Hallo Michael,
ich sehe in deinen Aussagen: „am Ende zählen die Fakten und nicht nicht Mutmaßungen.“ und von 100 Leuten vor Ort und „Ein paar erfahrene Polizeiermittler und ausgebildete Forensiker sollten mit von der Partie sein, weil diese auch gute und professionelle Tipps geben könnten.“ …
und andererseits von „Ich muss dir von meiner Seite auch nichts beweisen“, eher einen sachlichen Widerspruch.
Du willst nichts „beweisen“ aber ich soll dir was beweisen, was eigentlich nicht das Thema hier ist, wegen Aussagen anderer?
HIER geht es eigentlich um was anderes.
Hier geht es nicht um „forensische“ Beweise, sondern um aus den Vers-für-Vers Quellen des einen Evangelisten, und aus den dazu in seinem Evangelium vorhandenen Aussagen, sich ein Bild zu machen, um was es eigentlich dem JOHANNES da steht, und was will er uns mit seinem Evangelium vermitteln.
Wenn du über Themen sprechen willst, welche nicht nur die Aussagen von Johannes betreffen, würde ich empfehlen: Bibellesung (9) Dort könnten wir darüber diskutieren, was und warum auch andere Evangelien dazu schreiben.
Aber um es rel. „kurz“ zu deiner Aussage zu kommen:
Zitat
Das ist ein Unfug und weiterer billiger Harmonisierungsversuch, aber wenn schon, dann beginnt bei beiden der Tag mit dem Sonnenaufgang. Die sechste Stunde ist in beiden Systemen 12 Uhr Mittags.
Somit bleibt die Ungereimtheit zwischen Jh. und Mk. aufrecht.
Wie erwähnt, an dieser Stelle geht es nicht um Markus-Evangelium!
Es ist auch zu bedenken (darauf verwies ich in meinem Beitrag #596), dass die Amtszeit und damit der Arbeitstag der Römer um ca. 6 Uhr (nicht nach unserem präzisen Chronometer sondern nach dem Tagesanbruch) anfing. Von daher war es um die oder in der 6.-te/n Stunde.
Das hat aber nichts mit der Aufteilung des Tages in beiden unterschiedlichen Systemen zu tun.
Die Römer hatten andere Tageszeiteinteilungen als die Juden, auch wenn bei beiden der Tag ab 6 Uhr einbrach.
Auch wenn es hier an dieser Stelle nicht darum gehen soll, allgemein über die ganze Bibel und solche Scheinwiderspruchsfragen zu diskutieren, – war es auch schon damals (im 1.ten Jh.) das so offensichtlich und oooft gelesen (Evangelien waren seit eh und je fundamentale Basis der Christen!) dass das niemanden als Widerspruch auffiel… (weil sie es verstanden haben, um was es ging).
Es war den Leuten einfach klar, dass nach bestimmten Ereignissen ab da an um so und so viele Stunden es ging. Oder anders betrachtet, dann und dann.
Andererseits war es so, dass auch die Ansicht zur Hinrichtung unterschiedlich war. Die einen rechneten die Zeit ab der Geißelung dazu ein, also Auspeitschung etc., während andere rechneten dies erst ab dem Aufhängen am Holz.
Man muss dabei bedenken, dass Johannes schrieb sein Evangelium nach den Synoptikern, von daher waren ihn ja die Berichte der Synoptiker gut bekannt!
Und die Christen hatten das nicht so oberflächlich die ganzen Generationenlang betrachtet!
Was eigentlich hierbei für uns entscheidend ist und sein sollte (und da verliert man das durch solche Diskussionen wegen „Widersprüche“ zu anderen Bibelschreibern), dass nach dem Tagesanbruch die Priester mit JESUS vor den römischen Präfekten antanzten (Mat 27:1; Mar 15:1; Luk 22:66; Joh 18:28). Und die Synoptiker berichten, dass von der 6.ten bis zur 9.ten Stunde (und JESUS hing schon zu dieser Zeit am Holz) eine Finsternis über das Land kam (Mat 27:45,46; Mar 15:33,34; Luk 23:44). Johannes widerspricht sich mit dem nicht.
Weiteres über das, warum MARKUS da was anderes schreibt, kann man an einer anderen Stelle diskutieren und nicht bei JOHANNES Vers-für-Vers-Betrachtung, das hier mit Scheinwidersprüchen zu füllen, was ANDERE dazu schreiben.
Hier geht es nur um die Aussagen von Johannes.
Darauf sollten wir uns einigen.
Dank und Gruß