass die Wurzel auf jeden Fall jüdisch ist, da Abraham der "Vater" ist.
Aber aus welchen Juden ging das Christentum hervor?

Wie wir aus dem Galaterbrief im Kapitel 4:22-31 sehen, hat Abraham "Kinder gemäß dem Fleisch" und "Kinder der Verheißung". Durch wen wurden die Menschen der Nationen am Anfang zum Messias geführt? War es durch die Kinder Abrahams gemäß dem Fleisch (die Juden im allgemeinen) oder war es durch Judenchristen (die ersten "Kinder der Verheißung" , geboren durch das "Jerusalem droben")? Die Antwort ist eindeutig: Das Christentum ging aus Judenchristen hervor und es waren keine ungläubige Juden sondern nur Judenchristen die die Heiden zu Christus führen konnten ! Die ungläubigen Juden wurden ja aus dem Ölbaum herausgebrochen. Die Zweige des Ölbaums bestehen also aus Judenchristen und Christen aus den Nationen, die zusammen die "Kinder der Verheißung" sind.

Durch Gottes Gnade ist es seit dem 1.Jahrhundert bis heute noch möglich, dass Juden die zum Messias Jesus kommen wieder in den Ölbaum eingepfropft werden, aber das sind ja dann auch Judenchristen.
Das "Israel Gottes" ist also christlich!

Wir werden uns noch weiter mit dem Ölbaum befassen.

- - - - - - - - -

Nachdem Paulus klargestellt hat, dass der Ölbaum christlich ist da er aus Judenchristen und aus Christen der Nationen besteht, geht er nun näher auf die Christen aus den Heiden ein.

Haben denn etwa die Christen aus den Heiden Grund zur Überheblichkeit gegenüber den Juden?
Keineswegs. Auch ist die Judenfeindlichkeit in der Christenheit ungerechtfertigt, nicht nur weil die Nationen die die Christenheit bilden es keineswegs besser gemacht haben als die ehemalige Nation Israel die im Jahr 70 zu Ende ging, sondern auch weil Gott unparteiisch ist. Paulus sagte zu den Christen aus den Heiden:

18 so rühme dich nicht gegen die [jüdischen] Zweige! Wenn du dich aber gegen sie rühmst - du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich. 19 Du wirst nun sagen: Die Zweige sind herausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde. 20 Richtig; sie sind herausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich! 21 Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht geschont hat, wird er auch dich nicht schonen. - Römer 11:18-21.

Lieber „Heiden“christ, alles was du bisher erreicht hast als Zweig des Ölbaums ist aus reiner Gnade. Dass du heute ein Christ bist verdankst du Gott, Jesus und Juden wie z.B. dem Paulus, der als Apostel der Heiden das Evangelium deinen Vorfahren überbracht hat. Nun hast du Gelegenheit, den Juden die in deinem Land leben von der Einladung Gottes zu erzählen, in den Ölbaum wieder eingepfropft zu werden. Noch ist die Zeit dafür nicht abgelaufen. Nicht Überheblichkeit sondern Liebe gegenüber den Juden ist angebracht. Dies ist der richtige Weg ihnen zu helfen wie einst Judenchristen den Heiden geholfen haben. Der falsche Weg wäre, sie in falscher Sicherheit zu wiegen indem du sie in der Annahme stärkst, die Kinder Abrahams gemäß dem Fleische seien immer noch die Auserwählten Gottes. Dies wäre nicht nur lieblos ihnen gegenüber, es wäre sogar irreführend.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#11 von Jurek , 10.10.2009 09:46

Römer 11:22-32


Paulus bringt nun seine Argumentation über den Ölbaum zum Abschluß:

22 Darum sieh die Güte und den Ernst Gottes: den Ernst gegenüber denen, die gefallen sind, die Güte Gottes aber dir gegenüber, sofern du bei seiner Güte bleibst; sonst wirst du auch abgehauen werden. 23 Jene aber, sofern sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder einpfropfen. 24 Denn wenn du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, abgehauen und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden die natürlichen Zweige wieder eingepfropft werden in ihren eigenen Ölbaum.

Es ist bekannt, dass am Anfang des Christentums nur Juden und Proselyten den hl Geist ab Pfingsten empfingen.
Bald ging aber die besondere exklusive Gnadenzeit für Juden zu Ende. Die ersten Heidenzweige wurden dann ab dem Jahr 36 eingepfropft als der heidnische Hauptmann Kornelius mit hl. Geist und Wasser getauft wurde.

Paulus schrieb seinen Römerbrief in den Jahren 56-57. Zu diesem Zeitpunkt wurden also schon seit 20 Jahren heidnische Zweige in den Ölbaum eingepfropft. Was würde aber mit den ungläubigen jüdischen Zweigen geschehen die vom Ölbaum abgehauen wurden? Ohne Zweifel konnten jüdische ungläubige Zweige wieder eingepfropft werden. Wann wäre dies möglich? Wie aus den weiteren Verse des Römerbriefes hervorgeht erfahren wir, dass die ungläubigen Juden „jetzt Barmerzigkeit erlangen“, also schon zur Zeit der Niederschrift seines Briefes im 1.Jahrhundert. Und bis wann? Lesen wir weiter:

25 Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; 26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.« 28 Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber im Blick auf die Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. 29 Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. 30 Denn wie ihr zuvor Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, 31 so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. 32 Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#12 von Jurek , 10.10.2009 09:48

Römer 11:25,26

Wir kommen nun zum Schlüsseltext des Römerbriefes der uns die Identität des Israel "das gerettet wird" offenbart:
25 Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; 26 und so wird ganz Israel gerettet werden,...

Wir sprechen jetzt von einem Geheimnis Gottes, das nur Gott durch seinen hl Geist offenbaren kann! Kommen wir also ohne zu zögern direkt auf die Auslegung der Schrift selbst durch drei Paralleltexte des von Gott inspirierten Schreibers des Römerbriefes:

Text N°1:
In Römer 9:6 spricht Paulus von 2 unterschiedlichen „ISRAEL“
- „denn nicht alle die aus Israel sind (die Kinder Abrahams gemäß dem Fleisch),
- die sind Israel (Kinder Abrahams gemäß der Verheißung).“

Text N°2:
In Römer 11:7 finden wir wieder diesen Gegensatz:
- „Was Israel (Kinder Abrahams gemäß dem Fleisch) sucht, das hat es nicht erlangt,
- aber die Auswahl
(die ausgewählten jüdischen und heidnischen Zweige des Ölbaums) hat es erlangt..“

Text N°3:
Und nun schon wieder derselbe Gegensatz in den Versen 25-26:
- Verstockung ist Israel (Abrahams Kinder gemäß dem Fleisch) zum Teil widerfahren,
- bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird; und so wird ganz Israel (Abrahams Kinder der Verheißung) errettet werden.

In diesen drei Schriftstellen stellt Paulus im Römerbrief
- das Israel (bestehend aus den natürlichen Nachkommen Abrahams)
- dem anderen Israel (Abrahams Kinder der Verheißung, bestehend aus Judenchristen und Heidenchristen) gegenüber.

Der gleiche Gegensatz finden wir im
Text N°4:
Römer 2:28
- Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung;
29

- sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben. Sein Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.

So einfach zu verstehen ist das Geheimnis Gottes über ganz Israel das gerettet wird,
vorausgesetzt man läßt sich nur von Gottes hl Geist und der hl Schrift leiten und "sich nicht selbst für klug hält" - Römer 11:25.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#13 von Jurek , 10.10.2009 09:48

Römer 11:26,27

In seinem Römerbrief hat Paulus bisher seine Argumentation mit verschiedenen Bibeltexten aus dem AT belegt. Nun zitiert er weiter Texte aus dem AT die wir etwas näher betrachten werden :

... wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.« - Römer 11:26-27.

Wann erfüllen sich diese Texte?
Eindeutig im 1.Jahrhundert als der Erlöser Jesus Christus „aus Zion“ kam.
Würde in Römer 11:26-27 die Rückkehr Jesu gemeint sein würde es heißen, dass er „aus dem Himmel“ kommt:

30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. – Matthäus 24:30
64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. - Matthäus 26:64.
16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen –1.Thessalonicher 4:16.

Jesaja 59:10 erfüllt ich also eindeutig im 1.Jahrhundert!

Und wie steht es mit Jeremia 31:33 Text den Paulus auch in Römer 11:26 zitiert. Auch dieser erfüllt sich eindeutig im 1.Jahrhundert:
14 Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht. 15 Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt hat: 16 "Dies ist der Bund, den ich für sie errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr, ich werde meine Gesetze in4 ihre Herzen geben und sie auch in ihren Sinn schreiben"; 17 und: "Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken." 18 Wo aber Vergebung dieser Sünden ist, gibt es kein Opfer für Sünde mehr. 19 Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum, 20 den er uns eröffnet hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang - das ist durch sein Fleisch – Hebräer 10:14-20.

Auch Jeremia 31:33 erfüllte sich also schon im 1.Jahrhundert und nicht erst bei Jesu Rückkehr die noch in der Zukunft liegt.
Und so ist es auch mit dem was in Römer 11:26-27 steht: es erfüllte sich bereits im 1.Jahrhundert und nicht in der Zukunft bei der Rückkehr Jesu wie manche Ausleger willkürlich behaupten.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#14 von Jurek , 10.10.2009 09:49

Römer 11:26-32

Nachdem Paulus erklärt hat, dass "ganz Israel" - die jüdischen Zweige und die heidnischen Zweige des christlichen Ölbaums - "gerettet wird", untermauert er biblisch seine Aussage indem er fortfährt:
... wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.« - Römer 11:26-27.

Warum zitiert Paulus hier nicht die Texte aus Hesekiel 36 und 37 usw mit der Behauptung, diese Texte und Römer 11:25-27 würden sich erst in Zukunft erfüllen, wenn der Messias zurückkommt?

Lesen wir noch einmal den Text im Zusammenhang mit der weiteren inspirierten Erklärung des Paulus:
... wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.«
28 Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber im Blick auf die Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. 29 Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. 30 Denn wie ihr zuvor Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, 31 so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. 32 Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.
- Römer 11:26-32.

Paulus sagt also nicht wie manche neuzeitliche Ausleger (wovon wir auch welche im Forum haben) dass die Texte die er aus dem AT zitiert, sich erst beim 2. Kommen des Messias erfüllen würden sondern er betont, indem er von den Juden spricht: "jetzt", also schon im 1.Jahrhundert und nicht erst nach Jesu Rückkehr mit Macht und Herrlichkeit.

Jeder Leser muss für sich selbst entscheiden, wem er glauben wird:
- dem inspirierten Paulus und seiner Auslegung
- oder den neuzeitlichen Auslegern?


Römer 11:31 im Detail:

Der Text von Römer 11:31 über die Juden, wird sich nicht beim 2. Kommen des Messias erfüllen, sondern wie Paulus betont schon "jetzt", also schon im 1.Jahrhundert und nicht erst nach Jesu Rückkehr mit Macht und Herrlichkeit.

Hier der Text aus Römer 11:31 nach "Das NT Interlinearübersetzung GRIECHISCH-DEUTSCH von Dietzfelbinger":

οὕτως = so
καὶ = auch
οὗτοι = diese
νῦν = jetzt
ἠπείθησαν, = sind ungehorsam gewesen
τῷ ὑμετέρῳ = wegen eurer
ἐλέει = Barmherzigkeit
ἵνα = damit
καὶ = auch
αὐτοὶ = sie
νῦν = jetzt
ἐλεηθῶσι· = mit Erbarmen beschenkt werden

Der Text lautet nach der Elberfelder:
31 so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen.

Die Ereignisse die in Römer 11:31 beschrieben werden in die Zeit der Rückkehr Jesu zu versetzen ist nicht haltbar.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


Römer 9-11

#15 von Jurek , 10.10.2009 09:50

Nach meinem Verständnis entstand "der Ölbaum" mit dem Abrahamischen Bund.
Aus der Wurzel entstand das Volk Israel, das am Sinai das mosaische Gesetz bekam um es zum Messias zu führen.

Mit dem Kommen des Messias sollte Israel dann ein Volk von Königen und Priestern werden.
Dazu wurden dann tatsächlich viele jüdische Zweige gemacht die dem Messias folgten. Die Übrigen Zweige wurden wegen ihrem Unglauben ausgerissen und als Nation im Jahr 70 in alle Winde zerstreut. Sie wurden ersetzt durch Heiden die bis zum heutigen Tag auch den Messias annahmen und weiterhin annehmen. Aber nach dem Jahr 70 bis heute sind einzeln noch viele Juden wieder in den christlichen Ölbaum eingepfropft worden als sie den Messias annahmen und Christen wurden.

Auf die Frage: Wer sind nach deinem Verständnis die natürlichen Zweige? lautet meine Antwort:
Die natürlichen Zweige sind die Judenchristen seit dem 1.Jahrhundert bis heute, bestehend aus jenen die im Stamm blieben und aus zusätzlichen Juden die wieder eingepfropft wurden. Diese sind Abrahams Kinder der Verheißung, zusammen mit den „Heiden“christen.


Wer sich schon in Ländern des Mittelmeeres aufgehalten hat konnte feststellen, dass der Olivenbaum nur einen relativ kurzen Stamm hat aus dem zahlreiche Zweige hervorgehen. Dass Paulus in seiner Veranschaulichung den Stamm einfach übergeht ist also verständlich.

Aus dem Vergleich mit einer anderen biblischen Veranschaulichung geht jedoch hervor, dass die Wurzel (mit Stamm) dem Abrahamischen Bund entspricht aus dem der „Same“ oder Leib Christi (bestehend aus dem Haupt Jesus und seinen Gliedern und Miterben) hervorgeht, was im Beispiel von Galater 4:22-31 dargelegt wird. So sagt Paulus darin:

28 Ihr aber, Brüder, seid wie Isaak, Kinder der Verheißung. 29 Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so ist es auch jetzt. 30 Aber was sagt die Schrift? "Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus! Denn der Sohn der Magd soll nicht mit dem Sohn der Freien erben." 31 Daher, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien. – Galater 4:28-31.

16 Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus ... 26 denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen. 28 Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. 29 Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach der Verheißung Erben. – Galater 3:16-29.

Aus der Wurzel des Abrahamischen Bundes kamen also sowohl Jesus wie auch die Glieder seines Leibes als "Zweige" hervor.
Das Beispiel des Paulus in Galater 4:22-31 zeigt auch, dass dem Abraham und der Sara lange Zeit kein Nachkomme gemäß der Verheißung kam und so war es auch für unseren Vater Yhwh und unsere Mutter, „das Jerusalem droben“, das erst 2000 Jahre nachdem Gott den Bund mit Abraham geschlossen hatte begann, „Kinder der Verheißung“ hervorzubringen (Jesus und die Glieder seines Leibes).

Viele verstehen nicht, dass das Volk Israel mit seinen natürlichen Nachkommen Abrahams nur vorbereitet wurde, beim Kommen des Messias Glieder seines Leibes dann erst hervorzubringen und als solche übernommen zu werden und genau dies geschah dann auch mit einem Rest Juden, die das „Israel Gottes“ bildeten wozu noch Zweige aus den Heiden hinzugefügt werden sollten. Der lange Zeit im Voraus vorbereitete jüdische Ölbaum sollte nun zu dem werden wofür er bestimmt war, eine heilige Nation von Priestern und Königen, und genau das wurde er auch mit Jesus und seinen Jüngern, zuerst aus den Juden, dann aus den Heiden.

Wer heute beim vorbereiteten jüdischen Ölbaum stehen bleibt lebt in der Vergangenheit und hat die Erfüllung verpasst.

Manche meinen, der Stamm veranschauliche Jesus. Ich würde es nicht dogmatisch behaupten da Paulus nicht vom Stamm spricht sondern von der Wurzel (der Abrahamische Bund) und von den Zweigen, den Nachkommen Abrahams als „Kinder der Verheißung“, bestehend sowohl aus Jesus wie aus Judenchristen und Heidenchristen. Das „Israel Gottes“ ist christlich, der „Ölbaum“ ist christlich.

 
Jurek
Beiträge: 15.473
Registriert am: 03.10.2009


   

Trinität
Gibt es eine Feuerhölle?

Joh 3:16
Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz