Zitat von Jurek im Beitrag #29
Hallo Topas,
Zitat
Ich sage es mal so, du plädierst dafür, die Bibel nach dem jeweiligen Kenntnisstand der jeweiligen Zeitepoche zu verstehen. Das bedeutet schlicht, die Bibel den aktuellsten Erkenntnissen anzupassen.
Das ist deine Formulierung, die der meiner Ansicht überhaupt nicht entspricht.
Nicht die Bibel an etwas anpassen! Die Bibel bleibt immer die gleiche und unveränderliche mit all ihren Aussagen.
Es geht nur darum, dass wir uns der Bibel annähern dürfen, wenn wir (individuell) zunehmende Erkenntnis in jeweiligen Zeitepochen erreichen. Und das ist ein Unterschied wie ich meine!
Hi Jurek,
aber was soll 'individuell zunehmende Erkenntnis in den jeweiligen Zeitepochen ' anderes sein als eine Anpassung? Du formulierst im Grunde das Gleiche wie ich und fügst zusätzlich hinzu, wir dürften das. Damit besteht genau die gleiche Kontroverse, wie ich sie beschrieb. Du benutzt Erkenntnisse aus der 'Wissenschaft', um die Bibel auszulegen. Ich sage, nein, das dürfen wir nicht.
Zitat von Jurek im Beitrag #29
Vertrete ich welche theistische Evolution?
Es ist auch hier ganz was anderes vehement etwas (als absolutes Fakt) zu vertreten, und was anderes gewisse Möglichkeiten nicht auszuschließen.
Ich habe oft genug geschrieben, dass ich nicht dabei war und weiß noch vieles nicht.
Aber ich gehe nicht als „Schlaumeier“ daher und verteufle gleich all das, wovon ich keine Ahnung habe! Und so schien es mir hier auch in der Unterhaltung dazu.
Vielleicht ahnst du es nicht, aber du vertrittst Positionen einer theistischen Evolution, wenn ich dich richtig verstanden habe.
Anscheinend weißt du nicht, dass die Bibel unverückbar Gottes Wort darstellt, welches eindeutig und klar von Schöpfungstagen und nicht von Schöpfungsperioden spricht.
Und man muß wirklich kein Schlaumeier sein, um das feststellen zu können. Schlaumeier ist man dann, wenn man meint die Worte der Bibel durch 'wissenschaftliche Erkenntnisse' vervollständigen zu müssen.
Zitat von Jurek im Beitrag #29
Tust du damit gegen Windmühlen ankämpfen, weil du meine Sicht doch noch nicht gut genug kennst? 
Was sollte ich an deiner Position falsch verstanden haben?
Zitat von Jurek im Beitrag #29
Zitat
weil du immer das Beispiel des Götzenopferfleisch bringst. Dieses Beispiel passt nicht, weil es dabei um das Mass der Stärke eines Glaubens geht.
???
Wie meinst du das?
Denn ich denke nicht, dass da bloß um reinen „Mass der Stärke eines Glaubens geht“, sondern (auch) um Erkenntnis in zwei gegensätzlichen Ansichten über das Götzenopferfleich. (Ich brachte das nur als Beispiel vor, da sich das auch auf andere Sachen auch unserer Zeit genauso bezieht).
Erkenntnis über bestimmte Dinge von richtig oder falsch, kann unterschiedliche Entscheidungen darüber vorbringen, die auch von GOTT unterschiedlich beurteilt werden.
Beim Götzenopferfleisch geht es um einen Gewissenskonflikt, der je nach Stärke des Glaubens beantwortet wird. Wo zwischen Wahrheit und Lüge oder Licht und Finsternis entschieden wird, liegt eine andere Qualität der Entscheidung vor. Die Aussage lautet also nicht, das im Ergebnis zwei unterschiedliche Auffassungen gültig sein können, sondern liegt bei der Entscheidung zwisdhen wahr oder falsch.
Du kannst nicht den Zustand 'gegenteiliger Meinung sein' bei dem einen Punkt, einfach in einen anderen Zusammenhang übertragen und so tun, als könne das Ergebnis auf beide angewendet werden. Wer sowas nicht erkennt, besitzt leider keine analytischen Fähigkeiten und sollte solche Vergleiche meiden. Ich muß das mal in aller Deutlichkeit erwähnen, weil deine Argumentation schon weh tut.
Zitat von Jurek im Beitrag #29
Zitat
Du forderst Meinungstoleranz auch für Fragen der Lehre oder elementarer Aussagen über Begrifflichkeiten.
Ich habe hier noch nirgendwo was von anderen gefordert.
Ich habe auch geschrieben, dass in fundamentalen Dingen (siehe dazu das „Apostolische Glaubensbekenntnis“) muss Einigkeit geben. Aber sowas wie Länge der Schöpfungstage, gehört nicht zu den Heilsnotwendigen Fundamenten des christlichen Glaubens. Und manches kann der eine anders aus der Bibel verstehen als der andere. Bedingt auch durch verschiedene Erkenntnisse oder eben durch Vorurteile o.d.g.
Sicher hast du das. Du forderst für dich und deinen Ansichten Toleranz durch deine Argumentation. Ständig sagst du, man solle unterschiedliche Ansichten nebeneinander bestehen lassen.
Im Prinzip ist das eine Forderung, weil du dazu aufforderst, sich deiner Position anzuschließen.
Wenn es um Heilsnotwendigkeit geht, verengst du plötzlich die Definitionsmenge, wenn es um Stützung deiner Argumente geht, kannst du gar nicht genug verallgemeinern.
Das wird dir nicht auffallen, dennoch macht es eine Diskussion schwammig und kompliziert, weil du damit nach allen Seiten ausweichen kannst.
Der Schöpfungsbericht ist fundamental für alles weitere Verstehen in der Bibel. Sie baut darauf auf. Hier einen Fehler zu machen, zerstört das Verständnis für viele weitere Lehren der Bibel.
Du dividierst die Bibel in zwei Teile, ein Teil der wahr, inspiriert und heilsentscheidend ist und ein Teil der nicht so ist, wie er dasteht, sondern im Lichte einer evolutiven 'Wissenschaft' verstanden werden soll und behauptest, dies dürfe man so machen.
Zitat von Jurek im Beitrag #29
Wer über die Länge der Schöpfungstage von „Hier kann es nur wahr oder falsch geben“ schreiben würde, der kann u. U. mit seiner Auslegung darüber auch irren …
Niemand versteht die ganze Bibel immer richtig (gerade in solchen Dingen).
Genau wie ich feststellte, du belegst dein Argument mit einer Verallgemeinerung. Sicher versteht niemand die Bibel immer richtig, aber nicht in diesem speziellen Punkt. Dort hast du nur die Wahl, die Bibel wörtlich zu nehmen oder nicht. Aus dieser Logik kannst du dich nicht verabschieden. Folge ich deinem Gedankenspiel, ergibt sich folgendens Bild, glaube ich an eine wörtliche Genesis, dann befinde ich mich in guter Gesellschaft derjenigen historischen Persönlichkeiten, Gläubigen, Aposteln und Jüngern, die nichts anderes kannten als eine buchstäbliche Schöpfung.
Der Vorteil ist, die Bibel bleibt harmonsich in ihren Aussagen. Sollte dies eine Mißverständnis sein, geht es zu Lasten Gottes, da wir ihm wörtlich geglaubt haben. Umgekehrt sieht es nicht so günstig aus, die Begleitpersonen sind Atheisten, Bibelablehner und Glaubensfeinde, denn diese sind es, die lange Zeiträume postulieren und eine wörtliche Bedeutung für absurd erklären. Im Schlepptau haben sie dann diejenigen Christen, die eine Harmonisierung mit der sog. wissenschaftlichen Evolution anstreben, um eine Bibelakzeptanz zu erhalten. Der Preis ist hoch, aber das scheint niemanden zu beunruhigen, der diesen Weg geht.
Zitat von Jurek im Beitrag #29
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Ich weiß nicht, ob du das sehen kannst, aber du flüchtest dich in die Grauzone der Beliebigkeit, die natürlich wenn jeder nach Belieben glauben darf, eine Art Gemeinschaft im Glauben darstellt.
Ich betone auch immer, dass ich nicht alles richtig sehen kann. Aber ich brauche nicht zu was zu flüchten wegen welcher fiktiven „Beliebigkeit“!
Ich habe davor doch geschrieben, dass Glaube stützt (und unterstützt wird) durch Fakten, die man überprüfen und beobachten kann… Und das ist für mich ein Argument! Der eine sieht das, was der andere (noch) nicht sieht, und dann muss jeder für sich selbst mit ehrlichen Herzen und Gewissen vor GOTT entscheiden! Das hat dann nichts mit welcher Beliebtheit, Beliebigkeit oder sonstiger Fiktion zutun!
Welche Fakten brauchst du denn um glauben zu können? Fakten, die dir eine atheistische Wissenschaft liefert? Wenn du um die Grundlagen so mancher Wissenschaft wüßtest, dann würdest du anders reden. Theoriegeleitete Fakten werden benutzt, um Aussagen der Bibel zu hinterfragen und zu korrigieren. Herzlichen Glückwunsch, kann man da nur noch sagen.
Zitat von Jurek im Beitrag #29
Aber irren tun wir uns alle! Deswegen soll man auch nicht Herren über Glauben anderer sein…
Ich weiß auch nicht, ob du die Aussagen, die ich dir von Prof. Scherer angab, wirklich gelesen und verstanden hast, um einiges als Hintergrund dazu etwas nachzuvollziehen, um was es auch mir geht (weil ich das nicht so gut erklären kann wie er)?
Daher nochmals meine Frage: Allerlei Auslegung der Bibel als Vorgabe an alle?
Gruß
Sicher sind Menschen irrtumsanfällig, die einen mehr als die anderen. Niemand ist Herr über den Glauben anderer, das bewerkstelligt schon jeder für sich. Die Bibel steckt voller Entscheidungskategorien, der breite Weg und der schmale Weg, Licht oder Finsternis, Täter des Wortes oder bloß Hörer usw. und es gilt als unabdinglich, eine Wahl zu treffen. Zu argumentieren der breite Weg ist ja auch schließlich ein Weg ist nicht zielführend und erfordert von Gott die Gnade beide Augen fest zuzudrücken, um das durchgehen zu lassen. Solche Entscheidungen lassen sich nicht mit Plattitüden beantworten, da muß man Stellung beziehen.
Scherer bleibt, was seine eigene Ansicht angeht, für meinen Geschmack sehr indifferent. In meinen Augen irrt Scherer in seinen paläontologischen Befunden und den Voraussetzungen, die zu den Annahmen langer Zeiträume führen, genau wie du, wenn du ihn zum Muster deines Glaubens an die Schöpfung nimmst. Das sollte dich nachdenklich stimmen.
Deine letzte Frage ist unverständlich formuliert, ich weiß nicht, was du meinst.