Die Bibel der Zeugen Jehovas
Die Bibel der ZJ ist eine Umarbeitung des Wortes Gottes, zugeschnitten auf das ideologische Konzept der WTG.
Sie wird zu einem »christlichen Alibi«, zur Verbrämung einer Ideologie.
Eine kompetente Stelle, die EZW (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Stuttgart), bezeichnete die Bibelübersetzung der ZJ als eine »subtil-tendenziöse, den Textfortwährend vergewaltigende Bearbeitung« der biblischen Schriften, mit der die Wachtturm-Gesellschaft ihre eigenen Lehren untermauern und verbreiten wolle.
Der Leser soll unmerklich in das Denken der Zeugen Jehovas eingebunden oder sogar von ihrer Organisation abhängig gemacht werden...
Das ist ein sehr herbes Urteil über ein Buch, das als »Wort Gottes« an den Haustüren angeboten und verkauft wird.
Einen sehr starken Einfluß auf Textveränderungen oder Verfremdungen hatten die Schriften von Johannes Greber (siehe Kap. »Spiritistischer Einfluß durch J. Grebers Schriften und Lehren«).
Benedikt Peters schreibt über eine Übersetzung in der oben dargelegten Form in der Zeitschrift »Faktum«, Februar 1989, Seite 78 folgendes:
»Schon die Syntax - zunächst noch ganz zu schweigen vom theologischen Widersinn - erlaubt diese Übersetzung nicht.«
Ergänzend zu dieser Feststellung sagte der bekannte Bibelwissenschaftler F. F. Bruce (entnommen aus »Jesus - eine biblische Verteidigung seiner Gottheit«, Memra-Verlag, S. 29):
» ...die Übersetzung des Ausdruckes mit ein Gott sei eine schreckliche Fehlübersetzung, da das Auslassen des unbestimmten Artikels bei Substantiven in prädikativer Konstruktion üblich sei.«
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß sich die WTG bei ihrer Übersetzung von Johannes 1, 1, auf die Übersetzung des Neuen Testaments von dem Spiritisten Johannes Greber stützte (WT-Schrift »Vergewissert euch aller Dinge«, Ausg. deutsch 1974, S. 119).
Kleiner fachwissenschaftlicher Exkurs
»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist« (Joh 1, 1-3).
Der Logos - Gottes ewiges Wort
Die bereits oben angeführten vier Aussagen: Ewig - Göttlich - Eine Person - Hat alles erschaffen - beziehen sich eindeutig auf Gottes Wort, den Logos.
Er ist in diesem Fall das Subjekt, (das »Thema«, das »Gesetzte«) über das dreimal hintereinander ausgesagt wird: Er war im Anfang, oder: Er war bei Gott, oder: Er war Gott.
(Die sprachwissenschaftlichen Bezüge zur obigen Darlegung wurden dem Artikel »Ist Jahwe nicht Jesus?«, »Faktum«, Februar 1989, von Benedikt Peters, entnommen.)
Und Gott sprach: »Es werde...«
Die Worte aus 1. Mose 1, 3.6.9.14.20.24.29: »Es werde...« stehen im engen Zusammenhang mit Johannes 1, 3: »Alles wurde...« Der Bericht in 1. Mose zeigt deutlich: Gott ist der Sprecher. Er spricht und es wurde. Hier wird die Verbindung zwischen Gott und Wort so eng, daß beide Eins zu sein scheinen.
Heißt es in 1. Mose: »Gott sprach und es ward«, so heißt es in Johannes 1, 3: »Alles ward durch das Wort.« Wer ist nun der Schöpfer aller Dinge? Gott oder das Wort? Schaffen etwa Gott und Wort getrennt? Nein. Gott spricht und sein Wort wirkt. Die¬ses enge Verbundensein zwischen Gott und Wort, zwischen Vater und Sohn, geht durch die ganze Heilige Schrift. Demgemäß sind Vater und Sohn zugleich Schöpfer, Herr, Fels, der Heilige, Hirte, König, Gesetzgeber, der Erste und der Letzte, das Alpha und das Omega, Lebengeber, mächtiger Gott und Herr der Herren.
Diese unbegreifliche Schöpfereinheit kommt noch einmal in wunderbarer Weise in Psalm 33, 6 zum Ausdruck: »Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.« Darin klingt nochmals dieses unbegreifli¬che Einssein: Herr - Wort - Hauch, Vater - Sohn - Heiliger Geist, Dreieinheit.
3. Johannes 17, 3: »Das aber ist das ewige Leben...«
Wer einen Vergleich zwischen dem Text der NW und einer neutra¬len Bibelübersetzung vornimmt, wird über den Textunterschied und die totale Sinnveränderung staunen. Für die vorliegende Be¬sprechung wurde die NW-Großformat benutzt. Diese Setzung zeigt deutlich einen tendenziösen Charakter. Über¬
Johannes 17, 3 - NW (Neue Welt Übersetzung): Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis isich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausge¬sandt hast, Jesus Christus.«
Johannes 17, 3 - Elberfelder Bibel: »Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.« Nicht »verstandesmäßiges Erkennen«, sondern geistgewirktes
4. Was ist ewiges Leben?
Worin besteht das »ewige Leben«? Darin, »daß sie dich, den al¬lein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erken¬nen.« Dieses »Erkennen«, so sagten wir oben bereits, wird von Gott gnädig geschenkt. Es wird nicht durch »Studieren« erwor¬ben. Das »ewige Leben« stammt vom Himmel (siehe Joh 1, 13). Gott zeugt es in uns durch die Wiedergeburt (siehe 1. Petr 1, 3; Tit 3, 5). Das fleischliche Leben besitzen wir von Adam her sowieso, aber es geht ins Verderben. Das »ewige Leben« und das »Erken¬nen« stehen in so enger Beziehung zueinander, daß das eine ohne das andere nicht denkbar oder möglich ist.
5. Die verwirrende Fußnote in der NW-Großformat-Bibel
Eine weitere Textveränderung zu Johannes 17, 3 wurde in der Fußnote der NW-Großformat-Bibel vorgenommen. Während es im Spaltentext heißt: » ...daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich... «, empfiehlt die Fußnote eine weitere »mögliche« Lesart.
Sie lautet: »...daß sie dich fortgesetzt erkennen.« Darunter steht der korrekte griechische Grundtext: »hina ginoskosi se«, was wört¬lich übersetzt heißt: »daß sie erkennen dich.«
Für welche Textform soll sich nun ein ZJ entscheiden? Es wäre an dieser Stelle nur noch die Frage zu stellen, warum die WTG den griechischen Grundtext in die Fußnote einsetzt, aber im Spal¬tentext verfälscht!
Es kann kaum übersehen werden, daß diese offensichtlichen, pseudo-gnostischen Textveränderungen ideologischen Zielen dienen. Die WTG lehrt daher kein biblisches Evangelium.