Hallo
in der Broschüre der Weg der Schlange schrieb Bruder Stefan (Hervorhebung nachträglich):
Zitat
In seiner Erörterung zu 1. Tim. 2, 11f beginnt Stewart zunächst mit dem Citat des Textes: »Eine Frau lerne in der Stille in aller Unterordnung. Ich erlaube einer Frau aber nicht, zu lehren, auch nicht, über den Mann zu herrschen, sondern ich will, daß sie sich in der Stille halte.«
Dann läßt er den Klassiker aller Bibelkritik auf uns los: »Als Paulus den ersten Timotheusbrief schrieb, schrieb er nicht an eine moderne Gemeinde. Oft versucht man diese Verse in Einklang mit unserer modernen Kultur auszulegen, vergißt dabei aber, daß sie vor 1900 Jahren geschrieben wurden.«
Es ist dies ja die schlichteste, verbreitetste Art der Bibelkritik überhaupt und man könnte mit einem Gähnen darüber hinweggehen. Und doch ist sie extrem gefährlich, denn wer sich auf dieses Schema einläßt, um unbequeme Schriftaussagen vom Tisch zu bekommen, hat letztlich überhaupt keine Bibel mehr.
Sie mutiert dann nämlich vom Wort Gottes zum menschlichen Kulturzeugnis, womit ihre Aussagen jegliche Kraft einbüßen, weil sie zum Spielball der Auslegung werden. Hätte Stewart nur ein paar Seiten weitergeblättert, hätte er gefunden, daß Paulos an Timotheus schreibt: »All die Geschriebene ist gottgegeistet und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Hinaufberichtigung, zur Erzüchtigung in Gerechtigkeit …« (2. Tim. 3, 16)
Das heißt: Es kann zwar richtig sein, den kulturellen Kontext heranzuziehen, um biblische Aussagen zu illustrieren, gegebenenfalls auch zu erklären, nicht aber, um sie in der Art zu entwerten, wie Stewart dies im folgenden tut.
Das Wort Gottes ist durch den ihm innewohnenden Geist kulturellen Aspekten übergeordnet. Auch ändert es sich nicht, wenn das kulturelle Umfeld sich ändert. (S.39)
Besonders den letzten Absatz möchte ich betonen.
Lieben Gruß,
Isai