Lieber Jurek,
hier liegt von Seiten der Trinitarier "Deutung" im übelslen Sinne vor! Deutung nach Belieben! Man legt in einen Bibelvers etwas hinein, was vorn und hinten nicht passt und im übrigen den Hauptaussagen der Bibel als auch der Vernunft widerspricht.
Im Mittelalter benutzte die Kirche den Arm des Staates, um diejenigen die diese Torheit nicht anerkennen wollten, auf den Scheiterhaufen zu bringen, wie den klugen Arzt Servet.
Heute können die das nicht, stellen sich aber trotzdem nicht der Wahrheit und den Argumenten derer, die erkennen, daß die Dreieinigkeitslehre sehr unvernünftig ist. Man bedient sich lieber propagandistischer und manipulativer Mittel.
Einfach immer wieder dasselbe wiederholen! Und dann sich auch gegenseitig bestärken und "auf die Schulter klopfen".
Bibeltexte sind angeblich "eindeutig" um sowohl die Trinität als auch die Präexistenz zu belegen, aber sie sind ebend nicht so "eindeutig"!
Nehmen wir z.B.
Zitat
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf Joh.1,10-11
Diesen Text kannst du genauso gut oder sogar noch besser auf Jehova Gott selbst anwenden! Denn Jehova war es, der immer wieder seine Propheten sandte und auf diese Weise " in sein Eigentum" kam! Und Jehova ist derjenige, durch den die Welt geworden ist, wie wir der Genesis und auch den Worten Jesu selbst entnehmen können! Erst später wurde "das Wort" Fleisch, nämlich ab Vers 14! Durch das "Wort" also den Befehl Gottes "Es werde...." wurde Jesus ein Mensch (sprich "Fleisch"). Jehova war auch das "Licht" für die Welt! Natürlich später,nachdem Jesus als Mensch geschaffen worden war, kann man es im gewissen Umfang auch auf Jesus, dem Vertreter Gottes, anwenden, aber nicht vorher schon!
Aus Buzzard "Die Lehre der Dreieinigkeit" Seite 127,128
Zitat
Wenn das „Wort“ in Johannes 1 als „WortGottes“ gelesen wird, so ist es klar, dass Johannes das kreative Wort aus
1.Mose 1,1-3, Psalm 33,6,9; 119, 103-105 meinte. Ein verhängnisvoller Schritt wurde nach Professor Wendt gemacht, als das „Wort“ aus dem Prolog des Johannes nicht mehr aus seinem hebräischen Hintergrund heraus, sondern im alexandrinischen und philonischen Sinn als Zwischending zwischen Gott und Mensch verstanden wurde.
„Die ersten Sätze im Johannesevangelium, die vielleicht der Philosophie Philos ähnlich klingen, konnten von einem unterrichteten Juden oder Christen ohne jeden Verweis auf Philo verstanden werden. Daher sollten wir nicht vom Gebrauch des ‚Wortes’ bei Philo ausgehen und behaupten, Johannes habe ebenfalls eine
präexistente Persönlichkeit gemeint. Im Rest des Evangeliums und im 1.Johannesbrief wird das ‚Wort’ niemals in
einem persönlichen Sinn verstanden ...es meint eher, dass die ‚Offenbarung’ Gottes, die Israel schon früher gegeben (10,35) und zu den Juden in den heiligen übergab sie seinen Jüngern (8,55; 12,48; 17,6,8,14,17; 1.Joh.1,1), von welchen sie nun aufbewahrt werden sollte (1.Joh.1,10; 2,5,14). Die leicht personifizierende Art, in der vom Wort, welches in die Welt kommt, gesprochen wird (1,9-14) ist typisch für den das Wort personifizierenden Stil des Alten Testamentes (Jes.55,11;Ps.107,20; 147,15; vgl. 2.Thess. 3,1). Es kann nicht bewiesen werden, dass der
Autor des Prologs im Zusammenhang mit dem Wort an eine richtige Person dachte.Nur der historische Jesus und nicht das ursprüngliche Wort werden Sohn Gottes genannt (Joh.1,14,18). Aber in diesem Sohn wohnte und wirkte die ewige Offenbarung Gottes.“
Diese Johannes-Texte können wir nur richtig verstehen, wenn wir sie nicht durch die Philosophie Philos und andeerer griechischer und heidnische Philosophen lesen, sondern so lesen, wie sie ein Hebräer mit Thora-Hintergrund verstand und verstehen mußte!
Das ist der große Fehler bis heute, daß man diese "heidnische Brille" auf hat, wenn man diese Texte liest und es sozusagen "automatisch" auf jesus anwendet, obwohl zumindest die Verse 1-13 von Johannes Kapitel 1 erst einmal auf Jehofva Gott selbst und seinem "Wort" (= Befehl) anzuwenden ist.