Liebe Leser,
wenn ich mich hier im Forum umschaue, dann scheint dieses Thema "Was ist das Königreich Gottes?" noch nicht als extra Thema aufgebaut worden zu sein. Sicher ist in vielen Beiträgen hier und dort auch vom Königreich Gottes oder dem Reich der Himmel usw. die Rede.
Aber der Einwand von Klaus, daß das "Königreich Gottes" doch nicht auf eine bestimmte Personengruppe beschränkt sei, ist Anlass für mich, das mal zu thematisieren.
Folgende Links - allen voran natürlich die Zeugen Jehovas - definieren das Königreich Gottes als eine himmlische oder göttliche Regierung. Aber auch viele andere kommen aus m.E. guten biblischen Gründen zur selben Schlussfolgerung.
https://www.jw.org/de/bibel-und-praxis/f...t-gottes-reich/
https://www.weltvonmorgen.org/lesen-arti...echte-regierung
https://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/gn12nd_art2.htm
Die Definition und der König über alle Schöpfung
Zitat
Wenn wir versuchen, das Reich Gottes zu definieren, dann ist es sinnvoll mit der Definition des Wortes Reich zu beginnen. Der Begriff bezieht sich entweder auf die Regentschaft oder Herrschaft eines Monarchen oder den Bereich dieser Herrschaft – das Reichsgebiet.
In beiden Fällen liegen vier Bestandteile vor:
1. der Herrscher selbst;
2. das Herrschaftsgebiet, über das der Monarch regiert;
3. Untertanen bzw. Bürger des Reiches;
4. eine Rechtsordnung und eine Regierung, durch die das Reich verwaltet wird.
Der Begriff „Reich Gottes“ muss sich also im Grunde auf die Führung oder die Regierung Gottes beziehen. Gemäß dieser Definition existiert das Reich heute, da Gott der Herrscher über die gesamte Schöpfung ist, wobei alle ihm von Gesetzes wegen untertan sind. „Der Herr ist König“, verkünden die Psalmen (93,1; 96,10; 97,1; 99,1). Die Bibel bietet aber auch eine Vorschau auf eine Zeit, zu der Gottes Herrschaft allgemein akzeptiert sein wird, was heute noch nicht der Fall ist.
Vorhergesagt und vorhergesehen wurde dieses "Reich" im Buch Daniel im Kapitel 7. Dort wird vom "Menschensohn", dem Ehre und Macht gegeben wurde sowie "HEILIGEN", die an dieser Regierung teilhaben, gesprochen.
Natürlich können nicht alle Christen - womöglich Milliarden - allesamt Könige und Priester sein und regieren. Deshalb ist es logisch, daß dies nur eine relativ kleine Gruppe sein kann, diese Gruppe dieser (besonderen) "HEILIGEN" des Höchsten!
Das mußte nicht extra dabei gesagt werden! Das ergibt sich aus dem biblischen Zusammenhang! Und dann wird auch verständlich, warum nur wenige dieses Reich erlangen, obwohl letztendlich eine große Volksmenge gerettet wird. Und dann wird auch verständlich, warum Johannes der Täufer nicht dazu gehörte, weil diese "HEILIGEN" erst ab Christus und nach seiner Himmelfahrt ausgewählt wurden und als Zeichen dafür den Heiligen Geist, der sich zu Pfingsten wie Feuerzungen auf sie setzte, bekamen.
Die Juden hätten "Ein Königreich von Königen und Priestern" werden können. Das war auch nicht so hirnrissig gemeint, daß es zig Millionen von Königen und Priestern gewesen wären! Sondern sie hätten diese Gruppe der 144000 vollständig bilden können. Aber sie versäumten es in großem Maße, den Messias anzunehmen, und nur wenige nahmen Christus an, so daß die schon im AT angekündigte "Öffnungsklausel" (siehe Hosea) für die Heiden wirksam wurde, sie füllten dann die erforderliche Zahl der 144000 auf!
Hier einmal ein Kommentar von den Tagersanbruch-Leuten. Hinweis für diejenigen, die damit nichts anfangen können: Es gibt einige Gruppen, die in den 20'er Jahren den Schwenk eines gewissen J.F. Rutherford nicht mitgemacht haben und sich bemühen, das Werk Charles Taze Russels fortzusetzen, wobei sie dass, was sich als falsch erwiesen hat, weglassen.
Zitat
Kommentar, nachdem der reiche Jüngling sich betrübt abgewandt hat:
"Da liegt doch die Frage nahe, ob dieser Prüfstein für die Mitgliedschaft am Königreich nicht zu schwer ist. Hat Gott einen zu hohen, ja - einen unmöglichen oder doch für die meisten Menschen nicht zu erreichenden Maßstab aufgestellt? Den meisten Mitgliedern der sogenannten Christenheit ist diese Frage durch die falschen Lehren des Mittelalters verdunkelt. Nach dieser entstellten Lehre ginge der reiche Jüngling einer ewigen Qual entgegen, weil er Jesu nicht nachfolgte. Er wäre ewig verloren - trotz seiner vielen guten Eigenschaften und rechtschaffenen Lebensweise. Er war im Herzen willig, im Verkehr mit dem Nächsten gerecht, aufrichtig und ehrenhaft. Aber er wollte doch seinen irdischen Besitz nicht als Preis geben, um den höheren Preis zu gewinnen. Er wollte nicht ein gering geachteter Nachfolger Jesu, des allgemein verschmähten Nazareners, werden. Würde demnach nicht beinahe das ganze Menschengeschlecht der ewigen Verdammnis anheim fallen, wenn man es nach diesem Maßstab messen würde? Wie gering ist doch de Zahl derer, die alles verlassen und ihr Leben, ihre Zeit und ihr ganzes Interesse dem Herrn und seiner Sache weihen als Nachfolger des Herrn.
Wäre es denkbar, daß der Himmlische Vater nur so wenige aus der menschlichen Familie retten wollte? Nein - es wäre u n d e n k b a r! Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn für sie dahin gab.
Doch wir verstehen die obige Frage im Sinne der Bibel. Wir wissen daher, daß der Allmächtige in diesem Evangeliumszeitalter für seinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser, eine "Braut" , eine "kleine Herde" aus der gesamten Menschheit herausruft. Ihr besonderes Werk während des tausendjährigen Reiches Christi ist die Wiederaufrichtung von Ordnung und Gerechtigkeit und die Wiederherstellung des Menschengeschlechtes zu einem segensreichen ewigen Leben auf der Erde. Dies ist die biblisch-richtige Auffassung dieser Frage. So erkennen wir in dem gesamten Walten Gottes nicht nur seine Weisheit und Gerechtigkeit, sondern vor allem auch seine Liebe. Dann wird es uns auch leichter, ein Vorrecht darin zu erblicken, als Nachfolger Jesu alles zu verlassen, um Miterben und Genossen der himmlischen Berufung, des künftigen Reiches der Herrlichkeit zu werden."
Grundsätzlich müssen alle, die von Gott gesegnet werden wollen, sich anstrengen und "danach ringen" (siehe Jakob), aber nur eine relativ kleine Zahl von "Vorandrängenden" (Mat 11:12)ergreifen das Königreich, werden also an Jesu Seite "Könige und Priester".
Das Königreich der Himmel wird nicht so genannt, weil es n u r im Himmel ist, sondern weil es seine Macht und Autorität vom Himmel (von Gott) bekommt. Insofern ist es auch "Kein Teil dieser Welt", wie Jesus gegenüber Pontius Pilatus betonte. Insofern brauchte er es nicht fürchten. Aber es hat seine Wurzeln schon seit der Zeit Jesu und wächst bis es seine volle Größe im Millenium erhält. Und die reale politische Macht wird es erst erhalten, wenn Gott seinem Sohn die Erlaubnis dazu gibt. Bis dahin hatte es geistliche Wirkung und ist ein rein geistiches Reich über die Nachfolger Christi, so wie das Salz seine Wirkug entfaltet als "Salz der Erde".
Gruß
vom Schrat