Ich möchte heute einen weiteren Denkanstoß zu diesem Thema schreiben:
Wenn wir über Vergebung nachsinnen, wissen wir alle, dass dies als Christen letztlich unsere Pflicht ist. Doch was ist, wenn wir jemandem vergeben haben, dann aber mit gerade dieser Person nichts mehr weiter zu tun haben wollen? Wenn diese Person womöglich ein Glaubensbruder ist und man diesen dann jeden Sonntag in der Gemeinde antrifft, ihm dort aus dem Weg geht, weil man nicht wieder so sehr verletzt werden möchte?
Man kann dann in vieler Hinsicht argumentieren: das mache ich zu meinem 'Selbstschutz'; Auf diese Weise kann ich auf Dauer den Frieden garantieren und und ...
Ist es denn dann wirkliche Vergebung gewesen? - oder fehlt dann vielleicht noch etwas Entscheidendes?
Ich bin der festen Überzeugung, dass zur Vergebung unausweichlich auch die Versöhnung dazu gehört!! Wie können wir denn sonst unseren Nächsten lieben, wenn wir zwar vergeben, aber demjenigen keine zweite Chance einräumen, selbst auf die Gefahr hin, wieder verletzt zu werden? 7x70 mal sollen wir unserem Bruder vergeben - ja eine hohe Latte. Vergebung mit Versöhnung führt und letztlich aber zur göttlichen Liebe untereinander und zur Seeligkeit.
Wie oft verletzten oder enttäuschen wir Jesus - bitten dann wieder um Vergebung - bereinigen alles und sind im Einklang mit ihm - bis, ja bis wir wieder einen Fehler machen und gegen ihn sündigen! Wäre ja entsetzlich würder er dann auf einmal sagen: "Schluß jetzt, mir reichts, ich vergebe dir zwar, will aber sonst nichts mehr mit dir zu tun haben"!!