Deine Schlußfrage kann ich nur so beantworten:
Wenn ich Kritik an den ZJ übe dann nur weil sie glauben sie seien die einzig wahren Christen. Und alle anderen die nicht ihrer Gemeinschaft angehören oder sich nicht ihren ständig widersprechenden Lehren unterwerfen, so gut wie tot sind - siehe:
„Der Wachtturm“, 01. Oktober 1987, Seite 10
„Wenn du aufhörst, dich von Jehovas Vorkehrungen zu ernähren, wirst du, sobald
du stirbst, für immer tot sein...“
Welche Vorkehrungen gemeint sind, wird durch das Bild in dieser Ausgabe mehr als deutlich.
Gottes Hände die aus dem Himmel herausragen der die WTG-Zentrale der Zeugen Jehovas hält, aus der Bücher und Zeitschriften kommen. Ja die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas will hoch hinaus. Die einfachen WOrte Jesu: "Alle die zu mir kommen werde ich keinesfalls abweisen" werden ignoriert.
Zur grundsätzlichen Be- oder Verurteilung, das steht nicht mir zu! Hört auf zu richten auf das ihr nicht gerichtet werdet, das sollten sich auch alle ZJ bis hin zu den Verantwortungsträgern "hinter die Ohren" schreiben. Mit dem Maß mit den ihr meßt wird auch bei euch Maß angelegt. Ich habe kein Problem wenn Fehler gemacht werden, ich mache selbst genug, die LK fordert immer wieder ein sie seien ja auch unvollkommen, aber bei den einzelnen Gliedern der Gemeinschaft darf sich keiner den Fehler einer anderen Sichtweise einer Bibelaussage "anmaßen" den dann ist er ein böser Abtrünniger. E.F. schrieb einmal (siehe unten) die Gesalbten der früheren Zeit, wie Russel, Rutherford, sind zwar nach Ansicht der WTG heute im Himmel, auf Erden würde ihnen der Prozeß wegen Abtrünnigkeit gemacht werden. Es wird hier mit zweierlei Maß gemessen. Man fügt laufend dem Wort Gottes etwas hinzu läßt nach Lust und Laune Dinge weg - deswegen muß man sich in der Lehre laufend ändern oder schreibt dies dem helleren Licht zu.
E.F. hat dies gut erklärt - von dem ja einige Artikel auch hier "versteckt" sind - aufgrund der sehr guten Themen würde ich das auf einen extra Button herauslegen. Im übrigen frage ich nach der "sonderbaren Adresse" eurer Hompage die ja schwer zu finden ist? Warum nicht Wörter in den Namen einbauen der auch für sich schon etwas vom Inhalt aussagt: wie Bibel, Glaube, Gott, Jesus etc. Nun aber der Artikel:
Erkenntnis und Rettung
Geschrieben von: E.F.
Nun will ich, wie angekündigt, auf das Thema ‘Leben’ gebende Erkenntnis eingehen. Gewiß, wir schätzen Erkenntnis, genaue Erkenntnis, streben und suchen danach wie nach Schätzen; vor allem das Buch der Sprüche, aber auch viele andere Aussagen des Wortes Gottes ermuntern uns dazu, und es ist sowohl Gnade als auch Verantwortung, an genauer Erkenntnis zuzunehmen. Doch gibt sie uns ewiges Leben? Man zitiert gern Johannes 17:3; doch die Wiedergabe ‘fortgesetzt Erkenntnis aufnehmen’ verschleiert den eigentlichen Sinn; selbst die Zwischenzeilenlesart der Interlinear-Übersetzung der Organisation sagt nur ‘erkennen’. Doch Jesus erkennen als das von Gott gesandte Lösegeld, als ‘Sühneort durch den Glauben’ (Röm. 3:21-26), und den Vater zu erkennen im Sohn (Joh. 14:9) ist etwas Anderes als ‘genaue Erkenntnis’ über eine Menge von Lehren und Doktrinen, die immer wieder geändert werden müssen und immer wieder geändert wurden.
Wenn Rettung davon abhinge, dann wäre sie wieder vom Menschen abhängig, von seinem Begriffsvermögen, seiner Intelligenz, seinem Verstand. Es fällt dem Menschen schwer, anzunehmen, daß er zu seiner Rettung nichts beitragen kann, aber auch nicht muß. Gott hat alles getan durch seinen Sohn (Eph. 2:8-10). Betrachte doch einmal das Beispiel Jesu in Johannes 3:14-15! Als die von den Schlangen gebissenen Israeliten in der Wüste zur Heilung die kupferne Schlange ansehen mußten, hatte da irgend einer einen Vorzug? Nein! Sie mußten – und konnten auch – alle die Schlange ansehen: der Arme und der Reiche, der Starke und der Schwache, der Intelligente und der weniger Begabte, sie alle mußten ihren Blick auf die erhöhte Schlange richten, wenn sie geheilt werden wollten; allerdings konnten sie auch ihren Blick abwenden und sterben; diese Freiheit hatten sie.
Nochmals: kommt die Rettung durch genaue Erkenntnis? Dazu ein weiteres Beispiel: frage Dich doch – oder auch einen anderen Zeugen -, was geschehen würde, wenn Du heute in der Versammlung die Lehren und Ansichten von C.T. Russell und seiner Gefährten vertreten würdest, wie zum Beispiel himmlische Hoffnung für die große Volksmenge, Abendmahl für alle, Rückkehr der Juden nach Palästina, Anerkennung des Kreuzes und noch vieles mehr; die Antwort kennst Du: Du würdest, wenn Du darauf beharrst, ausgeschlossen. Doch lehrt die Organisation, daß der erste Präsident der Gesellschaft wie auch seine Gefährten zu den Gesalbten gehörte, die heute im Himmel seien und mit Christus herrschen würden. Dann frage Dich: wenn dem so ist, auf welcher Grundlage fanden sie Gottes Billigung? Auf der Grundlage genauer Erkenntnis? Sicher nicht, denn ihre Erkenntnis würde heute als Abtrünnigkeit gebrandmarkt; die Entschuldigung, das sei damaliges ‘Licht’ gewesen, will Gott für Irrlehren verantwortlich machen, denn Irrlehren waren es nach Auffassung der Organisation, sonst würdest Du heute nicht deswegen ausgeschlossen. Wenn sie also – wie die leitende Körperschaft lehrt - von Gott gebilligt, ja sogar ‘zum Sklaven auserwählt’ wurden, dann kann es nicht auf der Grundlage ‘genauer Erkenntnis’ geschehen sein; denn die hatten sie nicht! Genaue Erkenntnis war es also auf keinen Fall, die zum Leben führte! Ist es nicht seltsam? Die ‘Heiligen’ von gestern wären die Abtrünnigen von heute! Die reiche geistige Speise von gestern wäre heute tödliches Gift! Gott erwählte eine Gruppe von Personen, deren Lehren heute als Lehren von Abtrünnigen angesehen würden.
Die Bibel lehrt uns die Rettung aus Gnade durch Glauben; Christus ist das Ende des Gesetzes und der Werkgerechtigkeit, jedem Glaubenden zur Gewißheit, zur Rettung, zur Gerechtigkeit (Römer 10:4). Eine Fülle von Texten, besonders solchen von Paulus, preist dieses Evangelium von der Gnade durch Glauben; leider kennen es viele Zeugen nicht – zumindest nicht in ihren Herzen.
Sie setzen ihre Hoffnung vielmehr auf die Ankündigungen der Gesellschaft, die auch immer wieder in vielfältiger Form erscheinen, um den Eifer zu beleben; so auch jetzt wieder im Wachtturm vom 15.12.2003, im ersten Studienartikel. Doch hat nicht Jesus jeder chronologischen Spekulation den Boden entzogen? Warum nicht ihm glauben?
Man könnte sagen, daß es – nicht nur bei den Zeugen – drei Arten von Lehrpunkten gibt: erstens klare Aussagen der Schrift; zweitens Auslegungen der Schrift und drittens Schlußfolgerungen, die aus den eigenen Auslegungen gezogen werden. Daß es so etwas gibt, ist noch nicht schlimm, so lange diese Unterschiede nicht verwischt werden. Aber in der WTG-Organisation werden diese drei Gruppen gleichwertig als Glaubensgut den Menschen nicht nur angeboten, sondern sie werden als verpflichtende Lehren vorgetragen; wer einen Teil davon ablehnt, so lange die Organisation daran festhält, gilt als Rebell und Abtrünniger. Ein anderes Verständnis ist nicht erlaubt. Ein Beispiel: Jehovas Zeugen nehmen die Kriege und Kriegsgerüchte, die Seuchen, Hungersnöte und Erdbeben in Matthäus 24:6-8 als Zeichen der ‘Zeit des Endes’; aber Jesus sagte doch in Vers 6 und 8: ‘es ist noch nicht das Ende ... ist der Anfang der Wehen’. Demnach sind diese Ereignisse eigentlich ‘Nicht-Zeichen’. – das Zeichen des Endes beginnt erst mit Vers 30! Doch dürftest Du in den Zusammenkünften diese so verkündeten Zeichen als eigentliche ‘Nicht-Zeichen’ bezeichnen`? Die Antwort kennst Du selbst. Hier in unserer Versammlung unterhielt sich kürzlich eine Zeugin mit ihrem leiblichen Bruder, der sehr organisationsbeflissen ist. Sie sagte: ‘Wir müssen doch eigentlich Christus folgen’; er dagegen mit Mißbilligung in der Antwort: ‘du hast abtrünnige Ideen; ich folge dem Sklaven’. So weit hat die Organisation mit ‘genauer Erkenntnis’ ihre Gläubigen geführt.
So sehr ich genaue Erkenntnis schätze – ich tue das wirklich -, so sehr weiß ich, daß ich nicht durch genaue Erkenntnis, sondern durch Christus leben werde. Es gibt sogar noch etwas anderes, was die Bibel höher stellt; Paulus sagt: ‘...wenn ich ...alle Erkenntnis weiß... aber keine Liebe habe, so bin ich nichts’ (1.Kor. 13:2). Erkenntnis – selbst vermeintliche Erkenntnis – bläht auf, Liebe erbaut. Paulus stellt die Dinge wieder an ihren rechten Platz; mit Erkenntnis allein bist Du nichts, mit echter christlicher Liebe viel mehr, in Christus alles. Darum schätze genaue Erkenntnis, aber gib ihr den richtigen Stellenwert; schreibe nicht i h r zu, was wir allein Jesus Christus verdanken im Namen des Vaters und durch den Heiligen Geist. Dann hast Du auch keine Unruhe, gleich was Menschen sagen, sondern der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, auch als alle Erkenntnis, die Menschen haben mögen, wird auch Dein Herz und Deine Gedanken bewahren in Christus Jesus.