RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#16 von Matthäus , 01.09.2011 10:07

Ich bin auch davon überzeugt das Gott oder sein Sohn, dem ja das Gericht übergeben wurde, sehr großzügig und Barmherzig sein werden. Nicht umsonst steht in Gottes Wort:

Psalm 103: Würden Vergehungen sein worauf du achtest, KEIN Mensch könnte bestehen!

Ich sehe jedoch einen Unterschied zu dem oftmaligen Ungehorsam: KEINE ZEITANGABEN zu machen - dies hat der Vater in SEINER Rechtsgewalt ! Apg. 1:6,7

Wenn man genau weiß das viele Zeitangaben auf falschen Grundlagen (607) beruhen und nur mit diesen falschen Angaben das Jahr 1914 "als Legitimation" ihrer eigenen Auslegung, aufrecht erhalten kann, ist dies nicht nur eine grobe Fahrläßigkeit (anders Schwäche oder Fehler) sondern Vorsatz. Im weltlichen Gericht wird Vorsatz ganz anders bewertet wie Affekt oder Umstände (ertragene Ungerechtigkeit) die irgenwie eine "Verständlichkeit" das jemand so oder so gehandelt hat.

Die eigene ausgelegte Legitimation das Jesus nach 1914 (Introhnisierung) den Tempel besichtigt hätte und SEINEN Sklaven ausgewählt hat - würde bei Ehrlichkeit das 1914 nicht stimmt - in sich zusammenfallen.

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RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#17 von Jurek , 01.09.2011 10:20

Zitat
Ich sehe jedoch einen Unterschied zu dem oftmaligen Ungehorsam: KEINE ZEITANGABEN zu machen - dies hat der Vater in SEINER Rechtsgewalt ! Apg. 1:6,7


Egal wie oft in der Vergangenheit! Denn es geht doch um jetzt …
Wenn jemand heute nicht diese Sünden tut, dann wird er für die vergangenen nicht mehr gestraft, oder?

Zitat
Wenn man genau weiß das viele Zeitangaben auf falschen Grundlagen (607) beruhen und nur mit diesen falschen Angaben das Jahr 1914 "als Legitimation" ihrer eigenen Auslegung, aufrecht erhalten kann, ist dies nicht nur eine grobe Fahrläßigkeit (anders Schwäche oder Fehler) sondern Vorsatz. Im weltlichen Gericht wird Vorsatz ganz anders bewertet wie Affekt oder Umstände (ertragene Ungerechtigkeit) die irgenwie eine "Verständlichkeit" das jemand so oder so gehandelt hat.


Richtig. Aber schreibe mir, warum (stellvertretend auch für etliche andere EX-"ZJ") z. B. Günther Pape & Co. wieder in die katholische Kirche zurückkehren mussten? Und jetzt statt dann vor eigenem Miststall zu kehren....
Klar, nicht nur der Vater und die Tochter, sondern auch der Sohn Hans-Dieter hat da gute Kariere gemacht…
Aber ist das jetzt BESSER gewesen, mit den Falschlehren von der Trinität, Marias und Heiligenverährung, Höllen- u. Fegefeuer, Heidnischen Breuchen und Traditionen, Kathehismus und sonstige Dogmen, Götzendienst, Rosenkranz, Babytaufe, Papstum und Kardinälen der „Hochwohlgeborenenklassen“ etc, etc?? (Jes 52:11)
Warum also nur die WTG ist hier das Zentrum der Kritik? (Mat 7:2).
Oder was meinst du dazu?


 
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RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#18 von Matthäus , 01.09.2011 16:21

Ich möchte Pape & Co nicht verdeitigen, das jemand zur Kirche zurückkehrt kann ich auch nicht verstehen. Ich bin nicht deren Richter! Doch ist für mich immer noch der Unterschied ob jemand sich als DER EINZIGE von Gott gesandte oder gebrauchte Zeuge - Gruppe - Kanal - Sklave (oder wie auch immer er sich bezeichnet) oder ob jemand einfach nur Christus nachfolgen will - mit allen Fehlern und Schwächen. Die Bibel sagt es gibt keinen Gerchten - wenn ich mich aber erhebe und beahaupte nur durch mich oder nur durch die Organisation könnt ihr das ewige Leben bekommen - dann steigt Überheblichkeit und Frevel hervor.

Ein Bethelredner von Wien (Br. Kurt B.) hat einmal am K-Kongreß tatsächlich die unverschämte Behauptung aufgestellt: "DANK DER ORGANISATION KÖNNEN WIR EWIGES LEBEN ERLANGEN!" Das ist Blasphemie !!!

Auch Paulus hat die Korinther belehrt: 2.Brief Kap.10

12 Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen oder mit denen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts. 13 Wir aber wollen uns nicht über alles Maß hinaus rühmen, .... dass wir uns zu viel anmaßen, ... denn wir sind ja mit dem Evangelium Christi bis zu euch gekommen ..... Wir haben aber die Hoffnung, dass wir, wenn euer Glaube in euch wächst, ..... 16 Denn wir wollen das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben.

17 »Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn« (Jeremia 9,22-23). 18 Denn nicht der ist tüchtig, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt.

Auch das hat Paulus den Korinthern geschrieben und gilt auch für uns heute:
1. Kor. 15: 1 Liebe Brüder und Schwestern! Ich möchte euch an die rettende Botschaft erinnern, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen und darauf euer Leben gegründet. 2 Ganz gewiss werdet ihr durch diese Botschaft gerettet werden, vorausgesetzt, ihr bewahrt sie genau so, wie ich sie euch überliefert habe. Sonst glaubt ihr vergeblich und erreicht das Ziel nicht. 3 Zuerst habe ich euch weitergegeben, was ich selbst empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben. Das ist das Wichtigste, und so steht es schon in der Heiligen Schrift.

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RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#19 von Jurek , 02.09.2011 07:57

Guten Morgen!

Ich habe Probleme mit ausgewogener und fairer Einstellung zu diesem Thema.
Daher würde ich gerne dich in folgenden Punkten besser verstehen wollen (zumal hier kein nur EX-'ZJ'-Forum ist):

Zitat
Ich möchte Pape & Co nicht verdeitigen, das jemand zur Kirche zurückkehrt kann ich auch nicht verstehen.


Nun ja, es geht nicht um verteidigen, sondern und Objektivität und Fairness!
Mit welchem Recht dann darf Pape & Co. die WTG so kritisieren, wenn dann nun wieder die eigene Kirche oft viel mehr Dreck am Stecken hat? (2.Pet 2:22?).
Oder anders rum: Welchen Recht besitzen viele der EX-„ZJ“, mit anderen (nach der Bibel) Abtrünnigen, gemeinsam so nur auf der WTG herumzuhacken, ohne viel bessere 'Alternative' anzubieten? Eine christliche Versammlung, die sie selber mal gegründet hatten, oder sich solcher angeschlossen haben -(aber keiner Götzenkirche!).

Zitat
Ich bin nicht deren Richter!


Wie kommt es dann, dass die Kritik an der WTG dann anders ausfällt, während man sich zu der römischen Kirche so zurückhaltend verhält?

Zitat
Doch ist für mich immer noch der Unterschied ob jemand sich als DER EINZIGE von Gott gesandte oder gebrauchte Zeuge - Gruppe - Kanal - Sklave (oder wie auch immer er sich bezeichnet) oder ob jemand einfach nur Christus nachfolgen will - mit allen Fehlern und Schwächen.


Zuerst mal: Die römische Kirche behauptet von sich, dass nur sie die wahre Kirche Gottes auf Enden ist. Es gibt auch nur einen Papst und Heilige, die nur mit der katholischen Kirche in Verbindung standen! … Andere (aus anderen Konfessionen) werden von der römischen (war JESUS ein Römer?) Kirche nicht heilig gesprochen.
Ich weiß auch bis heute nicht einmal, warum u. a. die „Mutter Theresa“ heilig gesprochen wurde. Denn sie verausgabte sich für die Armen der Armsten…, ja, aber was hatte sie besonderes auf dem Weg der Verkündigung des Evangelium getan? …
Facto ist auch, dass die allermeisten Katholiken 0 Ahnung von der Bibel haben und oft total verdrehte Ansichten dazu vertreten, und sie glauben an einen Gott, der sich der Evolution bediente… Sie glauben an einen geheimnisvollen trinitarischen Gott, den allmächtigen Gottsohn, der nur als Mensch (also seiner kurzfristig angenommenen 'Hülle') zwar starb, aber in Wirklichkeit in seinem Wesen nie für diese Leute gestorben ist!!! Und der sich dann selber auferweckte etc.!
Meinst du in aller Ernst, dass diese besser sind als die „ZJ“, die aufrichtig JEHOVA anzubeten wollen?

Also wovon schreibst du da bitte?
Inwiefern sich diese „Taufscheinchristen“ der Kath.Kirche besser als die „ZJ“, die meinen, dass es nur eine Wahrheit geben kann und die sie diese bei sich sehen, auch u.a. in Verkündigung mit dem Namen GOTTES, den diese Großkirche ganz absichtlich aus der Bibel ausradiert hat! ??

Erkläre mir mal bitte sachlich und objektiv (um mal fair zu sein), inwiefern die Mehrheit des katholischen Fußvolkes besser wäre als die Mehrheit des „ZJ“-Fußvolkes, auf die man sich nur so stürzt? .....

Ich möchte hier nicht die WTG verteidigen bei offensichtlichen Fehlern.., aber ich verstehe nicht, wo bei aller Fairness da die objektivität auf der Strecke geblieben ist, wenn man noch größere Fehler (auch in der Vergangenheit) gar nicht so sehen will, vor lauter Kritik an nur der WTG (wenn man schon die anderen unbedingt kritisieren will - aus Ego Gründen oder warum so?)?

Könntest du mir bitte das sachlich beantworten?
Danke schön im Voraus.

Gruß!


 
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RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#20 von Matthäus , 02.09.2011 08:44

Deine Schlußfrage kann ich nur so beantworten:

Wenn ich Kritik an den ZJ übe dann nur weil sie glauben sie seien die einzig wahren Christen. Und alle anderen die nicht ihrer Gemeinschaft angehören oder sich nicht ihren ständig widersprechenden Lehren unterwerfen, so gut wie tot sind - siehe:

„Der Wachtturm“, 01. Oktober 1987, Seite 10
„Wenn du aufhörst, dich von Jehovas Vorkehrungen zu ernähren, wirst du, sobald
du stirbst, für immer tot sein...“

Welche Vorkehrungen gemeint sind, wird durch das Bild in dieser Ausgabe mehr als deutlich.
Gottes Hände die aus dem Himmel herausragen der die WTG-Zentrale der Zeugen Jehovas hält, aus der Bücher und Zeitschriften kommen. Ja die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas will hoch hinaus. Die einfachen WOrte Jesu: "Alle die zu mir kommen werde ich keinesfalls abweisen" werden ignoriert.

Zur grundsätzlichen Be- oder Verurteilung, das steht nicht mir zu! Hört auf zu richten auf das ihr nicht gerichtet werdet, das sollten sich auch alle ZJ bis hin zu den Verantwortungsträgern "hinter die Ohren" schreiben. Mit dem Maß mit den ihr meßt wird auch bei euch Maß angelegt. Ich habe kein Problem wenn Fehler gemacht werden, ich mache selbst genug, die LK fordert immer wieder ein sie seien ja auch unvollkommen, aber bei den einzelnen Gliedern der Gemeinschaft darf sich keiner den Fehler einer anderen Sichtweise einer Bibelaussage "anmaßen" den dann ist er ein böser Abtrünniger. E.F. schrieb einmal (siehe unten) die Gesalbten der früheren Zeit, wie Russel, Rutherford, sind zwar nach Ansicht der WTG heute im Himmel, auf Erden würde ihnen der Prozeß wegen Abtrünnigkeit gemacht werden. Es wird hier mit zweierlei Maß gemessen. Man fügt laufend dem Wort Gottes etwas hinzu läßt nach Lust und Laune Dinge weg - deswegen muß man sich in der Lehre laufend ändern oder schreibt dies dem helleren Licht zu.

E.F. hat dies gut erklärt - von dem ja einige Artikel auch hier "versteckt" sind - aufgrund der sehr guten Themen würde ich das auf einen extra Button herauslegen. Im übrigen frage ich nach der "sonderbaren Adresse" eurer Hompage die ja schwer zu finden ist? Warum nicht Wörter in den Namen einbauen der auch für sich schon etwas vom Inhalt aussagt: wie Bibel, Glaube, Gott, Jesus etc. Nun aber der Artikel:

Erkenntnis und Rettung

Geschrieben von: E.F.
Nun will ich, wie angekündigt, auf das Thema ‘Leben’ gebende Erkenntnis eingehen. Gewiß, wir schätzen Erkenntnis, genaue Erkenntnis, streben und suchen danach wie nach Schätzen; vor allem das Buch der Sprüche, aber auch viele andere Aussagen des Wortes Gottes ermuntern uns dazu, und es ist sowohl Gnade als auch Verantwortung, an genauer Erkenntnis zuzunehmen. Doch gibt sie uns ewiges Leben? Man zitiert gern Johannes 17:3; doch die Wiedergabe ‘fortgesetzt Erkenntnis aufnehmen’ verschleiert den eigentlichen Sinn; selbst die Zwischenzeilenlesart der Interlinear-Übersetzung der Organisation sagt nur ‘erkennen’. Doch Jesus erkennen als das von Gott gesandte Lösegeld, als ‘Sühneort durch den Glauben’ (Röm. 3:21-26), und den Vater zu erkennen im Sohn (Joh. 14:9) ist etwas Anderes als ‘genaue Erkenntnis’ über eine Menge von Lehren und Doktrinen, die immer wieder geändert werden müssen und immer wieder geändert wurden.

Wenn Rettung davon abhinge, dann wäre sie wieder vom Menschen abhängig, von seinem Begriffsvermögen, seiner Intelligenz, seinem Verstand. Es fällt dem Menschen schwer, anzunehmen, daß er zu seiner Rettung nichts beitragen kann, aber auch nicht muß. Gott hat alles getan durch seinen Sohn (Eph. 2:8-10). Betrachte doch einmal das Beispiel Jesu in Johannes 3:14-15! Als die von den Schlangen gebissenen Israeliten in der Wüste zur Heilung die kupferne Schlange ansehen mußten, hatte da irgend einer einen Vorzug? Nein! Sie mußten – und konnten auch – alle die Schlange ansehen: der Arme und der Reiche, der Starke und der Schwache, der Intelligente und der weniger Begabte, sie alle mußten ihren Blick auf die erhöhte Schlange richten, wenn sie geheilt werden wollten; allerdings konnten sie auch ihren Blick abwenden und sterben; diese Freiheit hatten sie.

Nochmals: kommt die Rettung durch genaue Erkenntnis? Dazu ein weiteres Beispiel: frage Dich doch – oder auch einen anderen Zeugen -, was geschehen würde, wenn Du heute in der Versammlung die Lehren und Ansichten von C.T. Russell und seiner Gefährten vertreten würdest, wie zum Beispiel himmlische Hoffnung für die große Volksmenge, Abendmahl für alle, Rückkehr der Juden nach Palästina, Anerkennung des Kreuzes und noch vieles mehr; die Antwort kennst Du: Du würdest, wenn Du darauf beharrst, ausgeschlossen. Doch lehrt die Organisation, daß der erste Präsident der Gesellschaft wie auch seine Gefährten zu den Gesalbten gehörte, die heute im Himmel seien und mit Christus herrschen würden. Dann frage Dich: wenn dem so ist, auf welcher Grundlage fanden sie Gottes Billigung? Auf der Grundlage genauer Erkenntnis? Sicher nicht, denn ihre Erkenntnis würde heute als Abtrünnigkeit gebrandmarkt; die Entschuldigung, das sei damaliges ‘Licht’ gewesen, will Gott für Irrlehren verantwortlich machen, denn Irrlehren waren es nach Auffassung der Organisation, sonst würdest Du heute nicht deswegen ausgeschlossen. Wenn sie also – wie die leitende Körperschaft lehrt - von Gott gebilligt, ja sogar ‘zum Sklaven auserwählt’ wurden, dann kann es nicht auf der Grundlage ‘genauer Erkenntnis’ geschehen sein; denn die hatten sie nicht! Genaue Erkenntnis war es also auf keinen Fall, die zum Leben führte! Ist es nicht seltsam? Die ‘Heiligen’ von gestern wären die Abtrünnigen von heute! Die reiche geistige Speise von gestern wäre heute tödliches Gift! Gott erwählte eine Gruppe von Personen, deren Lehren heute als Lehren von Abtrünnigen angesehen würden.

Die Bibel lehrt uns die Rettung aus Gnade durch Glauben; Christus ist das Ende des Gesetzes und der Werkgerechtigkeit, jedem Glaubenden zur Gewißheit, zur Rettung, zur Gerechtigkeit (Römer 10:4). Eine Fülle von Texten, besonders solchen von Paulus, preist dieses Evangelium von der Gnade durch Glauben; leider kennen es viele Zeugen nicht – zumindest nicht in ihren Herzen.

Sie setzen ihre Hoffnung vielmehr auf die Ankündigungen der Gesellschaft, die auch immer wieder in vielfältiger Form erscheinen, um den Eifer zu beleben; so auch jetzt wieder im Wachtturm vom 15.12.2003, im ersten Studienartikel. Doch hat nicht Jesus jeder chronologischen Spekulation den Boden entzogen? Warum nicht ihm glauben?

Man könnte sagen, daß es – nicht nur bei den Zeugen – drei Arten von Lehrpunkten gibt: erstens klare Aussagen der Schrift; zweitens Auslegungen der Schrift und drittens Schlußfolgerungen, die aus den eigenen Auslegungen gezogen werden. Daß es so etwas gibt, ist noch nicht schlimm, so lange diese Unterschiede nicht verwischt werden. Aber in der WTG-Organisation werden diese drei Gruppen gleichwertig als Glaubensgut den Menschen nicht nur angeboten, sondern sie werden als verpflichtende Lehren vorgetragen; wer einen Teil davon ablehnt, so lange die Organisation daran festhält, gilt als Rebell und Abtrünniger. Ein anderes Verständnis ist nicht erlaubt. Ein Beispiel: Jehovas Zeugen nehmen die Kriege und Kriegsgerüchte, die Seuchen, Hungersnöte und Erdbeben in Matthäus 24:6-8 als Zeichen der ‘Zeit des Endes’; aber Jesus sagte doch in Vers 6 und 8: ‘es ist noch nicht das Ende ... ist der Anfang der Wehen’. Demnach sind diese Ereignisse eigentlich ‘Nicht-Zeichen’. – das Zeichen des Endes beginnt erst mit Vers 30! Doch dürftest Du in den Zusammenkünften diese so verkündeten Zeichen als eigentliche ‘Nicht-Zeichen’ bezeichnen`? Die Antwort kennst Du selbst. Hier in unserer Versammlung unterhielt sich kürzlich eine Zeugin mit ihrem leiblichen Bruder, der sehr organisationsbeflissen ist. Sie sagte: ‘Wir müssen doch eigentlich Christus folgen’; er dagegen mit Mißbilligung in der Antwort: ‘du hast abtrünnige Ideen; ich folge dem Sklaven’. So weit hat die Organisation mit ‘genauer Erkenntnis’ ihre Gläubigen geführt.

So sehr ich genaue Erkenntnis schätze – ich tue das wirklich -, so sehr weiß ich, daß ich nicht durch genaue Erkenntnis, sondern durch Christus leben werde. Es gibt sogar noch etwas anderes, was die Bibel höher stellt; Paulus sagt: ‘...wenn ich ...alle Erkenntnis weiß... aber keine Liebe habe, so bin ich nichts’ (1.Kor. 13:2). Erkenntnis – selbst vermeintliche Erkenntnis – bläht auf, Liebe erbaut. Paulus stellt die Dinge wieder an ihren rechten Platz; mit Erkenntnis allein bist Du nichts, mit echter christlicher Liebe viel mehr, in Christus alles. Darum schätze genaue Erkenntnis, aber gib ihr den richtigen Stellenwert; schreibe nicht i h r zu, was wir allein Jesus Christus verdanken im Namen des Vaters und durch den Heiligen Geist. Dann hast Du auch keine Unruhe, gleich was Menschen sagen, sondern der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, auch als alle Erkenntnis, die Menschen haben mögen, wird auch Dein Herz und Deine Gedanken bewahren in Christus Jesus.

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RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#21 von Jurek , 02.09.2011 18:37

H a l l o ,

Zitat
Wenn ich Kritik an den ZJ übe dann nur weil sie glauben sie seien die einzig wahren Christen. Und alle anderen die nicht ihrer Gemeinschaft angehören oder sich nicht ihren ständig widersprechenden Lehren unterwerfen, so gut wie tot sind


Meine Frage war nicht, warum du Kritik an den „ZJ“ übst oder nicht übst, sondern warum scheinbar NUR an den „ZJ“?
Haben die anderen Konfessionen (in Vielzahl!) nicht nötig aufgeklärt zu werden?
Müssen die Katholiken etc., und besonders die so manche EX-„ZJ“-„Aufklärer“, die das Kind mit dem Badewasser ausgeschüttet haben =(mit dem Verlassen der „ZJ“ haben sie oft auch JEHOVA verlassen!), nicht noch mehr aufgeklärt werden?
Siehst du nur die Fehler bei der WTG, dass du dich hier speziell darauf so beziehst?
Siehst du nicht, wie durch dieses Trini-Dogma die Katholiken u. a. sich von ihren (Namenlosen) GOTT, Den sie auf den Abstellgleis stellen, entfernen? Denn für sie ist CHRISTUS gar nicht wirklich gestorben! Also welche Erlösung werden diese Menschen haben?
Und welche „Aufklärung“ (über was?) ist seitens eines CHRISTEN (?) wichtig? Primär die über die WTG, oder über die BIBEL? Destruktive Kritik an der WTG, oder hilfreiche Lösungen für reelle und bessere ‚Alternativen’?
Kannst du welche besseren Alternativen uns nennen und begründen, warum konkret diese besser wären?
WELCHE AUFGABE OBLIEGT IN DIESEM ZUSAMMENHANG DEN CHRISTEN? Was sagte JESUS zu dem Thema?
Könntest du mir bitte auch diese Fragen beantworten?

Zitat
Zur grundsätzlichen Be- oder Verurteilung, das steht nicht mir zu!


Und was ist das was du machst? Wie würdest du das bitte nennen?
Ich habe gedacht, dass du schon durchaus grundsätzlich die WTG (und scheinbar nur die?) entsprechend kritisch beurteilst.
Ist diese meine Annahme falsch und wenn ja, dann warum wäre die falsch?

Zitat
E.F. […] von dem ja einige Artikel auch hier "versteckt" sind - aufgrund der sehr guten Themen würde ich das auf einen extra Button herauslegen.


Ich denke, dass es immer darauf ankommt, welche Bedeutung und Hauptthema man einem Forum zumisst.
Durch nahezu das ganze Forum werden unterschiedliche Themen angeschnitten, die sich auf die Bibel beziehen. Die einen Artikel sind (für die einen) besser als die anderen. Und jeder darf die Themen durchschauen, ob was dabei wäre, was wem interessiert. Die Artikel von ‚E.F.’ sind nicht mehr oder weniger als andere Themen jedem zugänglich.
Und da ‚E.F.’ hier nicht schreibt, sondern seine Artikel ein Teil-Sammelsurium darstellen, hatte ich sie in einem Unterforum zusammengelegt.
Die SUCHFUNKTION (oben rechts) erlaubt es jedem, zu etlichen Begriffen und Bibelstellen einige passende Kommentare zu finden. Auch die Artikel von ‚E.F.’, falls man die (wie manche andere Themen) nicht extra durchsuchen will.
Wiewohl (auch wenn die Artikel von ‚E.F.’ meistens auf die „ZJ“ abzielen) hier ist aber kein Forum über die „ZJ“ oder WTG, oder auch EX-„ZJ“. – [Soviel bis jetzt].
Natürlich kann man noch Verbesserungen unternehmen und ich bin dankbar für gute Vorschläge.

Zitat
Im übrigen frage ich nach der "sonderbaren Adresse" eurer Hompage die ja schwer zu finden ist? Warum nicht Wörter in den Namen einbauen der auch für sich schon etwas vom Inhalt aussagt: wie Bibel, Glaube, Gott, Jesus etc.


Darüber hatten wir selbstverständlich uns schon Gedanken gemacht (siehe dort).
Der Name wurde aber vom Homepageanbieter so fix vorgegeben und für Namenänderung müsste ich Gebühren zahlen, die sich bei dieser niedrigen Benützerzahl m. E. nicht rentiert.
Eine wohl der guten Lösungen wäre es wohl, mit geeigneter Software, eigene Homepage zu gestalten und diese dann so zu benennen, wie z.B. du das vorschlägst.

Gruß!


 
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RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#22 von Jurek , 03.09.2011 09:38

Im heutigen Tagestext habe ich gelesen, dass GOTT bzw. auch JESUS wird
"Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken" (Hebräer 10:17). -(und wir?).
Viele Sünden die wir (auch die WTG) machten und jetzt aber Abstand davon genommen haben, dafür werden wir nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie in Blut des Lammes rein gemacht wurden…
Ich bin froh, wenn CHRISTUS meiner vergangenen Sünden nicht mehr gedenken wird, die ich nicht mehr tue und sie bereut habe.

Frage: Was berechtigt (in welchem oder wessen Auftrag?) einen Christen über Sünden andere vor +/- 100 Jahren zu schreiben, die heute nicht mehr aktuell sind noch begangen werden?

Sehe ich das falsch und wenn ja, dann warum bitte?


 
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RE: Alles immer gültig a la "ex cathedra"?

#23 von Jurek , 04.09.2011 11:43

Sind meine Aussagen so sehr falsch, sowohl hier wie dort?
Ich würde schon bitte gerne wissen wollen, wo ich da was Falsches denke. Denn mir ist nicht nur wichtig, andere konstruktiv auf ihre mögliche Irrtümer hinzuweisen, sondern auch selber bin ich darauf bedacht, diese bei mir konstruktiv erklärt zu erfahren.


 
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Gedenktage ...

#24 von Jurek , 01.11.2011 19:40

Heute haben die Katholiken einen Feiertag, den „Allerheiligen“. Das ist ein Feiertag im kath. Österreich.
Wie viele (nur) kath. Heilige werden die wohl haben?

Gestern hatten die Evangelikalen einen Feiertag, den Reformationstag. Ich wollte dann gestern in einer christlichen Buchhandlung was kaufen, aber es war aus dem Anlaß (anno 1517) geschlossen.


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Katholik wird Christ

#25 von Isai , 31.01.2014 14:55

Hallo


einiges mag vertraut sein zu lesen:


Zitat
Mein Wunsch, genau zu verstehen, was Jesus gelehrt hatte, führte mich dazu, dass ich den Kontakt zu einer Kirche suchte, von der ich gehört hatte; eine Kirche, in der man die Glaubensgrundsätze allein der Bibel entnahm. Als ich dann mit diesen Christen sprach und die Bibel studierte, sah ich Jesus Christus in einem ganz neuen Licht – als den vollkommenen Erlöser, zu dem man direkt und persönlich, durch den Glauben allein, kommen muss.

Je mehr ich nun die Bibel erforschte, desto klarer erkannte ich die Irrtümer der katholischen Kirche und wollte eine Bekehrung erleben, wie die Bibel sie beschreibt. Aber weil ich sehr an meine Kirche gebunden war, wollte ich diese Erfahrung machen, ohne deswegen die Kirche zu verlassen. Doch mit der Zeit kam ich zu der Überzeugung, dass die römisch-katholische Kirche durch ihre falschen Lehren und ihre komplexe Hierarchie Christus beiseite geschoben hatte. Diese Erkenntnis war äusserst schmerzhaft für mich.

Jesus ist die Wahrheit und der Weg

Nie werde ich die Nacht vergessen, in der meine Bekehrung stattfand. Wieder war ein Tag harten inneren Kampfes vergangen, und ich suchte Zuflucht beim Herrn und seinem Wort, der Bibel. Schlafen konnte ich nicht. Nicht dass ich angestrengt versucht hätte zu beten, aber plötzlich war mein Herz erfüllt mit Gebet und ich konnte es nicht zurückhalten. Wie nie zuvor spürte ich die Sünden meines bisherigen Lebens auf mir lasten. Ich dachte bei mir: „Ich bin durch und durch sündig und kann mich nicht selbst davon befreien. In den Augen Gottes bin ich unwürdig und für nichts zu gebrauchen.“ Nie zuvor hatte ich mich so unfähig zu allem Guten gefühlt. Dann kam mir in den Sinn, wie oft der Herr Jesus Christus in der Bibel diejenigen zu sich gerufen hat, die sich absolut verloren fühlten. Mit starker Macht zog es mich zu ihm hin, denn er versprach Vergebung, umsonst und unverdient!

Ja, Christus ist bereit gewesen, auf diese Erde zu kommen und die Strafe für die Sünden der Menschen an deren Stelle zu erleiden. Ohne selber noch etwas dazu beitragen zu wollen, warf ich mich in die Arme Gottes, meines Vaters, der den Herrn Jesus Christus für meine Errettung hingegeben hatte. Ich betete: „Komm zu mir, Herr Jesus, ich übergebe mich dir als meinem einzigen, persönlichen, allgenügenden Retter.“ Die Stunden verflossen wie Minuten. Noch nie hatte ich solch
ungetrübte Einheit mit dem Herrn, meinem Gott erlebt. Tief in meinem Herzen dachte ich: „Du bist mein, oh Herr, und ich bin dein, dein Besitz für alle Ewigkeit.“

Ich weiss nicht, wie es geschehen ist, aber es ist eine Tatsache, dass all mein Zögern, Wanken und Zweifeln verschwand und völlige Freude mich erfüllte.
Meine Entscheidung war getroffen. Die Wahl zwischen Jesus Christus und der römisch-katholischen Kirche war auf den Herrn gefallen. Ihm wollte ich folgen, komme was wolle. Ich wusste, dass Christus die Leitung meines Lebens übernommen und mich mit sich vereint hatte, einfach weil ich mich ihm ganz anvertraut hatte. Der Herr ist nicht nur ein guter Mann, der uns den richtigen Weg zeigt, er selber istder Weg. Der Herr ist nicht nur ein Lehrer wahrer Dinge, er selber ist
die Wahrheit. Der Herr ist nicht ein Held, der sein Leben für eine menschliche Sache hingab, sondern er ist der einzige Retter, der das Leben ist für alle, die sich ihm zuwenden.

Celso Muñiz (Q)




Lieben Gruß,

Isai


Dadurch ist Gottes Liebe unter uns offenbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte. Durch ihn wollte er uns das neue Leben schenken. Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt. Er hat seinen Sohn gesandt, damit er durch seinen Tod Sühne leiste für unsere Schuld.
(1. Johannes 4:9, 10 GN)

 
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Lebens- und Glaubenserfahrung des Users "Schrat"

#26 von Schrat , 26.09.2014 15:09

Liebe Leser,

dem gegenseitigen Verständnis und auch der Ermunterung dient es, wenn man den Lebensweg eines Christen einmal genauer kennt. Deswegen erscheinen auch in den Zeitschriften der Zeugen Jehovas und sicher auch in anderen christlichen Publikationen Lebensberichte von treuen Dienern Gottes.

Grundlage meines Lebensberichtes, was meinen Glauben betrifft, ist 1. Kor. 4:15,17

Zitat
Denn obwohl ihr zehntausend Erzieher in Christus haben mögt, habt ihr bestimmt nicht viele Väter, denn in Chritus Jesus bin ich durch die gute Botschaft euer Vater geworden.



Und was mein Leben anbetrifft, so gibt es sicher dort sowohl "Erzieher" im Glauben aber auch einige Wenige die mehr wie "Väter" waren.

Aufgewachsen evangelisch-lutherisch. Schon früh brachte man mir das übliche Abendgebet "Lieber Gott mach mich fromm, daß ich in den Himmel komm..." bei. Von meiner Mutter Respekt vor Gott und der Kirche sowie die grundlegenden sittlichen Normen. Wenn auch ansonsten das Glaubens- und religiöse Leben ziemlich auf Sparflamme lief. Keine Tischgebete, aber regelmäßiger Gottesdienstbesuch.

Der Pastor war rührend um seine "Schäfchen" besorgt. Besuchte sie mit dem Fahrrad in der weitläufigen Landgemeinde, unterstützte arme Leute und so auch uns als arme Flüchtlinge auch materiell, hatte immer ein freundliches Wort über und zeigte auch persönliches Interesse an jedem einzelnen und so auch an mir. Seine Predigten schwebten zwar in höheren theologischen Sphären und brachten mir nicht viel mehr, als daß meine Augen dann zuklappten wie auch diejenigen der ehrwürdigen älteren Kirchenältesten. Aber durch seine Menschlichkeit hat er mich geprägt, aber auch dadurch, daß er uns die grundlegenden Dinge der Bibel im Konfirmandenunterricht beibrachte. Seine guten und einfachen Veranschaulichungen sind mir noch heute vor Augen. Er stammte aus dem Hannoverschen und "stolperte über den spitzen Stein" mit einem Anflug von Stottern.

Dann wären natürlich noch meine Lehrer in der Schule zu erwähnen. Wenn ich auch bis zur 5. Klasse in der Schule nicht besonders gut war, einmal stand sogar meine Versetzung in Frage, in einem Fach erhielt ich immer die Note "gut", nämlich in Religion. In der 7. und 8 Klasse hatten wir dann einen Lehrer, der uns auch weiter die grundlegenden Wahrheiten der Bibel näherbrachte. Der Mann hatte selber Glauben konnte sowohl die erforderliche Strenge aber auch Liebe zeigen. Auch ein "Vater im Glauben"

So wuchs ich in einer einsamen ländlichen Gegend auf, nah an einem weitläufigen Wald. Das Rauschen der Baumgipfel wiegte mich in den Schlaf. Die wunderbare Natur, die man als Kind ja mit all seinen Sinnen viel deutlicher empfindet, erfreute mich und ich spielte Cowboy und Indianer im Wald, kletterte mit meinen Spielkameraden auf Bäume. Auch das prägte mich und erweckte in mir ganz natürlich den Glauben, daß es Gott gibt, der all das so wunderbar erschaffen hat.

Ich nahm das, was ich in der Kirche aus der Bibel vernahm, daß man nur Glauben haben müsse und mit Glauben sogar Berge versetzen könne, buchstäblich. Und so glaubte ich, man könne sogar fliegen, wenn man sich nur genügend anstrengte und genügend glauben würde.... Bei starken Wind machte ich dann Anstrengungen, aber es klappte nicht, hatte wohl zu wenig Glauben

Mein Spielkamerad war ein Bauernsohn. Anfangs war ich ca 7 und er ca 5. Ich wurde ins Familienleben integriert, saß mit am Tisch dieser katholischen Familie und bekam so ihr katholisches Glaubensleben mit. Der ehrwürdige Großvater sprach das Tischgebet, alle bekreuzigten sich und ich auch...
"Aber.... (mein Vorname), Du bist doch nicht katholisch, Du darfst dich nicht bekreuzigen!"

Ich muß heute noch die katholischen Bauern dort loben. Als meine alleinstehende Mutter - nach dem Krieg vom Mann verlassen - mal ins Krankenhaus mußte wurden wir 3 Kinder auf die umliegenden Bauern verteilt. Und deswegen weigere ich mich bis heute Katholiken nicht als Christen zu bezeichnen. Auch dort gibt es viele mit einem treuen Glauben und christlicher Nächstenliebe, wenn sie auch hier und da was das Bibelverständnis anbelangt, im Irrtum sind.

Dann zogen wir um in das Obergeschoss einer Gastwirtschaft. Ich fing an in der "Stuttgarter Jugend- und Familienbibel" zu lesen, die ja auch einige Kommentare enthielt und besonders faszinierte mich das Danielbuch und ich war überzeugt, daß der dort beschriebene Kampf zwischen dem König des Nordens und des Südens gerade in meiner Zeit ablief.

Dann war ich natürlich in dem Alter, wo sich die erste Liebe regt und da war dann ein 12-jähriges Mädchen, welches in den Ferien zu ihrer Oma kam und recht interessiert an mir schien. Und sie las dann auch in der Bibel.... Sie wuchs auch in einem religiös geprägten Haus auf, wo man sogar Tischgebete sprach. Einmal war ich da auch eingeladen. Zu Weihnachten dann mit der Familie und meiner "Süßen" gemeinsam zum Gottesdienst und sie neben mir....ich war sehr ergriffen, aber nicht von der Predigt. Und dann zu Fuß ca 1/2 Stunde nach Hause und sie neben mir. Ich kriegte kein Wort heraus.

Natürlich habe ich mich in die Kleine "verknallt", aber wir waren ja noch so jung und so wartete ich bis sie 18 war und ich 23. Aber dann kam die Enttäuschung meines Lebens, sie hatte schon einen anderen.

Wir waren inzwischen umgezogen und hatten unser eigenes Haus. Wir gingen als Familie regelmäßig zur Kirche, in zwei verschiedene Kirchen, mal in diese mal in jene. Die Pastoren dort waren meinem kindlichen Glauben leider nicht förderlich und keine "Väter im Glauben", sie waren deutlich von der historisch-kritischen Methode beeinflusst und glaubten weder an die Wunder der Bibel noch an die Buchstäblichkeit der Genesis. Ja man würde sich gleichsam den Glauben verbauen, wenn man an die Buchstäblichkeit der Bibel Glauben würde.

Und in dieser Situation kamen dann Jehovas Zeugen von Haus-zu-Haus und ich dachte, naja, ich kann ja mal sehen, was die so zur Schöpfung und Sintflut zu sagen haben. Es sind ja sicher auch glaubensvolle und glaubenstreue Menschen. Die Broschüre "Siehe, ich mache alles neu," begeisterte mich und ich stehe auch heute noch zu den dort geäußerten grundsätzlichen aus der Bibel entnommenen Gedanken.

Und so "studierte" ich dann mit einem Mann, der mir auch ein wichtiger "Vater im Glauben" wurde. Ein sehr freundlicher und liebenswerter Mann, der mich wie Paulus mal sagte auch "an seiner Seele" teilhaben ließ. Hier fand ich, was ich suchte, treuen Glauben an Gottes Wort, an all das dort Berichtete, an die Schöpfung an die Sintflut, an die Wunder. Natürlich auch viele spezielle Erklärungen. So gut ich konnte, habe ich es überprüft und es schien mir richtig und so habe ich mich 1969 in Nürnberg taufen lassen.

Und ich muß sagen, daß ich viele aufrichtige und treue Freunde gefunden habe, denen ich nichts Schlechtes nachsagen kann und will.

Am Anfang meiner Zeugenzeit gab es aber noch einen anderen "Vater im Glauben", der kein Zeuge Jehovas war.
Auf meiner Fahrt mit dem Zug zu meiner Arbeitsstelle traf ich einen Adventisten, der mich beim Bibellesen beobachtete und sich selbst in der Rolle des Phillipus sah "...verstehst Du auch, was Du liest...". Wir haben uns bei der Gelegenheit oft über Glaubensdinge ausgetauscht. Er wies mich darauf hin, daß es doch nur einen Namen gäbe, durch den wir gerettet werden - nämlich Jesus Christus -, was er in einen Gegensatz stellte gegen die ständige Hervorhebung des Namens Jehova bei den Zeugen Jehovas. Ich konnte das damals nicht verstehen, bis mir dann später, als ich anfing auch meinen neuen Glauben mal näher einer kritischen Überprüfung zu unterziehen, es mir "wie Schuppen von den Augen fiel". Einmal hat er mich sogar zu einem Adventisten-Kongress eingeladen. Ich nahm das damals nicht so genau mit der angeblich "falschen Religion"' und ich sah bei denen auch einen treuen Glauben und ich meinte, ich kann ja auch mal sehen, was die zu sagen haben
Einmal lud er mich sogar zu sich nach Hause ein. Er wie auch Dr. Walter Veith sind mir auch "Väter im Glauben" sowie auch Kent Hovind und Dr. Walter Scheven, was die naturwissenschaftliche Seite betr. Schöpfung und Sintflut anbelangt.

Dann gab es da das Problem, daß man von einem Aufseher, der ich inzwischen war, doch einen gewissen Stundendurchschnitt erwartete. Dagegen habe ich mich aufgelehnt, weil ich darin einen Verstoß gegen wichtige Grundsätze der Bibel sah und das war der Anfang des Abstiegs innerhalb unserer Gemeinschaft. Schließlich wurde ich von meinem Amt entbunden, wo es etwas unschöne Begleitumstände gab.

Das war dann die Zeit wo ich anfing, auch meinen Glauben noch etwas näher zu überprüfen, mir mein leiblicher Bruder ein Buch von Raymond Franz gab und ich erkannte, wie unsere Gemeinschaft zwar viel Gutes und Richtiges aufzuweisen hat, aber in einigen wichtigen Angelegenheiten - wie die unsichtbare Wiederkunft 1914 - auch im Irrtum ist. Insofern ist mir Raymond Franz auch ein "Vater im Glauben".


Ich hoffe mein Lebensbericht, ist auch für Euch interessant.

So versteht ihr sicher auch besser den Hintergrund meines Wirkens und meiner Kommentare. Mein Wirken ist ja darauf gerichtet, die Gemeinschaft der Gläubigen hervorzuheben im Gegensatz zu der Lehre der Zeugen Jehovas, daß nur sie das von Gott auserwählte Volk seien.

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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RE: Lebens- und Glaubenserfahrung des Users "Schrat"

#27 von Jurek , 26.09.2014 19:05

Hallo Schrat,

wie war das noch? War dein Bruder, von dem du das Buch bekamst, auch ein „ZJ“?

Natürlich ist die Lehre der WTG, dass NUR die „ZJ“ das auserwählte Volk Gottes seinen, FALSCH!
Denn sie sind in vielen entscheidenden biblischen Lehren selber nicht auf dem richtigen Pfad.
Das Problem ist, dass man mit denen darüber nicht sprechen kann, weil sie diesbezüglich sich auch nichts sagen lassen wollen, weil für sie alles ihre Organisation entscheidet…

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Lebens- und Glaubenserfahrung des Users "Schrat"

#28 von Schrat , 26.09.2014 19:37

Lieber Jurek,

mein Bruder ist kein Z.J. Das Buch habe ich eine ganze Weile wie eine "heiße Kartoffel" empfunden und versucht in meiner Wohnung irgendwie zu verstecken....

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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Heräsie oder was?

#29 von Jurek , 27.09.2014 04:54

„Heiße Kartoffel“ … das ist ein m. E. sehr nachdenkliches Thema.
Die WTG bildet in einer ihren Bücher eine Zeichnung ab, wo jemand mit um die Hals umgebundener Bibel am Scheiterhaufen verbrannt wird, durch den Urteil der damaligen Inquisitoren der römischen Kirche.
Viele religiöse Schriften wurden verbrannt, weil die römische Kirche die für ketzerisch ansah.
Auch die Schriften Luthers (der auch ein Ketzer war und sehr große Unruhe in die Kirche reinbrachte) und anderer Reformatoren…
Auch einst unter Naziregime war es so, dass demonstrativ auf einem Scheiterhaufen viele Bücher verbrannt wurden, die nicht in die Ideologien dieses Regimes passten…
Wenn heute jemand von den „ZJ“ ein Buch eines „Abtrünnigen“ hat, wird nicht viel anders gehandelt als im Mittelalter, ohne selber zu bedenken, dass die „ZJ“ selber Abtrünnige sind für die Katholiken & Co., weil sie doch meist aus ihren Reihen stammen.
Die Person bei den WT-Zeugen wird jetzt nicht wirklich auf dem Scheiterhaufen verbrannt, die solche „Hetzschriften“ besitzt, sondern man erwartet von der, dass sie dieses Buch verbrennt (oder sonst wie vernichtet) und sich damit überhaupt nicht beschäftigt. Dafür gab es solche Vorträge über Bruder Treu und Loyal und wie der zu der WT-Organisation und „Sklaven“ eingestellt ist (im Sinne eines Tanzes ums Goldene Kalb)……

Die Sache ist m. E. die, dass wenn die WTG wirklich glaubwürdige Gründe benennen würde (ohne zu pauschalieren), warum solche Bücher wie konkret von Ray Franz GIFT für die Seele eines Christen sind (die meint mit „Christen“ aber nur die Linientreuen WT-Zeugen), dann könnte man tatsächlich über Vernichtung solcher Schriften nachdenken (vgl. Apg 19:19).
Aber nur die schweigen sich voll und ganz aus, um auf konkrete gewichtige Punkte darauf einzugehen! Wenn man sie fragt z. B. wegen der Chronologie von 1914 und den Archäologischen UND Biblischen Gründen dazu, dann kommt nix, oder nix gescheites raus, gar widersprüchliches zu ihren sich verändernden Lehren… Soll das dann einen aufrichtigen Christen überzeugen?
Summa summarum irren ist menschlich. Aber NICHT anwendbar bei der WTG, die hochmütig behauptet, dass das nicht auf IHREM Mist gewachsen ist, sondern dass das von GOTT J. kommt!!! (Was für eine GOTTES-Lästerung!). Und daher wer dem nicht glaubt, wird als Ketzer gebrandmarkt und als „Aussätziger“ behandelt, von WT-Zeugen, die weder die Hintergründe (wenn überhaupt richtige Gründe) kennen, verstehen, und die aber von sich prahlen, dass sie Liebe haben wie kein anderer!

Nun ja, gut ist der dran, der sich von GOTT belehren lässt, statt ein blinder Menschennachfolger zu sein und alles mit der WT-Brille betrachtet wie es die Linientreuen WT-Zeugen tun, – weil eben was anderes als das was der „Kanal J.“ sagt, ist für sie wie eine „heiße Kartoffel“…

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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Lauter heiße Kartoffeln

#30 von Schrat , 27.09.2014 09:52

Lieber Jurek,

ich bin mal diesen Thread "Erfahrungen" so durchgegangen und dabei auch auf die Kommentare von "Matthäus" gestoßen, wo er auch auf die ernste Sünde des "Sklaven" hinwies, sich selbst an Stelle Gottes zu stellen. Er bezog sich auf einen Vortrag auf einem Kreiskongress wo ein Kurt. B. tatsächlich gesagt haben soll, daß wir zufolge des Wirkens der Organisation ewiges Leben bekommen könnten. Das ist Blasphemie, das ist Götzendienst!
Den Text aus 2. Korinther 10:13-18 sollte man sich merken betreffs des "Sich-selbst-Rühmens". Sich selbst als einzelne Person oder als Organisation.

Das halte ich nicht aus der Luft gegriffen, weil ja ähnliche Aussagen auch aus der Literatur zu finden sind, wo u.a. gesagt wird, "wo wären wir ohne die Organisation...". Anläßlich einer Konfrontation in der Versammlung sagte der WT-Studienleiter von der Bühne aus "...was der Sklave sagt ist das gleiche, als das was Gott sagt..." Darauf bin ich mit der laut ausgesprochenen Bemerkung "....das ist ja Götzendienst...." aus der Versammlung gegangen und erst nach ein paar Wochen wieder zurückgekehrt.

In meinem Bücherregal in meinem Wohnzimmer habe ich lauter solche "heiße Kartoffeln" von Raymond Franz, und anderen, sehe es aber nicht mehr ein, diese zu verstecken. Für mich sind die "heißen Kartoffeln" abgekühlt und ich pack sie an, ohne den Drang zu spüren, sie gleich wieder fallen zu lassen....

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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