1.Korinther

#1 von Jurek , 14.02.2010 11:29

Im Kap. 5, heißt es im V.2, dass der böse Mensch aus der Gemeinschaft entfernt werden soll.
Verstehe ich das dann richtig? Der sollte „dem Satan übergeben werden“ (V.5), das bedeutet doch wohl, keinen Zugang zur Versammlung. =?
V.11-13, das ist doch die Aufgabe der Ältesten. Oder der GANZEN Versammlung?

Liebe Grüße!


 
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RE: Kap. 5

#2 von Philos , 16.02.2010 15:29

Lieber Jurek,
biblisch gesehen gibt es keinen Unterschied in der Schwere der Tat wie ein Vergleich zeigt :

- 11 Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang [Griechisch : synanamígnysthai] zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen nicht einmal zu essen. - 1Korinther 5:11

- 14 Wenn aber jemand unserem Wort durch den Brief nicht gehorcht, den bezeichnet, habt keinen Umgang mit ihm [Griechisch : synanamígnysthai], damit er beschämt werde; - 2.Thessalonicher 3:14.


Wie man sieht wírd in beiden Texten der gleiche griechische Ausdruck verwendet : synanamígnysthai. Wenn also den Gliedern der Versammlung bekannt wurde, dass ein Christ in Sünde lebte, hatte die Mehrheit keinen Umgang mehr mit ihm. Dies genugte voll als Maßnahme seitens der Ekklesía. - 2Korinther 2:6. Kein Kirchentribunal oder Rechtkomitee war erforderlich.

Was die Schwiegermutter betrifft, so hat meine französische Ehefrau eine andere Aussprache : "schwierige Mutter" und anstatt "Schwiegersöhne" sagt sie "schwierige Söhne". Es steckt oft viel Weisheit im Deutsch meiner Frau

Mit brüderlichem Gruß
Philos


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RE: Kap 5

#3 von Jurek , 16.02.2010 16:19

Danke für die interessanten Gedanken.

Ich verstehe 2.Kor 2:6 im Kontext so, dass da geht es nur um Leute, die zwar was schlechtes getan haben, aber aufgrund dieser Reden Pauli umgekehrt sind und über ihre Taten in Trauer verfallen sind. = Dieser Ex-Sünder ist schon zurückgekehrt, so dass die Versammlung ihn von seiner Traurigkeit trösten sollte… Verzeihen heißt auch dann trösten - wie ich das verstehe.
Verstehe ich das falsch, und warum?

Wenn richtig, dann hätte das nichts mit dem zutun, was ich meinte im Zusammenhang mit dem Bösen der nicht bereut und aus der Versammlung von Ältesten verbannt wird.
Zuerst sollte diese Versammlung trauen über diese schlechte Tat, und der reulose Sünder sollte entfernt werden (1.Kor 5:2).
1.Kor 5:12,13 = WER primär richtet die, die „drinnen sind“? Und was bedeutet: „den Bösen aus eurer Mitte hinweg“ tun? Doch gänzlich-radikalen Ausschluss, oder?

Brüd. Grüße!


 
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RE: Kap 5

#4 von Maranate , 17.02.2010 10:47

Lieber Jurek,

natürlich kommen solche 'Ausschlüsse' aus einer Gemeinde vor - dazu gibt uns Gott ja auch klare Anweisungen.
Es ist dann aber immer ein sehr trauriger Anlaß. Das habe ich selber auch schon miterlebt.

lg Maranate


der HERR kommt bald

 
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RE: Kap 5

#5 von Jurek , 17.02.2010 13:24

Und wie ist das dann genau abgelaufen? Ich meine von der organisatorischen Seite her.
Schließt die gesamte Versammlung den/die reuelosen Sünder/Sünderin aus, indem man in der Versammlung diese Sünden derer offenlegt, oder ist das wesentlich die Aufgabe von den Ältesten?

Gruß!


 
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RE: Kap 5

#6 von Philos , 18.02.2010 17:48

Lieber Juek,
an wen richtete Paulus seinen 1.Korintherbrief ?
Nur an die Ältesten oder an die ganze Versammlung ?

Verfasser, Empfänger und Gruß
1 Paulus, berufener Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder,
- 2 an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist,
- den Geheiligten in Christus Jesus,
- den berufenen Heiligen,
- samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.
3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! - 1Korinther 1:1-3


Wer sollte also die Anweisungen in 1.Korinther 5 anwenden ?

Mit brüderlichem Gruß
Philos


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RE: Kap 5

#7 von Jurek , 18.02.2010 18:04

Der Brief wurde natürlich nicht ausschließlich an die Ältesten der Versammlung in Korinth sein, sondern natürlich an die ganze Versammlung.
Dennoch: Haben alle die gleiche Aufgabe? Oder wozu braucht man dann die Ältesten?
Z.B. auch die Worte diesbezüglich waren früher mit Warnungen auch an die ganze Versammlung der Juden gerichtet, aber dennoch haben sich nur die Richter damit auseinander gesetzt, um mitunter auch den Bösen aus ihrer Mitte zu entfernen, nicht das Volk als solches - wie ich das verstanden habe. Wie einst, so auch heute? ...
Auch in 1Ko 6:4 (gerade solche, die in der Gemeinde was gelten - nicht aber alle, oder?), ist da nicht von eingesetzten Richtern die Rede? Oder waren das alle? Oder habe ich da was falsch verstanden?

Fragende brüderliche Grüße!


 
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RE: Kap 5

#8 von Philos , 18.02.2010 19:35

Lieber Jurek,

du zitierst 1Korinther 6:4 und möchtest wissen, ob da nicht die Rede von "eingesetzten Richtern" die Rede ist. Lesen wir doch diesen Vers und den Kontext dazu :
Rechtsstreit unter Christen?
1 Wie ist es möglich, dass ihr als Christen eure Streitigkeiten vor ungläubigen Richtern austragt, statt die Gemeinde um Rat zu bitten! 2 Wisst ihr denn nicht, dass wir als Christen einmal über die Welt richten werden? Dann müsstet ihr doch auch diese Kleinigkeiten unter euch selbst regeln können. 3 Habt ihr vergessen, dass wir sogar die Engel richten werden? Müsstet ihr dann nicht erst recht eure alltäglichen Streitigkeiten schlichten können? 4 Aber ihr lauft damit zu Richtern, die in der Gemeinde nichts zu sagen haben. 5 Traurig, dass ich darüber reden muss! Gibt es denn in der ganzen Gemeinde keinen Einzigen, der Streit zwischen euch schlichten kann? 6 Stattdessen zieht ein Christ den anderen vor Gericht und verklagt ihn vor den Ungläubigen. 7 Schlimm genug, dass ihr überhaupt Streit miteinander habt! Weshalb ertragt ihr nicht lieber Unrecht, und warum nehmt ihr nicht eher Nachteile in Kauf, anstatt auf euer Recht zu pochen? - 1Korinther 6:1-7.

Paulus wirft den Christen im Vers 4 vor, sie würden zu weltlichen Richtern und Tribunalen gehen um ihre Streitigkeiten auszutragen. Wo ist hier die Rede davon, dass die Gemeinde ein Kirchentribunal mit Richtern zusammenrufen sollte ? Paulus stellt die Frage : "Gibt es denn in der ganzen Gemeinde keinen Einzigen, der Streit zwischen euch schlichten kann?" Also kein Komitee sondern ein weiser Christ der mit gutem Rat beistehen kann ! Wo wird hier gesagt, dass 3 Älteste als Richter in einem Rechtskomitee amten sollten ? Es wird eher empfohlen, diese Streitigkeiten "unter euch selbst zu regeln."
Diese Verse sprechen nicht für die Bildung von Kirchentribunale oder Rechtskomitees sondern eher dagegen.

Du fragst : wozu braucht man dann die Ältesten ? Lieber Jurek, gibt es denn keine Lehrtätigkeit , keine Hirtentätigkeit, keine Aufgaben als Vortsitzende bei den Zusammenkünften damit alles in Ordnung abläuft, usw ? Oder bist du der Meinung , Älteste wären in der Versammlung "arbeitslos" wenn sie nicht als Richter in einem Rechtskomitee amten würden, wovon die Bibel kein Wort sagt ?

Natürlich hatten die Israeliten im Altertum Älteste in den Ortschaften die sich um Rechtsfälle kümmerten. Aber Israel war ein Staat. Christen leben nicht gemäß dem AT sondern im Neuen Bund und sie bilden nicht "ein Staat im Staat" wie manche apokalyptischen Endzeitsekten oder Geheimgesellschaften !

Mit brüderlichem Gruß
Philos


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RE: Kap 5

#9 von Jurek , 19.02.2010 12:05

Lieber Philos, danke für deine Geduld mit mir.
Ich denke aber, dass das insofern von Interesse ist, weil die Praxis in versch. Gruppierungen mag eine andere sein als im Urchristentum, daher ist das m.E. gut aus verschiedenen Seiten zu beleuchten. Auch wenn es nur auch für Mitleser wäre…
Danke für die eindeutige Stellungnahme zur 1.Kor 6:1-7.

An einer anderen Stelle habe ich ein Antwortschreiben aus der Fernseh-ARCHE mal abgeschrieben, wo es quasi die um Beichte ging. Das was Jakobus meinte… (ab 5:14).
Es geht darum, dass man sich nicht (wenn dabei nicht direkt Betroffene da sind, um das unter 4 Augen auszumachen) an die Versammlung damit richtet, sondern an die Älteste, oder?

Brüderliche Grüße!


 
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15:29

#10 von Jurek , 14.01.2011 19:10

Sich für die Toten taufen zu lassen? Haben die Toten nachher was davon?
Wie kann man das verstehen?

Ich bin zu dem Verständnis gekommen, dass diese „Taufe für die Toten“ ist nicht in dem Sinn gemeint gewesen (wie man manchmal hört von denen, die an Unsterblichkeit der Menschenseele glauben und dass schon welche nach dem Tod im Himmel sind…), dass man sich für z.B. liebe Angehörige, die vor ihrem Tod nicht getauft waren aber dann starben, im Nachhinein (stellvertretend für sie) hatte taufen lassen (da anscheinend die Taufe soll ja erretten…),
sondern damit ist was anderes zu verstehen, und zwar im Verständnis des Gesamtkontextes, dass diese neuere Generation den alten Verstorbenen nachrückt und „wieder“ getauft wird… Sie sterben damit sozusagen nicht aus.


 
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RE: 15:29

#11 von Jurek , 14.01.2011 19:11

Korintherbrief u. a. schreiben nichts davon, dass man wem radikal meiden soll, der nicht mit der sich jeweils verändernder „Gegenwärtigen Wahrheit“ mitschwimmen möchte, aufgrund eigenen Gewissen und Verantwortung vor GOTT! (Als ob die Wahrheit sich je ändern könnte!).
Was meint also Paulus unter „keinen Umgang haben“ (NWÜ) mit solchen Personen? Im 1.Kor 5:10 meint er nicht dieses Radikale, wie es bei den „ZJ“ das der Fall ist, sondern es geht darum, dass man keine gemeinsame Sache und Gemeinschaft mit bösen Menschen haben sollte, die (wie er erwähnt) Hurer, Habgierige, Erpresser, Götzendiener… sind (vgl. V.6+11).
Außerdem wird in dieser Aussage das gleiche hellenische Wort (συναναμιγνυσται) sowohl für die Weltmenschen, wie für die EXs verwendet! … (V.9+11).
Wie geht man dabei dann mit solchen Weltmenschen um?

Also dabei geht es darum, keine Gemeinschaft mit solchen Menschen zu haben, die die EINDEUTIGEN Gebote GOTTES willentlich verletzen, die jeder in der Bibel finden kann! Damit ist aber NICHT gemeint, dass man die absolut zu meiden hat, der/die nicht mit den ZEITLICHEN „Wahrheiten“ einverstanden ist, die mit der Bibel nicht EINDEUTIG zu erklären sind, noch sich der Gemeinschaft so anpasst, dass man GOTTES Gebote und Verantwortung vor IHN außer Acht lässt!


 
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RE: 15:29

#12 von Schrat , 08.06.2012 19:56

Lieber Jurek,

hinsichtlich des Richteramtes von Ältesten und Aufsehern in der Versammlung habe ich mich schon woanders geäußert. Obwohl ich sonst die Darlegungen von Philos schätze und für gut begründet halte, in diesem Fall bin ich anderer Meinung. Auch wenn manchmal nur von "Versammlung" im NT die Rede ist, so handeln die Ältesten und Aufseher vielfach stellvertretend für die gesamte Versammlung.
Für gewisse schwierige und auch vertrauliche Angelegenheiten halte ich dies für unabdingbar. Insofen halte ich auch Deinen Hinweis auf die Verfahrensweise unter dem AT für richtig.

Hinsichtlich "Taufe für die Toten" gibt es verschiedene Erklärungen. Es ist auch ein ziemlich schwieriger Text. Und schwierige Texte werden gerne zur Bibelverdrehung herangezogen - siehe Dreieinigkeitslehre. Dieser Text 1. Kor. 15:29 wird von den Mormonen gebraucht, "um die Toten zu taufen", so als könne man Verstorbene, die sich nicht Christus hingegeben haben, nachträglich taufen.... Natürlich widerspricht sowas grundlegenden Aussagen des NT

Folgende Erklärung von McDonald halte ich für zutreffend und gut begründet:


Zitat
Die Auslegung, die anscheinend am
besten in den Zusammenhang paßt ist
folgende: Zu der Zeit, als Paulus schrieb,
wurden Menschen, die sich öffentlich zu
Christus bekannten, hart verfolgt. Diese
Verfolgung war zur Zeit ihrer Taufe am
schlimmsten. Es geschah oft, daß diejenigen,
die ihren Glauben an Christus mit
der Wassertaufe bekannten, schon kurz
nachher ermordet wurden. Doch hielt
dies andere davon ab, sich retten und
taufen zu lassen? Keinesfalls. Es war
wohl so, daß es immer wieder neue
Bekehrte gab, die die Lücken füllten, die
die Märtyrer hinterließen. Als diese neuen
Bekehrten nun getauft wurden, wurden
sie im wahrsten Sinne des Wortes
»für die Toten« oder anstelle (gr. hyper)
der Toten getauft. Deshalb bezieht sich
»die Toten« hier auf diejenigen, die als
Blutzeugen für Christus gestorben
waren. Nun argumentiert der Apostel
hier, daß es töricht sei, sich taufen zu lassen,
um die Reihen wieder zu schließen,
wenn es so etwas wie eine Auferstehung
von den Toten nicht gäbe. Es wäre, als
wenn man einer Truppe, deren Lage aussichtslos
ist, noch Nachschub schicken
wollte. Es wäre wie ein hoffnungsloser
Kampf. »Wenn überhaupt Tote nicht auferweckt
werden, warum lassen sie sich
denn für sie taufen?«



Gruß
vom Schrat


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6:4

#13 von Jurek , 09.06.2012 08:47

Ich möchte bitte hier mal was ganz genau ergründen und hoffe sehr, auf Unterstützung (auch wenn sich manches scheinbar wiederholen mag?).

Zu dem was Philos schrieb (wenn ich ihn richtig verstanden habe), erhebt sich nun für mich die Frage, wo steht es ganz konkret in der Bibel, dass sich da NUR paar Älteste (ohne Wissen der Versammlung = wie es bei den „ZJ“ gibt) und NICHT die Versammlung, mit dem Sünder beschäftigen?

Ich lese z.B. in Mat 18:15-17, dass (wie es wohl der Philos meint) da unter den Brüdern der Versammlung soll jemand da sein, der die Probleme löst. Bringt das als Ergebnis davon nix unter vier Augen, dann sollen wenige andere als Zeugen herangezogen werden. Bringt das auch nichts, dann soll das vor der ganzen Versammlung kommen. Bringt das immer noch nichts, dann soll der/die Betreffende/r wie ein „Steuereinnehmer“ oder welche von den Nationen betrachtet werden. Im Extremfall auch Ausschluss aus der Versammlung.
Wo ist dort ansatzweise die Rede davon, dass man das im Geheimen tut?

Ein faires „Endgericht“ einst und heute ist, wenn diese Gerichtsverhandlung unter Zeugen und Publikum geschieht, und nicht im geheimen erfolgt!
Im TV kann man die Gerichtsverläufe mit Barbara Salesch oder Alexander Hold sehen, wo gar die peinlichsten Sachen (mit Ausnahmen) vor Publikum entschieden werden.
Wieso dann nicht vor der (nur) ganzen Versammlung, damit diese weiß, warum sie wem zu meiden hat (und auch hier gemeint im biblischen Sinn, und nicht so wie die Praxis bei den „ZJ“ ist), und/oder ggf. auch wobei zu helfen hat?
Märchen aber ist, dass die „ZJ“ einem „Abgefallenen“ (von was oder wem?) wirklich entgegen kommen und helfen wollen, geschweige irgendein anderer „ZJ“, der von 0 Ahnung hat, da er/sie nicht mal weiß, warum diese Person zu meiden ist! =(als ob es zutreffe, dass in jedem Fall sich dabei um SCHWERE Sünde/n handelt, die der/die betreffende nicht bereuen will).

Spricht hier wirklich was auch gegen den Art. 1, I GG (Grundgesetzbuches)?:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“.

Nicht nur ich empfinde es als Menschenrechtsverletzung, wenn man einem entmündigt und über ihn bestimmt, ohne dass er/sie sich verteidigen darf (wenn der Wille doch dazu besteht), ggf. auch vor Zeugen! …
Solche werden in GEHEIMEN vorverurteilt! Aber ist das wirklich im Sinne der Bibel? Wo steht das?

Bitte also höflichst mir die Stelle/n der Bibel zu zeigen, die der Meinung von Philos und meiner widersprechen würden, dass allein NUR wenige (3) Personen im GEHEIMEN was über einen Sünder/Sünderin zu richten haben, ohne dass die Versammlung was davon weiß (außer nur der kurzen Bemerkung, dass der oder die wie die Pest zu meiden sind)!
Das würde mich sehr interessieren, auf was diese Hypothese gestützt wird (außer der WT-Literatur)!

Danke im Voraus
und Gruß!


 
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RE: 6:4

#14 von Schrat , 09.06.2012 10:03

Lieber Jurek,

manche Lehren der Bibel stehen leider nicht so konkret in der Bibel, wie Du es gerne hättest. Manchmal müssen wir vernünftig schlußfolgern. Z.B. ist in Verbindung mit der Opferung Isaacs durch Jakob auch nicht ausdrücklich von der Auferstehung die Rede, doch hat Jesus Christus zu Recht aus dieser Begebenheit geschlußfolgert, daß es die Auferstehung geben müsse.

Und so ist es auch mit den Aufsehern/Ältesten in der Versammlung, daß sie im Auftrag und in Vertretung der Versammlung handeln. Das ergibt sich dann aus ihrem Aufgabengebiet, welches in der Bibel definiert ist.
Z.B. sagt Paulus zu Timotheus "Ermahne, erteile Verweise....". (2. Timotheus 4:2). Älteste und Aufseher werden auch als Hirten der Herde bezeichnet und vertreten insofern die großen Hirten Jesus Christus und Jehova. Als solche Hirten müssen sie darauf achten, daß sich den einzelnen Schafen gewidmet wird, die vielleicht in die Irre gehen und verlorengehen könnten (vgl. Jakobus Kapitel 5), aber auch darauf, daß niemand vom Schaf zum Bock wird und anfängt der Versammlung zu schaden. Ihre Aufgabe ist es dann die Herde zu schützen und solch einen zum Bock gewordenen reuelosen Sünder hinauszutun.

Deswegen ist auch in den Fällen, wo in der Bibel von "Versammlung" die Rede ist, die Aufgabe der Ältesten in Vertretung der Versammlung zu handeln (vgl. Mat 16:19, Mat 18:18). Die Worte aus Mat 16:19 waren an den "Hirten" Petrus gesprochen "Weide meine Lämmer...".

Diese Hirten müssen streng darauf achten, daß sie nur im Rahmen des Wortes Gottes handeln und ggf. "richten". Genauso wie es Pflicht der Ältesten unter dem AT war, in Rechtsangelegenheiten sorgfältige Nachforschungen anzustellen und das Wort Gottes zu beachten, so gilt dies auch für die Aufseher und Ältesten nach dem NT.

Der Umstand, daß vielleicht in Einzelfällen die Ältesten diese Vorgabe nicht beachtet und falsch gehandelt haben, stellt nicht das ganze System in Frage. Genausowenig, wie wir schlußfolgern dürfen, daß weil es Justizirrtümer gegeben hat, das Rechtssystem nicht erforderlichs sei. Wenn im Falle der Richterin Salesch die daran Beteiligten bereit sind, ihre intimsten Angelegenheiten vor aller Öffentlichkeit auszubreien, so ist das ihre Angelegenheit. Wenn die Beteiligten oder die Ältesten urteilen, daß diese Sache nicht an die Öffentlichkeit gezerrt werden sollte, um die Privatsphäre zu schützen, dann ist das auch eine Entscheidung, die ebenso zu respektieren ist.

Gruß
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RE: 6:4

#15 von Jurek , 09.06.2012 11:18

Hallo Schrat

Zitat
Und so ist es auch mit den Aufsehern/Ältesten in der Versammlung, daß sie im Auftrag und in Vertretung der Versammlung handeln.


Wenn in der Bibel das nicht steht, warum muss es nur so gemacht werden, wie es die WTG tut?
Und von welchem „Auftrag“ schreibst du da in dem Zusammenhang?

Zitat
Z.B. sagt Paulus zu Timotheus "Ermahne, erteile Verweise....". (2. Timotheus 4:2).


Sehr Phantasievoll, wenn man daraus gleich ableiten will(!), dass man das „in geheimer Mission“ und ganz verdeckt durchführen soll oder muss!

Zitat
Älteste und Aufseher werden auch als Hirten der Herde bezeichnet und vertreten insofern die großen Hirten Jesus Christus und Jehova. Als solche Hirten müssen sie darauf achten, daß sich den einzelnen Schafen gewidmet wird, die vielleicht in die Irre gehen und verlorengehen könnten (vgl. Jakobus Kapitel 5), aber auch darauf, daß niemand vom Schaf zum Bock wird und anfängt der Versammlung zu schaden. Ihre Aufgabe ist es dann die Herde zu schützen und solch einen zum Bock gewordenen reuelosen Sünder hinauszutun.


Damit gehst du an meiner Frage völlig vorbei, da das hatte ich auch S.g. davor erwähnt. Aber das ist doch keine Antwort an dieser „verdeckter Operation bei Nacht und Nebel Aktion“!!! Wo ist dafür biblische Stütze?

Zitat
Deswegen ist auch in den Fällen, wo in der Bibel von "Versammlung" die Rede ist, die Aufgabe der Ältesten in Vertretung der Versammlung zu handeln (vgl. Mat 16:19, Mat 18:18). Die Worte aus Mat 16:19 waren an den "Hirten" Petrus gesprochen "Weide meine Lämmer...".


Auch das ist absolut keine Antwort auf meine Frage von einem „Geheimen Rat von 3 Ältesten“!

Zitat
Der Umstand, daß vielleicht in Einzelfällen die Ältesten diese Vorgabe nicht beachtet und falsch gehandelt haben, stellt nicht das ganze System in Frage.


Doch!
Ein System, welches behauptet sich nach Bibel zu orientieren, MUSS das auch sachlich begründen können, und zwar nach der Bibel und nicht nach der „Weisheit“ von Menschen!
Wie ich schon als einer von vielen Beispielen anführte, wäre M. Luther gleich „um die Ecke gebracht“ worden, wenn nicht eben die anwesenden Zeugen bei seiner Verhandlung! Das hat schon einen wichtigen Sinn, warum unabhängige Zeugen dabei sein sollen!
Das hat auch was mit Humanität und Gerechtigkeit zutun, wie auch Menschenrechten!

Zitat
Wenn im Falle der Richterin Salesch die daran Beteiligten bereit sind, ihre intimsten Angelegenheiten vor aller Öffentlichkeit auszubreien, so ist das ihre Angelegenheit.


Abgesehen davon, dass die „Beteiligten“ nur Statisten (also Schauspieler, außer den Richtern und Anwälten, die sind echt) sind und die Szenen nachgestellt sind, in Reell wird das aber so (vor Publikum) gehandhabt, egal ob sie bereit sind oder nicht! Denn wenn sie nicht bereit sind Aussagen zu machen, werden trotzdem die Zeugen angehört und trotzdem genau Klage vorgelesen und vor Zeugen auch Urteil (oder Freispruch) gesprochen!

Zitat
Wenn die Beteiligten oder die Ältesten urteilen, daß diese Sache nicht an die Öffentlichkeit gezerrt werden sollte, um die Privatsphäre zu schützen, dann ist das auch eine Entscheidung, die ebenso zu respektieren ist.


Eben NEIN! Denn diese Entscheidung basiert auf Entmündigung der Angeklagten Person!
Wenn wer meint zu unrecht angeklagt zu sein, der hat ein großes Interesse daran, dass die Sache öffentlich behandelt wird!
Tue das daher bitte nicht so, als ob das eine zu schützende Privatsphäre wäre.
Da werden Menschenrechtsverletzungen begangen, solche Menschen zu entmündigen und über sie pauschal zu urteilen und dem Ahnungslosem „Mob“ auszusetzen!
Was soll das!?! Wo wird so was in der Bibel befürwortet, geschweige geboten!?

Nochmals: Du hast bis jetzt nichts auf der Grundlage der Bibel (höchstens Grundlage der WTG?) gebracht, welche zeigen würde, dass es nicht richtig wäre die Sünder vor der GANZEN VERSAMMLUNG offen zu richten. Schade.
Und wenn manchmal was in der Bibel nicht eindeutig steht, dann soll die WTG daraus kein Dogma machen! Oder nicht?

Das habe ich jedenfalls so aus dem Beitrag des Philos verstanden, zu dem du zwar deine Bedenken äußerst aber kein konkretes Contra aus der Bibel zeigst.

Gruß


 
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