Liebe Leute,
als ich 1969 getauft wurde, war dieser Bezug zur Organisation noch nicht in der Tauffrage drin.
Und man hatte damals schon betont, daß man sich nicht einer menschlichen Organisation hingibt. Und so war man Verhältnis zur "Organisation" damals und auch heute nicht so geprägt wie bei vielen anderen Zeugen Jehovas.
Ich habe mich nicht als Teil einer "Organisation" betrachtet, so als wäre ich einer Partei beigetreten, sondern ich habe es damals so betrachtet und sehe es auch heute noch so, daß es Menschen in der Christengemeinschaft gibt, die die Führung übernehmen (Heb 13:7,17) und daß ich dankbar für diese Führung bin und diese Führung annehme. Aber nur insoweit, als sie selbst Gottes Wort beachten und vertreten.Ich bin immer noch selbst Herr über meinen Glauben! (2. Kor. 1:24). Und interessanterweise hat man vor kurzem in einem Wachtturm auch diesen Punkt bei der Frage der Gewissensfreiheit betont! Aber das ist wohl bei vielen nicht angekommen bzw. es herrscht ein gewisses "Doppeldenk" vor. Einen blinden Gehorsam der Organisation und ihrer Führung gegenüber kann ich und konnte ich nie anerkennen und habe ich nie anerkannt und auch mit meiner Taufe nicht zum Ausdruck gebracht. Ich habe es so betrachtet wie ein "freier" Journalist oder freier selbstständiger Mitarbeiter einer Firma. Die Firma begünstigt meine Tätigkeit, in diesem Fall als Christ, in dem sie mir Literatur zur Verfügung stellt, vieles organsisiert usw.
Ich fühle mich durch die nachträglichen Änderungen und Deutungen eigentlich überfahren und hintergangen. Die Gesellschaft maßt sich etwas an, was ihr nicht zusteht. Auch mit dem "Gummiparagraphen" im Hütet-die-Herde-Buch, wonach es zum Ausschluss führen kann, wenn man das Vertrauen in die Leitung der Organisation erschüttert. Das beurteilen ja dann sowieso nur diejenigen, die über einen dann zu Gericht sitzen. Auf was für einen biblischen Grundsatz will man das denn stützen, ohne die Bibel zu verbiegen? Hier geht es im konkreten Fall doch darum wem ich mehr vertraue, dem was ich selbst in der Bibel lese, oder das, was andere dazu meinen.
Damit werden sie dann doch "Herren über meinen Glauben".