Was ist und wie wirkt Inspiration?

#16 von Michael , 25.09.2019 09:45

Weitere Gedankengänge von heute morgen.

Ich sehe in der Inspiration einen Informationsfluss, und zwar recht allgemeiner Art, indem der Geist A mit Geist B kommuniziert und Geist B die Information aufnimmt. Und wir reden hier spezifisch, wie Gott durch seinen wirksamen Heiligen Geist seine Botschaft bis zu uns ins Herz trägt. Ich skizziere dazu drei Schritte.

1) Gott redet zu einem auserwählten Menschen. Dieser reagiert darauf und erzählt es weiter. Danach schreibt er oder ein anderer diese Worte nieder. Damit einher gehen auch alle damit verbundenen Auswirkungen und Erlebnisse.

2) Nun wird dieser Bericht als Schrift erhalten und weiter überliefert, bis du sie eines Tages vorgelesen bekommst, selbst liest oder auf mündlichem Wege übermittelt bekommst.

3) Nimmst du die damit vermittelte Botschaft in dein Herz auf, bist auch du davon persönlich inspiriert worden. Wenn nicht wurdest du davon nicht inspiriert.

Jeder in diesem Informationsfluss ist von dieser Botschaft als von Gott inspiriert. Du kannst den Fluss nach dir nun stoppen, indem du die weitere Weitergabe unterbindest oder den Informationsgehalt durch dich aufrecht hältst indem du wieder andere damit inspirierst.


 
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RE: Was ist und wie wirkt Inspiration?

#17 von Gerd , 25.09.2019 10:24

Ich vermute die geistige Unterstützung für die Augenzeugen (Evangelisten z.B.), ging so vor sich, ich verstärke die Indizie, Joh. 14:

26 Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

 
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RE: Was ist und wie wirkt Inspiration?

#18 von Michael , 25.09.2019 16:51

Zitat von Gerd im Beitrag #17
Ich vermute die geistige Unterstützung für die Augenzeugen (Evangelisten z.B.), ging so vor sich, ich verstärke die Indizie, Joh. 14:


Sehr guter Aspekt, an Jesu Wort kann man sich wiederum nur dann erinnern, wenn man es zuvor auch gehört hat. Wer Jesu Wort nicht selbst gehört hat, sprich nie Augenzeuge war, muss sich auf jemand abstützen, der Augenzeuge war. Woran soll ich mich ansonsten erinnern?

Der Heilge Geist arbeitet aber in derselben Weise bei jedermann, der es einmal gehört bzw. später gelesen hat. D.h. wenn uns heute Jesu Wort in Erinnerung gerufen wird, kann man sagen, dass derselbe Heilige Geist, der es einst dem Apostel Johannes in Erinnerung gerufen hat, gleichermaßen uns in Erinnerung ruft.

Wesentlich ist dabei das Original. Wenn wir Gott oder Jesus Worte in den Mund legen, die nirgendwo bezeugt niedergeschrieben stehen, dann muss hinterfragt werden, welche Quelle uns inspiriert. Oft sind es dann bloß eigene Gedanken.

 
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RE: Was ist und wie wirkt Inspiration?

#19 von Jurek , 25.09.2019 17:27

Falls es eine Meinung auch von mir erlaubt sei:
Im Falle von Lukas, der war weder Apostel noch war er m. W. bei der Ausgießung des HG dabei… Es war nur ein später dazu gewordener Christ, welcher sich in der Gegend befand, wo das alles damals geschah…
Er hat uns bekannte zwei private Briefe geschrieben, und zwar waren die gedacht an seinen Freund Theophilus, welcher in Ferne lebte und nicht vor Ort selber recherchieren konnte.
M. E. nur „indirekt“ wurden diese Briefe direkt vom HG eingegeben (durch Berichte der Apostel u. a. – vgl. 1.Kor 15:6), welche später als „Lukasevangelium“ und „Die Taten der Apostel“ (Apostelgeschichte) bekannt wurden.
Aber da Lukas auch Augenzeugen und Apostel befragte, welche auch bei der Ausgießung des HG dabei waren, sind somit indirekt seine Briefe von HG inspiriert und wahr.
Genauso wie z. B. die 3 Briefe des Paulus an die Versammlung in Korinth (von dem der zweiter verloren ging) und andere, welche eigentlich nur zum Teil direkt vom HERRN kommen.

In Summe aber zu der Frage: »Was bedeutet „Inspiration“«, nochmals zur Wiederholung:
Das bedeutet nicht immer direktes Diktat/Zitat von GOTT oder JESUS, sondern primär, dass der HG über die Schreiber wachte, damit sie in Übereinstimmung mit GOTTES Willen ihre Gedanken niederschreiben können.
Von daher ist alles von GOTT (GOTTES Geist) inspiriert, was allgemein zum bekannten Bibelkanon gehört.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Was ist und wie wirkt Inspiration?

#20 von Gerd , 25.09.2019 17:54

Zitat von Jurek im Beitrag #19
Von daher ist alles von GOTT (GOTTES Geist) inspiriert, was allgemein zum bekannten Bibelkanon gehört.

Jetzt wirds schon allein deshalb schwierig, weil's mindestens 4 verschiedene Kanonen gibt.
1. der katholische, 2. der protestantische, 3. der griechisch orthodoxe, 4. der äthiopisch orthodoxe, ...
die septuaginta hat nochmal einen anderen...
Aus meinem Eintrag vor ca. 18 Jahren (Juni 2001) bei Infolink, gleiches Thema:

Auch die Apostelgeschichte des Lukas ist an den gleichen Adressaten gerichtet.
Meine persönliche Ansicht: Es war Gottes Überwalten, dass die Briefe und Berichte zu e i n e m Buch (Bibel kommt von Bibliothek) als Kompendium gefasst wurde.

Du meinst die Psalmen seien inspiriert, auch hier würde ich Ausnahmen sehen. Als Beispiel zitiere ich einen der sog. "Rachepsalmen", 137:

1 An den Flüssen Babels, da saßen wir und weinten, indem wir Zions gedachten.
2 An die Weiden in ihr hängten wir unsere Lauten.
3 Denn die uns gefangen weggeführt hatten, forderten daselbst von uns die Worte eines Liedes, und die uns wehklagen machten, Freude: "Singet uns eines von Zions Liedern!"
4 Wie sollten wir ein Lied Jahwes singen auf fremder Erde?
5 Wenn ich dein vergesse, Jerusalem, so vergesse meine Rechte!
6 Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht erhebe über die höchste meiner Freuden!
7 Gedenke, Jahwe, den Kindern Edom den Tag Jerusalems, die da sprachen: Entblößet, entblößet sie bis auf ihre Grundfeste!
8 Tochter Babel, du Verwüstete! Glückselig, der dir dasselbe vergilt, was du uns getan hast! *
9 Glückselig, der deine Kindlein ergreift und sie hinschmettert an den Felsen!

Sollte Jahwe ein Gebet an IHN mit genauem Wortlaut an den "Rachemenschen" wörtlich inspirieren?

Ein Marcos antwortete damals:

Marcos
Wie wurde überhaupt der christliche Kanon zusammengestellt?

die legende sagt, dass die katholiken alle einzelnen bibelbücher vor den altar legten und die inspirierten bücher sprangen dann rauf!!! (ja, die legende gibts wirklich, ist nicht von mir erfunden!)

bereits zur zeit jesu gab es nicht nur einen kanon - eigentlich gabs noch gar keinen fixen kanon. zb unterscheidet sich die septuaginta vom masoretischen text. dieser lässt die als deuterokanonisch bezeichneten bücher aus, zb judith, tobit, baruch, usw. diese sind in der septuaginta enthalten - die bibel, die die apostel verwendeten. die septuaginta enthält übrigens einige im katholischen kanon nicht enthaltene bücher, zb 3. und 4. makkabäer, 1. esra (bzw 3. esdra).

als hieronymus die septuaginta ins lateinische übersetzte (vulgata), wollte er anscheinend die deuterokanonischen (im katholischen kanon vorhandenen) bücher nicht übersetzen, auf drängen des bischofs tat er es dann doch, allerdings getrennt vom "hauptkanon", in einem brief an eine leserin betont er, dass diese "apokryphen" zwar viel gutes enthalten, jedoch mit unterscheidungsvermögen gelesen werden sollten. zur gleichen zeit bestätigte augustinus die kanonizität der von hieronimus als apokryph bezeichneten bücher.

der (katholische) kanon war in seinen grundzügen schon relativ früh fertig, ca 3. jahrhundert. allerdings waren einzelne bücher ziemlich umstritten, darunter die offenbarung des johannes. viele heute als apokryph bezeichnete bücher waren sehr weit verbreitet. bei dem katholischen konzil im 16. jahrhundert wurde der katholische kanon endgültig fixiert, wobei hauptsächlich bücher, an denen nie gezweifelt wurde aufgenommen wurden, der rest rausgeschmissen.

als luther die hebräischen schriften übersetzte nahm er den jüdischen kanon als vorbild. die deuterokanonischen bücher übersetzte er zusätzlich, aber mischte sie nicht unter den heute verwendeten protestantischen kanon. er bezeichnet sie als wahrscheinlich nicht inspiriert, jedoch "erbauend und nützlich zu lesen", ähnlich wie hieronymus.

bei den orthodoxen kirchen im osten machte der kanon natürlich eine andere geschichte durch. so hat der griechisch orthodoxe kanon zb 3. esdras und alle makkabäer bücher, der äthiopisch orthodoxe kanon umfasst zusätzlich das pseudoepigraphe buch des henoch und das 4. buch esras.

es gibt also genügend auswahl.
-------------------------
Da sehr gute Gedanken in diesen postings sind, auch Jurek schrieb damals mit! versuche ich die ganze Datei hier herein zu bringen - good luck

Ging nicht, weil:

Fehler: Inspiration.doc Dateityp nicht erlaubt!

"Word" ist nicht erlaubt, seltsam...

 
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RE: Was ist und wie wirkt Inspiration?

#21 von Jurek , 25.09.2019 18:18

Man kann es kompliziert machen, oder kann auch nehmen einfach die Bibelbücher z. B. der Elberfelderbibel, als eine Sammlung heiliger Schriften, welche zu einem Ganzen zusammengefasst sind.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
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Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#22 von Schrat , 25.09.2019 19:07

Hallo,

wie ich schonmal sagte und mit einem Zitat untermauerte. Die Schriften, die zur Bibel gehören und vom Geist Gottes inspiriert sind, wurde durch den praktischen Gebrauch bei den ersten Christen gekennzeichnet. Gott hat auch das überwaltet.

Daran ändert auch nichts, daß später gewisse Zusammenstellungen , "Kanons", geschaffen wurden. Die Inspiration erkennt man auch heute noch an der Harmonie und daran, daß sie mit den Schriften des AT übereinstimmen und mit den Grundsätzen, die Gott dort offenbart hat! Jehovas Zeugen hatten in der "Theokratischen Schule" früher ein Buch, "Die ganze Schrift ist inspiriert..." und dort wurde nach diesem Muster vorgegangen, so daß man erkennen konnte, welche Bücher zum inspirierten Wort Gottes gehören und welche nicht!

Der Engländer pflegt zu sagen "The proof is in the pudding" oder sinngemäß übersetzt, ob etwas wahr ist oder nicht erkennt man in der Sache selbst! Ob es ein guter Pudding ist, schmeckt man! man muß ihn nur essen.

Auch die "Rachepsalmen" gehören dazu! Denn Gott ist nicht nur ein Gott der Liebe, die Liebe in Person, er ist auch ein Gott der Rache und das bis hin zur Offenbarung des Johannes! Er wird zu Recht Rache üben an all seinen Feinden, die letztendlich verantwortlich sind, an all dem Leid welches nach der Rebellion im Garten Eden entstanden ist!


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Gottes Wort inspiriert - Problem von Urtexten

#23 von Michael , 26.09.2019 11:08

Zitat von Jurek im Beitrag #19
Das bedeutet nicht immer direktes Diktat/Zitat von GOTT oder JESUS, sondern primär, dass der HG über die Schreiber wachte, damit sie in Übereinstimmung mit GOTTES Willen ihre Gedanken niederschreiben können.


Es gibt kein Diktat oder eine Überwachung. Solches Wording lässt auf Theologieinfiltrierung schließen. Es wäre das Verbot eigener Gedanken bzw. Gedankenkontrolle und damit dem HG fremd. Die Menschen schrieben aus freiwilligem Antrieb. Der HG motivierte sie, ihr literarischer Schreibstil bleibt dabei individuell, z.B. intellektuell wie Paulus, schlicht wie Markus, sachlich wie Lukas oder emotional wie Jakobus.

Es stehen die Worte und Taten des Herrn Jesus als Gesandter Gottes ohnehin für sich. Somit geht es in erster Linie um die Weiterleitung dieser originären Botschaft Gottes, des Evangeliums!.

Was Jesus sagte war Klartext "von oben". Von ihm geht die Inspiration des NT aus. Den Wortlaut seiner Reden versuchen exakt wiederzugeben lag völlig im Interesse der Jünger. Warum? Anhand der vielen Wunder, Zeugnisse und der Wirkungen dieses HG kann man gar nicht anders. Derart zwang er z.B. Petrus als einer der ersten auf die Knie:

Zitat von Lk 5,8
Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.


Einen solchen Kniefall macht niemand, wenn nicht der HG an dir wirkt. Lukas berichtet schlicht und übermittelt uns, was der HG schon längst inszeniert hatte. Wie es ihn persönlich inspirierte erfahren wir dabei gar nicht. Aber er fand es Wert zu berichten, und das war wichtig. Zu dieser Zeit stand Petrus nicht einmal in Vollmacht. Später, als er in der Vollmacht seines Dienstes stand, berichtet uns Lukas:

Zitat von Apg 10,38
Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.



Er berichtet wie der HG durch Jesus wirkte. Die dabei zitierten Worte stammen seiner Berichterstattung nach von Petrus, gelangten von diesem zu Augenzeugen und am Ende der Kette zu Lukas. Die Kette zwischen Petrus und Lukas kennen wir dabei gar nicht. Sie muss aber kurz sein, denn sonst spielt es das bekannte Spiel "Stille Post".

Wenn Lukas nicht so berichtet, wie er es gehört hat, dann treibt ihn gar nicht der Heilige Geist an. Derart agierte die Kirche jahrhundertelang, indem sie Texte manipulierte, was es heute auch erschwert alle originären Urtexte zu haben. Glücklicherweise halfen uns z.B. Funde Tischendorfs im 19. Jh., was später zur Revidierung der Bibel auch führte. Hier kann man sagen: Der Herr wacht über sein Wort. Aber eben anders als wir das denken.

Eine direkte Einflüsterung von oben gibt es dabei aber nicht, das ist theologischer Mumpitz. Als indirekter Berichterstatter musste Lukas daher betont sachlich bleiben. Wenn z.B. Pilatus einen Bericht an Rom hätte schreiben müssen über den Fall Jesus, dann hätte er so ausfallen können:

Zitat von Fiktiver Bericht
"Ein Wahnsinnger, Names Jesus von Nazareth, wie es in in dem jüdischen Volk zuhauf solche eingebildete Kreaturen gibt, meinte er wäre ein König und besitze ein Reich und wurde an mich ausgeliefert. Ich hätte ihn freigeben können, weil ich ihn für politisch harmlos einstufe, konnte aber nicht übersehen, dass er auf das Volk einen großen Einfluss ausübte, der zu Unruhen geführt hätte. Unbeschadet der widersinnigen religiösen Vorwürfe seitens des jüdischen Synedriums musste er somit Ernst genommen werden. Im Interesse Roms gewährte ich daher die Bitte auf Hinrichtung um den Frieden "pax romana" in der Region aufrechtzuerhalten."



Auch dieser Bericht hätte das Zeugnis authentisch. Es wäre halt das römische Evangelium nach Pilatus. Auch er war inspiriert, nur eben nicht vom HG sondern vom Geist der "Pax Romana". Was will ich damit sagen: Der Heilige Geist gewährte selbst Pilatus seine Freiheit tun und lassen zu können, wie er wollte.

Wir finden solche Fehleinschätzungen auch in der Schrift. Wichtig ist, dass sie wahrheitsgetreu erfolgen, denn der in uns wohnende HG erst beurteilt die Situation. Das muss auch so sein und ist nicht Aufgabe der Theologie.


 
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RE: Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#24 von Gerd , 26.09.2019 11:19

Ich stimme mit dir überein, Michael. Schwarmgeist ist nicht heiliger Geist das hatten die Bibelschreiber nicht nötig, sie schrieben was sie wussten.

Beispiel, Phil. 3:

6 was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung; was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, tadellos erfunden.
7 Aber was irgend mir Gewinn war, habe ich um Christi willen für Verlust geachtet;
8 ja, wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, auf daß ich Christum gewinne


Musste dem Paulus seine eigene Biografie eingesagt werden? Sein obiges Bekenntnis wäre reine Heuchelei, wenn er das schrieb was durch ein unsichtbares Mikrofon ins Gehirn übermittelt war.

 
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RE: Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#25 von Schrat , 26.09.2019 12:51

Gerd,
in Deiner Argumentation gehst Du wieder von falschen Voraussetzunen aus! Das beobachte ich öfter bei Dir.

Zitat
Musste dem Paulus seine eigene Biografie eingesagt werden? Sein obiges Bekenntnis wäre reine Heuchelei, wenn er das schrieb was durch ein unsichtbares Mikrofon ins Gehirn übermittelt war.



"Von Heilign Geist angetrieben" oder "Inspiriert" bedeutet nicht, daß da jedes Wort mit einem eingebauten Mikrofon diktiert wurde! Der heilige Geist trieb diese treuen Menschen an und überwaltete, daß das, was sie sagten - auch aus eigener Erfahrung und Antrieb - nicht Gottes Geist widersprach sondern mit diesem übereinstimmte. Deswegen ist auch das wahr, was Bibelschreiber sagten, wenn sie vom eigenen Geist angetrieben wurden. Der eigene Geist war dann in übereinstimmung mit dem Geist Jehovas!


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RE: Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#26 von Jurek , 26.09.2019 12:58

Hallo Michael,

Zitat
Es gibt kein Diktat oder eine Überwachung.


Und woher weißt du das von PAUSCHAL und so?
Die Bibel enthält zahlreiche Aussagen wie z. B. Jer 23:33 u.v.m., wo GOTT direkt sagt, was der Betreffender auch genau so weiter sagen soll, bzw. damit auch aufschreiben soll. Sowas könnte man in übertragenen Sinn als „Diktat“ ansehen (zumindest ich verstehe das so, contra deiner Ansicht, falls ich diese richtig verstanden habe?).
Und „Überwachung“ in übertragenen Sinn würde ich Mak 12:36; Luk 2:26 u. ä., vor allem aber 2.Pet 1:21 bezeichnen, wo dahinter der HG war. Darum geht es MIR, zumindest dabei, wenn ich mich darauf beziehe.
Mit wortwörtlichem Diktat (wer schreib hier davon!?) hat das nichts zu tun!

Zitat
Solches Wording lässt auf Theologieinfiltrierung schließen. Es wäre das Verbot eigener Gedanken bzw. Gedankenkontrolle und damit dem HG fremd. Die Menschen schrieben aus freiwilligem Antrieb.


Das hatte ich schon davor erklärt, falls du mein vorletztes Kommentar gelesen hast.
Aber mit dem hier wollte ich das auch ergänzen.

Zitat
Der HG motivierte sie, ihr literarischer Schreibstil bleibt dabei individuell, z.B. intellektuell wie Paulus, schlicht wie Markus, sachlich wie Lukas oder emotional wie Jakobus.


Das ändert doch NICHTS daran (was denn?), dass der HG das überwacht hat.
Daher zum Thema – das ist eben Inspiration = von GOTT eingegeben, und nicht bloß alles von sich aus irgendwas da geschrieben.

Zitat
Es stehen die Worte und Taten des Herrn Jesus als Gesandter Gottes ohnehin für sich. Somit geht es in erster Linie um die Weiterleitung dieser originären Botschaft Gottes, des Evangeliums!.


Aber diese Weiterleitung musste ENTSPRECHEND dem Willen GOTTES weitergeleitet werden. Und das ist m. E. eben die Inspiration.
Der HG überwachte eben das alles.

Zitat
Wenn Lukas nicht so berichtet, wie er es gehört hat, dann treibt ihn gar nicht der Heilige Geist an. Derart agierte die Kirche jahrhundertelang, indem sie Texte manipulierte, was es heute auch erschwert alle originären Urtexte zu haben.


???
Abgesehen davon, dass man heute immer noch keine Urtexte zur Verfügung hat, was meinst du da genau, was HEUTE für uns Relevanz hätte, damit sogar ich als Hinterweltler das verstehen kann?

Zitat
Glücklicherweise halfen uns z.B. Funde Tischendorfs im 19. Jh., was später zur Revidierung der Bibel auch führte. Hier kann man sagen: Der Herr wacht über sein Wort. Aber eben anders als wir das denken.


Wie denke ich (oder „wir“) denn, wie es falsch wäre?

Zitat
Eine direkte Einflüsterung von oben gibt es dabei aber nicht, das ist theologischer Mumpitz.


Also weißt du es mehr, als in der Bibel selbst steht? (u.a.: 4.Mo 12:7,8 u. ä.).

Zitat
Auch dieser Bericht hätte das Zeugnis authentisch. Es wäre halt das römische Evangelium nach Pilatus. Auch er war inspiriert, nur eben nicht vom HG sondern vom Geist der "Pax Romana". Was will ich damit sagen: Der Heilige Geist gewährte selbst Pilatus seine Freiheit tun und lassen zu können, wie er wollte.


W i r k l i c h ?
Meinst du das im Ernst, dass Pilatus, welcher JESUS nicht töten wollte (!), gar sich für Ihn einsetzte, tun und lassen konnte was und wie er wollte? Das halte ich für ein gr. Gerücht!

Kennst du parallel auch „Acta Pilati“, als hypothetischen Beispiel dazu?

Zitat
Wir finden solche Fehleinschätzungen auch in der Schrift.


Wo konkret? - damit ich dich richtig verstehe.

Zitat
Das muss auch so sein und ist nicht Aufgabe der Theologie.


Ist „Theologie“ hier nur auf Dogmatik beschränkt?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#27 von Gerd , 26.09.2019 13:30

Immer wieder, Vorwürfe die danach vom Vorwerfer selbstwissend als wahr veröffentlicht werden:

Zitat von Schrat im Beitrag #25
Gerd,
in Deiner Argumentation gehst Du wieder von falschen Voraussetzunen aus! Das beobachte ich öfter bei Dir.

WELCHE "falschen Voraussetzungen" sind denn das?
Und nun kommt wieder persönliche Annahme, die doch nicht nötig ist wenn z.B. ein Lukas schreibt er sei den "Dingen genau nachgegangen", musst er denn von Unwahrheiten abgehalten werden? Wenn ja, wo steht das? Aber bitte als Fakt keine Erfindung a la Fukushima-Erdbeben sei durch die USA "inspiriert" gewesen!
Zitat von Schrat im Beitrag #25
Der heilige Geist trieb diese treuen Menschen an und überwaltete, daß das, was sie sagten - auch aus eigener Erfahrung und Antrieb - nicht Gottes Geist widersprach sondern mit diesem übereinstimmte. Deswegen ist auch das wahr, was Bibelschreiber sagten, wenn sie vom eigenen Geist angetrieben wurden. Der eigene Geist war dann in übereinstimmung mit dem Geist Jehovas!

Bibelbeispiele erbeten!


 
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zuletzt bearbeitet 26.09.2019 | Top

RE: Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#28 von Michael , 26.09.2019 14:27

Zitat von Jurek im Beitrag #26
Das ändert doch NICHTS daran (was denn?), dass der HG das überwacht hat. Daher zum Thema – das ist eben Inspiration = von GOTT eingegeben, und nicht bloß alles von sich aus irgendwas da geschrieben.


Dann verstehen wir Inspiration unterschiedlich. Um von Gott inspiriert zu werden muss er zuerst geredet haben. Dieses Ursprungswort ist relevant. Nach dieser Inspiration erfolgt die Weitergabe. Dann liegt der weitere Prozess in den Händen des Menschen samt aller Übermittlungsfehler.

Das Gute an unserem Gott ist: Er wirkt souverän durch die Geschichte hindurch. Auch Fälscher oder Ersteller von Legenden konnten dem nichts anhaben, denn wir haben am Ende der Kette noch etwas, uns selbst. Auch uns hat Gott den HG gegeben samt gewissen Prüfungskriterien, die er ins Wort quasi mitverpackt hat.

Der CRC Ceck durch den HG sozusagen, und so skurril es klingen mag, war es sogar angewandte Kopiertechnik der Kopisten des AT. Dazu gibt uns Gott noch weitere Versprechungnen:

Jer 1,12: Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde über meinem Wort wachen, es auszuführen.

Mk 13,31: Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.

Neben seinen vielen Wirkungen, die der Heilige Geist bewirkt, konzentrieren wir uns spezifisch auf die Erhaltung seines Wortes. Z.B. lässt er Tischendorf 1844 im Katharinenkloster den Codex Sinaiticus finden, oder 1948 in Qumran eine komplette Jasajar. Damit können schlecht überlieferte Texte oder Zusammenstellungen korrigiert und überarbeitet werden womit die ÜS verbessert werden können.

Die Fehler in der Übermittlungskette merzt man nicht leicht aus. Aber mit solchen Funden hilft uns Gott. Die Annahme der Einflüsterung der NT-Schreiber halte ich für theologischen Mumpitz und trägt m.E. eigentlich esoterische Züge.


 
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zuletzt bearbeitet 26.09.2019 | Top

RE: Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#29 von Erwin , 26.09.2019 14:52

Wenn die Gedanken von Gott eingegeben wurden, sind es dann auch die Worte?

Oder nur bestimmte Worte bzw. Begrifflichkeiten, die treffend das wiedergeben, was Gott den Menschen offenbaren wollte?

Überwachung bedeutet keinesfalls Diktat. Das die Schrift inspiriert ist, sieht man an ihrer Wirkung, die sich immer noch bei denjenigen entfaltet die Gott suchen und in seinem Wort lesen. Inspiration ist damit unabhängig von den Autoren, welches dann nicht nur die Niederschrift, sondern die Aufnahme der Worte bedeutet.


 
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zuletzt bearbeitet 26.09.2019 | Top

RE: Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert - Ausnahmen kann man erkennen

#30 von Michael , 26.09.2019 16:32

Zitat von Erwin im Beitrag #29
Wenn die Gedanken von Gott eingegeben wurden, sind es dann auch die Worte?


Wo genau steht, dass Gott "Gedanken" eingibt. Gott redet, das ist etwas völlig anderes. Das ist kein Unterscheid zwschen dir und mir. Du kannst meine Gedanken nicht kennen, es sei denn ich spreche sie für dich hörbar aus.

Ein weiterer Irrtum in der Inspiratiopnsfrage ist m.E. daher der, dass man meint, Gott rede in meine Gedanken hinein. Was er aber tut, und das macht der Heilige Geist, das ist, dass er sein Wort in Erinnerung ruft, wie Johannes 14,26 es ausdrückt. Und egal welchen Mann Gottes wir nun mehmen, sei es Gott Mose oder sei es Jesus, es muss das Wort:

1) von Gott direkt oder zum Propheten gesprochen worden sein
2) von einem Jünger gehört worden sein

Dann kann er sich später auch daran erinnern. Natrülich ist diese in Erinnerung rufen eine Inspiration, aber eben ein bereits exisiterendes Wort, um das geht es. Die Apstel erfinden keine neuen Wort as "Gottes Wort". Und für uns gilt noch zusätzlich, das Wort muss:

3) von einem Jünger niedergeschrieben worden sein
4) von mir gelesen worden sein

Wir sind wieder bei der Informationskette. Der Ursprung ist direkt Gott, ein von ihm beauftragter Prophet oder zuletzt Jesus. Am Ende uss unser Geist auch eine Wertung machen Ohne die geht es agar nicht, denn Gott redet ja so mit uns dadruch.

 
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