Gerd,
Du bleibst bei deiner Linie, statt sachlich zu bleiben, andere lächerlich zu machen. Dies nur zu "Der Erhabene" und "fachmännisch"....
Und weil Du nicht sachlich bleibst , mach ich das mal. Wie gesagt, das Jahr 445 v.u.Z. für den Zeitpunkt, an dem der Befehl erging, Jerusalem wieder aufzubauen, wird von den meisten Exegeten aus guten Gründen favorisiert im Gegensatz zum Jahr 455. Gewisse Probleme gibt es dann nicht, die wir aber beim Jahr 455 haben. Außerdem weist die Gottes astronomische Uhr eindeutig auf dieses Jahr.
Aber wie gesagt, ohne Probleme ist auch die Zugrundelegung dieses Jahres nicht. Die meisten kommen dann bei der Berechnung auf das Jahr, als Jesus sich den Israeliten auf einem Esel reitend als König vorstellte. Nur denke ich mal, daß bis zu dem "Gesalbten" auf den Zeitpunkt der Taufe und Salbung mit Heiligen Geist hinweist. Und wenn es auf den Zeitpunkt der Salbung hinweist, dann kommt das auch mit der einen Woche hin, die sich daran anschließt. 3 1/2 Jahre des Dienstes Jesu und 3 1/2 Jahre die noch angefügt wurden, die Israel noch als "Gnadenfrist" gewährt wurde und dann wandte sich Gott durch seine christlichen Diener den Nationen zu und waren nicht mehr auf Israel beschränkt.
Nebenbei, es ist eine ziemlich schwierige Berechnung, weil man berücksichtigen muß, daß die Juden damals eine andere Zeitrechnung hatten. Sie hatten ja nicht das Sonnenjahr mit 365 Tagen, sondern einen Solar-Lunarkalender und nach diesem Kalender hatte das Jahr 360 Tage und jeder Monat 30 Tage.
Deshalb mußten zuweilen Schalttage als auch Schaltjahre eingefügt werden, um wieder mit dem Sonnenjahr übereinzustimmen und damit man mit den Jahreszeiten nicht durcheinander geriet.
Soweit ich die verschiedenen Beweisführungen gelesen habe, wird dies i.d.R. berücksichtigt.
Wie man den Beginn der 70 Jahrwoche mit der 70. Woche in Einklang bringt, dazu habe ich noch nichts gefunden. Die Verlegung der 70 Jahrwoche in die Endzeit halte ich für falsch, ich sehe keinen biblischen Grund für eine solche Verlegung. Aber viele Exegeten greifen dann zu dieser Lösung.
Im allgemeinen weiß ich Isai zu schätzen, doch der letzten Stellungnahme, wonach sie diese Beschäftigung mit den Zeiten für nicht wichtig hält, kann ich nicht folgen. Diese Sache wird von Jehovas Zeugen und anderen als wichtiges Beleg dafür angeführt, daß die Bibel wahre Prophetie enthält und damit auf den Urheber, Gott selbst verweist. Kritiker, z.B. in "Sektenausstieg" fangen dann auch folgerichtig an auf diese schwierige Exegese bei der Zeitbrechnung der 70 Jahrwochen hinzuweisen und damit die Bibel als das inspirierte Wort Gottes zu diskreditieren.
Auch das ist für mich ein wichtiger Grund, mich damit zu beschäftigen.
Und ich meine, daß ich nun die wahre Lösung gefunden habe, wo alles zusammenpasst....
https://www.dieletztestunde.de/index.php...rwochen-daniels
Der Fehler ist, daß in den meisten Berechnungen der 70 Jahrwochen der Beginn mit dem Befehl "Jerusalem wieder aufzubauen" mit dem Befehl Artaxerxes beginnt. Aber das scheint falsch zu sein.
In dem Link haben wir den Hinweis, daß dieser Befehl schon vorher erging und zwar durch Kyros!
Zitat
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Der Startpunkt der 70 Wochen: Der Erlass des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems. Diesen Erlass finden wir in Jesaja 44,28, und er wurde durch den Perserkönig Kyros gegeben. Nach den besten Chronologien geschah dies im Jahr 457/456 v.Chr. nach unserer Zeitrechnung.....
Innerhalb von 49 Jahren wurden die Stadt und der Tempel wieder aufgebaut. Wir finden diese Ereignisse in den Büchern Esra und Nehemia. Die Prophetie wurde erfüllt. Die darauf folgenden 62 Jahrwochen, also die nächsten 434 Jahre, waren lediglich eine Übergangsphase bis zum Kommen des Gesalbten, des Messias, des Fürsten. Die Summe beider Jahreszahlen ist 483 Jahre. Wenn wir diese vom Jahr 457 v.Chr. an berechnen, dann bringt unsere Berechnung uns in das Jahr 26/27 n.Chr. Man beachte hier auch die Tatsache, dass der römische Kaiser Tiberius während der ersten beiden Jahre seiner Herrschaft noch als Co-Caesar zusammen mit Augustus regierte. Augustus regierte bis 14 n.Chr. Das 15. Jahr des Tiberius muss somit nicht ab dem Jahr 14 n.Chr. berechnet werden, sondern ab dem Jahr 12 n.Chr. Dies bringt uns exakt in das Jahr 26/27 n.Chr. Der Herr begann seinen öffentlichen Dienst in genau diesem Jahr dadurch, dass er im Jordan getauft wurde. Als er aus dem Wasser heraufstieg, wurde er vom Vater im Himmel öffentlich mit dem Heiligen Geist gesalbt. Ab diesem Augenblick war er in der Öffentlichkeit Israels der Gesalbte Gottes, der Messias. „Bis auf den Messias, den Fürsten, sind 7 Wochen und 62 Wochen.“ Die Prophetie Daniels wurde exakt erfüllt.
Der Dienst des Herrn dauerte nach Übereinkunft unter nahezu allen Christen dreieinhalb Jahre. Diese Zeit war die erste Hälfte der 70. Jahrwoche Daniels. Im Jahr 30 wurde der Herr am Passahfest der Juden als das wahre Passahlamm Gottes vor den Toren der Stadt Jerusalem gekreuzigt. „Nach den 62 Wochen (nämlich dreieinhalb Jahre danach, in der Mitte der 70. Woche) wird der Messias ausgerottet werden und nichts haben.“ Es geschah so. „Und zur Mitte der Woche wird er die Speisopfer und Schlachtopfer aufhören lassen.“ Der Tod des Messias, des wahren Passahlammes, war aus der Sicht Gottes das Ende aller Opfer des alten Bundes. Sie hatten von diesem Zeitpunkt an keine Gültigkeit mehr in den Augen Gottes und waren nur noch Greuel. Die Juden hatten durch die Verurteilung und Überlieferung ihres Messias ihre Übertretung endgültig zum Abschluss gebracht......
Zu gleicher Zeit bestätigte der Herr Jesus Christus durch seinen Tod und sein Blut den neuen und ewigen Bund mit allen Menschen, die an ihn glauben würden. Das sind die „Vielen“ aus Daniel 9. In seinem Tod und in seiner Auferstehung hat der Herr die Sünden abgetan, die Missetat gesühnt und eine ewige Gerechtigkeit eingeführt, nämlich die Gerechtigkeit Christi vor Gott, welche allen Gläubigen zugerechnet wird. Am Pfingsttag in Jerusalem sehen wir dann, wie das Allerheiligste des neuen Bundes, nämlich die Gemeinde Christi, der Tempel des neuen und ewigen Bundes, durch das Kommen des Heiligen Geistes gesalbt wurde: „(…) und um ein Allerheiligstes zu salben.“ Auch dies wurde also erfüllt. Das Ende der 70. Jahrwoche finden wir in Apg 10, wo Petrus etwa im Jahr 33/34 n.Chr. das Evangelium endgültig zu den Nationen bringt. Wir kennen die Geschichte von Kornelius und seinem Haus.
Jetzt passt alles zusammen!