Ein lesenswerter Artikel aus der Zeitschrift der Hirte Israels, der sich ebenfalls mit der Thematik Die Gleichnisse des NT aus hebräischer Sicht befaßt
Das zentrale Thema des Neuen Testament: Die Wiederherstellung der 12 Stämme Israels durch den Messias Yeshua
Yeshua war es, der den Bund mit Vater Abraham schloss
1. Mose 26, Vers 2-3:
Da erschien ihm JHWH und sprach: Reise nicht nach Ägypten hinab, sondern bleib in dem Lande, das ich dir sage! Sei ein Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich dieses ganze Land geben und will den Eid bestätigen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe.
Römer 15, Vers 8:
Ich sage aber, dass Yeshua Maschiach ein Diener der Beschneidung geworden ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen.
Der Apostel Paulus hat genau verstanden, dass Yeshua es war, welcher den Bund mit Vater Abraham schloss. Denn er sagt, dass Yeshua kam, um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen. Er nimmt dabei einen direkten Bezug zum 1. Buch Mose Kapitel 26, Vers 2-3, wo JHWH sagt, dass ER den Eid bestätigen will, welchen ER dem Vater Abraham geschworen hat.
Da Yeshua nicht gegen seine eigene Torah handeln wird, kann dies nur bedeuten, dass er es auch war, welcher den Bund geschlossen hat. Demnach ist er nun auch in der Lage, diesen Bund zu bestätigen.
Zur Verdeutlichung sei hier auch noch mal ein Streitgespräch Yeshuas mit den Pharisäern aus dem Lukas Evangelium Kapitel 8, Vers 57-59 erwähnt:
Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich! Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen.
Die Pharisäer wollten Yeshua steinigen, da er sich Gott gleichmachte, in dem er sagte „Ich bin“. Diese Bezeichnung ist ein Titel, welcher von JHWH im brennenden Busch benutzt wurde, als er mit Mose sprach. Dort antwortete er Mose auf die Frage hin, was sein Name sei: „Ich bin, der ich bin!“ (2. Mose Kapitel 3, Vers 14)
Yeshua war es, der den Bund am Sinai schloss, und er ist es auch, welcher sein Blut für den Neuen Bund vergossen hat. Mit wem wurde dieser Bund nun geschlossen?
Die Kinder Israels waren 400 Jahre in Gefangenschaft unter dem Pharao in Ägypten. Gott schickte Mose, um das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens zu befreien. Da der Pharao sich weigerte, das Volk ziehen zu lassen, kamen 10 Plagen über Ägypten. Die 10. und letzte Plage war der Tod aller Erstgeburt in Ägypten vom Menschen bis zum Vieh.
Den Kindern Israels jedoch gab JHWH den Bund des Passahlammes. Jeder nun, welcher das Blut des Lammes an seine Türpfosten strich und die Ordnung des Passahs einhielt, wurde vom Gericht über Ägypten in dieser Nacht verschont. Dies war zugleich die Einführung des Passahfestes, welches als ein ewiger Dienst den Kindern Israels von Gott gegeben wurde, (2. Buch Mose, Kapitel 12, Vers 3-14).
Nachdem jedes Haus, welches nicht das Blut des Lammes an den Türpfosten hatte, in ganz Ägypten von Gott geschlagen wurde, ließ der Pharao die Kinder Israels ziehen.
Im 2. Buch Mose Kapitel 12, Vers 37 -38 lesen wir:
Also zogen die Kinder Israel aus von Ramses gen Sukkot, bei sechshunderttausend Mann Fußvolk, die Kinder nicht inbegriffen. Auch zog mit ihnen viel Mischvolk und Schafe und Rinder und sehr viel Vieh.
Es zogen somit nicht nur Israeliten aus Ägypten aus, sondern auch Fremdlinge, welche sich den Kindern Israels anschlossen. Die Verordnung zum Passahlamm bot auch dem Fremdling eine Verschonung von Gottes Gericht an Ägypten unter gewissen Vorraussetzungen. So lesen wir im 2. Buch Mose Kapitel 12, Vers 43-51:
Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Ordnung des Passah: Kein Fremder soll davon essen. Wer aber ein um Geld erkaufter Knecht ist, den beschneide man; als dann esse er davon. Ein Beisasse und Taglöhner soll nicht davon essen. In einem Hause soll man es essen. Ihr sollt vom Fleisch nichts vor das Haus hinaustragen, und kein Knochen werde ihm zerbrochen. Die ganze Gemeinde Israel soll es feiern.
Wo sich aber ein Fremdling bei dir aufhält und dem HERRN das Passah halten will, der beschneide alles, was männlich ist; und dann erst mache er sich herzu, dass er es feiere und sei wie ein Einheimischer des Landes; denn kein Unbeschnittener soll davon essen. Eine Torah soll dem Einheimischen und dem Fremdling gelten, der unter euch wohnt. Und alle Kinder Israel taten solches; wie der HERR dem Mose und Aaron geboten hatte, also taten sie; aber der HERR führte an eben diesem Tag die Kinder Israel nach ihren Heerscharen aus Ägypten.
Diese Verse wollen wir uns jetzt mal genauer anschauen, um zu verstehen, was dies für den Gläubigen zu bedeuten hat.
Yeshua ist das wahrhaftige Passahlamm, welches für seine Braut Israel zur Sühnung für die Sünden geschlachtet wurde. So lesen wir im 1. Korinth. 5. Vers 7:
Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ja ungesäuert seid! Denn auch für uns ist ein Passahlamm geschlachtet worden: Maschiach.
Yeshua vermittelt uns dieses Konzept im Johannesevangelium Kapitel 6, Vers 51 und 53-55:
Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel herabgekommen. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Denn mein Fleisch ist wahrhaftige Speise, und mein Blut ist wahrhaftiger Trank.
Yeshua ist demnach unser Passahlamm und wer an ihm teilhaftig wird und ihm nachfolgt, wird ewiges Leben bekommen. Nur durch Yeshua ist es dem Menschen möglich, ewiges Leben zu erlangen. Passend dazu lesen wir im Johannesevangelium Kapitel 14, Vers 6:
Yeshua spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich!
Wenn wir nun noch mal einen Blick zurück auf die Verordnung zum Passahlamm werfen (2. Buch Mose Kapitel 12, Vers 43-51), wird es deutlich werden, wer überhaupt am Passahlamm teilhaftig werden durfte. Wir werden dies noch mal Punkt für Punkt durchgehen:
Das Passahlamm wurde nur Israel und den Fremdlingen gegeben, welche ebenfalls an das Passahlamm glaubten und die Verordnung zum Passahlamm befolgten. Ein Fremdling durfte am Passah unter der Bedingung teilhaftig werden, dass alles Männliche bei ihm beschnitten wurde. Dieses deutete auf die Beschneidung der Herzen (Jeremia, Kapitel 4, Vers 4; Römerbrief Kapitel 2, Vers 25-26).
Nachdem das geschah, sollte er wie ein Einheimischer sein, für den die gleiche Torah gilt, wie für Israel (2. Mose Kapitel 12, Vers 48-49). Nachdem wir im Herzen beschnitten wurden und Yeshua als unseren Herrn und Erlöser angenommen haben, werden diejenigen, die einst Heiden waren, in das Bundesvolk Israel eingepfropft. Im Römerbrief Kapitel 11, Vers 17-18 lesen wir:
Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist, so überhebe dich nicht gegen die Zweige! Überhebst du dich aber, so wisse, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich!
Im Epheserbrief Kapitel 2, Vers 11-12 lesen wir:
Darum gedenket daran, dass ihr, die ihr einst Heiden im Fleische wart und Unbeschnittene genannt wurdet von der so genannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht, dass ihr zu jener Zeit außerhalb Maschiachs wart, entfremdet von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung und keine Hoffnung hattet und ohne Gott wart in der Welt. Nun aber, in Maschiach Yeshua, seid ihr, die ihr einst ferne wart, nahe gebracht worden durch das Blut Maschiachs.
Des Weiteren lesen wir in Jesaja 56, Vers 3-8:
Es soll der Fremdling, der sich dem HERRN angeschlossen hat, nicht sagen: der HERR wird mich gewiss von seinem Volke ausschließen! Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum! Denn also spricht der HERR zu den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir gefällt, und an meinem Bund festhalten: denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern einen Raum und einen Namen geben, der besser ist als Söhne und Töchter; ich will ihnen einen ewigen Namen geben, der nicht ausgerottet werden soll.
Und die Fremdlinge, die sich dem HERRN anschließen, um ihm zu dienen und des HERRN Namen zu lieben, und alle, die darauf achten, den Sabbat nicht zu entheiligen, und die an meinem Bund festhalten; die will ich zu meinem heiligen Berge führen und sie in meinem Bethaus erfreuen; ihre Brandopfer und Schlachtopfer sollen angenehm sein auf meinem Altar; denn mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker. So spricht Gott der HERR, der die Verstoßenen Israels sammelt: Ich will noch mehr zu ihm sammeln, zu seinen Gesammelten!
Außerdem sollte das Passahlamm in einem Haus gegessen werden, und nichts durfte vor das Haus getragen werden. Demnach wurde das Passahlamm nur der Gemeinde Israels gegeben und niemandem sonst. Es ist ganz wichtig zu verstehen, was das für jeden Gläubigen heißt. Im 1. Petrus Brief, Kapitel 2, Vers 21-22 lesen wir, dass Yeshua vollkommen sündfrei war und wir als Gläubige dazu aufgefordert sind ihm dahingehend nachzueifern:
Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Maschiach für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen hat, dass ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden worden.
Die Sünde gemäß dem Neuen Testament ist die Übertretung der Torah, 1. Johannesbrief Kapitel 2, Vers 3:
Ein jeder, der Sünde tut, übertritt das Gesetz (hebr. Torah), und die Sünde ist die Gesetzesübertretung.
Es konnte etabliert werden, dass Yeshua DAS Passahlamm ist, welches für die Sünden seiner Nachfolger geschlachtet wurde. Dies war dadurch möglich, dass Yeshua vollkommen sündlos war, und er daher sein Leben freiwillig opfern konnte zur Vergebung der Sünden seines Bundesvolkes. Da das Konzept eines Passahlammes aus der Torah kommt und Yeshua keine Sünde (=Übertretung der Torah) begangen hat, können am Passahlamm nur diejenigen teilhaftig und demnach erlöst werden, welche gemäß der Torah dazu berechtigt sind.
Denn Yeshua kann nicht gegen seine eigene Torah gehen. Würde er dies in irgendeiner Weise tun, wäre er kein wohlgefälliges Sündopfer für die Sünden der Menschen, da er für seine eigenen Übertretungen hätte gerichtet werden müssen. Nur Israel (die 12 Stämme) und der Fremdling (Nicht Israelit bzw. Heide), welcher nach erfolgter Beschneidung (Beschneidung des Herzens) in Israel eingepfropft wurde, durfte vom Passahlamm essen. Es ist daher wie ein Fluch zu sagen:
„Die Torah gilt nicht mehr für mich oder die Torah ist nur für die Juden“. Denn tatsächlich ist die ganze Heilige Schrift NUR für Israel gegeben worden.
Sowohl die Gebote als auch die darauf basierenden Bündnisse und Verheißungen. Ein Jeder, der an den Verheißungen und Bündnissen Israels teilhaftig werden möchte kann dies freien Herzens tun, indem er sich gänzlich dem Bundesvolk anschließt und sich an die Verordnungen Gottes hält. Dies beinhaltet die verschiedenen Gebote und die Einhaltung der biblischen Feste. Darüber hinaus ist es natürlich auch nicht erlaubt, heidnische Feste zu feiern und dann zu sagen, man tue es für Gott, s. 5. Buch Mose Kapitel 12, Vers 29-30.
Dies ist im Grunde genommen auch gar nicht so schwer nachzuvollziehen. Denn Gott gibt uns in unserem alltäglichen Leben Beispiele, damit wir auch seine Wege besser verstehen können. Wenn z.B. jemand aus einem fremden Land die deutsche Staatbürgerschaft erlangen will, dann ist auch das mit ganz bestimmten Vorraussetzungen verbunden. Darüber hinaus ist so eine Person an Recht und Gesetz des deutschen Staates gebunden. Für ihn gilt das gleiche Gesetz wie für jeden anderen Deutschen auch. Er kann schließlich auch nicht etwa mehrere Frauen heiraten, nur weil das in seinem Heimatland vielleicht so üblich war. Wenn er sich in Deutschland aufhalten will, gelten für ihn die gleichen Verordnungen und Gesetze, wie für jeden anderen auch.
Dafür bekommt er dann aber auch die gleichen Ansprüche wie andere Deutsche. Er darf z.B. Steuern zahlen, wenn er einer Arbeit nachgeht, darf zur Wahl gehen und muss einen Pass beantragen. Allerdings hat er dann auch Anspruch auf Rentenbezüge, eine Krankenversicherung und andere soziale Leistungen. Dies ist für jeden leicht nachzuvollziehen, doch bei Gott soll auf einmal alles anders sein? Der biblische Gott ist ein Gott der Ordnung, und dort gibt es kein Durcheinander. Es sei noch einmal erwähnt, dass sowohl der Bund am Berg Sinai, wo die 10 Gebote gegeben wurden, wie auch der Neue Bund, nur mit dem Haus Israel und dem Haus Juda geschlossen wurden. Doch schon beim Bund vom Sinai war es auch nicht gebürtigen Israeliten möglich, Teil dieses Bundesvolkes zu werden. So lesen wir im 5. Buch Mose Kapitel 29, Vers 14-15:
Denn ich schließe diesen Bund und diesen Eid nicht mit euch allein, sondern sowohl mit euch, die ihr heute hier seid und mit uns stehet vor dem HERRRN, unserem Gott, als auch mit denen, die heute nicht bei uns sind.
Wir wissen ja bereits, dass bei den Kindern Israels beim Auszug aus Ägypten auch Mischvolk dabei war. Doch beim Bundesschluss am Berg Sinai lesen wir folgendes, 5. Mose 29, Vers 1:
Dies sind die Worte des Bundes, welchen der HERR dem Mose mit den Kindern Israel zu schließen gebot.
Hier war nur noch die Rede von einem Volk, den Kindern Israels. Dies betraf gebürtige Israeliten als auch eingepfropfte Fremdlinge. Nur mit diesen wurde der Bund am Sinai geschlossen. Yeshua selbst sagte, dass er nur gekommen ist für die verlorenen Schafe des Hauses Israels, Matth. 15, Vers 24.
Der Neue Bund, für welchen der Maschiach sein Blut vergoss, wurde geschlossen mit dem Haus Juda und dem Haus Israel. Im Hebräerbrief Kapitel 8, Vers 8 lesen wir:
Nun aber hat er einen um so bedeutenderen Dienst erlangt, als er auch eines besseren Bundes Mittler ist, der auf besseren Verheißungen ruht. Denn wenn jener erste Bund tadellos gewesen wäre, so würde nicht Raum für einen zweiten gesucht. Denn er tadelt sie doch, indem er spricht: «Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde.
Dies wiederum ist ein Zitat aus dem Buch des Propheten Jeremia Kapitel 31, Vers 31. Der Zweck des Neuen Bundes wird uns ab Vers 9 erläutert:
das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel machen will nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Jener Vers kommt auch aus dem Buch Jeremia 31, Vers 33. Das Wort für Gesetz im Hebräischen ist das Wort: Torah. Der neue Bund, welcher durch das Blut des Messias mit dem Haus Israel und dem Haus Juda geschlossen wurde, ist gemäß der Heiligen Schrift somit, dass Gottes Torah auf unsere Herzen geschrieben wird. Dies war uns Menschen vorher unmögliche, doch durch den Heiligen Geist, welcher uns geschickt wurde, nachdem Yeshua in den Himmel auffuhr, werden wir nun dazu befähigt.
Denn zu den Aufgaben des Heiligen Geistes gehört nicht etwa das Brabbeln von imaginären Sprachen oder das Rollen und Grunzen auf dem Boden (s. Zungenreden und sg. Geistesgaben), sondern die Anleitung zum Wandel in Gottes Torah. Im Johannesevangelium spricht Yeshua vom Heiligen Geist, den er den Jüngern schicken wird. In Kapitel 16, Vers 7-9 lesen wir:
Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. Und wenn jener kommt, wird er die Welt überzeugen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht; von Sünde, weil sie nicht an mich glauben.
Die Sünde ist, wie wir bereits wissen, die Übertretung der Torah (1. Johan. 3, Vers 4). Weiter lesen wir im Johannes Evangelium Kapitel 16, Vers 13:
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Nun muss zuerst einmal verstanden werden was genau mit der Wahrheit gemeint ist. In unserer westlichen Kultur mag das in vielerlei Hinsicht ein recht schwammiger Begriff sein. Doch in der hebräischen Kultur und in der Zeit, in der Yeshua dies sprach und seinen Jüngern als jüdischer Rabbi die Torah lehrte, war jedem sofort klar, was mit „der ganzen Wahrheit“ gemeint war. Im Psalm 119, Vers 142 lesen wir folgendes:
Deine Gerechtigkeit ist auf ewig gerecht, und dein Gesetz (hebr. Torah) ist Wahrheit.
In Psalm 119, Vers 86 steht:
Alle deine Gebote sind Wahrheit; sie aber verfolgen mich mit Lügen; hilf mir!
Psalm 119, Vers 160:
Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alle Verordnungen deiner Gerechtigkeit bleiben ewig.
Wie wir anhand dieser Verse eindeutig sehen konnten, ist die biblische Definition von Wahrheit, die Torah, die Verordnungen und Gebote Gottes. Damit schließt sich dann auch der Kreis zum Neuen Bund, welcher gemäß des Hebräerbriefes Kapitel 8, Vers 10 u.a. die Aufgabe hat, die Gebote Gottes auf unsere Herzen zu schreiben. Der Heilige Geist wiederum wird uns in der ganzen Wahrheit, also Torah, leiten. Demnach kann eine Lehre, die besagt, dass die Torah hinweg getan wurde, nicht vom Heiligen Geist kommen. Dies ist ganz wichtig zu verstehen, denn im Römerbrief Kapitel 8, Vers 8-9 lesen wir folgendes:
Die aber im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber Maschiachs Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Folgendes haben wir bisher anhand der Bibel etablieren können:
Zitat
Der Name Yeshua bedeutet Erlösung, denn er ist Erlösung
Bund am Sinai und der Neue Bund wurden jeweils nur mit Israel geschlossen, jedoch ist dem Fremdling erlaubt, sich in Israel einpfropfen zu lassen
Yeshua war der Gesetzgeber am Sinai
Die Liebe zu Yeshua besteht darin, seine Gebote, welche in der Torah (die 5 Bücher Mose) zu finden sind, zu befolgen
Yeshua ist definitiv nicht dafür gestorben, seine Torah hinweg zu tun und einen Freifahrtschein für ein Verharren in der Sünde auszustellen, sondern zur Vergebung der bereits begangenen Sünden
Die Aufgabe des Heiligen Geistes besteht darin, uns in der Wahrheit bzw. Torah zu leiten
Wer den Geist der Wahrheit nicht hat und stattdessen den Geist der Gesetzlosigkeit in sich trägt, hat keinen Teil an Yeshua
Warum heilte Yeshua am Sabbat?
Nirgendwo in der Torah ist zu lesen, dass es am Sabbat verboten wäre, einen kranken Menschen zu pflegen oder zu heilen.
Darüber hinaus deutete dies aber auch prophetisch auf die Wiederherstellung Israels hin, welche im 1000 jährigen messianischen Friedensreich vollendet werden wird. Gemäß jüdischer Tradition waren unter den Kindern Israels zum Zeitpunkt des Bundschlusses am Sinai keine Kranken, Lahme, Blinde, Dumme oder Aussätzige unter den Kindern Israels. Nachdem das Volk jedoch abfiel und das goldene Kalb anbetete, änderte sich dieses, und all diese Flüche und Gebrechen kamen aufgrund des Ungehorsams über das Volk.
Israel wird als ein Volk bezeichnet, welches mit verschiedenen Gebrechen behaftet ist
Jes 59, Vers 10:
Wir tappen an der Wand wie die Blinden; wir tappen, wie wenn wir keine Augen hätten; wir straucheln am hellen Mittag wie in der Dämmerung; unter Gesunden sind wir wie die Toten.
Jes 42, Vers 18-19:
Ihr Tauben, höret, und ihr Blinden, schauet her, um zu sehen! Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, oder so taub wie mein Bote, den ich gesandt habe? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des HERRN?
Jeremiah 31, Vers 8:
Siehe, ich bringe sie vom Mitternachtslande herbei und sammle sie von den Enden der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander; eine große Gemeinde kehrt hierher zurück!
Israel wird als untreue Ehefrau bezeichnet
Jerem. 3, Vers 20 :
Aber wie ein Weib ihrem Geliebten untreu wird, so seid ihr mir untreu geworden, Haus Israel! spricht der HERR.
Hosea 1, Vers 2:
Im Anfang, da der HERR durch Hosea zu reden begann, sprach der HERR zu ihm: Geh, nimm dir ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land ist dem HERRN untreu geworden und treibt Hurerei!
Folgen der Untreue Israels
Aufgrund dessen, dass die Kinder Israels sich von JHWH´s Torah abwandten und ungehorsam gegenüber Gottes Geboten waren, wurden sie mit diesen Gebrechen gestraft. Detailliert ist dies nachzulesen im 5. Buch Mose Kapitel 28, wo die Kinder kurz vor dem Einzug ins gelobte Land standen. Von den Bergen Ebal und Garizim herab wurde dem Volk der Segen für die Befolgung und der Fluch für die Nichtbefolgung der Torah vorgelesen.
Die Sünde (=Übertretung der Torah 1. Johan. 3, Vers 4) kann zum Ausbruch der Aussatzplage führen. Als Mirjam über ihren Bruder Mose lästerte, wurde sie von Gott mit der Aussatzplage geschlagen. Im 4. Buch Mose 12, Vers 9-11 steht geschrieben:
Und der Zorn des HERRN entbrannte über sie, und er ging und die Wolke wich von der Hütte. Und siehe, da war Mirjam aussätzig wie Schnee. Und Aaron wandte sich zu Mirjam, und siehe, sie war aussätzig und Aaron sprach zu Mose: Ach, HERR, lass die Sünde nicht auf uns liegen, da wir töricht gehandelt und uns versündigt haben.
Mose ist stellvertretend für die Torah. Der Name Mirjam bedeutet: rebellisch. Das Lästern gegen Mose (die Torah) kam von einer Frau, welche den Namen rebellisch trug. Dies führte zur Aussatzplage.
Eine weitere Konsequenz des Ungehorsams gegenüber den Geboten Gottes ist das Exil. Dies begann bereits im Garten Eden, als Adam und Eva nach dem Sündenfall östlich aus dem Garten Eden vertrieben wurden, 1. Mose 3, Vers 24. Auch Kain wurde, nachdem er seinen Bruder erschlug, von Gott gen Osten vertrieben, 1. Mose 4, Vers 16. Die Strafe für den Ungehorsam ist die Trennung von Gott ins Exil. Dies verlief immer in Richtung Osten. So wurden auch die Kinder Israels nach Assyrien und Babylon ins Exil geführt. Diese Länder befinden sich östlich von Israel. Im Buch Hesekiel Kapitel 36, Vers 17-19 lesen wir:
Menschensohn, als das Haus Israel in seinem Lande wohnte und sie dasselbe mit ihren Wegen und Taten verunreinigten, so dass ihr Wandel vor mir war wie die Unreinheit eines Weibes in ihrer Krankheit, da schüttete ich meinen Zorn über sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten. Ich zerstreute sie unter die Heiden, und sie wurden in die Länder versprengt; ich richtete sie nach ihren Wegen und nach ihren Taten.
Im Buch Sacharja Kapitel 7, Vers 12-14 lesen wir:
und sie machten ihre Herzen so hart wie Diamant und wollten die Torah nicht hören, noch die Worte, die der HERR der Heerscharen durch seinen Geist, durch die früheren Propheten gesandt hatte. Und wie sie nicht hatten hören wollen, als er rief, ebenso (spricht der HERR der Heerscharen) wollte auch ich nicht hören, als sie riefen; sondern ich zerstreute sie unter alle Nationen, die ihnen unbekannt gewesen waren, und das Land ward hinter ihnen her verwüstet, dass niemand mehr darin verkehrte; und so haben sie das liebliche Land zu Wüste gemacht.
Im Psalm 44, Vers 11 steht:
Du gibst uns hin wie Schafe zum Fraße und zerstreust uns unter die Heiden.
Die Verbannung ins Exil wird mit verkaufen gleichgesetzt
5. Mose 32, Vers 30:
Wie könnte einer ihrer Tausend jagen und zwei Zehntausend in die Flucht schlagen, wenn ihr Fels sie nicht verkauft und der HERR sie nicht preisgegeben hätte?
Der Fels ist Yeshua, wie wir bereits wissen (1. Korinth. 10, Vers 2-4). Aufgrund dessen, dass Israel die Gebote Yeshuas gebrochen hatte, „verkaufte“ er sie unter die Heiden.
Die Teilung Israels in Nord- und Südreich
Israel ist das auserwählte Bundesvolk des allmächtigen Gottes. Israel hatte jedoch den Bund seines Gottes verlassen, indem es anderen Götzen nachging und die Gebote/Torah Gottes nicht wert achtete. Ursprünglich bestand Israel aus den 12 Stämmen:
Ruben, Simeon, Juda, Dan, Naftali, Gad, Aschar, Issachar, Sebulon, Manasse, Ephraim und Benjamin.
Dazu kam der priesterliche Stamm der Leviten, welchem kein eigenes Stammesgebiet zugeteilt wurde. Die Leviten bezogen ihren Lebensunterhalt aus den Abgaben der Kinder Israels für den Tempeldienst und hatten in ganz Israel Levitenstädte. Somit war gewährleistet, dass ganz Israel in ihren jeweiligen Gebieten Leviten vor Ort hatten, welche das Volk in der Torah unterweisen konnten.
König David und zeitweise auch sein Sohn Salomo waren die einzigen Könige, die über ganz Israel herrschten. David war ein König, welcher nach der Torah regierte, was dem Volk und ihm viel Segen und Reichtum einbrachte. Sein Sohn, König Salomo, regierte zu Beginn seiner Regentschaft auch gemäß den Ratschlüssen Gottes, doch zum Ende seines Lebens ließ er sich von seinen vielen Frauen zum Götzendienst verleiten, 1. Könige, Kapitel 11. Daraufhin wurde das Großreich Israel geteilt.
Salomos Sohn, Rehabeam regierte nur noch über das Haus Juda, welches aus den Stämmen Juda und Benjamin bestand. Dieses war das Südreich.
Jerobeam wurde zum König über das Haus Israel ausgerufen, bestehend aus den restlichen 10 Stämmen, 1. Könige 12, Vers 20.
Die Teilung Israels resultierte aus dem Abfall Salomos, welcher anderen Göttern nachging. Eine der ersten Amtshandlungen Jerobeams war die Einführung eines falschen Gottesdienstes und der Errichtung zweier goldener Kälber. Er verwarf die Feste Gottes (3. Buch Mose 23), führte neue Feiertage ein, welche nicht von JHWH angeordnet waren und ernannte eigenmächtig Priester, die nicht aus der Linie Aaron kamen, 1. Könige 12, Vers 25-33. Daraufhin verließen die Leviten, welche Gott fürchteten, das Nordreich, und schlossen sich dem Haus Juda an. Das Südreich Juda bestand somit aus dem Stamm Juda, dem Stamm Benjamin und den Leviten.
Seitdem gab es im Nordreich nicht einen König, welcher das Volk zurück zur Torah geführt hätte. Der andauernde Götzendienst führte schließlich dazu, dass Gott die 10 Stämme durch den König von Assyrien ins Exil führen ließ, 2. Könige Kapitel 17.
Im Südreich, dem Haus Juda, gab es über die ganze Zeit wenigstens noch vier gottesfürchtige Könige. Doch auch dort ließ Gott das Volk aufgrund des andauernden Ungehorsams schließlich durch König Nebukadnezar nach Babylon ins Exil führen. Dieser zerstörte den Tempel in Jerusalem und ließ die Stadtmauern niederreißen, 2. Könige, Kapitel 25.
Die 10 Stämme aus dem Nordreich sind bis heute in alle Welt zerstreut und niemand weiß, wo deren Nachkommen sich momentan befinden. Heute hält sich in Israel nur das Haus Juda auf (die Stämme Juda, Benjamin und die Leviten).