Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#1 von Theodoric , 19.05.2017 17:06

Alle Gleichnisse im Neuen Testament haben denselben Fokus, sie sind nur jeweils aus einer anderen Perspektive erzählt:

Es ist die Rückkehr der zehn Stämme in das Land Israel mit der Wiederkunft des Maschiach`s, denn er kommt, um Seine Königsherrschaft über das wiedervereinigte Königreich Israel zu errichten.

Der göttliche Plan YHWHs sieht die Wiederherstellung des gesamten Hauses Israel vor. Hiernach sehnt sich auch das Herz des Maschiachs.

Die Geschichte von Lazarus und dem reichen Mann ist ein Gleichnis über das Reich Gottes. Es war an die Pharisäer zur Zeit Yehoshua`s gerichtet und liefert eine Erklärung für die Prophezeiung des Maschiachs:

Zitat
"Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch [den Juden] genommen und einem Volke gegeben werden, das seine Früchte bringt" Mt.21,43



Der Schlüssel zum richtigen Verständnis des Gleichnisses im Lukasevangelium ist, den reichen Mann als Juda (die Juden) und den armen Lazarus als Ephraim-Israel (die verlorenen Stämme) zu identifizieren. Alle Einzelheiten in dieser Geschichte unterstützen diese Sichtweise, und es scheint am besten, Vers für Vers durch das Gleichnis zu gehen.

Es war aber ein reicher Mann (das Haus Juda, welches die Schriften, den Tempel und die hebräischen Traditionen behalten hatte), der kleidete sich mit Purpur (Purpur steht für die königliche Linie des Hauses Juda)

Zitat
und zogen ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf Mk.15,17



und köstlicher Leinwand (Symbol der Priester und Leviten, die zum Haus Juda gehörten);

Zitat
Du sollst auch das enge Untergewand aus feinem Leinen machen und einen Kopfbund aus feinem Leinen und einen bunt gewebten Gürtel. 2.Mo.28,39



und lebte alle Tage luxuriös und in Freuden (nach der Teilung ging es den Juden immer noch gut. Sie waren unabhängig und genossen Gottes Segnungen und den Tempeldienst in Jerusalem).

Es war aber ein Bettler (Ephraim-Israel, nachdem sie ihr Land, ihre Nationalität, ihre Identität und einen Platz zur Gottesanbetung verloren hatten) mit Namen Lazarus (gemäß Youngs Konkordanz bedeutet dies „ohne Hilfe”),

Zitat

Und sie ward abermals schwanger und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm: Nenne sie Lo-Ruhama; denn ich will mich nicht mehr über das Haus Israel erbarmen noch ihnen vergeben. Hos.1,6

Lazarus, abgeleitet von Loa-ezer, was bedeutet "ohne Hilfe".



der lag vor seiner Tür voller Wunden (das Haus Israel wurde gefangengenommen und dann unter gottlose Nationen zerstreut, wo es mit „Wunden” des Götzendienstes gebrandmarkt wurde).

Und begehrte, sich zu sättigen von den Krumen, die von des Reichen Tische fielen (die gottesfürchtigen Israeliten aus den verlorenen Stämmen, die sich nach geistiger Speise sehnten, mußten nach Jerusalem gehen, um dort nach den „Krümeln” der Juden Ausschau zu halten); dazu kamen auch noch die Hunde und leckten ihm seine
Schwären (die „Hunde” symbolisieren die heidnischen Nationen, welche die Israeliten freundlicher behandelten als es die Juden taten).

Zitat
Doch er erwiderte: Es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hündlein hinzuwerfen. Mt.15,26



Es begab sich aber, daß der Bettler starb (das Haus Israel wurde zuerst gerichtet und starb als Nation, als sie seit 721 v. Chr. nach Assyrien deportiert wurden), und ward getragen von den Engeln (auf wunderbare Weise, mit den „Flügeln eines großen Adlers”)

Zitat
Da wurden dem Weibe die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge, wo sie fern vom Anblick der Schlange eine Zeit und (zwei) Zeiten und eine halbe Zeit lang ernährt wird. Offb.12,14



in Abrahams Schoß (in die Erfüllung der göttlichen Verheißung für Abrahams Saat, eine „große und mächtige Nation” zu werden, zeigt,

Zitat

Abraham soll ja doch zu einem großen und mächtigen Volk werden, und in ihm sollen alle Völker der Erde gesegnet werden; 1.Mo.18,18


Zitat

Im Glauben sind diese alle gestorben, ohne die (Erfüllung der) Verheißungen erlangt zu haben; nur von ferne haben sie diese gesehen und freudig begrüßt und bekannt, daß sie nur Fremdlinge und Gäste auf der Erde seien; Hebr.11,13



daß Abrahams „Schoß” diese Bundesverheißung symbolisiert). Der Reiche aber starb auch und ward begraben (die Juden verloren nicht nur ihre Nationalität, sondern wurden auch „begraben”, als Jerusalem 70 n. Chr. zerstört wurde, das „zerbrochene Gefäß eines Töpfers”, welches „nicht wieder ganz werden kann”).

Zitat

und zu ihnen sagen: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Ebenso werde ich dieses Volk und diese Stadt zerschmettern, wie man Töpfergeschirr zerschmettert, das dann nicht wiederhergestellt werden kann; und im Thopheth wird man begraben, weil sonst kein Platz mehr zum Begraben vorhanden ist. Jer.19,11



Und in der Hölle hob er seine Augen auf (in diesem Fall ist das griechische Wort für Hölle „Hades” und bezieht sich auf nationalen und geistlichen „Tod”. Gemäß der Prophezeiung durch den Maschiach sollte das südliche Königreich der Juden sterben)

Zitat
Deshalb seht: ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; von diesen werdet ihr die einen töten und kreuzigen, die anderen in euren Synagogen geißeln und von Stadt zu Stadt verfolgen, damit über euch alles gerechte Blut komme, das auf der Erde vergossen worden ist...Ihr werdet mich von jetzt an nicht (mehr) sehen, bis ihr (einst bei meiner Wiederkunft) ausruft: ›Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!‹« (Ps 118,26) Mt.23,34-39


Zitat

Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren umlagert seht, dann erkennet daran, daß seine Zerstörung nahe bevorsteht...Denn große Not wird im Lande herrschen und ein Zorngericht über dieses Volk ergehen; Lk.21,20-23



in seiner Qual (seitdem die Juden den Maschiach verstoßen hatten, waren sie verflucht und in „Qual”),

Zitat

Da antwortete das gesamte Volk mit dem Ruf: »Sein Blut (komme) über uns und über unsere Kinder! Mt.27,25



und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß (die Juden erkannten, daß die Verheißung des Bundes mit Abraham in einer anderen Nation zum Leben kamen).

Zitat
Deshalb sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen Früchte bringt. Mt.21,43



Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge (Lazarus – stellvertretend für Ephraim-Israel – ist in der Lage, die hoffnungslose Situation der Juden zu lindern); denn ich leide Pein in dieser Flamme (die „Flamme” der Zerstörung von Jerusalem 70 n. Chr. und der weiteren Judenverfolgung seitdem).

Abraham aber sprach: Gedenke Sohn (Juda, als einer der Stämme Israels, war auch Abrahams „Sohn”), daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben,

Zitat
Aber dem Hause Juda will ich Erbarmen erweisen und ihnen Rettung schaffen durch (mich), Hos.1,7a



Lazarus dagegen hat Böses empfangen („Ich will mich nicht mehr über das Haus Israel erbarmen”):

Zitat
denn ich werde mich über das Haus Israel künftig nicht mehr erbarmen, dass ich ihnen vergeben würde! Hos.1,6



nun wird er hier getröstet („Tröstet mein Volk” auf „den Inseln”)

Zitat

Tröstet, tröstet mein Volk!« spricht euer Gott; Jes.40,1 Sie sollen dem HERRN die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkünden! Jes.42,12



und du wirst gepeinigt

Zitat
Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! Mt.27,25b



Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft entstanden

Zitat
um die Bruderschaft zwischen Juda und Israel aufzuheben. Sac.11,14



Ephraim-Israel akzeptierte willig den Neuen Bund, während die Juden Yehoshua Ha Maschiach verstoßen haben): daß, die da wollten von hier hinüberfahren zu euch, könnten es nicht, und auch nicht die von dort zu uns herüber können (das Zurückweisen des Maschiachs durch die Juden und die Bekehrung von Ephraim-Israel zum Christentum bilden eine große, unüberbrückbare „Kluft”).

"Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder (Juda war der Sohn Leas, er hatte fünf Brüder,

Zitat
Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborene Sohn Jakobs, Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. 1.Mo.35,23



daß er sie warne, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual (jede Nation, die Yehoshua Ha Maschiach zurückweist, wird gequält und gerichtet werden,

Zitat
Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet...Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben. Mt.25,31-46



Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; laß sie dieselben hören (dies trifft besonders auf die Juden zu, die das Gesetz Moses haben, aber sonst geistlich tot sind:

Zitat

Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt! Joh.8,43.



Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun (Lazarus, stellvertretend für Ephraim-Israel, erwachte wieder zu „nationalem Leben”, so wie auch der Maschiach selbst auferweckt wurde).

Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht überzeugt sein, wenn jemand von den Toten aufstünde (die Juden verstanden und verstehen das Alte Testament nicht im richtigen Sinne, und sogar die Auferstehung Yehoshua`s Ha Maschiach leitete die Juden nicht zu einer Umkehr).

All die Einzelheiten im obigen Gleichnis zeigen, daß der reiche Mann Juda ist (die Pharisäer wußten sofort, auf wen Yehoshua sich bezog, als sie über Reichtum, Leinwand, Purpur und die fünf Brüder hörten) und daß Lazarus für die zehn abgespaltenen Stämme steht (voller Wunden und von den „Hunden” unterstützt, und dann nach dem Tod in „Abrahams Schoß” erhoben).

Heutzutage werden diese Verse vergeistigt, da sich die Prediger nicht der nationalen und geschichtlichen Identität von Gottes Königreich bewußt sind.

Bis heute lebten die verlorenen Stämme von Ephraim-Israel in „Abrahams Schoß”. Sie erfüllten die Verheißungen von nationalem Wohlstand und Weltherrschaft sowie die, eine Menge von Nationen zu sein. Die Briten waren die ersten, die das Christentum als eine Nation annahmen und – mit einer Verspätung von 2520 Jahren (sieben „Male” der Bestrafung)

Zitat

Wenn ihr mir aber auch dann noch nicht gehorcht, so will ich euch noch weiter strafen, siebenfältig, um eurer Sünden willen, 3. Mo.26,18



– es in einem Commonwealth der Nationen ausübten. Wie Yehoshua es prophezeit hatte – das Königreich Gottes wurde auf Ephraim-Israel übertragen. Keine der Verheißungen an Abraham wurde jemals an den Juden erfüllt. Diese hatten das Königreich verloren und lebten bis in dieses Jahrhundert hinein in Qual. Durch ihre starke Ablehnung von Yehoshua Ha Maschiach sind sie von Gottes Segnungen getrennt. Um es klar zu sagen, das Gleichnis zeigt, was Yehoshua an anderer Stelle sagt:

Zitat

Das Reich Gottes wird von euch [den Juden] genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt. Mt.21,43



Die Leute zur Zeit Yehoshua`s wußten, auf wen die Gleichnisse hinwiesen, denn

Zitat

„… da die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, daß er von ihnen redete.” Mt.21,45



Yehoshua erwählte es, in Gleichnissen zu lehren, ja

Zitat
ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen; Mk.4,34



Es ist nötig, daß Christen Verständnis für alle Gleichnisse bekommen. Sie sollten danach streben, zu der ersten Gruppe von Leuten zu gehören, die der Maschiach im Lukasevangelium anspricht:

Zitat

„Er aber sprach: Euch ist’s gegeben, zu wissen die Geheimnisse des Reiches Gottes, den andern aber in Gleichnissen, auf daß sie es nicht sehen, ob sie es schon sehen, und nicht verstehen, ob sie es schon hören.” Lk.8,10




Anm.: Heutzutage ist das Christentum, das mit den modernen Nachfahren des alten Hauses Israels nach der Teilung bzw. der 10 verlorenen Stämme identifiziert werden kann, in den Sünden Jerobeams verhaftet und wird daher genauso wie das Haus Juda zurechtgebracht werden. Die Zurechtbringung des gesamten Hauses Israels wird geschehen durch Läuterung Ephraims und Judas und das Gericht über die Nationen. Beide Häuser müssen erneut in die Gefangenschaft und daraus resultiert ein zweiter Exodus, der den ersten in allen Belangen in den Schatten stellen wird.


 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014

zuletzt bearbeitet 19.05.2017 | Top

RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#2 von Jurek , 20.05.2017 07:09

Theodoric meint:

Zitat
Alle Gleichnisse im Neuen Testament haben denselben Fokus, sie sind nur jeweils aus einer anderen Perspektive erzählt:

Es ist die Rückkehr der zehn Stämme in das Land Israel mit der Wiederkunft des Maschiach`s, denn er kommt, um Seine Königsherrschaft über das wiedervereinigte Königreich Israel zu errichten.

Der göttliche Plan YHWHs sieht die Wiederherstellung des gesamten Hauses Israel vor. Hiernach sehnt sich auch das Herz des Maschiachs.

Der Schlüssel zum richtigen Verständnis des Gleichnisses im Lukasevangelium ist, den reichen Mann als Juda (die Juden) und den armen Lazarus als Ephraim-Israel (die verlorenen Stämme) zu identifizieren.


Auch wenn man es hinterfragen kann, woher der Theodoric diese Ansichten denn her hat mit dem „reichen Mann als Juda (die Juden) und den armen Lazarus als Ephraim-Israel (die verlorenen Stämme)“ (?), geht es in der Tat um die Frage, was will überhaupt GOTT jetzt noch erreichen und wer soll aufgrund von was und für was gerettet werden? Und was ist das GOTTES Königreich, um welches Kommen auch uns alle JESUS lehrte?

Zitat
Heutzutage werden diese Verse vergeistigt, da sich die Prediger nicht der nationalen und geschichtlichen Identität von Gottes Königreich bewußt sind.


Wenn das ganze NT nur primär auf fleischliche Juden bezogen wäre, als dem „Königreich GOTTES“(?), dann müssten sehr viele (gar das ganze NT) Texte aus dem NT umgedeutet werden! ???
Wozu ist dann auch überhaupt JESUS gestorben? Für die, die IHN gar nicht als Nation annehmen wollten noch angenommen haben? Wer ist der „Weinstock“ und wer sind die „Reben“? Was ist der Sinn des neuen Bundes? Etc. ……

Viele Frage, auf die leider hier keine Antwort gegeben wird.

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
Jurek
Beiträge: 15.186
Registriert am: 03.10.2009


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#3 von Theodoric , 20.05.2017 18:14

Zitat
Wozu ist dann auch überhaupt JESUS gestorben?



Lieber Jurek,

diese Frage wurde bereits detailliert beantwortet. Ich kann daher nur wiederholen:

Zitat
Durch den Tod Yeshuas kann Israel den heiraten, der aus den Toten auferweckt worden ist: Yeshua! Sie dürfen zudem genauso sterben – nämlich der Sünde. Und damit dem Abfall vom Gesetz und vor allem der geistlichen Hurerei mittels Götzenanbetung. Diese Götzenanbetung hat das Nordreich genauso abgehalten, zurück in den Bund zu kommen. Doch nun starb Yeshua nicht nur für die Vergebung dieser Sünden, sondern auch, damit der Weg zurück zum Vater und in Seinen Bund wieder frei ist!

Q.: © worldwidewings e.V. 2017; Juda & Ephraim 7 – Das große Geheimnis wird gelöst



Diese Zwölf sandte Jesus aus, nachdem er ihnen folgende Weisungen gegeben hatte: »Den Weg zu den Heidenvölkern schlagt nicht ein und tretet auch in keine Samariterstadt ein, geht vielmehr (nur) zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Auf eurer Wanderung predigt: ›Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Mt.10,5-7


Zitat
Diese wunderbare Botschaft soll in die Welt getragen werden. Zu allen Völkern. Denn unter diese hat sich das Haus Israel zerstreut.

Q.: © worldwidewings e.V. 2017; Juda & Ephraim 7 – Das große Geheimnis wird gelöst

 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#4 von Theodoric , 20.05.2017 18:24

Heutzutage ist das Christentum, das mit den modernen Nachfahren des alten Hauses Israels nach der Teilung bzw. der 10 verlorenen Stämme identifiziert werden kann, in den Sünden Jerobeams verhaftet und wird daher genauso wie das Haus Juda zurechtgebracht werden. Die Zurechtbringung des gesamten Hauses Israels wird geschehen durch Läuterung Ephraims und Judas und das Gericht über die Nationen. Beide Häuser müssen erneut in die Gefangenschaft und daraus resultiert ein zweiter Exodus, der den ersten in allen Belangen in den Schatten stellen wird.

Zitat
Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie. Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. Als er aber alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben Lk.15,11-14




Was hat es mit der schweren Hungersnot auf sich, die ini dem Land seines Exils ausbrach?

Genau diese brachte den verlorenen Sohn ja am Ende zur Besinnung. Doch bis sie eintragt, war ihm sein wahrer Zustand anscheinend nicht bewußt. Es bedurfte eiiner Hungersnot, um ihm diesen vor Augen zu führen.

Die Hungersnot, von der Yahshua in Seinem Gleichnis spricht, ist eine Aspielung auf die Zeit, die die Bibel als Zeit der Drangsal für Jakob bezeichnet.

Zitat
Denn groß ist jener Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden. Jer.30,7



Sie dient dazu, das verlorene Haus Israel bzw. den verlorenen Sohn zur Umkehr zu bewegen. Die Zeit der Drangsal Jakobs ist eine Zeit nie da gewesenen Unheils, welche über alle zwölf Stämme Jakobs, einschließlich Juda, prophezeit ist. Es ist die gleiche Zeit, die Yahshua als die große Bedrängnis bezeichnet

Zitat
Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt. Mt.24,21-22


Zitat

Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn es wird große Not auf Erden sein und Zorn über dies Volk kommen, und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind. Lk.21,23-24



Der Prophet Jeremia spricht sehr wortgewandt über diese Zeit am Ende der Tage:

Zitat

Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich das Geschick meines Volks Israel und Juda wenden will, spricht der HERR; und ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, dass sie es besitzen sollen. Und dies sind die Worte, die der HERR redete über Israel und Juda. Jer.30,3-4



Bemerkenswert ist,, daß Jeremia seine Prophetie an beide Söhne des Vaters, Israel und Juda, richtet. Die Verheißung besagt, daß YHWH sie beide aus der Gefangenschaft zurückbringen wird.

Jeremia sagt voraus, daß ihre Rückkehr ins Land ihrer Väter während einer Zeit von großer Not und Trübsal erfolgen wird:

Zitat

Ja, so spricht der HERR: Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede. Forscht doch und seht, ob Männer gebären! Wie geht's denn zu, dass ich alle Männer sehe, wie sie ihre Hände an die Hüften halten wie Frauen in Kindsnöten, und alle Gesichter verstört und so bleich sind? Denn groß ist jener Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden. Es soll aber geschehen zu dieser Zeit, spricht der HERR Zebaoth, dass ich das Joch auf deinem Nacken zerbrechen will (hier geht es um das Joch der Gefangenschaft) und deine Bande zerreißen. Sie werden nicht mehr Fremden dienen, sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen erwecken will. Jer.30,5-9



Ebenso wie die schwere Hungersnot den verlorenen Sohn dazu bewegte, sein Leben und seine Lage zu überdenken, so wird die Zeit der Drangsal Jakobs auch diejenigen treffen, die zum verlorenen Haus Israel gehören. Genau wie der verlorene Sohn seinen Wohlstand verlor und mittellos war, sind die Menschen der zehn verlorenen zehn Stämme Israels dazu bestimmt, dasselbe Schicksal zu erleiden. Am Ende wird ihre einzige Hoffnung zu überleben darin bestehen, in ihr Vaterhaus, nach Erez Israel zurückzukehren. Dann werden sie eine geläuterte Truppe von Rückkehrern sein. Gebeutelt von Terror und schrecklichen Prüfungen der großen Trübsal wird ihr Weg ein Weg des Lernens sein und in der Rückkehr münden. Wenn sie sich auf die Heimreise begeben, hungrig, ungewaschen, stinkend, was ihre Unreinheit und ihren unheiligen Lebensstil repräsentiert, fühlen sie sich wie der verlorene Sohn und nicht mehr wert, Söhne des Vaters genannt zu werden.

Zitat

Sprich zum Land Israel, Mensch: 'Du bist so besudelt, dass ich am Tag meines Zorns keinen Regen mehr schicke...Seine Priester tun meinem Gesetz (hebr.: Thora) Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist. Sie machen keinen Unterschied zwischen heiligen und unheiligen Dingen, sie belehren nicht über rein und unrein und verschließen ihre Augen vor dem Sabbat. So werde ich unter ihnen entweiht. Hes.22,24-26



Zitat
Sie werden sich nicht mehr mit ihren Götzen und abscheulichen Abgöttern und all ihren Vergehen unrein machen, denn ich werde sie von ihren Irrwegen retten, auf denen sie sich vergangen haben. Ich werde sie reinigen und dann werden sie mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. Hes.37,23


Zitat

Deshalb müsst ihr unterscheiden zwischen reinem und unreinem Vieh, zwischen reinen und unreinen Vögeln. Verunreinigt euch nicht, indem ihr Vieh, Vögel oder Kriechtiere esst, die ich für unrein erklärt habe! Sonst werdet ihr selbst mir zuwider. Ihr sollt heilig sein und mir allein dienen, denn ich, der HERR, bin heilig. Euch habe ich als einziges Volk zu meinem Eigentum erwählt. 3.Mo.20,25-26
Aber jetzt sollt ihr in allem, was ihr tut, heilig sein, genauso wie Gott, der euch berufen hat, heilig ist. Denn er hat selbst gesagt: »Ihr sollt heilig sein, weil ich heilig bin!« 1.Pe.1,15-16


 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014

zuletzt bearbeitet 20.05.2017 | Top

RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#5 von Jurek , 20.05.2017 19:02

Hallo Theodoric,

wozu ist JESUS denn gestorben? …

Zitat
diese Frage wurde bereits detailliert beantwortet. Ich kann daher nur wiederholen:
Zitat
________________________________________
Durch den Tod Yeshuas kann Israel den heiraten, der aus den Toten auferweckt worden ist: Yeshua! Sie dürfen zudem genauso sterben – nämlich der Sünde. Und damit dem Abfall vom Gesetz und vor allem der geistlichen Hurerei mittels Götzenanbetung. Diese Götzenanbetung hat das Nordreich genauso abgehalten, zurück in den Bund zu kommen. Doch nun starb Yeshua nicht nur für die Vergebung dieser Sünden, sondern auch, damit der Weg zurück zum Vater und in Seinen Bund wieder frei ist!

Q.: © worldwidewings e.V. 2017; Juda & Ephraim 7 – Das große Geheimnis wird gelöst
________________________________________


Der Bezug auf „Nordreich“ weist eher darauf hin, dass da wirklich um FLEISCHLICHES Israel geht! Oder nicht?
Daher nochmals meine Frage:
wozu ist JESUS denn gestorben?
Was habe ICH also davon? (denn was nützt mir, wenn andere was davon haben?). Oder was hat Österreich davon, und Deutschland etc.? Diese sind doch im allg. keine JUDEN!

Zitat
Diese Zwölf sandte Jesus aus, nachdem er ihnen folgende Weisungen gegeben hatte: »Den Weg zu den Heidenvölkern schlagt nicht ein und tretet auch in keine Samariterstadt ein, geht vielmehr (nur) zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Auf eurer Wanderung predigt: ›Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Mt.10,5-7

Zitat
________________________________________
Diese wunderbare Botschaft soll in die Welt getragen werden. Zu allen Völkern. Denn unter diese hat sich das Haus Israel zerstreut.

Q.: © worldwidewings e.V. 2017; Juda & Ephraim 7 – Das große Geheimnis wird gelöst
________________________________________


W i r k l i c h ?
Denn wenn das stimmt, dass das HEUTE so zutrifft wie das noch nur bis zu JESU Tagen der Fall war, dann warum hat sich nicht nur der Apostel Paulus (auch gebürtiger Jude!) daran NICHT gehalten?
Er hat den Heidenvölkern nicht „Israel“, sondern JESUS verkündet!
NUR wer zur JESUS sich bekehrt, wird gerettet werden! (Joh 14:6; Röm 10:9 u. ä.)
NIRGENDWO = wo denn?, steht im NT, dass wir „Israel“-(Verheißungen) predigen sollen.
Auch im ersten Jahrhundert als JESUS und seine Apostel zu den verlorenen Schafen Israels gingen, haben sie denen doch nicht verkündet, dass sie ohne JESUS gerettet werden können, weil sie ja die „Israeliten“ sind.
Doch wer an JESUS glaubt, Ihn innerlich angenommen hat und aus GOTT und Glauben an die Heilsbotschaft über CHRISTUS geboren wurde, ist ein Christ! Und als Christ (egal welcher Nationalität) wird das Evangelium über JESUS CHRISTUS und sein Erlösungswerk verkündet, und nicht „Israel“! (vgl. auch: Apg 16:30,31).

Die Frage wurde demnach nicht ausreichend beantwortet: „wozu ist JESUS denn gestorben?“. (Weil es auch MICH und andere betrifft, die keine Juden sind).
NUR für Israel, - das entbehrt jeglicher biblischen Grundlage wie ich das aus den Aussagen und Zusammenhängen im NT sehe.

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
Jurek
Beiträge: 15.186
Registriert am: 03.10.2009


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#6 von Theodoric , 20.05.2017 19:08

Zitat
Denn wenn das stimmt, dass das HEUTE so zutrifft wie das noch nur bis zu JESU Tagen der Fall war, dann warum hat sich nicht nur der Apostel Paulus (auch gebürtiger Jude!) daran NICHT gehalten? Er hat den Heidenvölkern nicht „Israel“, sondern JESUS verkündet!



Lieber Jurek,

wenn von Heiden im Neuen Testament die Rede ist, ist nahezu das Haus Israel gemeint, da es sich mit den Heidenvölkern durch und durch assimiliert hatte.

Und hier schließt sich der Kreis wiederum:

Mit wem wird der Neue Bund geschlossen?

Zitat
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, Jer.31,31


 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014

zuletzt bearbeitet 20.05.2017 | Top

RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#7 von Jurek , 20.05.2017 19:49

Hallo Theodoric,

also meine Frage "wozu ist JESUS denn gestorben?" hat für mich nach wie vor HIER eine Bedeutung! Denn wenn JESUS nur für die JUDEN (auch Heiden=Juden) gestorben ist, dann lasst uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben!


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
Jurek
Beiträge: 15.186
Registriert am: 03.10.2009


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#8 von Gast , 20.05.2017 20:12

Was habe ICH also davon? (denn was nützt mir, wenn andere was davon haben?).

Lieber Jurek,

hier noch einmal das gesamte Dokument als PDF. Es lohnt sich, das Dokument zu lesen, besonders die letzten Abschnitte (s.u.).

Damit sollte Deine Frage abschließend beantwortet sein.


Zitat
Du bist Teil von Israel!

Das ist es, was Paulus in Epheser 2 schreibt.

Eph 2,19: So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen,

Er spricht zu denen, die „tot waren durch Übertretungen und Sünden“. Erinnerst du dich wie Ephraim benannt wurde?

Hos 13,1: Wenn Ephraim redete, herrschte Schrecken; groß stand er da in Israel; als er sich aber mit dem Baal versündigte, da starb er.

Der neue (erneuerte) Bund ist für Israel geschaffen – für das Nord- und das Südreich (nicht für die Heidenvölker):

Heb 8,8b: »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde;
Im himmlischen Jerusalem, das auf die Erde kommen wird, gibt es 12 Tore nach den 12 Stämmen. Durch welches Tor gehen wir, wenn wir nicht zu einem dieser 12 Stämme gehören?

Wenn jemand von uns zu den 144.000 gehören darf, muss er dann nicht auch zu einem der 12 Stämme gehören?

Auch die Rolle der Juden wird nun klarer. Die gläubigen Juden sind weiterhin Teil von Israel. Sie wurden nicht ersetzt. Sie sind aber auch nicht „das erwählte Volk“, sondern gehören zum „erwählten Volk“. Sie sind ein Teil davon.

Entscheidend ist, dass alle, die in den Bund mit aufgenommen werden, zu einem Stamm gezählt werden, weil sie ja Teil von Israel werden!

Und so verhält es sich auch mit uns: Wir treten durch Yeshua in diesen Bund mit Yahweh ein und sind dann Teil von Israel. Dann werden wir auch zu einem der Stämme gezählt werden (auch wenn wir noch nicht wissen zu welchem). Und das ist unabhängig von unserer Herkunft.

Es ist ein absolut genialer Plan Yahwehs.

Er hat die (Ephraim-)Äste aus dem wunderbaren Ölbaum ausgerissen:

Jer 11,16: »Einen grünen Ölbaum mit schöner, wohlgestalteter Frucht« hat dich der Herr genannt. Mit mächtigem Brausen legt er nun Feuer an ihn, und seine Äste krachen [wörtl. brechen ab].

Und nun, nachdem sie sich mit allen Völkern vermischt haben, haben sie die Chance, wieder eingepfropft zu werden.

Fremdlinge

Dieses Angebot an andere Völker, mit in den Bund Yahwehs hineinzukommen, ist nichts Neues. Auch im Alten Testament finden wir einige Personen, bei denen dies geschah.

Yahwehs Intention war schon immer, dass Er sich an einem bestimmten Volk so zeigen möchte, dass alle anderen Völker genauso (mit Ihm) leben wollen:

5.Mo 4,6-8: So bewahrt sie nun und tut sie; denn darin besteht eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk! Denn wo ist ein so großes Volk, zu dem sich die Götter so nahen, wie der Herr, unser Gott, es tut, so oft wir ihn anrufen? Und wo ist ein so großes Volk, das so gerechte Satzungen und Rechtsbestimmungen hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?

Wir sehen das zum Beispiel am Ägyptischen Volk, von dem einige mit aus Ägypten auszogen:

2.Mo 12,38: Es zog aber auch viel Mischvolk mit ihnen, und Schafe und Rinder und sehr viel Vieh.

Genauso sind auch Rahab und Ruth als Fremdlinge in Israel aufgenommen worden.

Die Mitverbundenen

Meiner Meinung nach lässt sich diese Menge an Fremdlingen, die mit in die Stämme eingepfropfen werden, an weiteren Bibelstellen finden:

Hes 37,16: Du, Menschensohn, nimm dir einen Holzstab und schreibe darauf: »Für Juda und die Kinder Israels, seine Mitverbundenen«. Dann nimm einen anderen Holzstab und schreibe darauf: »Für Joseph, den Holzstab Ephraims, und das ganze Haus Israel, seine Mitverbundenen«.

Hier lesen wir von Juda und die Mitverbundenen und von Ephraim und die Mitverbundenen. Macht es nicht Sinn, dass hiermit diejenigen gemeint sind, die sich aus Glauben heraus mit in diesen Bund aufnehmen lassen wollen?

Auch die Frauen von Jakob könnten ein Hinweis darauf sein: Lea und Rahel waren Jakobs richtige Frauen. Lea steht für das Haus Juda (sie ist die Mutter von Juda) und Rahel für Ephraim (sie ist die Oma von Ephraim). Und Bilha und Silpa könnten dann für die jeweiligen „Mitverbundenen“ stehen.

Und somit kann tatsächlich alle Welt gesegnet werden.

Jeder hat die Chance, mit in diesen wundervollen Bund mit Yahweh einzutreten und Teil von Israel zu werden.

1.Mo 22,17-18: darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen, und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst!
Was für ein wunderbarer und genialer Plan.

Bist du dabei?

Die Rechte für den Inhalt dieses Textes liegen bei worldwidewings e.V. (siehe: www.worldwidewings.de). Der Artikel kann dennoch gerne weitergeben oder verarbeitet werden. Dabei darf der Text nicht verändert, ihm etwas hinzugefügt oder herausgelöscht werden. Des Weiteren müssen Autor und der zugehörige Link angeführt werden.

Dateianlage:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
7-juda-ephraim-das-grosse-geheimnis-wird-geloest.pdf

RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#9 von Isai , 20.05.2017 20:36

Zitat von Jurek im Beitrag #7
Denn wenn JESUS nur für die JUDEN (auch Heiden=Juden) gestorben ist, dann lasst uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben!





Hallo Jurek,

1. Israel besteht wie schon öfter erwähnt nicht nur aus Juden.

2. Und warum ist es so schwer zu verstehen - probier´s nur mal ganz kurz - dass alle Wiedergeborenen das verstreute buchstäbliche Israel sind (nur dass sie es eben nicht wissen)?

LG,

Isai


So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
(2. Kor. 5:20)

Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
(Apg. 2:38)

Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst!
(Apg. 22:16)

 
Isai
Beiträge: 1.622
Registriert am: 21.12.2012


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#10 von Theodoric , 20.05.2017 22:47

Wir sind immer noch beim Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Zitat
Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich! Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an... Lk.15,18-22



Sobald die Rückkehrer sich dem Land nahen, werden sie ebenfalls entdecken, daß ihr Vater die ganze Zeit über nach ihnen Ausschau gehalten hat. Wenn Er sie von fern kommen sieht, eilt Er ihnen entgegen, um sie küssend in die Arme zu schließen, trotz ihrer Schmutzigkeit und ihres Schweinegestanks. Es wird eine riesige Menschenmenge sein, bereit, ihre Sünden zu bekennen, die Augen voller Tränen der Buße, nachdem sie durch Jakobs Drangsale hindurch mußten. Der Prophet Jeremia drückt es treffend mit folgenden Worten aus:

Zitat
Aber so spricht der HERR: Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes, und es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der HERR: Deine Kinder sollen wieder in ihre Heimat kommen. Jer.31,16-17



Israel (Ephraim) wird bekennen, wie gedemütigt und beschämt es sich angesichts dessen, was es getan hat, fühlt. Mit ergreifenden Worten beschreibt der Prophet Jeremia Ephraims Gefühlslage:

Zitat
Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: »Du hast mich gezüchtigt, und ich wurde gezüchtigt wie ein junger Stier, der noch nicht gezähmt ist. Bekehre du mich, so will ich mich bekehren; denn du, HERR, bist mein Gott! Nachdem ich bekehrt war, tat ich Buße, und als ich zur Einsicht kam, schlug ich an meine Brust. Ich bin zuschanden geworden und stehe schamrot da; denn ich trage die Schande meiner Jugend.« Jer.31,18-19



Auffällig ist, daß sie sich erst auf die Schenkel schlugen und zutiefst beschämt waren, nachdem sie unterwiesen worden waren.

Zitat
Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Hos.2,16



Das hebräische Wort Thora wird ja fälschlicherweise meist mit Gesetz übersetzt. Die richtige Bedeutung von Thora ist allerdings Unterweisung und Belehrung. Die Thora ist YHWH`s Anweisung zu Recht und Gerechigkeit. Es ist die göttliche Lehre, die YHWH`s Maßstäbe für unser Leben wiedergibt.

Zitat

In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung (hebr.: Thora) ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Micha 4,1-2



Nach seiner Heimkehr wird Ephraim noch einmal ganz neu gelehrt werden und muß einen Umerziehungsprozeß durchlaufen. Je mehr Ephraim entdeckt, was YHWH`s Maßstäbe in Wirklichkeit sind, desto mehr wird er sich wegen seines früheren Lebensstils schämen und „sich auf die Hüfte schlagen“. Er möchte sich selbst dafür treten, daß er nicht schon früher danach gelebt hat und infolgedessen alle Segnungen verpasst hat, die sich aus seinem Gehorsam gegenüber der Thora, den Anweisungen seines himmlischen Vaters, ergeben hätten.

Was aber hat es nun mit dem Gewand auf sich?

Der Vater beauftragt seine Diener, das beste Gewand herbeizubringen., um es ihm anzulegen. Das Gewand bedeutet, daß der verlorene Sohn von nun an mit der Thora, dem lebendigen Wort, bekleidet wird.

Tatsächlich ist das Gewand ein Tallit, ein jüdischer Gebetsschal, der mit seinen vier Quasten (Zizit) alle 613 Gebote der Thora symbolisiert.

Es gibt 613 Gebote in der Thora. Davon sind 248 positive Gebote (Mizwotasse) und 365 negative Gebote (=Verbote, Mizwotlota’asse). Ihre Aufgabe ist es, den Menschen vom Bösen fernzuhalten und ihn auf den rechten Weg zu führen. Addiert man die Werte der Buchstaben von Zizit, erhält man die Zahl 600: (Z = 90; I = 10; Z = 90; I = 10; T = 400). Die Anzahl Fäden pro Zizit ist 8; die Anzahl Knoten in den Fäden ist 5. Alles zusammen ergibt 613, soviel wie Mizwot, also Gebote und Verbote, in der Tora stehen.

Es ist das gleiche Gewand, von dem auch der Prophet Jesaja spricht:

Zitat
Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt. Jes.61,10



Mit den Kleidern des Heils, der Errettung, bekleidet zu sein, bedeutet, mit den Gewändern Yahshua`s bekleidet zu sein, dessen hebräischer Name ebenfalls Rettung bedeutet. Erfüllt von Freude über die Rückkehr von Ephraim (dem verlorenen Haus Israel), bekleidet der Vater seine lang vermissten Kinder mit Yahshua`s Mantel der Gerechtigkeit. Der Vater ist deshalb von Freude erfüllt, weil nun endlich der Prozeß der Versöhnung zwischen den beiden entfremdeten Häusern Israels beginnen kann, die 3000 Jahre lang voneinander getrennt waren.

 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#11 von Jurek , 21.05.2017 06:08

Hallo Isai,

Zitat
1. Israel besteht wie schon öfter erwähnt nicht nur aus Juden.


Du weißt das, ich weiß das auch. Weißt das auch der Theodoric?
Wer ist ganz genau ISRAEL wirklich in seinen Augen, dass er das mal kurz und klar darlegen würde?

Zitat
2. Und warum ist es so schwer zu verstehen - probier´s nur mal ganz kurz - dass alle Wiedergeborenen das verstreute buchstäbliche Israel sind (nur dass sie es eben nicht wissen)?


„buchstäbliche“? Was KONKRET wird hier damit gemeint und von wem?
Mir kommt vor, dass du darunter was anders verstehst als der Theodoric.

WARUM wenn, dann wird nicht zum besserem Verständnis gleich vom GEISTIGEN Israel geschrieben? Warum nicht???
Denn das wäre NOTWENDIG(!), damit man klare Linie ziehen kann zwischen den "Möchtegern" (fleischlichen Juden Offb 2:9) und denen die der Verheißung nach das Israel GOTTES ist, zu denen auch ich gehöre.

Soll er (und wir alle) das nicht ZUERST mit eigenen Worten klar und kurz darstellen (ohne lange PDFs) und wenn, dann nur diesen Begriff "Geistiges Israel" gebrauchen, wenn er diesen meinen sollte?
Das sollte ZUERST geschrieben werden, damit man weiß wer damit was meint, BEVOR man dann überhaupt zum Thema "Israel" übergeht!

Wenn hier zwei Theodorics schreiben würden, dann wäre es auch gut wenn man es klar definiert, wer wer ist! Und nicht so tun als ob das eh ALLEN anderen klar ist, weil einem selber das klar ist, weil man in PDFs das wo angedeutet hat... Das wäre die VORAUSSETZUNG für alles andere!

Und das zitierte AT behandelt nicht das GEISTIGE Israel, sondern das FLEISCHLICHE.
"Und warum ist es so schwer zu verstehen - probier´s nur mal ganz kurz -" zu verstehen, dass man so wie bis jetzt ist, nicht leicht verständlich für jeden (ich bin nun mal nicht der Hellste) ist, das in jeder Situation zu verstehen?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
Jurek
Beiträge: 15.186
Registriert am: 03.10.2009

zuletzt bearbeitet 21.05.2017 | Top

RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#12 von Theodoric , 21.05.2017 10:07

Zitat
Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: ...gebt ihm einen Ring an seine Hand...Lk.15,22



Was hat es mit dem Ring auf sich? Warum beauftragt der Vater seine Diener, einen Ring an die Hand seines Sohnes zu stecken?

Der Ring ist überaus wichtig, denn er symbolisiert Autorität. Das Tragen des Ringes zeigt die gehobene Position innerhalb der Familie. Der Siegelring vom Vater repräsentiert die Autorität des Vaters. Indem dieser seinem Sohn den Ring ansteckt. Erkennt er Ephraim als seinen erstgeborenen Sohn an. Wieder einmal ist es der Prophet Jeremia, der das bestätigt:

Zitat
...denn ich bin Israels Vater und Ephraim ist mein erstgeborener Sohn. Jer.31,9b



Auch König David spricht von der hohen Stellung Ephraims im Vaterhaus:

Zitat
Efraïm ist mein Helm und Juda mein Zepter. Ps.60,9 GNB



In einer weiteren Passage schildert Jeremia das besorgte Herz des Vaters bezüglich Ephraim:

Zitat
Ist Efraïm denn nicht mein Lieblingssohn, das Kind, das ich über alles liebe?«, sagt der Herr. »Sooft ich seinen Namen erwähne, kommen meine Gedanken nicht mehr von ihm los. Und nun ist mein Innerstes völlig aufgewühlt: Ich muss mich über ihn erbarmen!«Jer.31,20



In der Schrift findet sich ein weiterer Fall, der die Autorität des Siegelrings bestätigt. Joseph hatte von seinem Vater Jakob (Israel) den Erstgeburtssegen erhalten

Zitat
Du, Josef, bist dem Weinstock gleich, der an der Quelle üppig treibt und seine Mauer überwuchert. Die Feinde fordern dich zum Kampf, beschießen dich mit ihren Pfeilen; doch du bleibst unerschüttert stehen und schießt mit rascher Hand zurück. Bei dir ist Jakobs starker Gott; deswegen führst du Israel und bist des Volkes Schutz und Stärke. Gott, der Gewaltige, ist es, der dir hilft; dich segnet deines Vaters Gott. Er gibt dir Regen aus dem Himmel, gibt Quellen aus der Erdentiefe. Das Leben mehrt und segnet er mit Fruchtbarkeit des Mutterleibes, mit Überfluss aus Mutterbrüsten. Du siehst die Berge, fest und ewig, die hoch bis in die Wolken ragen; dein Reichtum überragt sie alle. Dies alles ist dir vorbehalten, weil du den Segen erben sollst, den ich, dein Vater, einst empfing. Du, Josef, bist der Auserwählte inmitten aller deiner Brüder! 1.Mo.49,22-26 GNB



Ephraim erbte gemäß des Erstgeburtsrechts beim Tod Jakobs den SIegelring seines Vaters als Zeichen seiner Autorität

Zitat
Er sagte zu Josef: »Ich hätte nie geglaubt, dich wiederzusehen, und jetzt lässt Gott mich sogar noch deine Kinder sehen.« Josef nahm die beiden von Jakobs Knien und beugte sich vor seinem Vater bis zur Erde. Dann nahm er Efraïm an die rechte Hand, sodass er von Jakob aus gesehen links stand, und an seine linke Hand nahm er Manasse. So brachte er sie zu seinem Vater. Jakob aber kreuzte seine Hände und legte die rechte auf den Kopf des jüngeren Bruders Efraïm und die linke auf den Kopf Manasses, obwohl Manasse der Erstgeborene war. Dann segnete er die Söhne Josefs und sagte: »Ich bete zu dem Gott, nach dessen Willen meine Väter, Abraham und Isaak, sich stets gerichtet haben. Ich bete zu dem Gott, der mich wie ein Hirt mein Leben lang geführt und beschützt hat. Ich bete zu dem Gott, der in aller Not zur Stelle war und mich gerettet hat. Er segne diese Kinder, damit mein Name und der meiner Väter Abraham und Isaak in ihnen und ihren Nachkommen fortlebe. Er lasse ihre Nachkommen zahlreich werden, damit sie das Land füllen.« Josef gefiel es nicht, dass sein Vater die rechte Hand auf Efraïm gelegt hatte. Deshalb nahm er sie und wollte sie auf Manasse legen. »Du irrst, Vater«, sagte er, »dieser ist der Erstgeborene, auf ihn musst du die rechte Hand legen!« Aber Jakob wehrte ab: »Das weiß ich«, sagte er. »Sei unbesorgt, auch die Nachkommen Manasses sollen zu einem großen Volk werden. Aber sein jüngerer Bruder soll noch größer werden als er; seine Nachkommen sollen zu einer Menge von Völkern werden.« So segnete Jakob die Söhne Josefs und sagte zu ihm: »Du und deine Kinder, ihr werdet in Israel ein Beispiel besonderen Segens sein. Wenn die Leute in Israel einander Glück wünschen, werden sie sagen: ›Gott segne dich wie Efraïm und Manasse!‹« Ganz bewusst nannte er dabei Efraïm an erster Stelle. 1.Mo.48,11-20 GNB



Die Thora erzählt uns in einem weiteren Bericht von Josephs Bestimmung als Regent, als seine Autorität durch den ägyptischen Pharao durch dessen Ring besiegelt wird:

Zitat
Ich gebe dir die Vollmacht über ganz Ägypten.« Mit diesen Worten zog er seinen Siegelring vom Finger und steckte ihn Josef an. Dann ließ er ihn in feinstes Leinen kleiden und legte ihm eine goldene Halskette um. 1.Mo.41,41-42

 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#13 von Theodoric , 21.05.2017 10:30

Zitat
Der Vater aber sprach zu seinen Sklaven: ...tut Sandalen an seine Füße; Lk.15,24



Was hat es mit den Sandalen auf sich?

Sie zeigen an, daß er ein Sohn und kein Sklave war, da Sklaven in der Regel keine Sandalen trugen. Sie liefen barfuß umher. Allerdings dienen die Sandalen auch noch zu etwas ganz anderem, wie es Paulus deutlich macht:

Zitat

und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens! Eph.6,15



Diese Friedensbotschaft ist keine andere als die Gute Nachricht von dem Königreich auf Erden, daß Yahshua und Seine Apostel verkündeten.

Zitat
Und es geschah danach, dass er nacheinander Städte und Dörfer durchzog, indem er predigte und die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigte; und die Zwölf mit ihm, Lk.8,1



Erst wenn Yahshua als König des Friedens über das wiederhergestellte und vereinigte Königreich Israel regiert, wird die Welt die Bedeutung von wahrem Frieden erkennen.

Zitat
Seine Herrschaft wird weit reichen, und des Friedens wird kein Ende sein über dem Throne Davids und für seine Königsherrschaft, indem er sie festigt und stützt durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit: der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies vollführen. Jes.9,6



Paulus läßt uns in seiner Ansprache an die ersten Gläubigen in Rom das Herz des Vaters erkennen

Zitat
und so wird ganz Israel (beide Häuser) gerettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus Zion der Retter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde." Rö.11,26-27



Wenn das verlorene Haus Israel mit dem Herzen voller Reue in das Land des Vaters zurückkehrt, werden ihre Füße mit der Friedensbotschaft beschuht sein. Auf ihrem anschließenden Weg tragen sie Yahshua`s Gewand der Errettung und Seinen Mantel der Gerechtigkeit und können nicht anders, als in ihrem Vaterhaus, Erez Israel, ein mächtiges Beispiel auszustrahlen.

Zitat
Wie aber sollen sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind? Wie geschrieben steht: "Wie lieblich sind die Füße derer, die Gutes verkündigen!" Rö.10,15

 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014


RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#14 von Theodoric , 21.05.2017 11:06

Zitat
denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden und verloren und ist gefunden worden. Lk.15,32b



Es ist offensichtlich, daß der verlorene Sohn nicht tot war. Er hat die Hungersnot überlebt und ist in sein Vaterhaus zurückgekehrt. Was also meint der Vater, als er zu seinem älteren Sohn Juda sagte

Zitat
dieser dein Bruder war tot...



Die Antwort findet sich in YHWH`s Gebot an Mose bezüglich der Behandlung eines eigensinnigen und rebellischen Sohnes

Zitat

Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der auf die Stimme seines Vaters und auf die Stimme seiner Mutter nicht hört, und sie züchtigen ihn, er aber hört weiterhin nicht auf sie, dann sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und ihn hinausführen zu den Ältesten seiner Stadt und zum Tor seines Ortes. Und sie sollen zu den Ältesten seiner Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Schlemmer und Säufer! Dann sollen ihn alle Leute seiner Stadt steinigen, dass er stirbt; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten. Und wenn bei einem Mann eine Sünde geschieht, auf die das Todesurteil steht, und er wird getötet, und du hängst ihn an ein Holz, dann darf seine Leiche nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag begraben. Denn ein Aufgehängter ist ein Fluch Gottes. So sollst du dein Land nicht unrein machen, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt. 5.Mo.21,18-23



Der verlorene Sohn rebelliert gegen sein Vaterhaus, indem er sein Erbe nimmt und es zügellos verschwendet. Das hebräische Wort für zügellos ist zalal (#H2151), was auch Vielfraß, Trinker oder Verschwender bedeutet.

Das Hebrew-Chaldee Lexikon des Alten Testamentes von F.W. Genesius interpretiert es wie folgt:

"Einer, der seinen eigenen Körper verschwendet.

Sogar die Buchstaben von zalal erlauben uns einen tieferen Einblick in die Bedeutung dieses Wortes. Die Buchstaben des hebräischen Alphabets haben nicht nur eine individuelle Bedeutung, sondern auch einen eigenen Zahlenwert, der wiederum etwas aussagt. Somit übermitteln sogar die Buchstaben und Zahlen ein Bild dessen, was unterhalb des Textes liegt.

Zalal wird

Zitat
zayin-lamed-lamed



buchstabiert.

Der Buchstabe zayin bedeutet Schwert oder abschneiden.

Lamed steht für Hirtenstab und lernen oder lehren.

Die volle Bedeutung des Wortes zalal ist, daß dieser rebellische Sohn sich selbst vom Hirtenstab abgeschnitten hat und allem, was ihm beigebracht worden ist.

Der rebellische Sohn ist natürlich kein anderer als Ephraim, der für das verlorene Haus Israel steht. Mose spricht von den 10 Stämmen Israels in gleicher Weise wie von einem rebellischen Sohn. Das bedeutet, daß gemäß der Thora Ephraim die Strafe des rebellischen Sohnes verdient hat. Diese Strafe war der Tod und der Leichnam sollte an einem Holz hängen.

Die gute Nachricht ist die, daß der himmlische Vater wie im Gleichnis, seinen Sohn nie aufgegeben hat. Er sandte seinen eigenen Sohn im Fleisch, der bereit war, den Tod des rebellischen Sohnes zu sterben. Er wude an ein Holz gehängt vor Sonnenuntergang abgenommen und am selben Tag begraben, genau wie es die Thora vorschreibt.

Aus diesem Grund konnte der Vater im Gleichnis seinem anderen Sohn Juda erklären

Zitat

Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein. Aber man muss doch jetzt fröhlich sein und sich freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden und verloren und ist gefunden worden. Lk.15,31-32


 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014

zuletzt bearbeitet 21.05.2017 | Top

RE: Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht

#15 von Theodoric , 21.05.2017 13:23

Zitat
Jurek: Wenn sie EIN Volk sind, dann gibt es da nicht die Juden UND auch die Christen aus den Heiden! Das ist dann nur noch EIN Volk, ...Ich wollte wissen, WAS ist konkret dieses „Reich“?



Lieber Jurek,

Yahshua`s ganzes Streben galt der Wiederherstellung des Königreiches Israels. Er ist als künftiger König dieses Reiches vorbestimmt.

Er vollbrachte ein großes Wunder an einem verlassenen Ort in der Nähe der Stadt Bethsaida, die Speisung der 5000. Dort wollte er eine Zeit mit Seinen Jüngern alleine verbringen. Doch die Menge hatte Wind davon bekommen, wohin Er gegangen war und folgte Ihm:

Zitat
Und er ließ sie zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften. Lk.9,11b



Yahshua sprach zu ihnen nicht über die „Frohe Botschaft der (persönlichen) Errettung, sondern vielmehr über die Frohe Botschaft vom Königreich YHWH`s.

Weiter heißt es:

Zitat

Da sprach er zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, dass wir hingehen sollen und für dieses ganze Volk Essen kaufen. Denn es waren etwa fünftausend Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasst sie sich lagern in Gruppen zu je fünfzig. Und sie taten das und ließen alle sich lagern. Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel und segnete sie, brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie dem Volk austeilten. Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgesammelt, was ihnen an Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll. Lk.9,13-17



Obwohl Yahshua natürlich wußte, daß es unmöglich war, eine solch große Menschenmenge zu verköstigen, sagte Er zu Seinen Jüngern nur

Zitat
Gebt ihr ihnen zu essen. Lk.9,13



Warum tat er das? Welche Botschaft liegt darin? Was ist so bedeutsam an 5 Broten, 2 Fischen, Menschen, die in 50er Gruppen sitzen, der Speise, die der Menschenmenge ausgeteilt werden soll und den 12 Körben, mit den übriggebliebenen Brocken?

Wer die Wichtigkeit der Thora verstanden, von der Wahrheit der beiden Häuser Israels erfahren, die überragende Bedeutung der Zahl 50 erfaßt und die biblische Bedeutsamkeit der Menge und der Zahl 12 akzeptiert hat, dem wird die wahre Absicht hinter Yahshua`s Wunder offenbar.

Jedes Symbol in diesem Wunder hat etwas mit der Wiederherstellung des Königreiches Israel zu tun.

Die 5 Brote sind ein Hinweis auf die 5 Bücher Mose, die das Fundament der gesamten Schrift darstellen, sowohl des Alten als auch des Erneuerten Bundes.

Die 2 Fische weisen auf die beiden Häuser Israels, Juda und Ephraim, hin, die in den vergangenen 3000 Jahren so schmerzlich voneinander getrennt waren.

Das besondere and er Zahl 50 ist, daß sie den Bezug zum biblischen Jubeljahr herstellt: Im 50. Jahr kommen alle Gefangenen Israels wieder frei.

Die Speise für die Menge ist ein Bild für alle Nachfahren Abrahams, die der Verheißung nach so zahlreich sein sollten, wie die Sterne am Himmel und der Sand am Ufer des Meeres.

Die 12 Körbe repräsentieren die Wiederherstellung der 12 Stämme Israels (bestehend aus Juda und Ephraim) zu einem vereinten Königreich Israels.

Yahshua erklärte durch die einfachen Symbole, die Er in Seinem Wunder der Speisung der 5000 gebrauchte, Seinen Jüngern gleichzeitig auf sehr subtile Weise das Evangelium vom Königreich. Nur diejenigen, denen das Verständnis der Geheimnisse des Königreiches gegeben war, konnten diese unglaublichen Zusammenhänge bemerken.

Auch Du Jurek, gehörst nun dazu.


 
Theodoric
Beiträge: 1.579
Registriert am: 24.02.2014

zuletzt bearbeitet 21.05.2017 | Top

   

EINHEIT aus der Sicht der Bibel
Lästerung gegen den Heiligen Geist - was ist das?

Joh 3:16
Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz