Lieber Topas,
erst einmal: Schön, mal wieder was von Dir zu hören!
Deine Frage:
Zitat
Weihnachten steht vor der Tür. Wie haltet ihr es damit? Ein paar Tannenzweige in der Vase oder Großaufgebot? Geschenke zu erwarten oder verschenkt ihr selber?
Wenn ich auch so einiges am ZJ-Glauben überprüft habe und nicht mehr vertrete, was die Feiertage Weinachten und Ostern anbelangt, meine ich nach wie vor, liegen die Zeugen m.E. richtig und ich feier diese Festttage nicht mehr. Es sind auch nicht nur Jehovas Zeugen, sondern auch eine ganze Reihe anderer christlicher Gemeinschaften, die Weihnachten nicht für ein christliches Fest halten.
Bei mir gab es da auch einiges "Hin und Her". Mal dachte ich, kann das denn so schlimm sein? Kann man einen Tag nicht auch "umwidmen"? Wenn auch früher die heidnischen Götter an diesen Tagen vereehrt wurden. Aber war das mit dem goldenen Kalb nicht auch eine "Umwidmung"? Manchmal begründet man es damit daß man sagt, dadurch zeige man, daß Christus diese falschen Götter besiegt hat und sie sozusagen verdrängt hat.
Ich hake das bei anderen unter "Gewissensangelegenheit" ab, aber für mich selbst habe ich die Entscheidung getroffen, mich da ganz raus zu halten und so habe ich mit dem Geschenke-Stress keine Probleme. Wenn es denn nun nicht um einen regelrechten Weihnachtsbaum usw. geht, wäre nichts dagegen einzuwenden, in der Winterzeit seine Wohnung mit grrünen Tannenzweigen und Lichtern zu schmücken. Es gibt doch durchaus manchmal Bräuche, die sowohl einen heidnischen Hintergrund haben können als auch einen anderen Hintergrund. Tatsache ist, daß die Juden um die Weinachtszeit das Chanukka-Fest feierten und auch Jesus Christus selbst daran teilgenommen hat und die Bräuche an diesem Tag sind ähnlich den Bräuchen beim Weihnachtsfest, also es war ein Tag, an dem man sich gegenseitig beschenkte....Deswegen meine ich sollte man dabei nicht zuviel Aufhebens machen, wenn einige Christen meinen durch die Weihnachtsfeier Christus zu ehren.
Ich meine aber, auch als Zeuge Jehovas sollte man da nicht extrem sein. Ich kannte Brüder, die das so anheimelnd fanden, wenigstens einen Tannenzweig und eine Kerze.... Andere dagegen sprachen gerne von "Nimrods-Fichte".
Wenn dann wenigstens an diesen Tagen wirklich an Christus und sein Werk für uns gedacht würde, aber für viele ist es doch nur ein Fest für die Sinne und den Bauch.
Meine Schwiegermutter erzählte mir aus ihrem Leben von Verwandten, die auch so ihre Probleme hatten damit, was denn zu schenken sei. Die Geschenke wurden immer weniger und kleiner. Bis eines Tages ein Onkel von ihr als "überraschung" eine Flasche "MariaCron" hervorholte und sein erwachsener Sohn ihm eine ebensolche überreichte.... Und seit dem haben sie es ganz gelassen, obwohl sie keine Zeugen Jehovas waren....
Ich glaube die Frage, ob Weihnachten was für Christen ist, ist eine typische Sache, die unter Römer 14 fällt und jeder da nach seinem individuellem Glauben handeln muß und wir uns in dieser Sache gegenseitig respektieren sollten.
Gruß
vom Schrat
Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)