Aus meinen Beiträgen aus "Infolink" soeben gefunden, passt zum Thema:
09.02.2005, 15:14
Die behauptete Identität Jahwes mit dem menschlichen Jesus, wird bekanntlich durch diesen Text erschüttert, Psalm 110:
1 Jahwe sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!
2 Den Stab deiner Macht wird Jahwe aus Zion senden; herrsche inmitten deiner Feinde! [?]
4 Geschworen hat Jahwe, und es wird ihn nicht gereuen: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!" <
Hat hier Jahwe prophetisch von sich selbst gesprochen, indem er später als der Mensch Jesus, gewissermaßen sein eigener Sohn wurde? Auch Ps. 2 spricht bekanntlich dagegen:
7 Vom Beschluß will ich erzählen: Jahwe hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.
Hier spricht Gott zu einem Göttlichen.
An Euch Griechen gleich dazu eine Frage. Vor einem Jahr schrieb ich u.a. diesen Absatz bei Infolink:
"Über die Göttlichkeit des Sohnes - aus Gott geboren - brauchen wir nicht zu debattieren, der Logos war nicht der Engel Michael, er war göttlich. Der Logos (Joh. 1) wurde Fleisch aber nicht Gott auf Erden. Professor Haenchen gibt Johannes 1:1c wie folgt wieder: ?. . . und Gott (von Art) war der Logos.? Danach erklärt er: ?. . . hier ist [en, war] ein bloßes Prädikativum. Um so genauer muß das Prädikatsnomen beachtet werden: [theós] ist nicht identisch mit [ho theós] [,göttlich? ist nicht identisch mit ,Gott?]? "
Ist das mit dem "Prädikatsnomen" korrekt?
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Ich möchte dabei die gleiche Frage stellen, wie es die Zeitschrift der Zeugen Jehovas "Erwachet!" vom 8. April 2000 tat: "Ist es richtig, Jesus anzubeten?"
Dabei wurde sehr sensibel mit dem Wort "anbeten", in Bezug auf Jesus, argumentiert. Jedoch kam der Artikelschreiber auf S. 26 zu dem Schluß, daß das griech. Wort "proskynéo", wie es der Schreiber des Hebräerbriefes z.B. in 1:6 verwendet "...bedeute buchstäblich, jemandes Hand zu küssen zum Zeichen der Ehrerbietung, den Menschen ...oder Gott erwiesen wird". Auf S. 27 wird von den Astrologen berichtet, die das kleine Kind Jesus fanden. Dann wird der Luthertext zitiert, da kamen die Männer zu dem Kind "fielen nieder und beteten es an [proskinéo]" Matth 2:2, 11.
Einige Zeilen später kam wieder die Einschränkung, daß mit dem griechischen Wort "huldigend sich neigen" oder "huldigen" gemeint sei. Trotzdem ist es erstaunlich, daß Jesus zumindest eine Ehrerbietung zugestanden wird. Noch vor einigen Jahren sah man dies weit strenger:
*** w84 15. 12. 7 Weihnachten - Warum gefährlich? ***
Außerdem hat das Weihnachtsfest dazu beigetragen, daß man Jesus anstelle seines Vaters, Jehova Gott, anbetet. Das ist eine weitere Form des Götzendienstes, da der verherrlichte Herr Jesus Christus ?der Anfang der Schöpfung Gottes? ist (Offenbarung 3:14; siehe auch Römer 1:25). <
Demnach waren die Astrologen "Götzendiener". Aber nicht nur sie, denn der "herausragende Bibelforscher", wie C.T. Russell im WT vom 15.März 2000 (mit großer Abbildung auf S. 12) genannt wurde, hat, gemeinsam mit seinen damaligen Mitstreitern, zu Jesus gebetet! Der Gründer der einzigen wahren Organisation Gottes war demnach ein Götzendiener !?
Jesus verdient Huldigung
Mit dieser Überschrift fährt der Artikel vom 8.4.00 fort und stellt die Frage: "Verdient Jesus solche Huldigung? Ganz bestimmt! Der Apostel Paulus erklärt in seinem Brief an die Hebräer, als ´Erbe aller Dinge´ habe sich Jesus ´zur Rechten der Majestät in den Höhen gesetzt´ (Hebr 1:2-4). Daher ist es passend, daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer, die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters" Phil 2:10, 11.
Meine Frage an aktive Zeugen Jehovas, wenn gemäß angeführtem Artikel "Jesus Huldigung verdient", wie wird das praktiziert? Die gleiche EW-Ausgabe wies auf der letzten Seite auf das Gedächtnismahl am 19. April 2000 hin. Wurde während dieser Abendmahlsfeier in den vier Gebeten gesprochen werden, zumindest einmal Jesus "huldigend" gedankt? Wie war es 2004 und wie wird das 2005 gehandhabt werden?
Betrachtung zum griechischen Wort "proskynéo":
Es scheinen sich die Bibelübersetzer oft nicht einig zu sein. Allein im Matthäus-Evgl. wird "proskynéo", auf Jesus bezogen, oft mit huldigen, oft mit "vor ihm niederwerfen" wiedergegeben. Beispiele, nur aus Matthäus: 2: 2,8,11; 8:2; 9:18; 14:33; 15:25; 20:20; 28:17
"Proskynéo" wird auch gegenüber dem himmlischen Vater gebraucht, Beispiel Elb.Üb.: Matth 4:10: "Du sollst den Herrn deinen Gott anbeten..." (Gleich Luk 4: 8)
Joh 4: 20, 21, 22, 23, 24; 12:20 - (anbeten)
Apg 8:27; 24:11
1 Kor 14:25
Hebr 11:21
Off 3:9; 4:10; 11:16; 14:7; 15:4; 19:4; 22:9
Wie die Bibel-Konkordanz hinten in der NW-Ü beim Stichwort "anbeten" zeigt, werden in den Griech.Schriften das Wort "proskynéo" oftmals mit "anbeten" übersetzt. Interessant ist daß nachfolgender Text in der Neue-Welt-Übersetzung, Ausgabe deutsch 1963 wie folgt lautet: Hebräer 1:6
6 Wenn er aber seinen Erstgeborenen wieder in die bewohnte Erde einführt, sagt er:
?Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten'.?
Nur heute wollen Zeugen Jehovas mit Jesus nicht einmal "reden"... Haben sie ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Erlöser?
Gerd
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