Unter der Überschrift Juda & Ephraim 5 – Dein geschärfter Blick gibt dieser Artikel interessante Einblicke über die beiden Häuser. Der Autor, Hosea, schreibt
Was in den biblischen Schriften der Propheten begegnet, empfinde ich tatsächlich als spektakulär. Denn die Bilder, die dort für Juda und Ephraim benutzt werden, schärfen unseren Blick für das Neue Testament. Nirgends passiert etwas zufällig. Yeshua und alle anderen Schreiber hatten das Alte Testament als Grundlage und haben demzufolge diese Bilder aufgegriffen.
Durchforsten wir also mal ein wenig diese Schriften…
Ehebrecherische Frau
Wir wissen bereits, dass Juda und Ephraim als Frauen, sogar Ehefrauen, Gottes dargestellt werden (Jeremia 3). Gott sieht sich als Eheherr dieser beiden Völker.
Von der einen Frau lässt er sich scheiden (Ephraim/Haus Israel), von der anderen dagegen nicht (Haus Juda). Trotzdem haben beide Ehebruch begangen, indem sie fremden Götzen „nachgehurt“ sind.
Während Juda Buße tut, verweilt Ephraim weiterhin in diesem Zustand!
Ephraim gilt also weiterhin als Ehebrecherische Frau.
Aber das ist nicht das einzige Mal, dass uns das Bild von zwei Frauen begegnet:
Ohola & Oholiba
Hes 23,2+4: Menschensohn, es waren zwei Frauen, Töchter einer Mutter; Und der Name der Älteren war Ohola, und ihre Schwester hieß Oholiba. Und sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter. Und was ihre Namen betrifft: Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.
Samaria, die Hauptstadt des Nordreiches, und Jerusalem, die Hauptstadt des Südreiches, werden in diesem Kapitel mit zwei Frauen gleichgesetzt, die Gott gehören und Ehebruch treiben.
Es beschreibt, wie dieser Ehebruch geschah, und wie Gott das Haus Juda noch dafür strafen wird (nachdem Er es beim Nordreich schon getan hatte).
Mit Sicherheit ist dieser Abschnitt sehr prophetisch. Immer wieder wird zum Beispiel Ägypten erwähnt, das für ein Leben „in der Welt“ steht und nach dem sich das Volk immer wieder gesehnt hat.
Lea und Rahel
Meiner Meinung nach sind auch Lea und Rahel prophetische Bilder für Juda und Ephraim. Lea ist die Mutter von Juda. Und Ephraim ist sogar der Erstgeborene von Rahel.
Interessant ist, dass Lea und Jakob im gleichen Grab beerdigt werden. Rahels Grab dagegen ist in der Nähe von Bethlehem.
Ich glaube, dass auch die Nebenfrauen Jakobs, Bilha und Silpa, einen prophetischen Aspekt haben. Dazu dann aber an späterer Stelle mehr.
Josua & Kaleb
Ist es Zufall, dass die einzigen Kundschafter, die gute Nachricht aus Kanaan mitbrachten, von Ephraim (Josua) und Juda (Kaleb) abstammen? Sicherlich liegt hier etwas verborgen.
Vielleicht hätten sich die anderen Kundschafter besser den “Leitern” untergeordnet?! (Ephraim wurde das Haupt vom Nordreich, Juda vom Südreich, bzw. von allen zwölf Stämmen).
Man könnte auch sagen, dass, wenn Juda und Ephraim gemeinsam die Richtung vorgeben, Segen hervorkommt!
Sach 9,13: Denn ich habe mir Juda gespannt, den Bogen mit Ephraim gefüllt, und ich will deine Söhne, o Zion, erwecken gegen deine Söhne, o Griechenland, und will dich machen wie das Schwert eines Helden!
Josef und Juda
Muss nicht auch das Leben von Juda und Joseph selbst eine prophetische Rolle in dem Ganzen spielen (Ephraim wird auch Haus Joseph genannt)? Die Berichte über ihr Leben und ihre Erlebnisse (Tamar, Joseph in Ägypten,…) sind mit Sicherheit auch prophetisch zu verstehen.
Doch nicht nur Menschen, auch Tiere sind ein Bild für Juda und/oder Ephraim:
Schafe
Das am häufigsten benutzte Tier für Israel sind Schafe. Die Propheten sind von vorne bis hinten gefüllt mit dieser Metapher.
Die Schafe sind zerstreut
Hes 34,6: Auf allen Bergen und hohen Hügeln irren meine Schafe umher, und über das ganze Land sind meine Schafe zerstreut; und niemand ist da, der nach ihnen fragt, und niemand, der sie sucht.
Es gibt falsche Hirten
Jer 23,2: Darum, so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und nicht nach ihnen gesehen! Siehe, ich werde an euch die Bosheit eurer Taten heimsuchen, spricht der Herr.
Er selbst wird Seine Schafe wieder sammeln aus allen Ländern
Jer 23,3+7-8: Und ich selbst werde den Überrest meiner Schafe sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe; und ich werde sie wieder zu ihren Weideplätzen bringen, daß sie fruchtbar sein und sich mehren sollen. […] Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: »So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, sondern: »So wahr der Herr lebt, der den Samen des Hauses Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt und wiedergebracht hat, und aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe!« Und sie sollen wohnen in ihrem Land.
Hier ein prophetisches Bild vom Ende der Trübsal (so interpretiere ich es):
Jer 50,4-6: In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr, werden die Kinder Israels kommen und die Kinder Judas mit ihnen; sie werden weinend hingehen, um den Herrn, ihren Gott, zu suchen. Sie werden den Weg nach Zion erfragen, dorthin ist ihr Angesicht gerichtet: »Kommt, laßt uns dem Herrn anhängen mit einem ewigen Bund, der nicht vergessen werden soll!« Mein Volk war wie verlorene Schafe; ihre Hirten haben sie auf Abwege geleitet, auf den Bergen sie irregeführt; sie gingen von Berg zu Hügel, haben ihren Ruheplatz vergessen.
Was wir hier beobachten können:
Schafe stehen in der Bibel IMMER für Israel – das Nordreich und das Südreich. Niemals für die Heiden oder andere Völker!
Hes 34,30-31: So werden sie erkennen, daß ich, der Herr, ihr Gott, bei ihnen bin und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht Gott, der Herr. Und ihr seid meine Herde, die Schafe meiner Weide; ihr seid Menschen, [und] ich bin euer Gott, spricht Gott, der Herr.
Fische
Kommen wir zu anderen Tieren: Fische!
Es ist nicht nur so, dass Gott Fischer aussenden wird, um Sein Volk zu fischen:
Jer 16,14-16:Doch siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da man nicht mehr sagen wird: »So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, sondern: »So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels heraufgeführt hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte!« Denn ich will sie wieder in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will viele Fischer senden, spricht der Herr, die sie fischen sollen; danach will ich viele Jäger senden, die sie jagen sollen von allen Bergen und von allen Hügeln und aus den Felsenklüften.
Gott bezeichnet Sein Volk sogar als Fische. Denn folgenden Vers…
1.Mose 48,16: der Engel, der mich erlöst hat aus allem Bösen, der segne die Knaben, und durch sie werde mein Name genannt und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, und sie sollen zu einer großen Menge werden auf Erden!
…kann man auch wie folgt übersetzen:
1.Mo 48,16: der Engel, der mich erlöst hat aus allem Bösen, der segne die Knaben, und durch sie werde mein Name genannt und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, und sie sollen zu Fischen werden auf Erden!
Also auch hier: Fische in der Bibel repräsentieren Israel.
Gut bleiben wir in der Natur. Wie wäre es mit…
Ölbäumen?!
Jer 11,16+17: »Einen grünen Ölbaum mit schöner, wohlgestalteter Frucht« hat dich der Herr genannt. Mit mächtigem Brausen legt er nun Feuer an ihn, und seine Äste krachen. Denn der Herr der Heerscharen, der dich pflanzte, hat dir Unheil angedroht wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie verübt haben, um mich zu erzürnen, indem sie dem Baal räucherten.
Und noch etwas interessanter wird es, wenn wir eine wörtliche Übersetzung wählen:
Jer 11,16: »Einen grünen Ölbaum mit schöner, wohlgestalteter Frucht« hat dich der Herr genannt. Mit mächtigem Brausen legt er nun Feuer an ihn, und seine Äste brechen ab.
War da nicht was? Irgendwas mit Römer 11?
Naja, in einem anderen Teil kommen wir ausführlich darauf zu sprechen.
Feigen und Co
Trauben, Feigen, Weinberg,… immer wieder Bilder für Israel. Wirklich interessant, oder?
Jer 24,5: So spricht der Herr, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen hier, so will ich die Gefangenen Judas, die ich von diesem Ort weg ins Land der Chaldäer geschickt habe, als gut ansehen;
Hos 9,10: Wie Trauben in der Wüste, so fand ich Israel; wie eine frühreife Frucht am jungen Feigenbaum erblickte ich eure Väter; sie aber gingen zum Baal-Peor und weihten sich der Schande und wurden zum Gräuel wie der, den sie lieben.
Jes 5,7: Denn das Haus Israel ist der Weinberg des Herrn der Heerscharen, und die Männer von Juda sind seine Lieblingspflanzung. Und er hoffte auf Rechtsspruch, und siehe da — blutiger Rechtsbruch; auf Gerechtigkeit, und siehe da — Geschrei [über Schlechtigkeit].
Sammeln wir als nächstes ein paar Eigenschaften über Israel.
Geistlich armes Israel
Israel ist taub und blind:
Jesaja 42,18-24: Hört, ihr Tauben, und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen! Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, oder so taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des Herrn? Du hast viel gesehen und es doch nicht beachtet; die Ohren hat er aufgetan und doch nicht gehört. Es gefiel dem Herrn um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen. Und doch ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk; sie sind alle in Löchern gefangen, und in Gefängnissen versteckt; sie wurden zum Raub, und niemand rettet; sie wurden zur Beute, und niemand sagt: Gib [sie] wieder heraus! Wer ist aber unter euch, der auf dieses hört, der achtgibt und es künftig beachtet? Wer übergab Jakob zum Raub und Israel den Plünderern? Ist’s nicht der Herr, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und seinem Gesetz waren sie nicht gehorsam.
Israel ist blind und lahm:
Jer 31,7+8: Denn so spricht der Herr: Frohlockt mit Freuden über Jakob und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, singt und sprecht: Rette, o Herr, dein Volk, den Überrest Israels! Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von den Enden der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander; eine große Gemeinde kehrt hierher zurück!
Israel ist gefangen und in der Finsternis. Sie hungern und dürsten:
Jesaja 49,7+9-10: So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem von jedermann Verachteten, zu dem Abscheu der Nation, zu dem Knecht der Herrschenden: Könige werden es sehen und aufstehen und Fürsten anbetend niederfallen um des Herrn willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich auserwählt hat. […] damit du zu den Gefangenen sagst: »Geht hinaus!« und zu denen in der Finsternis: »Kommt hervor!« Sie werden an den Straßen weiden und auf allen kahlen Hügeln ihre Weide haben. Sie werden weder hungern noch dürsten; keine trügerische Wasserspiegelung noch Sonne wird sie blenden; denn ihr Erbarmer wird sie führen und zu den Wasserquellen leiten.
Jer 30,3: Denn siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich das Geschick [hebr. die Gefangenschaft] meines Volkes Israel und Juda wenden werde, spricht der Herr; und ich werde sie wieder in das Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe, und sie sollen es in Besitz nehmen.
Jer 8,9: Zuschanden geworden sind die Weisen; sie sind erschrocken und haben sich selbst gefangen; denn siehe, sie haben das Wort des Herrn verworfen — was für eine Weisheit bleibt ihnen da noch übrig?
Natürlich war Israel auch physisch häufig gefangen, hungrig oder durstig. Doch in diesen ganzen Versen wird natürlich genauso auch ein geistlicher Zustand beschrieben. Von wem? Von Israel!!
Erwählt und mehr…
Im Alten Testament sehen wir häufig, wie Gott jemanden oder etwas erwählt: Zum Beispiel Abraham (Neh 9,7), Jerusalem (2.Chr 6,6) oder auch die Leviten (5.Mo 18,5).
Dabei fällt eines ganz besonders auf: Es gibt nur ein Volk, dass Gott sich erwählt hat: Israel!
(Ist das ungerecht? Nein. Als Schöpfer darf man die Freiheit dazu haben, oder?
5.Mo 7,6: Denn du bist ein dem HERRN, deinem Gott, heiliges Volk; dich hat der HERR, dein Gott, aus allen Völkern, die auf Erden sind, zum Volk des Eigentums erwählt.
5.Mo 7,7 Nicht darum, weil ihr zahlreicher wäret als alle Völker, hat der HERR Lust zu euch gehabt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern;
5.Mo 14,2 denn du bist ein dem HERRN, deinem Gott, heiliges Volk, und dich hat der HERR erwählt, daß du ihm ein Volk des Eigentums seiest unter allen Völkern, die auf Erden sind.
Zum Schluss noch einige wichtige Stichwörter, die wir uns bei all dem genauso merken müssen:
Zerstreut
Wer wurde zerstreut – und blieb es auch? Das Nordreich!
Jer 31,10: Hört das Wort des Herrn, ihr Heidenvölker, und verkündigt es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde.
Verloren
Wer galt als verloren und brauchte Errettung? Das Nordreich!
Hes 34,10: So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich komme über die Hirten, und ich will meine Schafe von ihren Händen fordern und will ihrem Schafeweiden ein Ende machen, und die Hirten sollen nicht mehr sich selbst weiden; denn ich will meine Schafe aus ihrem Maul erretten, daß sie ihnen künftig nicht mehr zum Fraß dienen sollen.
Vermischt
Und wer hat sich mit den Heiden vermischt? Das Nordreich!
Hos 7,8: Ephraim hat sich mit den anderen Völkern vermischt; Ephraim ist wie ein Kuchen, den man nicht umgewendet hat.
Mich 5,7: Und der Überrest Jakobs wird unter den Nationen inmitten vieler Völker sein wie ein Löwe unter den Tieren des Waldes, wie ein junger Löwe unter den Schafherden, der, wenn er hindurchgeht, niedertritt und zerreißt, so daß niemand retten kann.