Zitat von Theodoric im Beitrag #1020
Gottes erste Worte in der Bibel sind
Zitat
Es werde Licht! 1.Mo.1,3
und auch Jeschua sagte:
Zitat
Ich bin das Licht der Welt. Joh.8,12
Es ist also angemessen, daß das sichtbare Licht oder das weiße Licht, das wir sehen, aus diesen drei Farben bestehen kann: Rot, Grün und Blau. Wissenschaftler nennen sie die Primärfarben des Lichts.
Menschliche Augen haben drei Arten von Lichtzellen, um alle sichtbaren Lichtstrahlen zu interpretieren, die wir sehen. Gleiche Mengen dieser drei Lichter erzeugen die Erscheinung von Weißem Licht in unserem Gehirn.
So, nun mal ohne Gedankensprünge, warum ist es angemessen, aufgrund der beiden Bibelverse zu schließen, dass, Licht aus diesen drei Farben bestehen kann? Bitte erklären!
Wie kommt man zu der Aussage 'Ich bin das Licht der Welt' (was natürlich kein buchstäbliches Licht meint) zu der Aussage, das Licht, welches wir sehen aus den Farben Rot, Grün, Blau bestehen kann? Eine absolut unverständliche Aussage und Konstruktion und ich versuche mal, da Ordnung reinzubringen.
Wenn wir 'weißes' Licht sehen, ist der Ausdruck 'weiß' in diesem Fall kein Farbeindruck, sondern lediglich eine historische Beschreibung für das ganze sichtbare elektromagnetische Spektrum, welches physikalisch ein Kontinuum darstellt, also jede Farbe darstellt, innerhalb des sichtbaren Spektrums von ca 400nm bis ca.750 nm und damit durch die Farben Violett, Indigo, Blau, Grün, Gelb, Gelbrot, Rot lediglich präsentiert werden, da auch die Übergänge einen Farbeindruck hinterlassen, dieser aber nur messtechnisch wirklich erfassbar ist. Wenn wir tatsächlich 'Weiß' sehen, dann ist das eine Erscheinung der subtraktiven Farbmischung, die sich durch Absorptionsvorgängen an Körpern und Objekten ergibt, ist also eine sekundäre Erscheinung, wobei die additive oder besser gesagt die sog. physiologische Farbwahrnehmung eine direkte und additive Farbmischung ist. Wobei natürlich zu sagen ist, dass wir stets nur gestreutes (Beugungsvorgänge) Licht sehen, ansonsten könnten wir nicht nur nicht Farben wahrnehmen, sondern gar nichts. Licht besteht also nicht nur aus den Primärfarben, sondern stellt stets ein Frequenzband dar, wenn wir es als weißes Licht bezeichnen. Übrigens heißt es lediglich Primärfarben, weil in den Farbmischungsmodellen, sich diese Farben nicht durch Mischung der anderen Farben herstellen lassen. Mit dem Sehvorgang hat das aber nichts zu tun, denn die zuständigen Zäpfchen haben zwar den Namen Rot-Grün-Blau-Zäpfchen (u.a.) bekommen, das ist aber eher eine Laienvorstellung, denn tatsächlich heißen sie lediglich so, weil sie ihr Absorptionsmaxium innerhalb einer Frequenzkurve an diesen Stellen haben. Es werden also alle Farben wahrgenommen, dennoch gibt es ein Optimum, welches jeweils im Bereich der jeweiligen Spektralanteile Rot, Grün, Blau liegt. Rot Grün Blau werden also besonders gut wahrgenommen, während die anderen Farben eine schwächere Wahrnehmung erfahren, dennoch aber für den Farbeindruck zu Verfügung stehen, denn wir können außer Rot, Grün und Blau sehr viele Farben sehen und winzige Unterschiede wahrnehmen. Das Auge ist aber so konstruiert, dass es innerhalb der Zäpfchen für Grün/Gelb ein absolutes Optimum besitzt, diese Frequenzkurve also alle anderen übertrifft und das Auge in einer grünen Umgebung am besten sieht.
So, und wie kann man nun sagen, bei diesem Farbensehen, würden wir eine Dreieinigkeit erkennen, wenn doch klar wird, das Rot, Grün, Blau lediglich nicht durch andere Farben darstellbar sind, dennoch aber nur Anteile innerhalb eines ganzen Frequenzbandes darstellen? Tut mir leid, ich muß das wieder als Märchen für Leichtgläubige abtun. Und die Verrenkungen aus den Bibelversen eine Dreieinigkeit über die Lichtfarben abzuleiten ist nicht nur falsch, sondern höchst seltsam.
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Der Ewige hat in Seiner Güte den Menschen erlaubt, an Seiner Schöpfung eines neuen Lebens teilzuhaben. Er hat seine Schöpfung des Neuen Lebens zu einem Bild seiner selbst gemacht. Wenn ein Mann und eine Frau ein Fleisch werden, können sie mit der Gnade Gottes drei werden, das heißt, ein neues Kind wird empfangen. Die Dreieinigkeit selbst ist eine Familie von Dreien, die eins sind. Wegen der unendlichen Liebe Gottes zu uns schuf er die menschliche "Person" im Bild Gottes; 1.Mo.1,26-27.
Ja, Mann und Frau können sich reproduzieren. Sie können aber nicht nur drei werden, sondern vier, fünf oder eine ganze Horde. Das Kind, die Kinder sind genetisch eine Mischung zwischen Mann und Frau, doch trotzdem sind sie ein eigenständiges Individuum, welches mit Vater und Mutter keine Wesenseinheit bildet. Die Aussage der Trinität noch mal zur Erinnerung: Drei sind Einer. Aussage der Familie: Drei sind drei, Vier sind vier usw.
Man kann Pluralität nicht dann einfach vergleichen, wenn die eine Pluralität ein Spezifikum darstellt, welches eine Verschmelzung zu einem Wesen beeinhaltet. Das ist höchst absurd, eine Gruppenbezeichnung wie Familie auf eine Trinität anwenden zu wollen. Jeder vernünftige denkende Mensch wird dort streiken und den Unterschied sofort ausmachen.
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Ein Modell der Dreieinigkeit in der Natur ist in dem Phänomen, das wir Feuer nennen. Feuer braucht drei Dinge, um zu überleben oder zu existieren. Es braucht Wärme, Treibstoff und Sauerstoff.
Also Wärme braucht es nicht unbedingt, aber nehmen wir es mal so hin, immerhin ist es ein exothermer Vorgang. Wo haben diese drei Dinge eigentlich eine Beziehung miteinander? Brennbares Material gehört gleichzeitig zu vielen Stoffklassen, wie auch Sauerstoff aufgrund seiner Reaktionsfähigkeit in der Lage ist, viele Verbindungen einzugehen. Das nur mal vorweg, um die Multivalenz zu zeigen, die ja bei einer Dreieinigkeit gar nicht gegeben ist. Dreieinigkeit ist auch nichts was aktiviert oder in Gang gesetzt werden müßte. Wir haben also drei Dinge, die chemisch-physikalisch miteinander reagieren könnten, es aber nur unter besondern Bedingungen passiert. Wenn es passiert, werden sich diese drei Dinge sehr schnell wandeln, in Holzkohle, Rauch und Wärme. Ein passender Vergleich zur Trinität? Nun gut, es entsteht Feuer, aber taugt es als Analogon zur Trinität? Die Flamme ist ja kein Ausdruck eines dreiteiligen Geschehens, sondern lediglich Ergebnis eines Umwandlungsprozesses. Im streng chemischen Sinn eine Oxidation zweier Stoffe unter Aussendung von Licht, Wärme und Rauch. Und auch hier nochmal zur Erinnerung: Die Trinität besagt ja, Drei sind Einer. Wo ist das beim Feuer verwirklicht, wo sich beispielsweise Holz und Sauerstoff unter Zuhilfenahme einer kurzfristigen Aktivierungsenergie in einer Flamme verzehren wird, bei dem hinterher nichts bleibt was die Grundeinheit ausmachen würde. Was bleibt ist Asche, die Flamme ist weg. Umwandlung. Fertig. Ein Vereinigungsvorgang bei dem zwei Dinge kein gemeinsames Drittes erzeugen oder anders ausgedrückt zwei Ausgangsrprodukte erzeugen ein völlig unterschiedliches anderes Produkt. Auch hier zeigt eine Detailbetrachung, dass es sich bei diesem Vergleich um Rhetorik handelt, die einen falschen Vergleich zieht. Nimmt man die Flamme als Symbol für eine Trinität, müßten Holz und Sauerstoff dennoch gleichermaßen unverändert vorliegen. Nur wenn eine Flamme ohne Verbrennung der Ausgangssubstanzen vorläge, ergäbe sich ein triunes Gleichgewicht. Aber ohne Verbrennung keine Flamme, also als Anschauung ungeeignet.
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Ein anderes Beispiel der Dreifaltigkeit in der Natur ist in der Substanz Wasser, die auch für unser Leben auf der Erde lebenswichtig ist. Wassermoleküle (H2O) bestehen aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Physikalisch ist ein Wasserstoffatom an eine Seite eines Sauerstoffatoms gebunden, und ein anderes ist an die andere Seite gebunden. Sie sehen ungefähr so aus: H-O-H. Dies kann uns an die Dreieinigkeit erinnern, wo der Sauerstoff die Ruach zwischen dem Vater und dem Sohn darstellen kann, die jeweils durch die zwei Wasserstoffatome repräsentiert werden. Die Darstellung der Ruach HaKodesch durch Sauerstoff erscheint sehr passend, weil das Wort Ruach Atem bedeutet und wir wissen, daß es der Sauerstoff in der Atmosphäre ist, den wir atmen müssen, um zu leben.
Wasser oder das Wassermolekül? Das ist ein Unterschied. Ein Wassermolekül ist ein Denkmodell, denn in der Natur kommt es nicht vor. Dort ist Wasser ein Verband von unendlich vernetzten Wassermolekülen, die über die sog. Wasserstoffbrückenbindungen miteinander verbunden sind. Wasser ist ein Dipol, hat also eine partielle Ladung und außerdem ist Wasser selber bis zu einem gewisssen Grad dissoziert (Dissoziationskonstante).
Außerdem das Wasserstoffmolekül kein lineares Molekül, sondern aus sterischen und elektrischen Gründen gewinkelt. Nichts davon kann uns an die Dreieinigkeit erinnern. Denn allein die Dipoleigenschaft und die Eigendissoziation verhindern einen solchen Vergleich. Übertragen würde dies nämlich bedeuten, dass die Dreieinigkeit eine Vorzugsrichtung in dem Sinne hätte, dass unterschiedliche Bindungkräfte vorhanden wären, also Ungleichheit in den Eigenschaften und Dissoziation, nun ja, in was sollte die Dreieinigkeit denn zerfallen und wie sähe die Gleichgewichtskonstante aus. Wir hätten ein Vorliegen von Jesus-Gott, Gott-HeiligerGeist, HeiligerGeist-Jesus und Gott-HeiligerGeist-Jesus.
Wir wir es also auch drehen und wenden, aus allen diesen Vergleichen wird nichts.
Natürlich wenn man an der Oberfläche bleibt und nichts hinterfragt, nichts denkt und alles glaubt, sind solche falschen Vergleiche prima geeignet Menschen mit einem geringem Bildungsstand die Trinität zu 'plausibilisieren'. Das die Trintität in der Natur ihre Abbildungen findet ist dann aber bei näherer Betrachtung ein schlecher Scherz.