RE: Extreme bei der Exegese vermeiden

#31 von Jurek , 24.05.2017 06:38

Was JESUS in den Evangelien mit seinen Gleichnissen und Reden alles (anscheinend/angeblich) aussagen wollte, darüber staune ich, was da alles von verschiedenen Seiten in den Text von Interpretationen reinfließt, was ich absolut so im Kontext und Bedeutung der Anwendung solcher Aussagen nicht als gegeben sehen kann.

Auch der heutiger Kommentar zum Tagestext ist aus Joh 16:28 entnommen, und ich kann nur staunen, was man dort in/aus den Text alles raus- oder doch nur reinlesen kann!
In diesem Text des Evangeliums (so nach dem Kommentar dazu) will man sehen, dass dort die Rede davon ist, dass JESUS der EWIGE SOHN ist (Gottsohn bzw. "Gott, der Sohn")! Wau!
Auch wird es allg. sonst oft genug in den Text des Evangeliums hineingelesen, dass wenn dort steht dass JESUS meinte, dass "ich bin Licht…" etc., damit wollte Er sagen - und das kann es auch nur eindeutiger(!) heißen -, dass Er der JHWH des ATs ist!
Wer das nicht sehen kann, der hat den Heiligen Geist nicht! … -(so wird es behauptet).

So erscheint mir auch mit der "verborgenen Symbolik" ("Kabala"?) hier bei den Evangelien, wenn hier die Meinung vertreten wird, dass JESUS in seinen Gleichnissen eigentlich von den 12 Stämmen Israels gesprochen hat, die wieder vereinigt werden und was noch alles, was hier ich nicht zum ersten mal zwar davon lese, aber aus dem Text selber immer noch solcherlei nicht entnehmen kann.

WOZU erzählte JESUS eigentlich das Gleichnis von dem "verlorenen Sohn"?
In Luk 15:1+2 geht es m. E. deutlich hervor, WEN JESUS damit angesprochen hat und WARUM. Das wäre m. E. der eigentlicher Hintergrund der Geschichte, und nicht, dass damit JESUS den Pharisäern (die ohnehin daran bis heute glauben!) erklären wollte, dass Juda und Ephraim vereint werden!
Da geht es auch nicht nur um dieses eine Gleichnis, sondern die drei: Schaf, Münze, Sohn.
Auf solche Zahlen und mögliche fragliche Auslegungen von Texten, die m. E. genauso willkürlich mir erscheinen wie die der oben erwähnten Trinitarier, dazu möchte ich nur schreiben, dass ich das anders verstehe…

JESUS hatte gemäß auch seinem Gleichnis aus Mat 21:33-45, oder 22:1-10 u. ä., und da geht es m. E. um genau dem Gegenteil davon: JESUS kam zuerst nur zu den verlorenen Schafen Israels um sie noch einmal zurückzuführen. Aber da sie als Nation nicht wollten, sagte Er die Worte in Mat 23:37; 21:43 u. ä.
Die ganzen AT Aussagen aus Hosea, Sacharja, Maleachi etc., haben eine künftige Erfüllung am Israel (ich nenne es geistliches Israel, gegenüber den fleischliche Juden im Israel), welcher nicht dieser Israel des ATs ist.
Der Weinstock (Joh 15) ist ja CHRISTUS und die Zweige die Christen, und keine nur Juden!
Wenn was wo eingepfropft wird, dann nicht in das buchstäbliche Israel! Es ist christliches Israel, das neue Israel GOTTES im NEUEN Bund, welcher über der Thora und jüdischen Traditionen ist…
Da sucht niemand am Ende der Zeit bei den Judaisten welchen Halt! Die Juden als Nation haben versagt! Und was heute mit denen ist, habe ich erwähnt, aber darauf wird nicht eingegangen. Es geht auch nicht um die Rückbesinnung auf Thora oder 12 Stämme oder sowas. Das hatte weder JESUS noch Paulus noch Jünger JESU gelehrt.
Wie erwähnt, man kann auch aus allem eine Geschichte spinnen, wie das auch die Trinitarier machen und in den Text etwas reinlesen, was ich daraus nicht rauslesen kann.
Wegen fehlender Eindeutigkeit der Behauptungen, distanziere ich mich von solchen Ideen, was meinen persönlichen Glauben betrifft.

Grüße!


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Extreme bei der Exegese vermeiden

#32 von Theodoric , 24.05.2017 17:42

Zitat
Da sucht niemand am Ende der Zeit bei den Judaisten welchen Halt! Die Juden als Nation haben versagt!...Es geht auch nicht um die Rückbesinnung auf Thora oder 12 Stämme oder sowas. Das hatte weder JESUS noch Paulus noch Jünger JESU gelehrt.




Lieber Jurek,

es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Zitat
was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun Pred 1,9



Hosea wirkte als Prophet im Nordreich, wobei er dem Gottesvolk das Gericht Gottes angesichts dessen Untreue anzukündigen hatte. Nach Hos 9,7-9 wurde der Prophet scharf vom Volk wegen seiner Gerichtsbotschaft angegriffen und als nicht mehr zurechnungsfähiger Schwätzer (Hos 9,7 məšuggā‘) verhöhnt.

Das Thema rund um Juda & Ephraim ist eines der präsentesten in der ganzen Bibel.

Hosea 1 berichtet davon, dass Hosea mit Gomer, der Tochter Diblajims verheiratet war, mit der er drei Kinder hatte: Jesreel, Lo-Ruhama, Lo-Ammi. Gomer wird in Hos 1,2 als „treulose Frau“ bezeichnet, womit sie nicht als gewerbsmäßige Dirne gekennzeichnet wird, sondern vielmehr als eine vom Geist der Treulosigkeit bestimmte Frau beschrieben wird. Sie repräsentiert zusammen mit den Kindern den Abfall Israels von Jahwe. In diesem Sinn ist die Wendung „Kinder der Treulosigkeit“ (Hos 1,2) zu verstehen. Nach Hos 3 war der Prophet ein zweites Mal verheiratet. Von dieser zweiten Frau heißt es, sie habe bereits einmal die Ehe gebrochen (Hos 3,1). Diese Heirat repräsentiert die Rückkehr Israels in die Gemeinschaft mit Gott. Die Ehebrecherin darf zu ihrem Mann zurückkehren.

Zitat
Als der HERR anfing zu reden durch Hosea, sprach er zu ihm: Geh hin und nimm eine hurende Frau und Hurenkinder; denn das Land läuft vom HERRN weg der Hurerei nach. Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, zur Frau; Hos.1,2-3

Nenne ihn Jesreel; denn es ist nur noch eine kurze Zeit, dann will ich die Blutschuld von Jesreel heimsuchen am Hause Jehu und will mit dem Königtum des Hauses Israel ein Ende machen. Hos.1,4
Nenne sie Lo-Ruhama; denn ich will mich nicht mehr über das Haus Israel erbarmen noch ihnen vergeben. Hos.1,6
Nenne ihn Lo-Ammi; denn ihr seid nicht mein Volk, so will ich auch nicht der Eure sein. Hos.1,9

Hierauf sagte der HERR zu mir: »Gehe noch einmal hin und liebe ein Weib, das sich von einem andern lieben läßt und Ehebruch treibt, gleichwie der HERR die Kinder Israel liebt, obwohl sie sich fremden Göttern zuwenden und Liebhaber von Traubenkuchen sind.« Hos.3,1

(Dereinst) jedoch wird die Zahl der Kinder Israel dem Sand am Meer gleichen, der sich nicht messen und nicht zählen läßt; und es wird geschehen: statt daß man jetzt zu1 ihnen sagt: »Ihr seid ›Nicht-mein-Volk‹«, werden sie »Söhne des lebendigen Gottes« genannt werden. Dann werden die Kinder Juda und die Kinder Israel sich zusammentun und über sich ein Oberhaupt setzen und aus dem Lande hinaufziehen; denn groß ist der Tag von Jesreel. Hos.2,1-2



Wir befinden uns heute in einer der spannendsten Zeiten die es jemals gab. Auf die Wiederherstellung von Juda und Ephraim wird seit Jahrtausenden gewartet.
Nun steht die Wiederkunft Yeshuas bevor und Er wird König über EIN Volk sein: Das vereinigte Königreich Israel!

Zitat
›Kommt, laßt uns zum HERRN umkehren! Denn er hat uns zerrissen und wird uns auch wieder heilen; er hat uns (blutig) geschlagen und wird uns auch verbinden; schon nach zwei Tagen (nach 2 Tagen = nach 2000 Jahren falschem „Christentum“ mit eigenen Festen, Priestern, Gebäuden, heiligem Wochentag, usw.) wird er uns genesen lassen, am dritten Tage (d.h. im darauffolgenden messianischen Zeitalter auf Erden) uns wieder aufhelfen, daß wir vor seinen Augen leben. Hos.6,1-2



Wenn wir dieses Evangelium vom Königreich über die Wiederherstellung des ganzen Hauses Israels in allen Nationen gepredigt sehen, dann wissen wir, daß wir sehr nahe am Ende dieses Zeitalters angelangt sind.

Zitat

Hosea 2,2: Dann werden die Söhne Judas und die Söhne Israels sich einmütig versammeln und über sich ein einziges Oberhaupt setzen und werden aus dem Land heraufziehen; denn der Tag von Jesreel wird groß sein. Hos.2,2

 
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RE: Extreme bei der Exegese vermeiden

#33 von Jurek , 24.05.2017 18:25

Hallo Theodoric,

Zitat
Das Thema rund um Juda & Ephraim ist eines der präsentesten in der ganzen Bibel.


Kommt dabei nicht auf den Blickwinkel an?
Was wirklich Heilswichtig für alle Menschen ist, ist nach meiner Überzeugung und Erkenntnis aus der Bibel sicher nicht "Juda & Ephraim".
Das was über Leben und Tod entscheidet, ist nach dem NT schon ganz was anderes, wie ich das aus dem NT verstanden habe.

Zitat
Hosea 1 berichtet davon, dass Hosea mit Gomer, der Tochter Diblajims verheiratet war, mit der er drei Kinder hatte: Jesreel, Lo-Ruhama, Lo-Ammi. Gomer wird in Hos 1,2 als „treulose Frau“ bezeichnet, womit sie nicht als gewerbsmäßige Dirne gekennzeichnet wird, sondern vielmehr als eine vom Geist der Treulosigkeit bestimmte Frau beschrieben wird. Sie repräsentiert zusammen mit den Kindern den Abfall Israels von Jahwe. In diesem Sinn ist die Wendung „Kinder der Treulosigkeit“ (Hos 1,2) zu verstehen. Nach Hos 3 war der Prophet ein zweites Mal verheiratet. Von dieser zweiten Frau heißt es, sie habe bereits einmal die Ehe gebrochen (Hos 3,1). Diese Heirat repräsentiert die Rückkehr Israels in die Gemeinschaft mit Gott. Die Ehebrecherin darf zu ihrem Mann zurückkehren.


Natürlich darf sie das. Wieso nicht?
Ist das natürliche Volk Israel (Verschulden an JESU Tod; zerrissenes Vorhang im Tempel zum Allerheiligsten, und dessen [Tempel] dann Zerstörung etc.) damit von GOTT verworfen?
Das geschehe nie! Natürlich ist es nicht verworfen! Aber andererseits ist es auch nicht mehr dieses alleinige Bundesvolk GOTTES. Die Zeit ist vorbei. …

Zitat
Wir befinden uns heute in einer der spannendsten Zeiten die es jemals gab. Auf die Wiederherstellung von Juda und Ephraim wird seit Jahrtausenden gewartet.
Nun steht die Wiederkunft Yeshuas bevor und Er wird König über EIN Volk sein: Das vereinigte Königreich Israel!


Sorry, aber WAS KONKRET würde das daran ändern in z. B. meinem Fall? Werde ich deswegen vernichtet, weil ich Israel nicht angenommen oder wie auch immer habe, oder was bitte?
Ist das für dich ein Heilswichtiges Thema?

Zitat
Wenn wir dieses Evangelium vom Königreich über die Wiederherstellung des ganzen Hauses Israels in allen Nationen gepredigt sehen, dann wissen wir, daß wir sehr nahe am Ende dieses Zeitalters angelangt sind.


Und du meinst, dass ohne dem ich das nicht weiß?
Meinst du nicht, dass mir auch die Worte JESU dazu völlig ausreichend sind => Mat 24:42.
Brauche ich dazu unbedingt sowas wie die WTG-Chronologie von -607/1914 und der "letzten Generation" und Rechnen oder sowas?
Wozu soll das denn gut sein (ich meine in Bezug auf Rettung), was du da schreibst? Warnt uns nicht die Bibel diesbezüglich? Mat 24:11; 2.Pet 2:1; 1.Joh 4:1…
Ich bin davon überzeugt, dass für mich spätestens in 30 Jahren JESUS wiederkommt! Denn dann werde ich nicht mehr leben, und die Zeit während meines Todes spielt absolut keinerlei Rolle, ob es dann 1 Tag oder 1000 Jahre während meines Todes bis zur Auferstehung vergehen, ist quasi "gleichlang".

An was muss man glauben, um gerettet zu werden?
Meinst du im Ernst, an das, was du so eifrig und aufwendig beschreibst?

Beste Grüße!


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Extreme bei der Exegese vermeiden

#34 von Theodoric , 24.05.2017 18:35

Zitat
dass JESUS...der JHWH* des ATs ist!



Lieber Jurek,

Hier hast Du aber etwas auf den Punkt gebracht!

Zitat

Und der HERR sprach zu mir: Geh nochmals hin und liebe eine Frau, die von ihrem Freund geliebt wird und im Ehebruch lebt, Hos.3,1



Hosea heiratete seine hurerische Frau ein zweites Mal, was ein Bild auf Yahshua HaMaschiach ist.

Der Bund am Sinai war der Bund zwischen dem Maschiach und dem Haus Jakob, den 12 Stämmen. Doch Israel beging Ehebruch und Götzendienst.
Darum wurde ihm der Scheidebrief gegeben. Israel war also geschieden und die Torah verbietet die Rückkehr.

Zitat
Angenommen, ein Mann heiratet eine Frau. Später gefällt sie ihm nicht mehr, weil er etwas Anstößiges an ihr findet. Er stellt ihr einen Scheidebrief aus, gibt ihn ihr und schickt sie fort. Sie verlässt ihn und heiratet einen anderen. Wenn dieser sie ebenfalls nicht mehr liebt, ihr einen Scheidebrief ausstellt und sie damit fortschickt - oder wenn der zweite Mann, den sie geheiratet hat, stirbt -, dann darf ihr erster Mann, der sie fortgeschickt hat, sie nicht wieder heiraten, weil sie unrein ist. Denn so etwas verabscheut der Herr. Ihr dürft keine Schuld auf das Land laden, das der Herr, euer Gott, euch als besonderen Besitz gibt. 5.Mo.24,1-4



Wie soll die Frau (das Haus Israel) zurück in den Bund mit YHWH kommen (dem Ehemann, vgl. Jer 3)?

Zitat
Der Herr spricht: »Wenn ein Mann sich von seiner Frau scheiden lässt und sie daraufhin einen anderen heiratet, soll er sie später nicht wieder als seine Frau annehmen. Das würde das Land unrein machen. Du aber hast schon mit so vielen Liebhabern Ehebruch begangen und meinst, du dürftest wieder zu mir zurückkommen? Jer.3,1



Paulus erklärt

Zitat

wisst ihr denn nicht, Brüder - ich rede doch zu Leuten, die das Gesetz kennen -, dass das Gesetz für einen Menschen nur Geltung hat, solange er lebt? So ist die Ehefrau durch das Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er am Leben ist; wenn ihr Mann aber stirbt, ist sie frei von dem Gesetz, das die Frau an den Mann bindet. Rö.7,1-2



Durch den Tod Yahshua´s kann Israel den heiraten, der aus den Toten auferweckt worden ist: Yahshua!

(*Der Sohn hat im AT denselben Namen wie der Vater: YHWH).

 
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RE: Extreme bei der Exegese vermeiden

#35 von Theodoric , 24.05.2017 18:43

Zitat
das, was du so eifrig und aufwendig beschreibst?



Wenn Du dies erkennst, glaube mir, Du würdest nicht aufhören wollen, darüber zu schreiben .

 
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RE: Extreme bei der Exegese vermeiden

#36 von Jurek , 25.05.2017 07:46

Hallo Theodoric,

zunächst möchte ich dir danken für deine ausgeglichene Art, mit der du mit deinem Gegenüber schreibst, was leider nicht auf viele Schreiber (allgemein) zutrifft.
Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber dennoch sollte man immer freundlich miteinander umgehen.
Danke dafür.

Zitat
Der Bund am Sinai war der Bund zwischen dem Maschiach und dem Haus Jakob, den 12 Stämmen. Doch Israel beging Ehebruch und Götzendienst.
Darum wurde ihm der Scheidebrief gegeben. Israel war also geschieden und die Torah verbietet die Rückkehr.


Und was folgt also daraus?
Dein Zitat aus 5.Mose 24:1-4.
So sehe ich das auch.

Wobei die arme FRAU… Wenn wer Schuld ist, dann kann nur sie es sein…
Der Mann trägt kaum Schuld…

Auch Röm 7:1,2. Was soll ich dazu schreiben? Volle Zustimmung!
Natürlich kann und soll Israel den heiraten der aus den Toten auferweckt worden ist: Yahshua! Eine andere oder gar bessere Lösung gibt es NICHT!

Zitat
(*Der Sohn hat im AT denselben Namen wie der Vater: YHWH).


???
"Namen" oder eher S.g. "im Namen"?
Gewisse Engel GOTTES sprachen auch als "JEHOVA". Oder?

Zitat
Wenn Du dies erkennst, glaube mir, Du würdest nicht aufhören wollen, darüber zu schreiben .


Glaube ich dir aufs Wort.
Ich bin scheinbar aber zu dumm dazu…
Doch was ich (nach wie vor) wissen möchte ist doch dies: Wer (wie ich) wird dann einen Nachteil vor CHRISTUS haben, wenn ich das nicht alles richtig erkenne, und welchen?
Beispiel Apg 16:30,31. Was ist da wirklich entscheidend? War das zu erkennen notwendig was du alles beschreibst, oder reichte es auch schon JESUS als Erlöser und als persönlichen HERRN anzunehmen? Oder ist das zu wenig?
Wird mich der Glaube an andere, oder "übertragbare Beschreibungen auch auf mich", oder was diesbezüglich mit anderen ist, retten, oder der Glaube, ob ICH rein persönlich erlöst bin und JESUS nachfolge, retten?
Wieso so viel "Power" in Sachen, die m. E. nicht für alle Gehirne gedacht sind, aber m. E. zu wenig an den einfachen, speziell MICH und DICH betreffenden Sachen? …
Rettet das Theologiestudium oder persönliche Beziehung zum CHRISTUS?
Auch nicht alle haben m. E. so viel Zeit und Möglichkeiten sich mit der tiefgehenden Theologie zu beschäftigen, die sie aber auch eher von einfachen Fundamentalen Dingen eher abbringt, die SIE PERSÖNLICH betrifft.
Ich denke, dass "meine Lösung" ist eher einfacher und persönlich direkter …

nach wie vor der fragender Jurek


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#37 von Theodoric , 19.11.2017 17:55

Im Markusevangelium ist von einer Frau die Rede, welche seit zwölf Jahren am Blutfluss litt. Diese hatte schon viel gelitten und all ihren Besitz für Ärzte aufgebraucht, welche ihre Krankheit jedoch nicht heilen konnten. Vielmehr wurde es noch schlimmer mit ihr. Eine Frau zur Zeit ihres monatlichen Blutflusses gilt als unrein

Zitat
Wenn eine Frau Ausfluss hat, und zwar den Blutfluss ihres Fleisches, so soll sie sieben Tage lang in ihrer Unreinheit verbleiben; und jeder, der sie anrührt, wird unrein sein bis zum Abend. 3.Mo.15,19



Unter normalen Umständen dauert dieser Zustand nur einige Tage. Gemäß der Torah gilt die Frau nach Ablauf von sieben Tagen als rein. Die Frau aus dem Markusevangelium jedoch litt unter einem krankhaften Blutfluss, welcher bereits zwölf Jahre andauerte. Wir lesen im Markusevangelium folgendes:

Zitat
Als sie nun von Yeshua hörte, kam sie unter dem Volke von hinten herzu und rührte sein Kleid an. Denn sie sprach: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so würde ich gesund. Und alsbald vertrocknete der Brunnen ihres Blutes; und sie fühlte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage gesund geworden war. Mk.5,27-29



Nachdem Yeshua merkte, dass eine Kraft von ihm ausging und er fragte, wer ihn angerührt hätte, trat die Frau zitternd vor ihn und fiel zu seinen Füßen nieder. Es gab einen Grund dafür, dass sie so ängstlich war, denn nach dem levitischen Reinheitsgebot, hätte sie sich nicht in einer Menschenmenge aufhalten dürfen. Schon gar nicht wäre es ihr gestattet gewesen einen koscheren Rabbi anzufassen. Doch Yeshua sprach zu ihr:

Zitat
Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; gehe hin mit Frieden und sei gesund von deiner Plage! Mk.5,34



Nicht nur glaubte diese Frau daran, dass Yeshua der Messias ist, welcher sie von ihrer Krankheit heilen könnte. Vielmehr noch war sie geschult in der Torah und den Propheten. Es gibt ein Gebot in der Torah, welches den Kindern Israels gebietet, Quasten (TzitTzits) an den Zipfeln ihrer Gewänder zu tragen

Zitat
Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen, dass sie sich Quasten machen an den Zipfeln ihrer Kleider samt allen ihren Nachkommen, und blaue Schnüre auf die Quasten an die Zipfel (hebräisch Kanaph) tun; und sollen euch die Quasten dazu dienen, dass ihr sie anseht und gedenket aller Gebote des HERRN und tut sie, dass ihr nicht von eures Herzens Dünken noch von euren Augen euch umtreiben lasset und abgöttisch werdet. Darum sollt ihr gedenken und alle meine Gebote tun und heilig sein eurem Gott. 4.Mo.15,38-40



Die Quasten sollen die Kinder Israels allezeit an die Torah Gottes erinnern. Im Buch Maleachi lesen wir:

Zitat
Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heilung unter seinen Flügeln (hebr.: kanaph #H3671) Mal.4,2.



Der Prophet möchte uns hier sagen, dass der Messias Heilung am Zipfel seines Gewandes haben wird. An diesen Vers erinnerte sich die Frau und griff nach der Quaste, welche am Zipfel des Gewandes Yeshuas hing. Die Frau steht hier sinnbildlich für die zwölf Stämme, denn sie litt zwölf Jahre am Blutfluss. Sie verlor all ihr Hab und Gut an Ärzte. Diese konnten ihren Zustand jedoch nicht bessern. Keiner der vielen Götzen, welchen Israel nachfolgte, konnte sie erlösen. Vielmehr noch wurde Israel aufgrund seiner Untreue ins Exil zerstreut und musste sehr viel Leid und Verfolgung ertragen. Erst als die Frau sich nach der Torah ausstreckte (symbolisch durch das Ergreifen der Quasten), wurde sie von ihrem Leiden geheilt.

Gleich darauf lesen wir im Markus Evangelium, wie Yeshua ein Mädchen, welches gestorben war, wieder zum Leben erweckt. Das Mädchen war zwölf Jahre alt. Auch hier sehen wir die Verbindung zu den zwölf Stämmen Israels. Nachdem er Israel von seiner Unreinheit gereinigt und zurück zur Torah geführt hat, erweckte er ein jungfräuliches Mädchen aus den Toten. Die unreine Braut Israel, welche tot war, wird von ihrem Messias von ihrer Unreinheit gereinigt, um anschließend als unbefleckte, jungfräuliche Braut wiedergeboren zu werden.

Der Apostel Paulus schreibt, dass der Messias eine reine Jungfrau heiraten wird

Zitat
Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine reine Jungfrau Maschiach zuzuführen. 2.Kor.11,2

 
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RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#38 von Jurek , 19.11.2017 18:22

Hallo Theodoric,

„deine“ Auslegung der Bibel wegen 12 Jahre Blutfluss, oder 12 Jahre alt.., das auf 12 Stämme Israels zu übertragen, erscheint mir sehr spekulativ.

Genauso wie mit den 12 Körben Brotstücke (Mt14/20); 12 Legionen Engeln (Mt26/53); JESUS 12 Jahre alt…(Lk2/42); 12 Männer prophezeiten (Apg19/6,7); 12 Tage..(Apg 24/11) etc., etc. Das und viel mehr an der Zahl „12“ = ALLES weist auf 12 Stämme Israels?
Und woher soll es so eindeutig sein, dass JESUS gemäß 4.Mo15 welche „Quasten an die Zipfel“ getragen hat? (JESUS kritisierte sogar so was aus unlauteren Gründen – Mat 23/5).

Und die „reine Jungfrau Maschiach“, wieso sollen das die 12 Stämme Israels sein und nicht einfach die Gemeinde JESU, die schließlich aus allen Völkern kommt?

Deine Auslegung scheint mir dazu ziemlich spekulativ zu sein. ...

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#39 von Theodoric , 27.11.2017 16:45

Gott hat sein Volk immer in der Gesamtheit der zwölf Stämme vor sich. Sie bleiben aus Gottes Sicht immer zwölf. Die zwölf Körbe deuten auf die Sammlung der zwölf Stämme Israels. Yeshua sättigt ganz Israel. Die Symbolsprache in dieser Wundererzählung ist auffällig stark und vom Alten Testament geprägt. Im neuen Jerusalem werden die Namen der zwölf Stämme auf die zwölf Tore geschrieben sein

Zitat
sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten Offb.21,12



An der Nordseite im Heiligen des Zeltes der Begegnung stand der Tisch der Schaubrote. Zwölf ungesäuerte Brote lagen ständig auf dem Tisch. Die Anzahl repräsentierte die zwölf Stämme Israels, und das Brot wurde Lechem HaPanim genannt, Brot vor dem Angesicht. Die Priester aßen sie an jedem Schabbat und ersetzten sie durch neue Brote, ein Bild für die kontinuierliche Fürsorge Gottes.

 
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RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#40 von Jurek , 27.11.2017 17:30

Danke für die Darlegung, speziell in Bezug auch die oft in der Bibel vorkommende Zahl 12.

Nur so ganz am Rande ein Gedanke:
Die Symbolik der Bibel ist zwar gewaltig, gut, schön und wichtig (speziell mit Zahlen 3, 7, 10, 12,..), aber die darf m. E. auch nicht bis zum Mysterium in Kabbala betrieben werden...
Denn manche Leute machen sogar übertriebenen Kult draus.
Oder siehst du das anders, werter Theodiric?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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zuletzt bearbeitet 27.11.2017 | Top

RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#41 von Theodoric , 27.11.2017 17:43

Lieber Jurek,

die Symbolik der Bibel ist gewaltig, gut, schön und wichtig (speziell mit Zahlen 3, 7, 10, 12,..).

Was Kabbala anbetrifft, ist es wie mit der Wissenschaft. Wissenschaft soll die Bibel bestätigen, dann kann man dies auch annehmen, widerspricht sie ihr dagegen, dann ist sie abzulehnen.

 
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RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#42 von Theodoric , 14.12.2017 20:14

Die zwei Söhne oder die beiden Häuser YHWHs (Lukas 15,11 ff)

Ein Vater hatte zwei Söhne. Ein Bild auf YHWH, der zwei Söhne hat, das Haus Juda und das Haus Ephraim oder die zehn verlorenen Stämme. Der ältere Sohn (das Haus Juda) blieb immer beim Vater und studierte die Torah. Das Haus Juda hat auch für uns die Torah bewahrt. Manche sagen, dass deswegen viele aus dem Haus Juda schwarze Kleidung tragen, weil sie um den verlorenen Sohn trauern. Der jüngere Sohn hat sich sein Erbe ausbezahlen lassen. Das heißt, er hat die Segnungen, die ihm zustanden durch die Torah, genommen und ist damit in ein fernes Land gezogen (ins Exil). Als er nun all das Seine verbraucht hatte (die Segnungen der Torah verspielt hatte), kam eine große Hungersnot (er fand sich geistlich nicht mehr zurecht) über jenes Land, und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes, der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. (Im Exil hängten die verlorenen zehn Stämme sich an die Lehren fremder Götter und haben buchstäblich Schweinefleisch gegessen, was gegen die Anweisungen in der Torah ist).

Das Haus Juda ist diesen Weg so nie gegangen. Deswegen können die verlorenen zehn Stämme auch nicht im Haus Juda zu finden sein. Es gibt Berichte darüber, dass jüdische Familien „lieber“ zusahen, wie ihre Kinder von den Besatzern getötet wurden, als ihnen, wie verlangt, Schweinefleisch zu geben.

Der verlorene Sohn sagte im Exil: „Ich verderbe hier im Hunger!“ Das passiert landauf und landab. Viele Geschwister werden in ihren Gemeinden mit der angebotenen Nahrung nicht mehr satt.

In diesem Mangel erkennt der verlorene Sohn „Ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“ Die verlorenen zehn Stämme, Gläubige aus dem Christentum erkennen, dass sie gegen YHWH und die himmlischen Unterweisungen der Torah gesündigt haben.

„Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ Nur der Vater sah, wie der verlorene Sohn umkehrte. Der ältere Bruder nahm das nicht wahr. Dieser Rabbi in Jerusalem verhält sich buchstäblich so wie der Vater. Er umarmt seine Brüder und Schwester aus den zehn Stämmen und sagt zu seinen Rabbinern: Wir müssen sie liebevoll aufnehmen, mit all ihren verwirrten und verirrten Ideen und ihren zerschlissenen Kleidern. HaShem wird sie schon zurechtbringen. Und so ist es tatsächlich. Auf dem Weg der Rückkehr, noch nicht in das Haus des Vaters angekommen (ein Bild für das Land Israel), sagen die umkehrenden Gläubigen: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.“ Sie erkennen, dass sie die Torah übertreten haben, was ja die Definition für Sünde ist. Sündigen ist das Übertreten der Torah. Deswegen können die zehn verlorenen Stämme nicht aus dem Haus Juda sein.

„Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße.“ Was ist das beste Gewand? Und was bedeutet hier der Ring an seiner Hand? Der Schabbat ist unser Ring an unserem Finger als Braut oder anders ausgedrückt, der Finger Gottes schreibt jetzt das Schabbatgebot auf seine Herzenstafeln. Und das beste Gewand? Das weiße Unterkleid der Priester steht für das Kleid der Errettung. Aber das Kleid der Errettung ist nicht das beste Kleid oder? Ist es nicht das Hochzeitskleid? „Da ging der König hinein, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte.“ (Matth. 22,11 u. 12).

Der Vater feiert ein Fest: „Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden.“

Auferstehung von den Toten

Der verlorene Sohn war tot, so sieht es der Vater. So sieht YHWH Gläubige in den Übertretungen der Torah. Der Prophet Hesekiel bestätigt genau dieses Bild des Todes: „So spricht Elohim YHWH: Siehe, ich will euch eure Gräber auftun und hole euch mein Volk herauf und bringe euch ins Land Israel. Und ihr sollt erfahren, dass ich YHWH bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole. Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr soll erfahren, dass ich YHWH bin. Ich rede es und tue es auch, spricht YHWH.“ (Hesekiel 37, 12 -14).

Die verlorenen zehn Stämme waren vor IHM tot in ihren Übertretungen der Torah, im Exil, in ihren Gräbern. Das würde doch das Haus Juda nie von sich behaupten oder? Deswegen können die zehn verlorenen Stämme nicht das Haus Juda darstellen.

Die Eifersucht des älteren Sohnes]

Aber der ältere Sohn war auf dem Feld (ein Bild für die Torah). Und als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen und rief zu sich einen der Knechte, und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und ein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.

Das Gleichnis schattet vor, was passieren wird, wenn die zehn verlorenen Stämme umkehren. Der ältere Sohn, das Haus Juda, wird zornig: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten (Torah) und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre (Eifersucht).

Und damit müssen wir rechnen und es passiert auch, wenn die zehn verlorenen Stämme umkehren. Der ältere Bruder hat keine Freude daran: „Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren (fremden Göttern, Vermischung, heidnische Elemente usw) verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.“ (30).

Aber da ging sein Vater heraus und bat den älteren Sohn. Der Vater hilft ihm, auch durch diese prophetische Stimme eines Rabbiners, der vor seine Brüder hintritt und ihnen hilft, damit sie das Unglaubliche verstehen können: Die Götzendiener aus dem Exil kehren um, kehren heim und HaShem freut sich darüber. „Denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.“

Das Haus des Vaters ist im Land Israel

Wenn der verlorene Sohn aus der Ferne, aus dem Exil, in das Haus des Vaters zurückkehrt, ist damit buchstäblich das Land Israel gemeint. Wir haben dies bestätigt gelesen in Hesekiel 37,12: „So spricht Elohim YHWH: Siehe, ich will euch eure Gräber auftun und hole euch mein Volk herauf und bringe euch ins Land Israel.“ Das Haus Juda und das Haus Ephraim sind das Haus des Vaters. Yeshua bezieht sich darauf, wenn er sagt: In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.“ (Joh. 14,2).

Die zehn verlorenen Stämme erkennen im Exil, dass sie gesündigt haben und machen sie auf den Weg der Umkehr und der Vater wird sie buchstäblich in sein Haus, das Land Israel, bringen. Wir leben jetzt in der Zeit, wo wir uns damit beschäftigen können und sollen, dass wir zurückgebracht werden. Wenn dann der Ruf kommt für den größeren Exodus, sind wir bereit und machen uns auf. Jede Theologie, die das verneint, raubt den Gläubigen die Möglichkeit, sich auf die Erfüllung dieser Verheißung vorzubereiten.

Q.: http://www.worldwidewings.de/israel/die-...orenen-staemme/


 
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RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#43 von Jurek , 15.12.2017 04:29

Meine Gedanken dazu:

Zitat
Das Haus Juda und das Haus Ephraim sind das Haus des Vaters. Yeshua bezieht sich darauf, wenn er sagt: In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.“ (Joh. 14,2).


Mit „Haus des Vaters“ ist hier was gemeint? Buchstäbliche Stadt Jerusalem im politischen Staate Israel?
Dazu sollte man auch die Verse 3 und 4 lesen.
Christliche Hoffnung war die himmlische. Juden haben diese noch nicht gehabt. Aber es geht um NT und dass JESUS in dem Gleichnis in Bezug auf Joh 14:2-4 von nur irdischen Dingen sprach, das sehe ich nicht so.

Zitat
Die zehn verlorenen Stämme erkennen im Exil, dass sie gesündigt haben und machen sie auf den Weg der Umkehr und der Vater wird sie buchstäblich in sein Haus, das Land Israel, bringen. Wir leben jetzt in der Zeit, wo wir uns damit beschäftigen können und sollen, dass wir zurückgebracht werden. Wenn dann der Ruf kommt für den größeren Exodus, sind wir bereit und machen uns auf. Jede Theologie, die das verneint, raubt den Gläubigen die Möglichkeit, sich auf die Erfüllung dieser Verheißung vorzubereiten.


Wenn man jetzt in der Zeit lebt, dann ist diese Zeit messianisch. Zeit der Gnade und nicht des Gesetzes. Da geht es nicht um das irdische sondern himmlische Jerusalem und auch um das jetzt erkennen des Messias, welcher die einzige Rettung für uns alle ist.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#44 von Schrat , 15.12.2017 10:08

Lieber Theodoric,

schön daß wir in dieser Sache übereinstimmen!

Ich sehe das ja inzwischen auch so, daß es keine "himmlische" Hoffnung in dem Sinne gibt, daß Christen in den Himmel kommen.

Da Jurek den längst widerlegten Gedanken trotzdem ständig wiederholt, wiederhole ich auch mal, daß "im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen" sich nicht auf den Himmel, sondern auf die Erde bezieht, wo die recht Wohnstätte der Menschen ist, einschließlich derjenigen ist, die Gott für seine Regierung auswählen wird.

Alle Bibelstellen, die angeblich ein Leben vom Christen im Himmel anzeigen, sind Fehlinterpretationen und viele habe ich auch schon im Einzelnen behandelt, warum dort nicht eindeutig von einem Leben der Christen im Himmel die Rede ist. Oft wird "Himmel" nur in dem Sinne gebraucht, daß auf die Autorität des "Himmels" (Gottes) und den Ursprung hingewiesen wird. Wenn der "Himmel" etwas sendet, muß es nicht zwangsläufig im Himmel gewesen sein!
Z.B. das Manna "Brot des Himmels", ebenso Jesus Christus, der wie Johannes der Täufer vom "Himmel" gesandt wurde. Und so könnte man Bibelstelle für Bibelstelle durchgehen und zeigen, daß dort nicht zwangsläufig von einem Leben im Himmel die Rede ist. Die einzigen die im Himmel leben sind Gott und die Engel. Das ist die rechte Wohnstätte für diese und die rechte Wohnstätte für die Menschen ist die Erde und wird es für alle Ewigkeit sein.

Gruß
vom Schrat


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Die fünf Männer der Samaritanerin

#45 von Theodoric , 16.12.2017 18:37

Die fünf Männer der Samaritanerin
Die Beziehung zwischen Jesus und der Tora nach Joh 4,16-19

Die johanneische Erzählung von der Begegnung Jesu mit der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42) ist ein Stück großer theologischer Darstellungskunst des vierten Evangelisten. Aus einer ganz alltäglichen Szene entwickelt er ein Geflecht aus sprachlichen, historischen und theologischen Anspielungen und verleiht damit der Episode eine tiefe Symbolik, die das religionsgeschichtliche Verhältnis zwischen Juda und Samaria beleuchtet.[1]

Der erzählerische Rahmen der Geschichte ist schnell zusammengefaßt:

Auf dem Weg von Judäa nach Galiläa läßt sich Jesus um die Mittagszeit an der Jakobsquelle nieder (4,1-6). Als eine samaritanische Frau zum Wasserschöpfen kommt, entwickelt sich ein intensives Gespräch, das seinen Ausgangspunkt im Verhältnis von Juden und Samaritanern hat, aber bald sein eigentliches Thema findet: die Offenbarung Jesu. Johannes schildert damit offenbar nicht lediglich eine einmalige und individuelle Begebenheit, sondern stellt das Offenbarungsgeschehen in den religionsgeschichtlichen und theologischen Zusammenhang des Volkes Israel.

Die Ortsangabe "Quelle Jakobs" (4,6) deutet schon das Thema der Szene an: sie weist nämlich hin auf den gemeinsamen Ursprung von Samaritanern und Juden in ihrem Stammvater Jakob (= Israel). Dort, in diesem Quell Jakobs, begann die Geschichte der zwölf Stämme Israels. Und trotz der späteren Verzweigung ihres Weges durch Eroberung, Verbannung, Exil und Rückkehr bleibt dieser Ursprung das Verbindende zwischen Juda, dem israelitischen Südreich, und Samaria, dem Zehn-Stämme-Reich im Norden, das seinen Namen der alten israelitischen Königsresidenz Schomron verdankt. Die Begegnung zwischen Jesus und der Samaritanerin an diesem Ort ist also eine Begegnung an der gemeinsamen religiösen und geschichtlichen Wurzel. Deshalb kann man sagen: die Topographie der Erzählung zeigt sich uns als eine vor allem theologische Topographie.

Das Verhältnis zwischen Juda und Samaria wird auch gleich zu Anfang des Gesprächs zum Thema gemacht. Die Spaltung innerhalb des israelitischen Volkes findet ihren Ausdruck in der verwunderten Frage der Frau, wie denn Jesus als ein Jude von einer Samaritanerin zu trinken begehren könne, denn: "Juden verkehren doch nicht mit Samaritanern" (4,9). Mit dieser Einleitung ist der Rahmen des folgenden Gesprächs abgesteckt. Es geht um die Person Jesu im Spannungsfeld zwischen Juda und Samaria. Damit gewinnt der Rahmen eine entscheidende Funktion für die Deutung der ganzen Szene, insbesondere auch für das Verständnis des im weiteren Verlauf des Gesprächs merkwürdig abrupt einsetzenden kurzen Dialogs zwischen Jesus und der samaritanischen Frau über ihre "Männergeschichten" (Joh 4,16-19).

Dem Abschnitt Joh 4,16-19 geht ein längerer Dialog voraus, in dem Jesus der Frau zu erklären versucht, warum nicht er auf ihr Wasser angewiesen ist, sondern sie vielmehr auf das Wasser, das er ihr bieten kann. Dieses "lebendige Wasser" ist geeignet, den existentiellen Durst der Frau zu löschen:

Zitat

"Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Wasserquelle, die sprudelt zum ewigen Leben. Die Frau sagt zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr dürste und hierher kommen muß, um zu schöpfen" (4,14-15).



Auf diese Bitte der Frau antwortet Jesus nun nicht direkt, sondern wendet sich scheinbar einem ganz anderen Thema zu:

Zitat
"Er sagt zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm hierher! Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus sagt zu ihr: Recht hast du gesprochen: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hattest du, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Dies hast du wahr geredet. Die Frau sagt zu ihm: Herr, ich schaue, daß du ein Prophet bist!" (4,16-19)



Es stellt sich die Frage, warum Johannes hier plötzlich das Thema "lebendiges Wasser" verläßt und scheinbar zu einem ganz anderen Bereich wechselt. Wir wollen diese Frage behutsam angehen, und zunächst nur einige grundsätzliche Beobachtungen zu den fraglichen Versen machen:

Die Feststellung Jesu, daß die Frau fünf Männer gehabt habe, ist eine reine Tatsachenbeschreibung und enthält keinerlei Wertung. Jesus sagt lediglich, was der Fall (gewesen) ist, nicht was seiner Meinung nach hätte sein sollen, oder was aus irgendeinem Grund besser vermieden worden wäre.

Die Reaktion der Frau besteht in dem verwunderten Bekenntnis:

Zitat
"Herr, ich schaue, daß du ein Prophet bist" (4,19).



Sowohl diese Antwort, als auch die Fortsetzung des Gespräches deuten in nichts darauf hin, daß sich die Frau von Jesus etwa eines unrechten Tuns überführt gefühlt hätte. Ihre Reaktion ist jedenfalls nicht die einer beschämten, weil ertappten Sünderin, viel eher spricht daraus ein ehrliches Erstaunen über die Kraft jesuanischer Deutung.

Die Aufforderung Jesu an die Frau, hinzugehen und ihren Mann zu rufen, zielt deshalb von vornherein allein darauf ab, der Frau die Tatsache vor Augen zu führen, daß sie derzeit ohne Mann lebt.

Diese Beobachtungen führen zu folgendem vorläufigen Schluß: Der Dialog dient einerseits der Feststellung, daß die Frau zur Zeit des Gesprächs keinen (rechtmäßigen) Mann hat. Man kann die Intention der Frage Jesu dann dahingehend beschreiben, daß dies für ihn ein durchaus mangelhafter Zustand ist: offensichtlich sollte die Frau einen richtigen, d.h. ihr zugehörenden Mann haben. Andererseits wird diesem jetzigen Zustand die Tatsache gegenübergestellt, daß die Frau einmal fünf Männer gehabt hat. Jesus redet aber mit keinem Wort davon, daß dies ebenfalls eine unzureichende Situation gewesen wäre, oder gar als verwerflich anzusehen sei. Wer sind dann die fünf Männer?

In der Exegese gibt es dazu zwei vorherrschende Meinungen, die jeweils geprägt sind von der Beantwortung der Frage, ob der vorliegende Dialog symbolischen Charakter hat oder nicht. Lehnt man eine symbolische Deutung ab, so kommt man zu dem Schluß, es gehe Jesus um eine Aufdeckung der moralisch verwerflichen Ehepraxis der Frau[2], um sie damit für seine messianische Offenbarung (4,26) vorzubereiten[3]. Dabei spielt der Hinweis auf die rabbinische Auffassung, eine Frau solle sich nur zweimal, höchstens dreimal verheiraten,[4] eine entscheidende Rolle. Ein solches Verständnis kann aber nicht erklären, wieso dann hier von ausgerechnet fünf Männern die Rede ist. Eine Interpretation auf symbolischer Grundlage andererseits erinnert daran, daß laut 2Kön 17,24-34 nach der Zerstörung des Nordreiches Israel durch die Assyrer in Samaria fünf fremde Völker angesiedelt wurden, die neben JHWH ihren eigenen Göttern dienten.[5] Jesu Hinweis auf die fünf Männer der Samaritanerin wäre danach eine Anspielung auf diese götzendienerische Vergangenheit Samarias. Gegen diese exegetischen Auffassungen ist jedoch einzuwenden, daß weder die eine, noch die andere Interpretation die fundamentale Tatsache zur Kenntnis nimmt, daß das Verhältnis der Samaritanerin zu den fünf Männern von Jesus keineswegs als verwerflich hingestellt wird. Solches sollte man aber erwarten für den Fall, daß es hier um Ehemoral oder Götzendienst ginge. Offensichtlich gehört die Erwähnung der Männer also in einen ganz anderen Zusammenhang. Dabei ist noch eine weitere Beobachtung aufschlußreich: Der Text sagt nicht, daß die Frau die Männer nacheinander gehabt habe,[6] es ist daher nicht ausgeschlossen, daß sie alle fünf gleichzeitig hatte.

Das führt uns zu folgender Deutung, die aufgrund des oben aufgewiesenen theologischen Grundduktus unserer ganzen Szene mit dem Symbolcharakter sowohl der Samaritanerin, als auch ihrer Männer rechnet: Die fünf Männer der Samaritanerin waren ihre rechtmäßigen Ehemänner, und ihre Namen lauteten: bereschith (Genesis), schemoth (Exodus), wajjiqra (Leviticus), bamidbar (Numeri) und debarim (Deuteronomium)! Es handelt sich um die fünf Bücher Mose, die Tora, denen Samaria (die Samaritanerin repräsentiert das ganze Volk) einst "angetraut" war. Für diese Interpretation können wir uns auf den ältesten existierenden Kommentar zum Neuen Testament, den Johanneskommentar des Origenes berufen. Er identifiziert dort im 13. Buch (Fragment 18) bereits die fünf Männer als die fünf Bücher Moses.

Dies ist auch kein sonderlich überraschender Befund, denn bekanntlich bestand die Heilige Schrift der Samaritaner lediglich aus dem Pentateuch. Es muß hier nicht auf die umstrittene Frage der historischen Einordnung des "samaritanischen Schismas" eingegangen werden, ebensowenig auf die Erörterung der Kanongeschichte des Pentateuchs.[7] Entscheidend für uns bleibt die Tatsache, daß die Samaritaner "den Pentateuch - mit wenigen Ausnahmen - als Offenbarung vom Sinai übernommen und ihn, wie im Judentum dann die Sadduzäer, als einzige verbindliche Offenbarungsgrundlage gewertet"[8] haben. Dies sind die vormaligen fünf Männer der Samaritanerin bei Johannes, und es gibt keinen Anlaß, daran zu zweifeln, daß der johanneische Jesus diese Verbindung der Frau mit dem offenbarenden Wort Gottes in der Tora für richtig gehalten hat. Das hat auch schon Origenes so gesehen.

C.K. Barrett hat nun gegen eine solche Deutung eingewendet: "Daß Joh auf die Annahme der fünf Bücher der Tora als die allein kanonischen durch die Samaritaner verwies, ist unwahrscheinlich, da die Samaritaner diese Bücher nicht aufgegeben hatten, und es wäre schwierig, den einen, der kein Ehemann ist, zu identifizieren"[9].
Dies sind zwei berechtigte und schwerwiegende Argumente. Beide jedoch lassen sich mit Hilfe des Evangelientextes selbst entkräften. Zunächst sei hervorgehoben: es ist eine Sache, die religionsgeschichtliche Tatsache herauszustellen, daß die Samaritaner ihre Tora nicht aufgegeben haben, eine andere aber, die Interpretation des johanneischen Jesus zu beachten. Halten wir uns ausschließlich an den Text des Evangeliums, so läßt sich mit ziemlicher Sicherheit daraus schließen, daß Jesus bei Johannes sehr wohl der Auffassung ist, die Samaritanerin habe jetzt keine Verbindung (mehr) zur Tora. Entscheidend dafür ist der Sinn von Joh 4,10, wo Jesus auf den verwunderten Einwurf der Frau reagiert, daß er als ein Jude von ihr zu trinken begehrt (4,7), wo doch Juden (aus Reinheitsgründen) nicht mit Samaritanern verkehren
(4,9):

Zitat
"Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kennen würdest, und wer es ist, der zu dir sagt: gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben".



Mit anderen Worten: Die Samaritanerin kennt weder die Gabe Gottes, noch die wahre Identität Jesu. Mit dem Begriff "Gabe Gottes" ist nun aber im Judentum vorrangig die Tora selbst gemeint. Dazu stellt H. Odeberg fest:

Zitat

"The gift, or act of giving, kat exochen, is the Tora, or the Divine promulgation of the Tora. For this the specific term matan tora, the giving of the Tora, is developed"

[10]

Dieser sprachliche Zusammenhang ist so deutlich, daß man bei Johannes - als einem Juden, der seine Begriffe mit Bedacht wählt - selbstverständlich von diesem spezifischen Sinn des Wortes ausgehen kann, zumal ja Jesus selbst in der vorliegenden Szene ganz charakteristisch als Jude gezeichnet ist. Darüber hinaus fallen noch weitere sprachliche Übereinstimmungen auf: Im Rabbinischen wird auch die Tora als (lebendiges) Wasser bezeichnet, z.B. Sifre Dtn 11,22 §48 (84a): "Die Worte der Torah werden mit dem Wasser verglichen: wie das Wasser Leben für die Welt ist, so sind auch die Worte der Torah Leben für die Welt"[11]. Die Rede von der Tora als "Gabe Gottes" und "(lebendigem) Wasser" ist jüdisch dermaßen geläufig, daß es kaum möglich ist, für die Verwendung dieser Ausdrücke bei Johannes einen anderen Deuterahmen anzunehmen. Zweifellos ist also mit der "Gabe Gottes" in Joh 4,10 an die Tora gedacht.

Wir finden dann in dieser Rede Jesu eine Aussage, die die Kenntnis der Tora und die Kenntnis Jesu parallel setzt:

Zitat
"Wenn du die Gabe Gottes kennen würdest und wer es ist, der zu dir sagt ...".



Beide Satzteile sind durch ein "und" verbunden. Das heißt aber: Das Verhältnis zwischen Jesus und der Tora ist kein antithetisches, sondern ein synthetisches. Genau der gleiche synthetische Parallelismus liegt auch schon im Johannesprolog vor: "Das Gesetz ist durch Mose gegeben worden - die Gnade und die Wahrheit sind durch Jesus Christus geworden" (1,17).[12] An beiden Stellen gibt es weder faktisch noch sinngemäß eine adversative Konjunktion[13], die die Satzglieder einander gegenüberstellen und so die Qualitäten "Gnade und Wahrheit" bzw. "lebendiges Wasser" allein dem Wirken Jesu vorbehalten und damit implizit der Tora absprechen würde.

Das Johannesevangelium ist also der Auffassung, die Samaritanerin entbehre der wahren und ihr rechtmäßig zugehörenden göttlichen Offenbarung in der Tora. Der johanneische Jesus vermißt bei ihr diesen "Mann", der in der Lage wäre, den Durst nach "lebendigem Wasser" zu stillen. Die bloße Tatsache, daß der "Quellgrund" Samarias in der Herkunft vom israelitischen Stammvater Jakob liegt, garantiert durchaus noch nicht, daß man nach dem Trinken aus dieser Quelle Jakobs nicht erneut dürstet (Joh 4,13). Und solchen Durst verspürt die Frau ganz offensichtlich:

Zitat
"Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und hierherkommen muß, um zu schöpfen" (4,15).



Jesus wird hier aufgefordert, als Spender des Wassers den existentiellen Mangel der Frau zu beheben.

Nun findet man an anderen Stellen des Johannesevangeliums ähnliche Aussagen über das "Dürsten" und das "ewige Leben", die außerordentlich aufschlußreich sind für das Verständnis unserer Szene. So heißt es Joh 6,35:

Zitat
"Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird niemals mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird niemals mehr dürsten".



Wir erkennen hier einen deutlichen inhaltlichen Zusammenhang mit Joh 4,14. Zwar kennt das Evangelium keine Aussage Jesu: "Ich bin das Wasser des Lebens", aber in 6,35 kann man ohne Schwierigkeiten ergänzen: So wie Jesus als das Brot des Lebens den Hunger auf ewig stillt, so stillt er als das Wasser des Lebens den Durst. Solche Nahrung, heißt es vorher bereits in 6,27, "die bleibt ins ewige Leben, die wird euch der Menschensohn geben". Der Ausdruck "ins ewige Leben" findet sich wörtlich auch in 4,14. Darüber hinaus wiederholt es 6,53f in einem parallelen Bild: "Amen, Amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht eßt und sein Blut nicht trinkt, habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch zu sich nimmt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben". Hier entspricht nun das Fleisch dem hungerstillenden Brot aus 6,35 und folgerichtig kann man das Blut mit dem durstlöschenden Wasser identifizieren. Das heißt aber jetzt: Jesus bietet den Hungernden und Dürstenden nicht nur Brot und Wasser als Objekt an, er ist es vielmehr selbst! Wer von Jesus Brot und Wasser erhält, erhält ihn selbst - sein Fleisch und Blut.

Damit erklärt sich sofort der Sinn von Joh 4,16-19: Jesu Frage nach dem Mann der Samaritanerin will die Frau auf diesen personalen Zusammenhang hinweisen. Die Frau verlangt das Wasser des Lebens von Jesus, er aber vermittelt ihr hintergründig die Botschaft: Ich selbst bin es, den du brauchst (vgl. 4,26: "Ich bin's, der mit dir redet"). Das heißt letztlich: Jesus selbst ist der rechte Mann für die Samaritanerin.

Diese Einsicht ermöglicht es nun, auch den zweiten Einwand Barretts gegen die symbolische Gleichsetzung der fünf Männer mit der Tora aufzulösen, die Schwierigkeit nämlich, den einen, der nicht ihr Mann ist, zu identifizieren. Offenbar ist doch derjenige, den die Frau "jetzt hat" niemand anderer als Jesus. Der Text von 4,16-18 sagt zweimal deutlich, sowohl im Munde der Frau, als auch von Jesus: Die Samaritanerin hat keinen Mann. Tatsächlich aber hat sie doch in diesem Augenblick (nûn - V.16) einen, der zwar nicht ihr "Mann" ist, der es aber werden soll: Jesus, der das lebendige Wasser ist!

Damit erklärt sich auch der abrupte Übergang von V.15 nach V.16 - ein Themenwechsel liegt hier nur scheinbar vor, in Wirklichkeit führt Jesus das offenbarende Gespräch über das lebendige Wasser nur auf einer anderen Ebene weiter.[14] Sowohl die fünf Männer, als auch der "eine Mann" Jesus sind dieses lebendige Wasser und folglich grundsätzlich dazu geeignet, den Durst der Frau zu stillen. Die Pointe des Dialogs zwischen Jesus und der Samaritanerin besteht also darin, daß Jesus sich der Frau als der wahre "Mann" anbietet. Unter Berücksichtigung der Rede von den fünf Männern heißt das: Wo die Tora als Spenderin lebendigen Wassers nicht vorhanden ist, da ist Samaria jetzt auf Jesus angewiesen.

Die heilsgeschichtliche Bedeutung Jesu - nicht nur für die Samaritanerin - kann man dann so zusammenfassen: Jesu Sendung geschieht mit dem Ziel, denen Wasser zum ewigen Leben zu bringen, die anders - nämlich durch die Tora - keinen Zugang dazu haben: So ist er der "wahre Retter der Welt" (Joh 4,42). Zu dieser Welt, die allein auf die Offenbarung in Jesus angewiesen ist, kann aber dann nicht das Judentum gehören, sofern es sich auf seine Tora stützt. Daß im Johannesevangelium auch von Juden erzählt wird, die ihre Tora nicht kennen, ist mit Blick auf die vehementen Streitgespräche zwischen "den Juden" und Jesus (s. Joh 5,10-47; 7,14-31; 8,30-59; 10,31-39) völlig fraglos. Das Entscheidende an diesen Auseinandersetzungen liegt aber doch gerade darin, daß diese Juden von Jesus gekennzeichnet werden als Ignoranten gegenüber der Tora und ihrer eigenen religiösen Tradition (s. 5,45; 7,19; 8,39-40; 10,34-36); eben deshalb haben sie ja Jesus nötig. Wenn man aber behaupten wollte, das gesetzestreue Judentum, das die Tora tut und darauf hört (Ex 24,7), benötige in Jesus einen Offenbarer und Heilsmittler über die Tora hinaus, so wäre das m.E. theologischer Unfug, für den sich keine Rechtfertigung im Johannesevangelium finden läßt. Der Unterschied zwischen dem Wort Gottes in der Tora und dem Wort Gottes in Jesus besteht nicht dem Inhalt nach, denn beide sind sie als göttliche Offenbarungen "lebendiges Wasser"; sie unterscheiden sich lediglich durch ihre jeweiligen Adressaten: Die Tora war und ist an Israel gerichtet, Jesus richtet sich an die zerstreuten Kinder Israels (hier die Samaritaner) und die Heiden (vgl. Joh 11,50-52). Nach Johannes ist das tora-treue Judentum nicht Zielobjekt, sondern Ausgangspunkt der Sendung Jesu. Das drückt Joh 4,22 ganz unmißverständlich aus, wenn sich dort Jesus mit den Juden identifiziert:

Zitat
"Wir (die Juden!) beten den an, den wir kennen, denn: Das Heil ist aus den Juden".



Wenn ich zu Anfang meiner Überlegungen feststellen konnte, daß die Ortsbeschreibung der Szene mit der Samaritanerin (der Jakobsbrunnen) eine theologische Topographie darstellt, so läßt sich jetzt abschließend das gleiche für den Weg Jesu von Jerusalem über Samaria nach Galiläa (Joh 4,3-4) sagen: Das Itinerar Jesu nach Johannes ist ein heilsgeschichtlich-soteriologisches.[15]Es beschreibt den Heilsweg Jesu vom Zentrum (Jerusalem und das Judentum) über die Peripherie ersten (Samaria) und zweiten Grades (Galiläa) hin zu der heidnischen Außen-Welt, die schließlich im Kreuz erreicht wird. Sinn und Ziel des Weges Jesu ist das "Sammeln der zerstreuten Kinder Gottes (Israels) in eines" (Joh 11,52) und die Rettung der Heiden - "damit nicht das ganze Heidenvolk[16] zugrundegehe" (Joh 11,50). Überraschenderweise erfolgt diese maßgebliche Deutung des Todes Jesu im Johannesevangelium durch den jüdischen Hohenpriester Kaiphas, der von Johannes klar und deutlich als Prophet bezeichnet wird.

Es mag für Christen - zumal nach Jahrhunderten antijüdischer Polemik - höchst unangenehm und geradezu anstößig sein, daß Johannes ihnen die entscheidende Deutung der Sendung Jesu ausgerechnet im Mund des jüdischen Hohenpriesters vorlegt. Wenn aber aus den grauenvollen Verfolgungen, denen Juden christlicherseits ausgesetzt waren, irgendeine Lehre zu ziehen ist, so besteht sie in der unvoreingenommenen Revision der biblischen Glaubensurkunden selbst.[17] Revision bedeutet eine Lektüre unter geändertem Blickwinkel. Gerade das Johannesevangelium bietet dazu ein hervorragend geeignetes Feld.[18] Denn Johannes gilt in der Exegese auch heute noch als der "Vater des Antisemitismus der Christen"[19]. Meine Überlegungen wollen zeigen, daß diese Einschätzung vielleicht mehr über die Tendenz der christlichen Auslegungsgeschichte aussagt, als über den Verfasser des vierten Evangeliums. Das Johannesevangelium erweist sich als die Buchstabierung des Wortes Gottes im spannungsvollen Rahmen der Beziehung zwischen jüdischer und außerisraelitischer (heidnischer) Welt. Johannes - beim Wort genommen - könnte heute im Zentrum des christlich-jüdischen Dialogs stehen, wenn man nur bereit wäre, sich neu auf ihn einzulassen.[20]

Q: Friedhelm Wessel: Zeitschrift Biblische Notizen (BN) Nr. 68 (1993), S. 26-34

[*] Ich verwende hier durchgängig die Bezeichnung Samaritaner/Samaritanerin. Im Deutschen hat sich seit einigen Jahren der Name Samariter bzw. Samariterin durchgesetzt. Bedauerlicherweise unterstützt der Duden diese Entwicklung und verzeichnet lediglich noch die Form Samariter/Samariterin. Andere deutsche Wörterbücher folgen ihm hierin jedoch nicht (z.B. der Wahrig). Auch in der Fachliteratur wird in der Regel die Schreibweise Samaritaner bevorzugt. Die Form Samariter oder Samariterin ist historisch wohl durch Luthers Übersetzung des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter/Samaritaner (Lk 10,30-37) populär geworden.
Dann sei in diesem Zusammenhang noch erwähnt, dass der Name Samaria für das Volk oder dessen historische Hauptstadt auf dem Buchstaben "i" betont wird (Samaria). Auch hier bietet der Duden neuerdings eine abweichende Regel, die die Betonung auf die Silbe "ma" legt.

[1] Darauf weist bereits hin: H. Odeberg, The Fourth Gospel. Interpreted in its relation to contemporaneous religious currents in Palestine and the hellenistic-oriental world, Uppsala 1929 (Nachdruck Amsterdam 1974), 177: "The symbolical character of the controversial dialogue with the Samaritan woman can scarcely be doubted". Vgl. auch B. Olsson, Structure and Meaning in the Fourth Gospel. A textlinguistic analysis of John 2:1-11 and 4:1-42, Lund 1974.

[2] So z.B. R. Schnackenburg, Das Johannesevangelium, 1. Teil. Freiburg, Basel, Wien 1965 (=HThK 4/1), 467-469. Schnakenburg spricht von der "moralischen Gesunkenheit" der Frau (a.a.O., 468) und von "dem ihr peinlichen Thema" (a.a.O., 469), obwohl er andererseits feststellt: "Jesu Bemühen richtet sich zuerst nicht darauf, die Frau von ihrem sündhaften Lebenswandel abzubringen, sondern sie für seine Offenbarung empfänglicher zu machen" (a.a.O., 467). Jedenfalls aber weiß Schnackenburg mit seiner moralischen Deutung hier entschieden mehr als der Evangelist.

[3] So etwa J. Becker, Das Evangelium nach Johannes. Kapitel 1-10. Gütersloh/Würzburg 1985 (=ÖTK 4/1), 173-174. Hier wird betont, daß das Darstellungskonzept des Evangelisten (bzw. der Semeia-Quelle) einem christologischen Anliegen folge, bei dem die Frau nur dienende Funktion habe (a.a.O., 173). Es gehe in erster Linie um den Aufweis, daß Jesus "die prophetische Gabe der Allwissenheit" (ebd.) besitze, womit das christologische Bekenntnis der Frau (4,29) eingeleitet werde. Becker hält es so für unangebracht, eine "moralische Aburteilung" der Frau in den Text "hineinzulesen" (ebd.).

[4] Zitiert bei Strack-Billerbeck, Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch. Bd.2. München 1924, 437.

[5] Vgl. für diese Interpretation C.K. Barrett, Das Evangelium nach Johannes, Göttingen 1990 (=KEK Sonderband), 253-254. Kritisch dazu: Becker, Johannes, ÖTK 4/1, (s. Anm. 3), 173-174, der insbesondere darauf verweist, daß in 2Kön 17,30-31 zwar von fünf Völkern, aber sieben Göttern berichtet wird.

[6] Solches behauptet zwar Schnackenburg (Johannes, HThK 4/2, [s. Anm. 2], 467), aber das ist offenbar eine notwendige Schlussfolgerung aus seiner ethischen Wertung, die am Text nicht verifizierbar ist.

[7] S. dazu H.G. Kippenberg, Garizim und Synagoge, in: RVV 30, 1971; R.J. Coggins, Samaritans and Jews. The Origins of Samaritanism Reconsidered. Oxford 1975, 148ff; N. Schur, History of the Samaritans. Frankfurt 1989.

[8] J. Maier, Zwischen den Testamenten. Geschichte und Religion in der Zeit des zweiten Tempels. Würzburg 1990 (=Echter Bibel, Ergänzungsband z. AT 3), 53-54.

[9] C.K. Barrett, Johannes, (s. Anm. 5), 253.

[10] H. Odeberg, Fourth Gospel, (s. Anm. 1), 150. Odeberg führt die rabbinischen Belegstellen an: BerR 6,7; bBerakoth 5a; Mek 27e; Sifre 35d.36a; jQid 65c; jSanh 23d (a.a.O., 150-151).

[11] Zitiert bei Strack-Billerbeck, Kommentar Bd.2 (s. Anm. 4), 435 (vgl. das weitere reichhaltige Belegmaterial dazu 433-436); vgl. auch Odeberg, Fourth Gospel, (s. Anm. 1), 154-163.

[12] Dies hat H. Thyen festgestellt: "Das Heil kommt von den Juden", in: D. Lührmann, G. Strecker (Hg.), Kirche (FS G. Bornkamm). Tübingen 1980, 163-184: 173.

[13]Die Konjunktion "de", die nach P66 in 1,17b zu finden ist, muß nicht notwendigerweise einen Gegensatz anzeigen, da de" "häufig "als reine Übergangspartikel, ohne irgendwie bemerkbaren Gegensatz" steht (Blaß-Debrunner, Grammatik des ntl. Griechisch. Göttingen 1990, § 447,1f).

[14] Das hat auch Konsequenzen für die Frage der literarischen Quellenlage in unserem Abschnitt. Becker (Johannes, ÖTK 4/1, [s. Anm. 3], 166) will mit der Abfolge 4,5-9ab.16-19 eine sinnvolle Erzählung der Semeia-Quelle erkennen und begründet die Quellenscheidung u.a. mit dem "offenkundigen" Bruch zwischen V.15 und 16. M.E. ist dies ein Paradebeispiel dafür, wie man mit einer mechanischen, statt einer theologischen Methode der Auslegung auf exegetische Holzwege geraten kann.

[15] S. dazu M. Rissi, Die Hochzeit in Kana (Joh 2,1-11), in: F. Christ (Hg.), Oikonomia. Heilsgeschichte als Thema der Theologie (FS O. Cullmann). Hamburg 1967, 76-92: 82-84; vgl. auch H.-P. Heekerens, Die Zeichenquelle der johanneischen Redaktion. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des vierten Evangeliums. Stuttgart 1984 (=SBS 113), 129-130; H. Thyen, "Heil", (s. Anm. 12), 174-175.

[16] Das griechische "ethnos" bezeichnet nach biblischem und insbesondere johanneischem Sprachgebrauch in erster Linie nicht Israel oder das Judentum, sondern gerade in Abgrenzung dazu die außerisraelitische Völkerwelt und ist dann als "Heidenvolk" zu übersetzen.

[17] S. dazu F.W. Marquardt, Von Elend und Heimsuchung der Theologie. Prolegomena zur Dogmatik. München 1988, 124-147, besonders 139.

[18] Vgl. den in "Kirche und Israel" jüngst erschienenen Aufsatz von J. Schonefeld, Die Thora in Person, (KuI 6 [1991], 40-52), der eine neue Lektüre des Johannesprologs als einen "Beitrag zu einer Christologie ohne Antisemitismus" vorschlägt.

[19] G. Baum, Die Juden und das Evangelium. Zürich 1963, S. 146.

[20] Die vorstehenden Überlegungen verdanken sich der Einrichtung eines (inzwischen abgeschlossenen) exegetischen Forschungsprojekts über die angebliche Judenfeindschaft des Johannesevangeliums bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen. Für ihr Engagement sei der Gesellschaft deshalb auch an dieser Stelle herzlich gedankt.

 
Theodoric
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EINHEIT aus der Sicht der Bibel
Lästerung gegen den Heiligen Geist - was ist das?

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