Zitat von Schrat im Beitrag #1680
1. Joh. 5:20
Zitat von Schrat im Beitrag #1680
Es geht doch um den "Wahrhaftigen" und gemäß den Zeilen des Johannes ist in diesem Zusammenhang Jehova, der Vater Jesu Christi, als "Wahrhaftiger" gemeint. Diesen gilt es zu erkennen! Zu diesem Zweck ist Christus gekommen! "Dieser ist der wahrhaftige Gott" kann sich daher vom Zusammenhang nicht auf Jesus sondern nur auf seinen himmlischen Vater beziehen!
Dazu Auszug eines Artikels, nicht von ZJ:
WER IST IN 1. JOH 5,20 DER „WAHRHAFTIGE GOTT”?
(Who Is “the True God” in 1 John 5.20?) Von Servetus the Evangelical
Spätere Kirchenväter haben einmütig 1. Joh 5, 20 als einen der grundlegenden Verse zitiert, der ihren Glauben unterstütze, dass Jesus Christus GOTT ist. Zusammen mit dem vorangehenden Vers heißt es dort: „Wir wissen, dass wir aus GOTT sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen. Wir wissen aber, dass der Sohn GOTTES gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in Seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige GOTT und das ewige Leben“ (1. Joh 5, 19-20).
In der christologischen Diskussion um 1. Joh 5, 20 geht es um die Grammatik. Die Frage ist, auf wen sich das Pronomen „Dieser“ (Gr. houtos) bezieht. Wenn houtos auf das am nächsten stehende Bezugswort verweist, das in unseren Übersetzungen in der Regel „Jesus Christus“ ist, dann nennt dieser Vers ihn indirekt „GOTT“. Wenn houtos sich aber auf die Hauptperson des vorhergehenden Teilsatzes bezieht, „den Wahrhaftigen“, womit „GOTT“, d.h. der Vater, gemeint ist, dann wird Jesus in diesem Vers nicht „GOTT“ genannt.
Dass houtos sich in 1. Joh 5, 20 auf „Jesus Christus“ bezieht, woraus sich dann ergibt, dass er „der wahrhaftige GOTT“ genannt wird, ist unter der Theologenschaft seit dem 4. Jahrhundert die vorherrschende Meinung. Oft versucht man sie mit folgenden Begründungen zu untermauern (entsprechende Entgegnungen sind gleich angefügt):
1. Eine ordentliche Grammatik erfordert, dass houtos auf das unmittelbar vorangehende Bezugswort verweist, was „Jesus Christus“ ist.
Entgegnung: Dieser bei uns übliche Sprachgebrauch kann für das neutestamentliche Griechisch nicht nachgewiesen werden. Für viele anerkannte Griechisch-Grammatiker, die ganz sicher eine grammatische Interpretation favorisieren würden, ist „GOTT“, der Vater, die Referenz zu houtos. Der Textkritiker B.F. Westcott erklärt: „Soweit die grammatische Konstruktion des Satzes betroffen ist, kann sich das Pronomen houtos entweder auf ‚in dem Wahrhaftigen‘ oder auf ‚Jesus Christus‘ beziehen. Die natürlichste Bezugnahme ist jedoch nicht das lokal nächststehende, sondern das im Denken des Apostels vorherrschende Subjekt. ... Das ist ganz offensichtlich „der Wahrhaftige“, der durch die Hinzufügung „Seines Sohnes“ noch weiter beschrieben wird. Damit fasst dieses Pronomen die Offenbarung zusammen, die in den Worten, die danach folgen, angedeutet ist ... dass GOTT, den Vater, zu kennen, ewiges Leben bedeutet.“
2. Niemand würde in einem so kurzen Abschnitt drei Mal gebetsmühlenartig wiederholend den Vater „den Wahrhaftigen“ nennen.
Entgegnung: Wiederholungen gehören zum Stil dieses Verfassers. Allerdings wiederholt er sich hier nicht drei Mal, sondern identifiziert die zunächst nicht ganz eindeutig bezeichnete Person– „der Wahrhaftige“ – als den „wahrhaftigen GOTT“. Weiterhin ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass ein Autor sich in einem einzigen Vers zwei Mal auf den Vater als „den Wahrhaftigen“ bezieht und dann ohne weitere Erklärung umschwenkt und Jesus Christus „den Wahrhaftigen“ nennt.
3. Die Bezeichnung „ewiges Leben“ muss auf Jesus Christus bezogen werden und damit ist er auch der „wahrhaftige GOTT“, denn Jesus Christus wird in 1. Joh 1, 1-2 (und in Joh 11, 25 und 14, 6) „Leben“ genannt.
Entgegnung: Der Prolog in 1. Joh 1 zeigt aber klar und deutlich, dass der Ursprung des ewigen Lebens allein „bei dem Vater war und uns offenbart worden ist“ durch „Seinen Sohn Jesus Christus“ (1. Joh 1, 2-3; s.a. 5, 11). Darum ist GOTT die einzige Quelle des ewigen Lebens für alle Menschen, unter denen auch Jesus mit eingeschlossen ist, wie er selbst mit eigenen Worten bezeugt hat (Joh 5, 26; 7, 57).
Fortsetzung des Artikels
Dieser Artikel stammt von Kermit Zarley (Servetus the Evangelical). Auf seiner Webseite – servetustheevangelical.com – kann man 50 solcher Artikel in englischer Sprache lesen. Sie sind eine Zusammenfassung seines sorgfältig recherchierten, biblisch in die Tiefe gehenden, 600-seitigen Buches mit dem Titel: The Restitution of Jesus Christ (2008)