Zitat von Jurek im Beitrag #43
WOZU diese Kettenbildung dann? Wegen Unglauben an die Aussagen, oder WARUM?
Simpel eine rein technische Notwendigkeit. Von wem hättest du denn die Worte Jesu, hätte sie nie jemand aufgeschriebenen? Und wenn der Botschafter stirbt, wer trägt sie an die Nachwelt weiter? Mündliche Weitergabe funktioniert zuverlassig nur zur Lebenszeit des Zeugen. Danach geht sie mit der Zeit wesentlich schneller verloren als eine Schrift.
Zitat von Jurek im Beitrag #43
Quasi: Warum einfach, wenn es komplizierter auch geht!

Witzig wie du das sagst. Aber für mich ist es weder kompliziert noch schwer verständlich, wie Gott den Informationsfluss seiner Heilsbotschaft in Gang setzt. Im Prinzip funktioniert er nicht anders als eine Sprechstunde beim Arzt, wo er dir mündlich deine Diagnose mitteilt und welche Medikamente du nehmen musst. Um das zu fixieren erhältst du den Befund und die Anweisung zur Medikamentation auch noch schriftlich.
Sowei Inspiration. Nun zur Wetergabe, denn biblisch ist ja alle Menschheit krank. Neben der direkten Weitergabe in einer Linie gibt er es auch die parallele Weitergabe, damit es einer breiteren Zuhörerschaft zukommt. Weitergabe ist aber nicht identisch was Inspiration ausmacht. Wir transpirieren dabei, was scherzhaft klingt, aber es ist auch so.
Von Abraham bis Jesus war die Zuhörerschaft vorwiegend das Volk Gottes und die Weitergabe sehr selektiv. Das ist auch mit ein wesentlicher Grund, warum sich das AT völlig anders entwickelt hatte als das NT.
Ab Jesus sollte das Evangelium allen Nationen verkündigt werden. Nach dem Ableben der Apostel löste das eine Flut an Scnriften aus, sodass man hernach verwildertes Schrifttum selektieren und wieder harmonisieren musste. Hier wird aber nichts Neues inspiriert, sondern solche, die von Gott dazu auch die Gabe erhalten haben erkennen, was von ihm stammt und was nicht.
Ich denke, dass der Prozess bis heute nicht abgeschlossen ist. Man setzte einfach einen dogmatischen Schlusspunkt im 4. Jh und fror das bis dato vorhandene Material ein und sagte „Heilige Schrift“ dazu. Was die RKK dann damit alles an Unwesen trieb erfährt man erst, wenn man kurz in die Kirchengeschichte schnuppert. Das gibst du schnell auf.
Insofern ist es tatsächlich ein Wunder Gottes, dass es trotzdem eine kanonisierte Version gibt, mit der man heute auch brauchbar arbeiten kann. Die Leistung ist enorm, und Gott hilft auch mit, nur ist immer noch nicht alles ausgeräumt. Keinesfalls gilt der Spruch „alle Schrift ist gottgehaucht“ für das NT.
Bitte check nochmals, was erstens Paulus wirklich sagte. Das wurde in Beitrag #3 erläutert. Zweitens, wann schrieb er den 2. Brief an Timotheus? Zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein vollständiges NT, was also war dann „alle“? Auch alles zukünftige, von dem Paulus doch keine Ahnung haben kann? Es lag ja noch nicht einmal ein sog. Evangelium als solches vor. Mit Sicherheit hätte er es dann insbesonders erwähnt.
Also referenzierte er auf das AT, was ja verständlich ist. Die Kanoniserung des AT erfolgte, wie bereits erwähnt, anders und war aufgrund anderer historischer Entwicklung weitergehendst stabil und auch fehlerfrei. Jesus kritisierte dazu nur einen einzigen Punkt.
Von einer Fehlerfreiheit im NT zu reden behaupten nur Ahnunglose oder solche, denen man 2 Tim 3,16 falsch übersetzt mit dem Vorschlaghammer ins Hirn indoktriniert hatte.