Lieber Jurek,
Philos hat schon etliche Antworten hinsichtlich der aufgeworfenen Frage, warum Gott das Böse zuläßt gegeben, mit denen ich weitestgehend übereinstimme.
Es ist nach meiner Überzeugung sicher nicht so, daß Gott dies von Anfang an so geplant und gewußt hat.
Manche können sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden, weil sie denken zur Allmacht Gottes müsse auch Allwissenheit gehören.
Nur müssen wir mal überlegen, was Gottes Fähigkeit, Dinge vorauszusehen bedeutet und was es nicht bedeuten kann.
Für mich sieht die Lösung so aus, daß auch für einen allmächtigen Gott es Dinge gibt, die sich gegenseitig logisch ausschließen. Genauso wie die sogenannte "Quadratur des Kreises". Da Gott Liebe ist, hat er Geschöpfe geschaffen, die in seinem Bilde gemacht sind und also auch freien Willen haben, also keine Marionetten oder Roboter sind, die programmiert sind und nicht anders können. Die beiden Eigenschaften freier Wille und und Vorherwissen/Vorherbestimmung schließen sich also logisch aus. Wie Philo schon erwähnte, schließt das nicht aus, daß Gott in bestimmten Fällen Dinge vorhersieht, z.B. die unterschiedliche Entwicklung von Jakob und Esau aufgrund der Erbeigenschaften. Dies hängt auch damit zusammen, daß er bestimmt der beste "Psychologe" ist und auch Dinge steuern kann und er kennt die menschliche Natur und weiß wie Menschen im allgemeinen handeln. Ein Beispiel dafür ist Kanaan, wo er schon 400 Jahre vorher die Entwicklung vorhersah.
Die Antwort auf die Frage lautet für mich also, daß es sozusagen in der Natur der Sache lag. Gott hatte garkeine andere Wahl. Mit der Erschaffung von Adam und Eva war sozusagen "der Pfeil abgeschossen" und konnte nicht wieder zurückgeholt werden. Gott wäre sich selbst untreu und ein Lügner geworden, wenn er Adam und Eva kurzerhand aus dem Dasein genommen und ein neues Menschenpaar geschaffen hätte.
Gott spricht, und so wird es. Gott hat aber in Verbindung mit der freien Wilensentscheidung getroffenen Wahl unserer Voreltern auch gleich die Lösung des Problems angezeigt, in dem er von dem verheißenen Samen spricht, durch den dann das Problem gelöst und das ursprüngliche Vorhaben Gottes doch noch erfüllt wird.
Gott weiß, daß letztendlich sein Wille geschehen wird und sene Art zu regieren - nämlich durch Liebe - die Beste ist. Alle Dinge, die wir in dieser Zeit evtl. erdulden müssen, können uns dann auch formen, aber es ist nich so, daß Gott diese Dinge so geplant hat.Sie gehen vielmehr auf die Entscheidung Adams und Evas und dem Wirken des Widersachers zurück.. Wir haben dann auch die Gelegenheit, in dieser Sache für Gott Stellung zu nehmen, obwohl er nicht davon abhängig ist. Ich bin schon überzeugt, daß es eine "Streitfrage" gibt. Es ist ein Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis und dabei geht es naturgemäß um "Streitfragen", wie sie z.B. der Teufel gegenüber Hiob äußerte und er meinte ja sicher nicht nur Hiob, sondern Hiob ist ein Musterbeispiel für alle Menchen, die auf die Probe bestellt werden.
Aber diese "Streitfragen" sind nicht der eigentliche Grund, warum Gott das Böse zugelassen hat und Gott ist auch nicht davon abhängig, wie wir uns bezüglich dieser Streitfragen verhalten. Allein Jesus hat die Antwort auf diese "Streitfragen" gegeben, so daß wir uns nicht unter Druck gesetzt fühlen müssen - wie es bei der WTG oft anklingt - als müßten wir die Antwort auf die Streitfrage geben.
Gru8
vom Schrat