Hallo
Hier einmal eine gewagte These (nachträglich überarbeitet und im Ursprung nicht von mir), die ich hier einstellen möchte. Wie denkt ihr darüber?
Es geht um Kolosser 1:15-20
15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung.
16 Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
17 Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.
18 Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei.
19 Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte
20 und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.
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Johannes 8:58 (Elberfelder): Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin ich.
Die vorhergehenden Worte Jesu:
Abraham hatte von GOTT die Zusage bekommen einen Blick in die Zeit des Messias tun zudürfen und als ihm dies gestattet wurde, da freute er sich.
Der Tag des Messias wurde Abraham in einer Vision von GOTT geschenkt.
In diesem Sinn war der Messias für Abraham schon damals gegenwärtig.
Johannes 8:56 (Elberfelder): Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.
Jesus sprach von seinem Tag, ohne zu sagen, dass er der Messias sei.
Mit der Aussage: Ehe Abraham wurde bin ich knüpft also Jesus an seine vorherige Aussage an, und sagt dass sein Tag und damit auch er selbst von den Menschen des Glaubens schon vor Abraham gesehen wurde.
Auch für diese Menschen war der Messias gegenwärtig, als sie seinen Tag schauen durften.
Eine rabbinische Auslegung zur Zeit Jesu besagte, dass GOTT schon dem Adam den Messias und seinen Tag gezeigt hatte.
Also ehe Abraham wurde, bin ich Jesus, der verheissene Messias.
2.) Kolosser 1,15-20
Es gibt eine ganze Reihe von Bibelstellen, welche deutlich machen, dass keine zweite Person als ERSCHAFFER von Himmel und Erde, oder auch des Menschen beteiligt war.
Gemäss Jesaja 44,24 schuf GOTT JHWH ohne Begleiter Himmel und Erde.
Dies behaupteten auch die Beter in Nehemia 9,5-6 JHWH, ELOHIM DU ALLEIN sagen sie.
Im AT wird nie eine zweite Person, die Schöpfungsmittler gewesen sein soll erwähnt.
Auch die Weisheit ist keine Person, sondern eine Eigenschaft GOTTES.
Wollte man sie als Person verstehen, stünde dies im Widerspruch zum ganzen AT und den Aussagen des Sprüchebuches selbst.
Im NT sprach Jesus von DEM SCHÖPFER in einer Art und Weise bei welcher man eigentlich davon ausgehen müsste, dass er von jemand anderem als SICH selbst spricht Matthäus 19,4-6; Markus 13,19
Paulus sprach von GOTT als SCHÖPFER.
In Apostelgeschichte 14,15 erwähnt er aber Jesus Christus mit keinem Wort.
In der Areopag-Rede sprach Paulus ebenfalls von GOTT als SCHÖPFER, aber Jesus Christus wird erst am Ende der Rede thematisiert, als der Mann, welchen GOTT zum Richter bestimmt hat. Apostelgeschichte 17,24-31 von der Schuld der Menschen gegenüber DEM SCHÖPFER schreibt Paulus ebenfalls ohne Jesus Christus zu nennen. Römer 1,20, Römer 1,25 Die Gemeinde betet zu GOTT, als DEM SCHÖPFER, aber sie weiss ebenfalls nichts von einem Schöpfer Jesus Christus, dieser ist nur der Gesalbte. Apostelgeschichte 4,24-30. Auch in Offenbarung 4 wird von Johannes nur EINE Gestalt auf dem Thron in einer Vision gesehen und dann als SCHÖPFER gelobt Offenbarung 4:11.
Daher komme ich zu dem Ergebnis, dass es bei der Schöpfung in Kolosser 1,15-20 um die neue Schöpfung und die neue Ordnung der alten Schöpfung in und durch Christus Jesus gehen muss. Auch der Zusammenhang, in welchen die Verse eingebettet sind sprich dafür. Denn vorher ist die Rede davon, dass
a) DER VATER uns fähig gemacht hat zum Erbteil der Heiligen im Licht
b) dass ER uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und versetzt hat in das Reich des Sohnes SEINER Liebe
c) in welchem (dem Sohn der Liebe) wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden haben. Dazu würde aber die Rede von Christus als Schöpfer oder Schöpfungsmittler der alten Schöpfung überhaupt nicht passen.
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Wenn man die These so betrachtet, würde sich der Vers 10 aus Hebräer 1:8-12 sich nicht (EVENTUELL) etwas "seltsam" (?) lesen, wenn es vom SOHN heißt, er habe alles erschaffen?
Andererseits schließt die eingefügte Meinung den Text aus Johannes 1:1 evtl. aus, dass das WORT von Anfang an war, beim VATER, und in Vers 14 als Fleisch auf die Erde in die eigene Schöpfung kam, diese Ihn aber nicht erkannte und angenommen hat.
Lieben Gruß,
Isai