Hallo Schrat,
danke für deine interessante Aussagen und dass du dir Gedanken auch darüber machst.
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Doch nach erneutem Forschen komme ich zu dem Schluss, daß es doch eine jährliche Gedenkfeier ist, die nur einmal im Jahr am 14. Nisan anstelle des Passah gefeiert werden sollte.
Die Frage ist also, WARUM muss etwas ganz was anderes, an was eng geknüpft sein, was sich an JESUS schon erfüllte und mit dem Auszug aus Ägypten nichts mehr gemein hat?
Ich möchte hierzu die Vers-für-Vers-Bretrachtung aus Johannes-Evangelium in Bezug bringen => Johannes-Evangelium (6)
Es ist schon klar und du hattest früher auch darüber geschrieben, dabei Bibelkommentatoren zitierend, dass das nicht „HERREN-Mahl“ Einführung als solche war…, welches JESUS eigentlich erst kurz vor seinem Tod am 14. Nisan mit seinen Aposteln eingeführt hat.
Doch ich frage trotzdem: WAS wäre passiert, wenn die Jünger (damit sind dort in Joh 6:66 nicht die Apostel gemeint, aber selbst auch die!) ganz anders reagiert hätten als sie dort reagierten, und hätten es richtig alles verstanden, und hätten in der Tat das gemacht was JESUS sehr Wichtiges(!!!) in Joh 6:53-56 ihnen gesagt hat? Also genau DAS PRAKTISCH umgesetzt.
Hätten sie dann bei nächster Gelegenheit das wahre Brot vom Himmel in Form von Brot und das Blut JESU in Form von Wein glaubensvoll angenommen, hätten sie gegen JESU Aussagen gehandelt? Oder wäre das unpassend gewesen, weil nicht an jüdisches Auszug aus Ägypten gekoppelt?
Weil sie das nicht taten, hatte JESUS dann noch extra das mit seinen engsten Jüngern (11 Apostel) bei passender Gelegenheit das getan.
Aber nur weil Er (JESUS) dies bei der GELEGENHEIT erst IM ANSCHLUSS des jährlichen jüdischen Festes getan hat, als sie sich sowieso wie jedes Jahr dazu versammelten, was hat das jetzt das eine mit dem anderen was zu tun?
Haben die damals ein Lamm dabei gegeseen?
WIR sind doch keine Juden! WIR müssen nicht das Bild auf das KOMMENDE Opferlamm JESU anwenden, weil das AT-Bild wurde zur NT-Wirklichkeit, wo Paulus das dann erst mit Passahlamm vergleicht! Wir verwenden das Original, nicht die Kopie, welche darauf nur hinwies, wie einst in Judentum ein geopfertes Lamm.
Der welcher schon vor nahezu 2000 Jahren kann und alles erfüllte, was vor Ihn 2000 Jahre davor verheißen und ca. 1,5 Tausend Jahre davor passierte, ist in dem Zusammenhang mit AT nicht bindend! –(hier nur meine grobe zeitliche Einschätzung, müsste erst genauer nachschauen, aber hierzu ist das nicht so wichtig).
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Jesus hat es als etwas "Neues" aber als Ersatz für das Passahfest eingeführt. Er war das wahre und gegenbildliche Passahlamm.
Genauso ist es. Deswegen muss das nicht mehr an das Passahfest als Gedenken an die Befreiung (Exodus) Israels aus der Ägyptischen Knechtschaft gekoppelt sein, nur, weil bei der Gelegenheit damals JESUS mit den Jüngern zusammen war und bei der sich dort bietenden Möglichkeit das EXTRA im Anschluss einführte.
Denn die Gedanken dazu liegen nach meiner Überzeugung eben schon früher, aber die anderen waren damals dessen nicht würdig.
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Und was auf das jüdische Passahfest galt muß logischerweise auch auf das Gegenbild und die Erfüllung zutreffen. Ein Gedenktag dient dem Gedenken an ein wichtiges Ereignis, welches passenderweise an dem Tag gefeiert wird, an dem sich das denkwürdige Ereignis jährt. "Tut dies immer wieder zum Gedächtnis an mich".
Nein, nicht unbedingt.
Denn Passahfest war ein Gedenkjahrestag, während das HERREN-Mahl hat mit Jahrestag nichts zu tun (schon gar nicht an diesen jüdischen Feiertag gekoppelt), sondern mit „Tut dies immer wieder zum Gedächtnis an mich“ und „sooft ihr das tut..“ (Luk 22:19; 1.Kor 11:25,26).
Und die Geschichte des Urchristentums zeigt, dass sich die Christen am ersten Tag der Woche (Sonntags) in aller frühe des Tages versammelten und das taten, und danach gingen sie ihren Tageswerk nach.
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Jehovas Zeugen weisen auch gerne auf die "Quartodezimaner" hin, die zum Gedenken an den Tod Jesu Christi das Abendmahl auch nur am 14. Nisan hielten.
http://gutenachrichten.eu/PDF/GN/gn01ma.pdf
Aber diese „Quartodezimaner“ war eine spätere (im 2. Jh.) eigene Gruppe wie solche sonst damals mit z. B. Essenern und etlichen später diesen nachfolgenden und auftauchenden Gruppierungen auch damals schon gab.
Und weil diese so taten, andere anders, warum wird von der WTG nur diese angeführt und keine Quellen zur Urchristen des ersten Jahrhunderts?
(Und was hat dieser Link damit konkret zu tun, welchen du anführst? Soll ich die ganze Zeitschrift über AIDS u. ä. lesen?).
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Es fällt auf, daß diese frühe christliche Gruppe im 2. Jhdt lebte und ein bekannter christlicher Leiter namens Polykarp von Smyrna noch Kontakt zu Johannes hatte und sich auch auf ihn berief! Ferner fällt auf, daß wie beim Namen Gottes und dessen Ersatz durch "HERR" auch Antisemitismus eine Rolle spielte. Also der brennende Wunsch mit den Juden und deren Bräuchen nichts mehr zu tun zu haben!
Und so diente dann dieses Gedenken nicht dem Tod, sondern dem Gedenken an die Auferstehung und zwar nicht am 14. Nisan sondern an einem Sonntag!
Das würde aber im Grunde bestätigen, was ich in dem genannten Zusammenhang meinte. Oder? Aber das mit dem 1x im Jahr…???
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1. Kor 11:26
Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Diese Aussage sagt zwar nicht direkt, dass man jedes Mal wenn man sich versammelt, das Mahl des HERRN einnehmen soll, aber wie oft haben sich die Apostel und JESU Nachfolger im ersten Jahrhundert eben versammelt um auch des Todes und Auferstehung JESU zu gedenken? Nur 1x im Jahr?
Sie glaubten damals, dass noch zu ihrer Lebzeit könnte JESUS wieder kommen!
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Was ich aber nach wie vor nicht richtig halte, ist die Meinung bei den ZJ, daß nur die 144000 davon nehmen sollten, weil nur mit ihnen "ein Bund für ein Königreich" gemacht wurde.
Das ist erst Recht Bibelwidrig!
Denn es gibt nicht zwei erwählte Gruppen von Christen mit unterschiedlicher Hoffnung und Berufung, sondern nur eine! (Eph 4:4-6)
Parade-Bibelstelle der „ZJ“ dazu ist die aus Joh 10:16, welche aber spricht nicht von zwei Gruppen von Christen, sondern von Juden und Heiden, die zusammengesammelt werden, damit sie dann eine Gruppe (Christen) unter einem Hirten (CHRISTUS) werden!
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Da dieser Tag dem Gedenken an Jesu Opfetod für uns alle dient, ist es richtig und passend, daß alle Christen durch Beteiligung am Abendmahl dieser Erlösungstat gedenken.
Aber wie armselig, wenn man nur 1x im Jahr sich daran in Gemeinschaft erinnert! …
Das muss weder 1x im ganzen Jahr sein (ist das Fehler sich öfter damit zu beschäftigen?), noch am Abend, und ausgerechnet an etwas gekoppelt, was damit im Grunde nichts zu tun hat!
Gruß