Hauskreis-Gemeinden

#1 von Ga-chen ( gelöscht ) , 29.10.2018 07:41

Immer mehr Christen ziehen sich aus Kirchen zurück, weil die reine Verkündigung vermischt wird, sei es auf politischer oder philosophischer Basis, und sie die Mitgliedschaft mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren können

http://www.christliche-hauskreisgemeinde...hauskreise.html

Hier werden auch Städte angegeben, in denen Christen Sehnsucht nach einer Hausgemeinde haben, und man Kontakt aufnehmen kann.


-----------------------------
Liebe Grüße von Ga-chen
.....

„Jesus muss wohl Student gewesen sein: Er wohnte bei seiner Mutter, er hatte lange Haare, er war der Anführer einer Protestgruppe, er trank laufend Wein, und wenn er schon mal was tat, war's ein Wunder."
Willy Meurer (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, Toronto

Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)

Ga-chen
zuletzt bearbeitet 29.10.2018 07:41 | Top

RE: Hauskreis-Gemeinden

#2 von Schrat , 29.10.2018 08:43

Liebe Gachen,

wenn ich mir deren Themen-Katalog anschaue, könnte ich mich da glatt zu Hause fühlen....

Die Prangern auch den Klimaschwindel an und die Verschwörung bis hin zur "NEUEN WELTORDNUNG".

Nur ich schätze mal, wie bei den meisten - auch abseits agierenden Christengemeinschaften - , die haben auch das Dogma der Dreieinigkeit und da würde ich dann wieder nicht wohl fühlen.

Gruß
vom Schrat


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RE: Hauskreis-Gemeinden

#3 von Gerd , 29.10.2018 08:59

Zitat
Hier werden auch Städte angegeben, in denen Christen Sehnsucht nach einer Hausgemeinde haben, und man Kontakt aufnehmen kann.



Manchen genügt das, schon 1800 Jahre lang, Micha 6:

8 Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert Jahwe von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben, und demütig zu wandeln mit deinem Gott?

Ein Hauskreis führt vielleicht zu einer Draufgabe, oder auch - bei strengen Glaubensregeln - zu einer Fehlentwicklung

 
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RE: Hauskreis-Gemeinden

#4 von Stojan ( gelöscht ) , 29.10.2018 09:31

Richtig Schrat,

sie führen als Glaubensgrundlage die Chicago Erkärung an und dort ist dies mehr oder weniger auch angedeutet. Über Jesus heißt es dort:

Zitat
Dennoch waren seine Worte von entscheidender Bedeutung, da er Gott war, im Namen des Vaters sprach und weil seine Worte alle Menschen am letzten Tag richten



Allerdings ist klar, dass sie sich damit selber widersprechen oder besser gesagt die Chicago Erklärung. Dort finden wir beispielsweise folgende Bekenntnisse:

Zitat
Wir bekennen, dass die Schrift die höchste schriftliche Norm ist, durch
die Gott das Gewissen bindet, und dass die Autorität der Kirche derjenigen
der Schrift untergeordnet ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass kirchliche Bekenntnisse, Konzilien
oder Erklärungen eine höhere oder gleichrangige Autorität gegenüber der
Autorität der Bibel hätten.



Zitat
Wir bekennen, dass Gottes Offenbarung in der Heiligen Schrift eine fortschreitende
Offenbarung war.
Wir verwerfen die Auffassung, dass eine spätere Offenbarung, die eine
frühere Offenbarung erfüllen mag, diese jemals korrigiere oder ihr widerspräche.
Wir verwerfen ferner die Auffassung, dass irgendeine normative Offenbarung
seit dem Abschluss des neutestamentlichen Kanons gegeben worden
sei.



Anscheinend wird nur bei der Dreieinigkeit als 'Neuoffenbarung' eine Ausnahme gemacht oder nicht so genau hingesehen. :-)

Stojan

RE: Hauskreis-Gemeinden

#5 von Gerd , 29.10.2018 10:39

Zitat
Kontrovers diskutiert
Dr. Reinhard Hempelmann

Christlicher Fundamentalismus

Die Einschätzung, dass „die Religionen mit dem größten Zuspruch zugleich jene sind, deren Botschaft am wenigsten säkularisiert ist“ , gilt nicht nur für einzelne Religionen in ihrer Gesamtheit, sondern auch für besondere Ausprägungen innerhalb eines Religionssystems.

Was den Bereich der christlichen Religion angeht, ist offensichtlich, dass die augenfälligsten Formen engagierter Christlichkeit aus denjenigen Bereichen kommen, die aufklärungskritisch und konservativ geprägt sind. In seiner Berner Abschiedsvorlesung meinte der reformierte Theologe und Ökumeniker Lukas Fischer: „Der Traditionalismus in allen seinen Formen - Evangelikalismus, Fundamentalismus, lntegrismus (mit letzterem sind fundamentalistische Ausprägungen innerhalb des Katholizismus gemeint, R. H.) - hat bessere Chancen. Alle Positionen, die mit einem klaren Profil herkommen, können von vornherein mit einem Vorsprung an Plausibilität rechnen und vermögen Menschen auch zu übergreifenden Projekten zu mobilisieren“ (EvTh 53 (1993), 186 f.). Innerhalb der protestantischen Landschaft ist unübersehbar, dass sich charismatisch-pfingstliche und evangelikale Strömungen überaus schnell und wirksam ausgebreitet und sich zu einer Art christlicher Trend-religion entwickelt haben.

Auch wenn diese globalen Entwicklungen sich im deutschsprachigen Kontext eher gebremst zeigen, sind sie doch deutlich erkennbar. Angesichts der daraus resultierenden Verschiebungen in der Zusammensetzung der weltweiten Christenheit hat der Ökumenische Rat der Kirchen den Dialog mit Evangelikalen, Charismatikern und Pfingstlern zu einer wichtigen Zukunftsaufgabe erklärt. Während noch vor wenigen Jahrzehnten diese Strömungen von vielen „modernen Theologen“ als eine im wesentlichen vergangene Erscheinung angesehen und zu einer Fußnote der Geschichte degradiert werden konnten, zeigt sich immer deutlicher, dass es sich hierbei um ein dauerhaftes Phänomen handelt.

Man wird dem angezeigten Phänomen freilich nicht gerecht, wenn man es mit dem eindeutig negativ besetzten Begriff Fundamentalismus stigmatisiert. Die Konjunktur des Begriffs deutet hingegen durchaus auf eine verbreitete Sache. Im Kontext pluralistischer Gesellschaftssysteme verstärken die Kompliziertheit und „neue Unübersichtlichkeit“ des Lebens die Sehnsucht nach Einfachheit und Klarheit, nach Reduktion von Komplexität und geben fundamentalistischen Strömungen ihre Chancen. Der gegenwärtig übliche Gebrauch des Fundamentalismusbegriffs, der inzwischen weit über den Bereich des Religiösen hinausreicht und ein wichtiges Wort in der Medienöffentlichkeit geworden ist, gibt jedoch auch berechtigten Anlass, differenzierende Begriffsverwendungen anzumahnen. Konservative Theologen, Evangelikale, Charismatiker, Pfingstler wehren sich mit Recht dagegen, mit religiösen Fanatikern in einem Atemzug genannt zu werden, die vor der Anwendung brutaler Gewalt nicht zurückschrecken, um ihre religiös-politischen Visionen zu verwirklichen. Es ist wenig hilfreich und sowohl in historischer wie auch phänomenologischer Perspektive unrichtig, den christlichen Fundamentalismus pauschal z. B. mit der evangelikalen oder charismatischen Bewegung zu identifizieren, wie dies teilweise - sogar von christlichen Theologinnen und Theologen - geschieht. Christlicher Fundamentalismus muss auch unterschieden werden vom christlichen Konservativismus. Schon vor 20 Jahren warnte der Erlanger systematische Theologe Wilfried Joest davor, den Begriff „fundamentalistisch“ ins Unbestimmte auszuweiten: „Von einer vagen Ausweitung, die fundamenta-listisch mehr oder weniger mit evangelikal oder pietistisch gleichsetzt, ist abzuraten“ (TRE, Bd. 11, 732). Zwar gibt es zwischen Evangelikalismus und Fundamentalismus vielfältige Zusammenhänge, der Hauptstrom des Evangelikalismus unterscheidet sich jedoch vom Fundamentalismus. Ein herkömmlicher kirchlich-theologischer Sprachgebrauch nimmt diese Selbstunterscheidung auf und bezeichnet mit fundamentalistisch denjenigen Bereich evangelikaler Frömmigkeit, der hinsichtlich des Bibelverständnisses die Verbalinspirationslehre mit den Postulaten Unfehlbarkeit und absolute lrrtumslosigkeit verbindet. Freilich bedarf auch eine solche Begriffsbestimmung weiterer Differenzierungen. Es muss etwa unterschieden werden, ob jemand seinen Glauben an Christus mit einem fundamentalistischen Bibelverständnis festhält, sich aber offen und anerkennend in einer größeren Gemeinschaft von Christinnen und Christen bewegt und damit auch andere theologische Entscheidungen zur Bibelfrage gelten lässt, oder ob jemand den Heilsglauben derart eng mit einem fundamentalistischen Bibelverständnis verbindet, dass er anderen, nichtfundamentalistisch geprägten Christen, ihr Christsein schlicht abspricht.

Auch der Rekurs auf die Anfänge der fundamentalistischen Bewegung in den USA ist ein möglicher Weg, vorläufige Begriffsklärungen herbeizuführen. Um von Fundamentalismus im engeren Sinn des Wortes in historischer Perspektive sprechen zu können, reicht das Motiv der Verbalinspiriertheit und Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift als Definitionskriterium noch nicht aus. Es müssen weitere Motive hinzukommen: die konservative politische Gesinnung und der Wille, religiös begründete Überzeugungen auch politisch durchsetzen zu wollen, also die Verbindung von Politik und Religion bzw. die Blicknahme der Ausdifferenzierung der Gesellschaft in Recht, Politik, Ethos, Wissenschaft und Religion im Namen der Religion. Der christliche Fundamentalismus in diesem engeren Sinn stellt in Deutschland anders als in den USA keinen hoch organisierten und politisch einflussreichen Faktor dar. Insofern ist es richtig, wenn M. Marty u.a. sagen, Deutschland gehöre zum fundamentalismus-schwachen Gürtel, „der von Europa über Kanada und die nördlichen Teile der Vereinigten Staaten bis nach Japan reicht“ (A. a. 0. S. 214). In Deutschland artikulieren sich politisierte Formen des Fundamentalismus beispielsweise in christlichen Kleinparteien, deren Einfluss jedoch gering bleibt. Diese Hinweise bedeuten nicht, dass christlich-fundamentalistische Orientierungen in ihren politischen lmplikationen völlig bedeutungslos wären und vernachlässigt werden könnten. Der christliche Fundamentalismus in seinen protestantischen oder katholischen Spielarten stellt sich jedoch in unserem Kontext vor allem als kirchenpolitische, seelsorgerliche und ökumenische Herausforderung dar. Die unverkennbare Tendenz der Auswanderung christlich-fundamentalistischer Orientierungen aus landes- und freikirchlichen Strukturen in eigene Gemeinde- und Kirchengründungen dürfte längerfristig die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) vor neue Aufgaben stellen. Da diese Gruppen ein christliches Bekenntnis vertreten, nicht pauschal als Sekten angesehen werden können und sich selbst in Wandlungsprozessen befinden, ist ihr Verhältnis zur organisierten Ökumene als offene Frage noch klärungsbedürftig...



Brücke zum Menschen Nr. 208 4/2016
vom Bruderdienst [inzwischen eingestellt!]
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RE: Hauskreis-Gemeinden

#6 von Schrat , 29.10.2018 11:04

Lieber Gerd,

ich halte nur fundmentalistische christliche Religionen "auf der Straße in die richtige Richtung". Alle anderen bewegen sich in die falsche Richtung! Und diese "fundamentalistischen" Richtungen findest Du auch in den großen Kirchen. Ich akzeptiere aber erst einmal auch andere, die sich zu Christus bekennen, als Christen, weil es mir nach biblischer Lehre nicht obliegt, jetzt schon Weizen und Unkraut zu trennen und weil Gott und Christus die letzten und obersten Richter sind!

Gruß
vom Schrat


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RE: Hauskreis-Gemeinden

#7 von Stojan ( gelöscht ) , 29.10.2018 11:22

Hempelmann, von dem halte ich gar nichts. Auch wenn er hier auf eine ungute und existierende Problematik hinweist, geht es im Grunde immer darum, jegliche fundamentalistische Strömung 'im Dialog' aufzusaugen und zu vereinnahmen.

Man darf gespannt sein, wem Jesus das Christsein eines Tages absprechen wird. Da wird sich so mancher Pfaffe schwer wundern.


Stojan
zuletzt bearbeitet 29.10.2018 11:24 | Top

RE: Hauskreis-Gemeinden

#8 von Ga-chen ( gelöscht ) , 29.10.2018 11:52

Zitat von Stojan im Beitrag #7
Hempelmann, von dem halte ich gar nichts. Auch wenn er hier auf eine ungute und existierende Problematik hinweist, geht es im Grunde immer darum, jegliche fundamentalistische Strömung 'im Dialog' aufzusaugen und zu vereinnahmen.

Man darf gespannt sein, wem Jesus das Christsein eines Tages absprechen wird. Da wird sich so mancher Pfaffe schwer wundern.



Jeder, der ihm nicht wirklich gehört! Glaube allein reicht nicht aus, Christsein ist Beziehung zum Sohn und zum Vater und sich Leiten-Lassen vom Heiligen Geist....


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Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

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RE: Hauskreis-Gemeinden

#9 von Gerd , 29.10.2018 12:22

Zitat von Stojan im Beitrag #7
Auch wenn er hier auf eine ungute und existierende Problematik hinweist, geht es im Grunde immer darum, jegliche fundamentalistische Strömung 'im Dialog' aufzusaugen und zu vereinnahmen.


Beispiele wären hilfreich! Wenn fundamental angenommen wird, dass die Fossilien die ich nannte, schon miterschaffen wurden, weil es soo (wooo?) in der Bibel steht, dann sind auch die Knochen der riesigen Urviecher auch bei der Schöpfung in die Erde versenkt worden

Dann SPRACH die Schlange selbst vielleicht mit piepsender Stimme zu Eva persönlich, auch der Esel Bileams wahrscheinlich eher sonor?
Vielleicht hilft das, sicher nicht bei Buchstabenklebern, Buchauszug:

Zitat
Hubert Schleichert

Wie man mit
Fundamentalisten diskutiert,
ohne den Verstand zu
verlieren

Anleitung zum subversiven Denken



Relativierung

Wir beginnen mit einem logischen Prinzip: Wenn es über eine Frage
mehrere, konkurrierende Thesen gibt, dann können diese nicht alle
gleichzeitig wahr, wohl aber alle gleichzeitig falsch sein,

Die Relativierung ist eine vorwiegend destruktiv benützte Argumentationsfigur.
Zu diesem Zweck wird der anzugreifenden These ein
Platz in einer größeren Menge von Alternativen angewiesen und damit
ihr Einmaligkeitsanspruch angezweifelt. Als Argument gegen die
These wird vorgebracht, daß über den in ihr behandelten Sachverhalt
auch ganz andere Standpunkte vertreten werden. Der daoistische Philosoph
Zhuangzi (China, 4. Jhdt. v. u. Z.) benützt das relativierende
Verfahren in vielen Variationen, etwa wie folgt:

Wenn der Mensch an einem feuchten Ort schläft, bekommt er Rheumatismus
und ist wie gelähmt. Nicht so der Schlammbeißer. Aber wenn
der auf einem Baum sitzt, dann zittert er vor Angst. Und wie steht es
mit den Affen? Wer von ihnen kennt also den richtigen Platz zum
Leben?
Der Mensch ißt Mastvieh, der Hirsch frißt Gras, der Tausendfüßler
delektiert sich an Würmern, die Eule frißt Mäuse. Wer von ihnen besitzt
also den richtigen Geschmack? Die Menschen haben ihre Schönheitsköniginnen;
aber wenn ein Fisch so eine Schönheit sieht, taucht er in
die Tiefe, und wenn ein Vogel sie sieht, fliegt er davon. Wer von ihnen
weiß also, was auf Erden wirklich schön ist?9

Was kann man mit diesem Argument eigentlich nachweisen, und

2. Elemente des Argumentierens

was will man damit nachweisen, welches Prinzip wird hier (stillschweigend)
verwendet? Es kommen zweierlei Prinzipien in Frage. Das
eine sagt:
(P1) Wenn über die Zuschreibung eines Begriffes K verschiedene
Beobachter zu verschiedenen Urteilen gelangen, dann muß K relativiert
werden.
Das heißt: Wenn zwei Beobachter B1 und B2 einander widersprechende
Urteile über denselben Sachverhalt abgeben, so ist das kein
Widerspruch, denn was B1 für K (z. B. für schön) ansieht, kann für B2
eventuell auch non-K (z. B. häßlich) sein. Deshalb ist der ursprüngliche,
„absolute" Begriff K als unbrauchbar zu verwerfen. Man kann nicht
schlechthin von einem idealen Lebensraum oder von Schönheit
sprechen. An die Stelle des Begriffs schön treten Begriffe wie schön für
einen Affen, schön für einen Hund, schön für einen Menschen. Die
Relativierung hat einen Hauch von Nihilismus an sich, weil man nicht
mehr naiv fragen kann: Was ist schön? Was ist häßlich?

Die Relativierung wird deutlich ungemütlicher, wenn es um moralische
Fragen geht. Ein und dieselbe Handlung wird vielleicht von
verschiedenen Menschen oder Völkern als gut bzw. schlecht angesehen.
Akzeptiert man hier das Prinzip (P1), so darf man nicht mehr
fragen, ob eine Handlung gut sei oder schlecht, sondern nur noch, ob sie
von bestimmten Menschen oder Kulturen für gut gehalten werde.
Noch kritischer wird es, wenn an die Stelle des Begriffes wahr relativierte
Begriffe wahr für mich, wahr für dich treten sollen. Damit
geht ein Begriff verloren, auf den wir kaum verzichten wollen, der
Begriff der Wahrheit. Hier stoßen wir auf eine typische Schwierigkeit
bei allen Argumentationen, deren Ziel die Toleranz ist, d. h. die Duldung
von mehreren, einander widersprechenden Meinungen, Glaubensbekenntnissen,
Ideologien. Im 16. Jahrhundert plädiert zum
Beispiel der Basler Humanist Castellion mit folgenden Worten für
Toleranz:

Nachdem ich viel darüber geforscht habe, was denn ein Häretiker sei,
habe ich nichts anderes gefunden als dies: Als Häretiker bezeichnen wir
alle, die nicht mit unserer Ansicht übereinstimmen. Das zeigt sich
daran, daß es kaum eine Sekte gibt (und sie sind heute zahllos), welche
nicht die anderen für häretisch hält. Das geht so weit, daß du, wenn du
in einer Stadt für rechtgläubig giltst, in der nächsten ein Häretiker bist.
So muß, wer heute in Frieden leben will, soviele Religionen haben, wie
es Städte oder Sekten gibt.10


2. Elemente des Argumentierens

Hier wird der Begriff Häretiker relativiert zu Häretiker in den Augen
eines so-und-so Gläubigen. Es folgt damit die Möglichkeit, daß
Religionen einander widerspruchsfrei wechselseitig für Häresien halten.
Dies hat die Konsequenz, daß auch der Begriff der Rechtgläubigkeit und
damit der (religiösen) Wahrheit relativiert wird. Jede Sekte, jede
Konfession, jede Ideologie beansprucht aber, im Besitz der einen,
absoluten, einzigen Wahrheit zu sein. Dem Verfechter von Toleranz
kann nun vorgeworfen werden, er bestreite die Existenz einer solchen
absoluten Wahrheit überhaupt, womit die ganze Religion der Beliebigkeit
ausgeliefert werde. In vielen Fällen zwingt aber die historische
Situation den Anwalt der Toleranz, einen derartigen Vorwurf entschieden
zurückzuweisen. Er wird also einräumen, daß es natürlich nur
eine einzige Wahrheit, eine einzige wahre Religion gebe. Oft ist dies
auch seine ehrliche Überzeugung.
Ist dies aber einmal eingeräumt, so wird die Toleranzargumentation
schwierig. Denn der Wahrheit kommt doch sicher ein Sonderstatus zu.
Daß es zu einer wahren These T oder der einen wahren Religion
unbegrenzt viele konkurrierende, aber falsche geben kann, ist trivial und
ändert nichts an der Sonderstellung der Wahrheit. Es ist für die
Wahrheit eines Satzes unerheblich, wieviele konkurrierende, falsche
Meinungen dazu geäußert werden.


Der Anwalt der Toleranz kann deshalb am ehesten für folgendes
Prinzip eintreten: (P2) Wenn es über eine Frage mehrere, voneinander
abweichende Ansichten gibt, zwischen denen man nicht entscheiden
kann, soll man gegen alle diese Ansichten tolerant sein.
Fatalerweise wird jeder überzeugte Anhänger einer Religion oder
Ideologie aber bestreiten, daß zwischen wahrem und falschem Glauben,
zwischen Orthodoxie und Häresie nicht objektiv und endgültig
entschieden werden könne. Folglich sei das gerade formulierte Toleranzprinzip
ohnehin nicht anwendbar.
So kann es dahin kommen, daß
die streitenden Parteien sich in einem Punkt einig sind, der Verdammung
des Aufklärers, der für Toleranz eintritt.

Das slippery-slope-Prinzip11

Man argumentiert für eine These über einen strittigen Fall, indem man
auf einen anderen, nach allgemeiner Meinung unstrittigen, schrecklichen
hinweist, und behauptet, daß der strittige Fall nur eine Vorstufe
des schrecklichen sei. „Wehret den Anfängen!" ist eine prägnante
Kurzfassung dieses Prinzips: Abtreibung gehört verboten, denn wenn

2. Elemente des Argumentierens

man einmal damit beginnt, Leben zu zerstören, wo wird es noch Grenzen
geben! Abort in der 1. Woche soll erlaubt sein, in der 30. Woche nicht,
das ist inkonsequent! Und warum nicht auch Alte und Kranke töten?
Analog kann gegen die Anwendung gentechnischer Verfahren argumentiert
werden. Welche natürlichen oder unmittelbar einleuchtenden
Grenzen gibt es für die Veränderung menschlichen Erbguts, wenn sie
einmal möglich sein wird?.....

 
Gerd
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RE: Hauskreis-Gemeinden

#10 von Ga-chen ( gelöscht ) , 30.10.2018 07:58

Wie war das....lass dich nicht von philosophischen.,...in die Irre führen?
Dich dein Lieblingsspruch in der Bibel, ne?
Besonders, wenn du andre auf ihre Irrtümer hinweisen willst 😉😊

Das ist dann sicher auch wieder relativ, denn wer weiß schon, welche Ansicht die richtige ist! Ist es deine?
Mut der Schriftkeule zu kommen fand ich immer schon schlimm, gängige Praxis bei ZJ. Gibt es woanders aber auch. Ich nenne das "gesetzlich". Da "tötet" wirklich der Buchstabe. Der Geist ist aber, der "lebendig" macht 😊
Ee überführt übrigens von Sünde und Irrtum, steht in der Schrift. Dazu müssen wir aber bereit sein, sein Wirken zuzulassen.
Da darf man dann aber sein Herz nicht verhärten:
"Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht...."

Dennoch danke für diese Abhandlung, Gerd, war interessant zu lesen und erklärt so manche Denkmuster von Atheisten.

Was darin beschrieben die Religion betrifft, ist mir schon lange klar, dass keine due Wahrheit hat, es sei denn sie"hat" Jesus in ihrer Mitte.

Bin ich froh, dass due Wahrheit, jedenfalls die göttliche, keine Denkweise oder Argumentation ist, sondern eine Person, Jesus Christus.
Bin ich froh, dass ich nach meiner Zeugenzeit beim Bibellesen darauf gestoßen bin. Religionen können kommen und gehen, Jesus Christus bleibt. Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit😃 Er ist herrlich, wie Gott herrlich ist. Er ja eine Schönheit, die unübertrefflich ist 😃


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10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)

Ga-chen

RE: Hauskreis-Gemeinden

#11 von Schrat , 30.10.2018 08:10

Liebe Gachen,

Zitat
...Schriftkeule...

...Der Geist ist aber, der "lebendig" macht...


"Schriftkeule", das ist Blasphemie gegenübe der Heiligen Schrift!


"...Der Geist ist aber, der "lebendig" macht..." wird von vielen und so auch von Dir falsch angewandt!

Diesen Bibeltext wendest Du auch falsch an, weil Jesus hervorhob, daß nicht ein "Tüttelchen des Gesetzes" vergehen würde. Jeder Buchstabe ist wichtig und schon der Austausch oder die Weglassung oder Hinzufügung eines einzigen Buchstabens kann die Bedeutung eines Wortes total verändern.

Aus http://www.bibelpraxis.de/index.php?article.221

Zitat:
"Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig", schreibt der Apostel Paulus in 2. Kor 3,6.
Dieses Bibelwort wird nicht selten falsch verstanden. Hören wir, was F.B. Hole in seiner Betrachtungsreihe "Grundzüge des Neuen Testamentes" dazu schreibt:
------------

Zitat
"Erneut wird in Vers 6 der lebendige Charakter des Dienstes am Evangelium hervorgehoben, wohingegen das Gesetz den Tod brachte. Der Ausdruck "Buchstabe" kommt in Vers 6 zweimal und in Vers 7 einmal vor. Er bezieht sich auf das Gesetz, wie die Worte "Dienst des Todes, mit Buchstaben eingegraben" erkennen lassen. Das Gesetz tötet. Sein Dienst führt zum Tod. Der Geist macht lebendig.

Was wir gerade dargelegt haben, ist der Beachtung wert, denn einige haben aus dieser Schriftstelle abzuleiten gesucht, dass der Buchstabe der Schrift tötet! Unter dem Deckmantel dieser Idee fühlen sie sich frei, den Buchstaben der Schrift zugunsten dessen zu missachten, was sie nach ihrem Belieben für den Geist der Schrift erklären. Was die Schrift SAGT, wird abgewiesen, um etwas einzuführen, wovon man ANNIMMT, dass es ihre Bedeutung sei... Solche Leute töten den Buchstaben, weil - so sagen sie - der Buchstabe tötet. Das alles ist Irrtum."
----------------


So weit das Zitat.

Der Buchstabe der Schrift ist sehr wichtig! Kleine Unterschiede können eine große Bedeutung haben. Gal 3,16 macht das sehr deutlich; aber es gibt noch viele andere Verse, die das zeigen, wie z.B. Off 21,27:

"Denn wahrlich ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist" (Mt 5,18).

Der Geist lebendig, in dem wir geistige Worte mit einander verbinden (1. Kor. 2:13)! Natürlich in vernünftiger Weise und nicht nach der Steinbruch- oder Rösselsprungmethode. Man kann nur etwas verbinden, was auch etwas miteinander zu tun hat!

Du bist dem Wort nicht gehorsam!

Gruß
vom Schrat


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zuletzt bearbeitet 30.10.2018 | Top

RE: Hauskreis-Gemeinden

#12 von Stojan ( gelöscht ) , 30.10.2018 10:35

Ausgezeichnet Schrat! Genauso ist es!

Stojan

RE: Hauskreis-Gemeinden

#13 von Gerd , 30.10.2018 10:55

Ich Ungläubiger konnte meinen Berg Arbeit nicht hinwegwünschen:

Matth. 17, 19 Da traten die Jünger zu Jesu besonders und sprachen: Warum haben wir ihn nicht austreiben können?
20 Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Unglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein.
21 Diese Art aber fährt nicht aus, als nur durch Gebet und Fasten.


Wer hat Erfahrung mit den buchstäblichen Erfüllungen

 
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RE: Hauskreis-Gemeinden

#14 von Ga-chen ( gelöscht ) , 30.10.2018 10:58

Das ganze Gesetz ist in Christus erfüllt und zur Vollendung gebracht worden. Wer SEIN ist, ist damit eingeschlossen und "der Sünde" gestorben". Ab da gilt das Gesetz der Liebe und des Geistes. Das wird nicht von jedem verstanden.....

Wenn der Heilige Geist Schriftstellen benutzt, ist das was ganz andres, als wenn Menschen darauf "pochen", es sei denn, es wird in Liebe darauf aufmerksam gemacht, aber niemals verurteilt. Der Heilige Geist verurteilt niemals.... denn Jesus hat das Urteil schon auf sich genommen.....sondern macht in Liebe aufmerksam und lässt einen näher hin sehen. In dem Moment weiß man, dass er Recht hat und kehrt demütig um. Er holt auch Verletzungen aus den tiefsten Tiefen des Inneren hervor....manches, das man schon längst vergessen hat....so dass man es Jesus hin halten kann und er es heilt, so dass wir nach und nach vollkommen Ganz werden und Jesus spätestens bei der Entrückung vollkommen gleich werden 😃
Das ist so schön, das ist die frohe Botschaft, das Evangelium 😊

Gibt ein schönes Abendgebet aus meiner vorigen Gemeinde:

Mein Abendgebet steige auf zu dir, HERR,und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen. Dein ist der Tag und dein ist die Nacht. Lass, wenn des Tages Schein vergeht, das Licht deiner Wahrheit mir leuchten. Geleite mich zur Ruhe dee Nacht und vollende an mir dein Werk in Ewigkeit! 😊
-
Wir sind das Werk des Herrn und das wird er niemals aufgeben!
Das gute Werk, das er in uns begonnen hat, wird er auch vollenden 😊


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RE: Hauskreis-Gemeinden

#15 von Stojan ( gelöscht ) , 30.10.2018 11:01

Und dann spricht man mit ihm persönlich? Oder ist das eine Begabung?

Stojan

   

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