Glaube klein oder groß

#1 von Stojan ( gelöscht ) , 17.01.2018 15:10

Hallo,

wie läßt sich der Glaube ermitteln? Woran erkennen wir (und vielleicht auch andere) das Ausmaß unseres Glaubens. Kommt es überhaupt auf die Größe an? Ist Glaubensquantität messbar?
Ist die Glaubensqualität wichtiger? Aber was ist das und welche Qualitätsmerkmale kann ich bestimmen?

Stojan

RE: Glaube klein oder groß

#2 von Schrat , 17.01.2018 16:31

Lieber Stojan,

sicher gibt es großen Glauben und kleinen Glauben. Dafür ließen sich viele biblische Beispiele finden,z.B. Mat 8:26, Mat 16:8. Oder denken wir an die Begebenheit, wo Petrus dem Herrn Jesus Christus auf dem Wasser entgegen lief, aber weil ihm der Glaube/das Vertrauen verließ, dann einsank. Die Jünger Jesu Christi waren sich dessen bewußt, deswegen baten sie Jesus Christus um mehr Glauben (Luk 17:5), denn sie erkannten schon den Unterschied zwischen ihrem Glauben/Vertrauen und dem Glauben/Vertrauen ihres Herrn und Meisters und ihm wollten sie es ja gerne nachmachen.

Grundsätzlich muß man natürlich Glauben haben. Glaube an den Herrn Jesus Christus und Du wirst gerettet werden.(Apg 16:38). Der soll und kann dann natürlich größer werden. Wir können und sollten im Glauben wachsen. Nur das Wachstum im Glauben ist verschieden, was man ja auch bei solchen Forums-Diskussionen sieht.

Es muß natürlich ein gewisser "Grundstock" des Glaubens vorhanden sein (vgl. Hebräer 6:1), wie er sich z.B. im sog. "apostolischen" Glaubensbekenntnis niederschlägt.

Jesus Christus fragte mahnend, ob er bei seiner Wiederkunft wohl bei seinen Jüngern den Glauben wiederfinden würde. (Lukas 18:8). Und die Frage war sicher berechtigt, wenn man überlegt, welchen heimtückischen Angriffen der Glaube ausgesetzt ist: Bibelkritik, weltliche Philosophien, Evolutionstheorie, Heliozentrismus, Urknalltheorie, Gewalttätigkeit, Niedergang der Moral.

Wichtig ist, daß wir überhaupt (grundlegenden) Glauben haben. Das Ausmaß des Glaubens ist zweitrangig, aber wir sollten natürlich nach mehr Glauben streben.

Gruß
vom Schrat


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RE: Glaube klein oder groß

#3 von Jurek , 17.01.2018 18:59

Hallo Stojan,

ich möchte mich Schrat in seinen Ausführungen zu dem Thema anschließen.

Noch einige zusätzliche Gedanken von mir dazu:

Zitat
wie läßt sich der Glaube ermitteln?


Glaube sollte erkennbar sein. Erkennen können wir diesen am Tun in Form von Gedankenäußerungen, Handlungen u.d.g. Also durch gute Taten.

Einst hatte der große deutsche Reformator Probleme im Verständnis zwischen Paulus in Bezug auf Glauben und Werke (wo er die Aussagen Pauli voll befürwortete), und dem, was der Halbbruder JESU (Jakobus) dazu geschrieben hat. Denn Paulus - so Eph 2:8,9 u. ä.,- meinte, dass OHNE Werke sondern durch Glauben alleine werden wir gerettet werden! (Gal 2:16).
Dagegen Jakobus schrieb scheinbar das Gegenteil davon, dass der Glaube vergebens ohne Werke ist, auf die es ankommt… (Jak 2:18-22)
Die Sache wäre einfacher, wenn man das so sehen kann, dass Paulus contra Gesetzeswerke schrieb, während Jakobus von nötigen Glaubenswerken schrieb (aus dem Glauben heraus resultierende Werke, als Frucht des Glaubens).

Zitat
Woran erkennen wir (und vielleicht auch andere) das Ausmaß unseres Glaubens.


Überlegungsfrage dazu: Muss das ein anderer Mensch im jeden Fall erkennen?
Ausmaß des Glaubens eines Menschen lässt sich aber durchaus darin sehen, ob dieser Mensch geistlich ist und GOTTES Interessen an erster Stelle in seinem Leben setzt oder nicht. (Mat 6:33) Ob er mit dem Glauben lebt und JESUS wirklich sein HERR ist. (Gal 2:20)

Zitat
Kommt es überhaupt auf die Größe an? Ist Glaubensquantität messbar?


Eben, weil Menschen das nicht messen können, aber CHRISTUS schon (da Er das Innigste des Menschen erkennt und perfekt beurteilt), ist uns Menschen der Ausmaß des Glaubens des Anderen nicht immer richtig bekannt.

Es gibt auch viele Menschen die jeden Sonntag in die Kirche laufen und religiös zumindest tun, aber wenn ich sie mit der Bibel ansprach, meinten sie, dass „noch niemand zurückgekommen ist“, und dass „die Bibel auch nur von Menschen geschrieben wurde“…
Also auf welchem Fundament ist ihr Glaubenshaus denn aufgebaut?
BIBEL wäre das Fundament des Glaubens, nicht irgendeine Institution, die zwar mal mehr oder weniger biblisch orientiert wäre, aber die Verantwortung liegt an jedem selber.

Zitat
Ist die Glaubensqualität wichtiger?


Qualität ist bedeutend wichtiger als Quantität.
Was nutzt es viel, wenn das alles nur „Stroh“ ist?
Auch weltliches Sprichwort sagt: „Manchmal weniger ist doch mehr!“

Zitat
Aber was ist das und welche Qualitätsmerkmale kann ich bestimmen?


Wie Schrat erwähnte, Glaubensqualität besitzt ein Fundament, auf welchem der Glaube gegründet ist. Das bedeutet, dass man fundamentale Dinge der Bibel glauben MUSS, dass sie wahr sind. Dazu gehört eben die Formulierung im ursprünglichen Apostolischen Glaubensbekenntnis, ohne der späteren Zusätze. Und in weiteren Folge dann auch etliche andere biblische Aussagen (Beispiel).

Dieses Fundament, wie das das Apostolische Glaubensbekenntnis ausdrückt, kann in der Tat auch „jeder Junge hinter dem Pflug“ verstehen, also ganz einfache Menschen. Sogar Analphabeten, denen man das erklärt.
Gehobene Theologie und viel Wissen und Debatten um Worte (1.Tim 6:20), das wird niemanden retten oder aus wem erst dann einen wahren Christen machen.
Die Bibel informiert allgemein über Vieles. Aber nur weniges davon ist wirklich nötig um ein Kind GOTTES zu werden und zu sein.

Manchmal reicht auch ein kleines aufrichtiges Herz! (Luk 18:17)

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Glaube klein oder groß

#4 von Stojan ( gelöscht ) , 18.01.2018 09:15

Danke euch für euere Ausführungen.

Lieber Schrat, das mit Petrus ist ein gutes Beispiel, obwohl das Wasser in ein paar Schritte trug, kamen im selben Moment aber doch Zweifel. Glaube kann also schwanken und in einem Moment fest sein und dann die Befürchtungen überhand nehmen. Es war allerdings auch eine ziemlich harte Glaubensprüfung, die ja die Naturgesetze auf den Kopf stellte. Gewissermaßen ist es auch befremdlich oder eigenartig wie das was wir als subjektive Wahrheit erfahren und immer wieder bestätigt bekommen (Wasser hat keine Balken) durch Glauben außer Kraft gesetzt werden.
Wie winzig muß der Glaube selbst bei den Jüngern gewesen sein, wenn Jesus ihnen bestätigte nicht mal vergleichsweise die Größe eines Senfkornes an Glauben zu besitzen. Und doch reichte es für ihre Erwählung und Errettung.

Lieber Jurek,

gute Überlegung, dein Hinweis auf unterschiedliche Arten von Werken. So ließe sich der Widerspruch tatsächlich lösen und der Streit zwischen Glaube allein kontra Werksgerechtigkeit beilegen.

Zitat
Muß ein anderer Mensch das Ausmaß unseres Glaubens erkennen?

Also irgendwie denke ich das schon. So als Zeugnis, was Glauben bewirken kann, sollte für andere schon sichtbar sein. Nun gut, wir sind nicht alle Extremfälle, wo vorher und nacher deutlich auffällt, aber erkennbare Merkmale sollten doch schon vorhanden sein, oder nicht? Gottes Interesse an erster Stelle, schreibst du, aber was bedeutet das konkret?

So manche Christen, die ich kenne, haben eine Zuversicht, dass sie gerettet seien, da frage ich mich woher kommt das? Natürlich kommen schnell biblische Erklärungen über die Lippen, vonwegen Heiliger Geist und so, aber oft meine ich zu bemerken, dass dies eben nur Lippenbekenntnisse und das Aufsagen frommer Bibelsprüche darstellt. Den Eindruck, den ich habe, lassen sich mit den Bekenntnissen nicht in Übereinstimmung bringen. Dies soll keine Anklage an andere sein, nur führt mich das persönlich zu der Überlegung, wie tief man wirklich nach seinem echten Glauben graben muß, ob da noch was fehlt, was wichtig wäre und einfach bei den schnellen Rechtfertigungsbekundungen verloren geht.
Ist dort also nur Stroh, wie du schreibst, welches zwar brennt, aber eben auch schnell verbrennt und kaum was zurückbleibt.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist mir zu formelhaft. Es ist schnell aufgesagt und ja, es kann jeder verstehen, es ist aber nur der Glaubensrahmen, was aber zeigt eine Selbstprüfung, wenn wir uns ungeschminkt betrachten?

Stojan

Glaube ist mehr als ein Gefühl

#5 von Schrat , 18.01.2018 10:10

Lieber Stojan,

...apostolische Glaubensbekenntnis, zu formelhaft, zu schnell aufgesagt....

in diesem Sinne und zu diesem Zweck habe ich es nicht angeführt! Ich weiß sehr wohl, daß dies in vielen Kirchen so praktiziert wird. Und man meint, damit hätte man seiner Verpflichtung, den Glauben zu bekennen, Genüge getan....

So war das nicht gemeint! Nur auf der anderen Seite, haben wir da so ein Grundgerüst, welches meines Erachtens schon gegeben sein muß, wenn jemand behauptet, ein Nachfolger Christi zu sein.

Und was nun den Petrus und seinen mangelnden Glauben beim Über-dem-Wassergehen anbelangt.
So ist es sicher nicht von Jesus so gemeint gewesen, daß man sich nur etwas fest einbilden = "...glauben.." muß, daß es dann auch so ist. So habe ich das als Junge verstanden. Man hat es ja in der Kirche so gehört "Glaube kann Berge versetzen". Und so habe ich mir als kleiner Junge, so 10 oder 11 Jahre alt, eingebildet, wenn ich nur ganz fest daran "glauben" würde, könnte ich auch fliegen... Aber ich habe es mehrfach versucht besonders bei starkem Wind, es hat nicht geklappt...

Der Glaube des Petrus wirkte sicher mit Wunderwirken Gottes zusammen. Jesus wollte damit ein Bild schaffen, welches Eingang in die Bibel fand und damit auch zum Nutzen späterer Jünger sein konnte.

Heute haben wir im Tagestext der Zeugen Jehovas wiedermal Hebräer 11:1 "...der Glaube ist die gesicherte Erwartung..." Diesmal eine andere übersetzung (neue NÜW?) "....der überzeuende Beweis von Dingen, die man nicht sieht...".

Und das spielt auch eine Rolle. Glaube ist also nicht "Nichtwissen" wie es Atheisten, Ungläubige und Skeptiker ausdrücken würden, sondern hat schon mit Wirklichkeien zu tun. Es gibt beim Glauben genügend Grundlagen oder Beweise, die helfen vom Sichtbaren auf das Unsichtbare zu schließen. Beim Unsichtbaren kann es um Dinge im Himmel gehen, um vergangene Geschehnisse, von denen die Bibel berichtet oder auch von künftigen Geschehen (Prophezeiungen). Alles Dinge, die man nicht sieht, aber für die es dennoch genügend Grundlagen gibt, daß es sich so verhält.

Ich glaube, daß man mangelnden oder schwachen Glauben auch daran erkennt, daß jemand andauernd am zweifeln ist, egal wie viele Beweise man erbringt, der Betreffende ist immer am zweifeln. Und das beobachte ich in vielen Fällen beim Jurek. Seine Fragezeichen bleiben, auch wenn ich sie aufgrund von vielen Beweisen dann wegkiller, prompt erscheint wieder das Fragezeichen....

Wer zweifelt, ist wie eine Meereswoge, die andauernd hin und her geworfen wird. Man sollte genügend Beweise sammeln, die es auch gibt, um nicht solch einer Meereswoge zu gleichen. Dann hat man einen festen Stand und kann auch nicht durch Zweifel, die der Widersacher und seine Diener an uns herangetragen werden, aus seinem festen Stand gebracht werden. Und ich glaube daran mangelt es Jurek in mancherlei Hinsicht, daß er diesen Zweifeln, die die Welt an ihn heranträgt, Raum gibt. So kann er nie einen festen Stand im Glauben erlangen. Hier natürlich die angeblich "fälschlich sogenannte Erkenntnis" bzgl.Evolutionstheorie, Urknall usw.

Diese Art Glauben hat mir geholfen. Ich habe den Glauben und das Vertrauen, daß man die Wahrheit in Bezug auf wichtige Angelegenheiten herausfinden kann. Dieser Glaube ist von Gott belohnt worden.
Deswegen kann ich diesen Irrtümern, die der Bibel widersprechen, mit gut gegründeter Überzeugung entgegen treten! Seien es Evolutionstheorie, Urknall, Heliozentrismus, sittlich-moralische Dinge.

Gruß
vom Schrat


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RE: Glaube klein oder groß

#6 von Gerd , 18.01.2018 10:36

Eines muss uns klar sein: unser GlaubensINHALT ist stark von der Kirche/Gemeinschaft abhängig, der wir angehören, oder angehörten.

Hier im Forum ist z.B. erkennbar, dass die Ansicht der "geistlichen Israeliten" (wie es die Kirchen und Adventisten nennen) die Zielrichtung für das künftige ewige Leben beeinflusst. Gläubige der Groß- und Freikirchen haben in der Regel eine himmlische Hoffnung gelehrt bekommen, Zeugen Jehovas bekamen ab 1935 eine irdische Hoffnung eingepaukt. Auch nach dem Ausstieg bleiben beide Möglichkeiten, die ja grundsätzlich nicht falsch sind, weiter erhalten.

Nach meinem Ausstieg von der Organisation mit der "irdischen Hoffnung", blieb die lang erhalten, bis ich mich gewissermaßen zum 1.mal mit Römer 8 beschäftigte. Bei Zeugens wird dieses Kapitel, wenn überhaupt, nur oberflächlich gelesen, da es einem nicht betrifft. Dabei ist es n.m.S. gerade nur das NT, dass die e i n e Hoffnung, nämlich Teil der Familie Gottes zu werden, nur dort zu erfahren ist, speziell im Römer- und Epheserbrief, auch schon in Teilen im Joh. Ev. Kap. 1 + 14-17 und vollends in den Paulusbriefen, sowie Johannes und Petrusbriefen. Die "Konkordanten" sehen im Jakobus- und den Petrusbriefen die Adressaten bei den Juden mit irdischer Hoffnung, dem kann ich mich nicht anschließen. Wichtig! Der Zeugende zur himmlischen Kindschaft ist der VATER selbst durch Seinen Geist, der seine geistigen Kinder zum ERSTEN Sohn als dessen Brüder hinzufügt, ein Beispiel, Römer 8:
29 Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Ergänzungen dazu in Joh. 1

Glaubensbeweise? Wir sind vornehmlich dem himmlischen Vater und dessen Sohn verpflichtet, dieses Verhältnis hat absoluten Vorrang mit der Herz-Verbindung von oben nach unten. Unser "Gutsein", Spenden u.dgl., ist eine Folgereaktion dieser Verbindung, aber keine Identitätskarte für Aussenstehende.

Mein Lieblingsvers sagt viel aus, um w e m und w a s es denn geht, 2Chron 16:

9 Denn Jahwes Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz u n g e t e i l t auf i h n gerichtet ist.

Mein "Bit-coin" zu dieser Thematik


 
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Sich in Glaubensdingen "freischwimmen"

#7 von Schrat , 18.01.2018 11:29

Hallo Gerd,

es ist schon richtig, daß unser Glaube durch verschiedene Faktoren geformt wird und das fängt in der Kindheit an. Was für einen Glauben haben die Eltern? Was für ein Glaube wird durch die Schule vermittelt? Was für ein Glaube wird durch die Kirche vermittelt, der wir angehören?

Das Problem ist, erst einmal glauben wir und müssen wir quasi das glauben, was als Kind an uns herangetragen wird. In der Regel haben wir keine Möglichkeit das zu überprüfen und in der Regel sehen wir auch keinen Anlass das zu überprüfen. Die Eltern und auch die anderen erscheinen erst einmal glaub- und vertauenswürdig, müssen sie auch....

Wenn die Kinder dann in die Pubertät kommen, mag sich das ändern. Nun fangen sie plötzlich Fragen uanbhängig von den Eltern usw zu zu stellen und immer mehr wird in Frage gestellt.

Ich glaube, wir müssen lernen hinsichtlich Glauben "den Freischwimmer" zu erwerben. Grundsätzlich finde ich es richtig, daß C.T. Russell sich "freischwamm", indem er die überkommenen Glaubensinhalte hinterfragte, wobei das, was er dann zusammen mit anderen "erarbeitete" nun auch nicht immer das "Gelbe vom Ei" war.... Aber die Richtung stimmte meiner Meinung nach erst einmal grundsätzlich. Und so habe ich auch angefangen mich "freizuschwimmen", indem ich dachte, warum soll nur die evangelische Kirche, der ich angehörte, die reine Wahrheit haben, es gibt sicher auch noch andere Gott ergebene Menschen, wie z.B. die Zeugen Jehovas, die an meiner Haustür klingelten.... Vielleicht haben die Antworten auf Fragen, die mir die Kirchen nicht oder nicht zufriedenstellend beantworten konnten.

Und in der Tat wenn es um Fragen wie
- Historizität und Glaubwürdigkeit der Bibel
- Evolution oder Schöpfung
- Sintflut weltweit oder nicht
- Wunder
- sittlich-moralische Grundsätze
- Auferstehung

geht, kommen sie der Wahrheit zumindest schon sehr nahe. Daß es das grundsätzliche Vorhaben Gottes ist, die Erde zu einem Paradies zu machen, wo Menschen ewig und in Glück und Frieden leben,
war nicht das, was in der Kirche so gelehrt wurde. Da war mehr der "Himmel" im Vordergrund. "Lieber Gott mach mich fromm, damit ich in den Himmel komm" so lehrte man mich schon als kleiner Bub zu beten

Und ich hatte erst mal keinen Grund, was Jehovas Zeugen an mich herantrugen, anzuzweifeln. Es wurde ja alles mit Bibeltexten hinterlegt. So weit ich überprüft hatte, schien es zu stimmen. Und was die Frage nach irdischer oder himmlischer Hoffnung anbelangt, glaube ich auch heute noch, daß die biblischen Hinweise in der Broschüre "Siehe ich mache alles neu" oder auch in dem Buch "Vom verlorenen zum wiedererlangten Paradies" richtig und wegweisend sind.

Nur igendwann erinnerte ich mich wieder an meine Schwimmkünste und begann mich weiter "freizuschwimmen"....

Warum sollte "Und sie prüften alles, ob es sich so verhielte.." (Apg 17:11) mit der Taufe zu Ende sein?
"Prüfet alles und das Beste behaltet" (1. The 5:21) fing ich an wieder anzuwenden und bin dann zu erstaunlichen Erkenntnissen gekommen, mit denen ich Euch heute nerve

Und ich sehe und sah nicht ein, daß ich nicht genauso wie beim Bekanntwerden mit Zeugen Jehovas anders eingestellt sein sollte und die Wahrheit statt in der ev. Kirche nur noch bei den Zeugen Jehovas finden sollte. Gibt es auch nicht noch andere Christen, die auch gute Erkenntnisse haben? Dieser Grundhaltung, die ich schon beim Kennenlernen der Zeugen Jehovas hatte, verfolge ich weiterhin.

Und so ist mein Glaube größer und fester geworden.

Gruß
vom schrat


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RE: Glaube klein oder groß

#8 von Jurek , 18.01.2018 11:40

Hallo Stojan,

Zitat
Also irgendwie denke ich das schon. So als Zeugnis, was Glauben bewirken kann, sollte für andere schon sichtbar sein.


Auf alle Fälle! Aber die Menschen sind oft sehr verschieden und die einen glühen im Geiste und wo das Herz voll ist, da geht bei denen auch das Mund über, voller Glaubenszeugnisse etc., während andere wären vom ihren Naturell her (?) sehr zurückgezogen und still, und beten und glauben viel, ohne besonders das zu zeigen.
Ein anderes Beispiel wäre vielleicht zum Teil der Gedanke wegen eben der „Optik“ aus 1.Sam 1:12,13, wo man selber manchmal falsche Eindrücke davon bekommen könnte, dass der andere aufrichtig Gläubig ist…
Mit Beurteilungen anderer soll man vorsichtig umgehen.

Zitat
Nun gut, wir sind nicht alle Extremfälle, wo vorher und nacher deutlich auffällt, aber erkennbare Merkmale sollten doch schon vorhanden sein, oder nicht? Gottes Interesse an erster Stelle, schreibst du, aber was bedeutet das konkret?


Natürlich sollte man das erkennen können, dass man ein Christ ist. Klar. Das sagte auch der Jakobus aus, welchen ich davor anführte.
Aber was bedeutet das praktisch „GOTTES Interesse an erster Stelle zu setzen“?
Da wir uns persönlich nicht begegnen.., bedeutet das für uns hier im Forum gerade zu zeigen, für was wir uns hier primär interessieren und über was wir vorwiegend hier schreiben wollen oder nicht wollen.

Zitat
So manche Christen, die ich kenne, haben eine Zuversicht, dass sie gerettet seien, da frage ich mich woher kommt das?


Das sollte man natürlich diese Leute mal fragen. Aber nicht selten ist das aufgrund ihren tiefen Glaubens und der Zugehörigkeit zur JESUS und der Familie GOTTES.
Solche Aussagen wie in Röm 8:14-17; 2.Kor 5:17 u. ä. geben den vom neuen/oben geborenen Kindern GOTTES die Zuversicht, dass sie von GOTT geliebt sind und Sein sind.

Zitat
Natürlich kommen schnell biblische Erklärungen über die Lippen, vonwegen Heiliger Geist und so, aber oft meine ich zu bemerken, dass dies eben nur Lippenbekenntnisse und das Aufsagen frommer Bibelsprüche darstellt.


Das ist auch leider so, weil eben es auch viele Scheinchristen gibt, der so genannte Scheinweizen, oder der Korn, welches unter Dornen etc. ungünstig gepflanzt ist…

Zitat
Ist dort also nur Stroh, wie du schreibst, welches zwar brennt, aber eben auch schnell verbrennt und kaum was zurückbleibt.


Leider gibt es auch solche, die aber in der Bibel gewarnt werden, immer wieder wach zu bleiben und voll Geistes zu sein…
Und doch gibt es leider auch Mitläufer, wie in vielen anderen Gruppierungen auch. Das muss man leider in Kauf nehmen, denn sowohl auch in der himmlischen Familie GOTTES war auch nicht anders, wie unter den engsten Jüngern JESU auch… Leider…

Zitat
Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist mir zu formelhaft. Es ist schnell aufgesagt und ja, es kann jeder verstehen, es ist aber nur der Glaubensrahmen, was aber zeigt eine Selbstprüfung, wenn wir uns ungeschminkt betrachten?


Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist nicht wie die Gebete „Ave Maria Mutter Gottes…“ und so, schnell nachzuplappern und das paar mal nacheinander. Diese Grundaussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses sollte man mit Bedacht und Verstand aufnehmen, darüber nachsinnen und die Bedeutung JESU erkennen. In diesen Fundamentalen Aussagen steckt vieles, und diese sollen allen das Grundgerüst des einheitlichen Glauben bieten.

Selbst der Schächer am Holz neben JESUS, der Anfangs auch spottete, hat sich doch dann besinnt und glaubte, und wird gerettet werden.
Andere brauchen tieferen und begründeten Glauben, um den Weg zur JESUS zu gehen.
Auf alle Fälle ist durchaus eine ungeschminkte Selbstprüfung vor dem „Spiegel“ der Bibel sehr wichtig für uns alle, damit wir nicht uns selbst gefallen, sondern Dem, Dem wir meinen zu dienen.
Und dort (BIBEL) wird auch schon Klartext geschrieben!

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Glaube klein oder groß

#9 von Hervé Noir , 18.01.2018 14:49

Zitat von Schrat im Beitrag #7

- - -
Daß es das grundsätzliche Vorhaben Gottes ist, die Erde zu einem Paradies zu machen, wo Menschen ewig und in Glück und Frieden leben...


Das ist der Schrift zufolge nicht das "grundsätzliche Vorhaben Gottes", mein lieber Schrat. Das Paradies befindet sich auf einer neuen, weit größeren Erde. Die jetzige kleine Erde gleicht doch einem Sarg mit Milliarden Leichen...

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RE: Glaube klein oder groß

#10 von Gerd , 18.01.2018 14:54

Für mich ist es nicht vorstellbar:

DIESE Erde und für IMMER darauf leben. 100.000 Jahre wären schon unerträglich, aber nie endend, da wird der Planet ja zum Gefängnis.

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RE: Glaube klein oder groß

#11 von Schrat , 18.01.2018 14:56

Naja, lieber Herve,

da muß man jeden nach seiner Facon selig werden lassen. Ich sehe das nach wie vor so, wie es Jehovas Zeugen lehren. Dafür gibt es viele gute Gründe. Ich gehe sogar über diese Lehre hinaus. Wie ich inzwischen erkannt habe, spielt sich alles n u r auf dieser Erde ab, auch für die sog. "144000". Die Offenbarung ist in Bildern geschrieben, das kann und darf man deshalb (meistens) nicht buchstäblich nehmen und daraus dann eine andere Art "Paradies", ableiten, wie Du und Deine Glaubensgenossen es offensichtlich tun!

Das Vorhaben Gottes mit Adam und Eva und der daraus folgenden Menschheit ist nicht aufgehoben, sondern lediglich aufgeschoben und keineswegs durch etwas anderes ersetzt!

Gruß
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RE: Glaube klein oder groß

#12 von Gerd , 18.01.2018 18:22

Zitat von Schrat im Beitrag #11
Das Vorhaben Gottes mit Adam und Eva und der daraus folgenden Menschheit ist nicht aufgehoben, sondern lediglich aufgeschoben und keineswegs durch etwas anderes ersetzt!

Nur ein Satz: es wurde ab Pfingsten 31 oder 33 für die "Kinder Gottes" (vielleicht sind es nur 144.000 Personen betreffend) erweitert!

 
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RE: Glaube klein oder groß

#13 von Schrat , 18.01.2018 18:40

Ja, ja Gerd,

etwas modifizert, um das ursprüngliche Vorhaben dann doch noch zum Erfolg zu führen!

Grundsätzlich sollten wir alle "Kinder Gottes"sein, und zwar nicht nur buchstäblich, weil von Gott erschaffen, sonder auch geistlich.

Nur wegen der Rebellion des Teufels und derjenigen, die sich im anschlossen, sind wir - vor allem geistlich gesehen - nicht mehr "Kinder Gottes". Aber letztendlich werden alle "Söhne" oder "Kinder" Gottes werden! (Römer 8:21).

Zur "Herrlichen Freiheit der Söhne Gottes....", so der Titel eines Zeugen-Jehovas-Buches. Zuerst diejenigen, die als Könige und Priester vorgesehen sind (144000) und dann die übrigen.

Gruß
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RE: Glaube klein oder groß

#14 von Klaus Jg34 , 19.01.2018 11:06

Mathh.17:21 Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berg sagen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein.


alles nur meine Meinung. Wohltätig ist der Fantasie Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht.

 
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RE: Glaube klein oder groß

#15 von Jurek , 20.01.2018 06:19

Klaus,

diese Bibelstelle passt auf alle Fälle zum Thema!
Man tut sich oft mit dem Glauben (der einer mehr, der anderer weniger) nicht immer leicht (was auch den Aposteln nicht immer am Anfang leicht fiel), aber der Docht sollte nie auslöschen!

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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Ist die Prophetie im AT durch das NT obsolet geworden?
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