Omerzählung

#1 von Theodoric , 03.04.2019 21:08

Wie zählen wir von ChagHaMatzot zu ChagHaShavuot?

Zitat

Danach sollt ihr euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt ihr zählen, und dann dem HERRN ein neues Speisopfer darbringen. 3.Mo.23,15-16



Ausgangspunkt unserer Zählung ist der Tag nach dem Sabbat.
Endpunkt unserer Zählung ist der Tag, der auf den siebten Sabbat folgt.

Ausgangs- und Endpunkt sind keine Bestandteile der Omerzählung (exklusive Zählweise), denn es heißt

Zitat
ihr sollt...sieben volle Wochen abzählen...nämlich 50 Tage sollt ihr zählen...



Es sollen also sieben volle Wochen (Sabbate) gezählt werden und das soll gleichzeitig 50 Tage entsprechen, was ein Ding der Unmöglichkeit unter Zuhilfenahme des gregorianischen Kalenders ist, denn sieben volle Sabbate entsprechen 7 Siebenern = 49 Tage und das kann nicht identisch sein mit 50 Tagen.

Wie aber kann dann diese Anforderung erfüllt werden?

Sie kann nur erreicht werden, wenn man den biblischen Kalender zugrundelegt.



Der 15. Tag ist der erste Tag der Ungesäuerten Brote und gleichzeitig der 7. Tag der Woche (Sabbat).

Der 16. Tag ist der Tag nach dem Sabbat, der Ausgangspunkt der Zählung, gleichzeitig der Tag der Darbringung der Erstlingsgarbe und daher ein verlängerter Sabbat.

16. Tag = Tag 0 Ausgangspunkt der Omerzählung
17. Tag = Tag 1
18. Tag = Tag 2
19. Tag = Tag 3
20. Tag = Tag 4
21. Tag = Tag 5
22. Tag = Tag 6 (1. Sabbat).
23. Tag = Tag 7
24. Tag = Tag 8
25. Tag = Tag 9
26. Tag = Tag 10
27. Tag = Tag 11
28. Tag = Tag 12
29. Tag = Tag 13 (2. Sabbat)

1. Tag = Tag 14 Neumondtag
2. Tag = Tag 15
3. Tag = Tag 16
4. Tag = Tag 17
5. Tag = Tag 18
6. Tag = Tag 19
7. Tag = Tag 20
8. Tag = Tag 21 (3. Sabbat)
9. Tag = Tag 22
10. Tag = Tag 23
11. Tag = Tag 24
12. Tag = Tag 25
13. Tag = Tag 26
14. Tag = Tag 27
15. Tag = Tag 28 (4. Sabbat)
16. Tag = Tag 29
17. Tag = Tag 30
18. Tag = Tag 31
19. Tag = Tag 32
20. Tag = Tag 33
21. Tag = Tag 34
22. Tag = Tag 35 (5. Sabbat)
23. Tag = Tag 36
24. Tag = Tag 37
25. Tag = Tag 38
26. Tag = Tag 39
27. Tag = Tag 40
28. Tag = Tag 41
29. Tag = Tag 42 (6. Sabbat)
Da das Ende der Woche erreicht ist und der 2. Monat aber 30 Tage hat, daher wird der 30. Tag als verlängerter Sabbattag nicht als separater Tag mitgezählt. Es ist kein einzelner Werktag oder Translationstag zwischen zwei Wochen wie manche irrtümlich schlußfolgern.
30. Tag = Tag 42 (6. verlängerter Sabbat)
1. Tag = Tag 43 (Neumondtag)
2. Tag = Tag 44
3. Tag = Tag 45
4. Tag = Tag 46
5. Tag = Tag 47
6. Tag = Tag 48
7. Tag = Tag 49
8. Tag = Tag 50 (7. Sabbat).
9. Tag = Tag 51 Endpunkt der Omerzählung

7 Sabbate entsprechen 50 Tage im biblischen Kalender, wie n. 3.Mo.23,15-16 gefordert, was einzigartig in Gottes Kalender ist.

Vom...bis sind jeweils Tage außerhalb der Omerzählung. Das Wort bis zeigt immer den Zeitpunkt der Veränderung an, d.h. der Tag nach dem siebenten Sabbat ist der Endpunkt der Zählung, der selbst NICHT mitgezählt wird.

Das Jubiläenbuch spricht davon, daß ChagHaShavuot ursprünglich in der Mitte des 3. Monats gewesen sei. Dies ist nicht auszuschließen. Jedenfalls
würde die Zählung dann nicht ab dem 16. Tag als dem Ausgangspunkt bzw. Nullpunkt beginnen, sondern ab dem 23. Tag. Mit dem 23. Tag als dem Ausgangspunkt/Nullpunkt gelangt man zum 15. Tag des 3. Monats, der ebenfalls immer der siebte Tag der Woche ist.

Wäre dem so, wie das Jubiläenbuch schreibt, dann fallen alle 3 Pilgerfeste im Jahr (ChagHaMatzot, ChagHaShavuot und ChagHaAssif) alle auf den 15. Tag eines Monats und damit auf einen Siebenten-Tag-Sabbat).

Shavuot fällt also entweder auf den 8. oder 15. Tag des 3. Monats, je nachdem, ob man dem Jubiläenbuch Rechnung trägt oder nicht.

Wie herrlich sind doch die Gedanken und Wege des Ewigen, Gelobt sei Er!

 
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3 Tage und 3 Nächte

#2 von Theodoric , 04.04.2019 08:37

Prüfen wir den Sachverhalt mit der Aussage Jesu

Zitat
Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. Mt.12,40



Von Jonas heißt es

Zitat
Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. Jon.2,1



Jesus war für 3 Tage und 3 Nächte tot. Im jüdischen Leben wird ein Teil eines Kalendertages manchmal als ein Tag betrachtet. Das deckt sich Passagen aus dem Tanach sowie den Aussagen in den Evangelien

Zitat
so wird er nach drei Tagen auferstehen. Mk.9,31
Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. Joh.2,19



Sein Fleisch sah die Verwesung nicht

Darum spricht er auch an einer anderen Stelle: Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sieht. Apg.13,35

was auf das in Schemot erwähnte Opfer zur Erfüllung eines Gelübdes oder als Friedensopfer zurückgeht

Zitat
Das Fleisch des Dank-Friedensopfers soll aber am Tag seiner Darbringung gegessen werden; man darf nichts davon übrig lassen bis zum Morgen. Beruht aber das Opfer, das er darbringt, auf einem Gelübde, oder ist es freiwillig, so soll es am Tag seiner Darbringung gegessen werden, und was davon übrig bleibt, darf am folgenden Tag gegessen werden. Was aber vom Opferfleisch bis zum dritten Tag übrig bleibt, das soll man mit Feuer verbrennen. Wenn aber dennoch am dritten Tag von dem Fleisch seines Friedensopfers gegessen wird, so wird es nicht als wohlgefällig angenommen werden; es wird dem, der es dargebracht hat, nicht angerechnet, sondern gilt als Gräuel, und die Seele, die davon isst, wird ihre Schuld tragen. 3.Mo.7,15-18
...
Und wenn ihr dem HERRN ein Friedensopfer schlachten wollt, sollt ihr es so opfern, dass es euch wohlgefällig macht. Es soll aber an dem Tag gegessen werden, an dem ihr es opfert, und am folgenden Tag; was aber bis zum dritten Tag übrig bleibt, das soll mit Feuer verbrannt werden. Wenn aber dennoch am dritten Tag davon gegessen wird, so ist es ein Gräuel und wird nicht als wohlgefällig angenommen werden; 3.Mo.19,5-7



Die Anweisungen zu diesem Opfer weisen prophetisch darauf hin, daß die Auferstehung am dritten Tag sein würde

14. Abib Tag 1 Kreuzigung und Tod (Teil eines ganzen Tages)
14. Abib Nacht 1 (volle Nacht)
15. Abib Tag 2 (voller Tag)
15. Abib Nacht 2 (volle Nacht)
16. Abib Tag 3 (voller Tag)
16. Abib Nacht 3 Auferstehung (Teil einer ganzen Nacht).

 
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Die Grabwache

#3 von Theodoric , 04.04.2019 09:28

Schauen wir uns die Stelle mit der Grabwache an

Zitat

Zitat
Am anderen Tag nun, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die obersten Priester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir erinnern uns, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferstehen. So befiehl nun, dass das Grab sicher bewacht wird bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger in der Nacht kommen, ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist aus den Toten auferstanden!, und der letzte Betrug schlimmer wird als der erste. Pilatus aber sprach zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben! Geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt! Da gingen sie hin, versiegelten den Stein und bewachten das Grab mit der Wache. Mt.27,62-66




Der Tag. der auf den Rüsstag (14. Abib) folgt, ist der 15. Tag.

Die Priester und Pharisäer verlangten von Pilatus am 15. Tag eine Wache

Zitat
bis zum dritten Tag.



Der dritte Tag ist der 17. Abib. Wir wissen bereits, daß das Wort bis immer eine Veränderung anzeigt. Daher wurde die Wache am 15. aufgestellt, das Grab zu bewachen und endete mit Beginn des 17. Abib

14. Abib Tag 1
14. Abib Nacht 1
15. Abib Tag 2 Beginn der Grabwache
15. Abib Nacht 2 Grabwache
16. Abib Tag 3 Grabwache
16. Abib Nacht 3 Ende der Grabwache mit Sonnenaufgang, Beginn des 17. Abib


 
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RE: Die Grabwache

#4 von Ga-chen ( gelöscht ) , 04.04.2019 11:39

Danke, Theodoric, das beantwortet eine der für viele wichtigen Fragen! Ich hatte schon mal gehört, dass 3 Tage und 3 Nächte ein feststehender Ausdruck ist (wie es das ja in jeder Sprache gibt) und nicht komplett buchstäblich verstanden werden muss (wg der einen, für u,s fehlenden) Nacht.

Obwohl es auch andere Begründungen gibt....bzgl Sabbat und mehreren Sabbaten zu Pessach....


-----------------------------
Liebe Grüße von Ga-chen

Ga-chen

RE: Die Grabwache

#5 von Gerd , 04.04.2019 12:17

Hallo Theo,

aus dem neuen Heft von "Gnade & Herrlichkeit":
Leider hat mein scan zuviele Pixel, wird im Forum auch nicht mit Einzelseiten akzeptiert, daher bitte selber öffnen

https://up.picr.de/35432719fd.jpg

https://up.picr.de/35432720zr.jpg

https://up.picr.de/35432722pb.jpg

Stimmt das mit deinen Aufzeichnungen überein?

 
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Die Spezereien

#6 von Theodoric , 04.04.2019 14:15

Zitat
von Gerd , Heute 12:17


Einige glauben, daß Jesus nicht weniger als 72 Stunden und nicht mehr als 72 Stunden im Grab war, was aber nach jüdischem Verständnis, nicht zwingend erforderlich ist. Im traditionellen jüdischen Denken entspricht ein Teil des Tages dem Ganzen. Dagegen ist die Bezeichnung 3 Tage und 3 Nächte zu spezifisch, als das sie hier als feststehender Ausdruck gebraucht werden kann, so daß 3 Teile Tag und 3 Teile Nacht angenommen werden können.

Auch beginnt die Zählung von 3 Tagen und 3 Nächten bei Annahme von 72 Stunden mit der Nacht. Es heißt aber nicht 3 Nächte und 3 Tage.

Darüber hinaus fällt im biblischen Kalender der Festtag der Ungesäuerten Brote (15. Tag des Monats) immer auf den Sabbat (7. Tag d. Woche), vgl.2.Mo.13,6 .8-9; 3.Mo.13,6; 4.Mo.28,17.

Was auch auffällt, ist der angebliche Werktag zwischen dem Festtag und dem wöchentlichen Sabbat, der in der Schrift nirgends zuordbar ist, d.h. alle Evangelien hüllen sich in vollkommenes Schweigen darüber, was an diesem Tag passiert sein soll.

Das Geschehen in der Kreuzigungswoche läßt sich mit der heutigen, modernen siebentägigen Woche nicht synchronisieren.


 
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RE: Die Spezereien

#7 von Gerd , 04.04.2019 14:51

Wenn das zutrifft:

Zitat von Theodoric im Beitrag #6
Darüber hinaus fällt im biblischen Kalender der Festtag der Ungesäuerten Brote (15. Tag des Monats) immer auf den Sabbat (7. Tag d. Woche), vgl.2.Mo.13,6 .8-9; 3.Mo.13,6; 4.Mo.28,17.

dann wäre die Annahme vom "Karfreitag" ja richtig, was in dem gescannten Artikel, wegen der 3 Tage + 3 Nächte, bestritten wird.

Aber warum heißt es in Joh. 19:
31 Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war (denn der Tag jenes Sabbaths war groß), daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten.

Das klingt doch eher nach einem aussergewöhnlichen Sabbath?

 
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RE: Die Spezereien

#8 von Theodoric , 04.04.2019 15:16

Zitat
#7 von Gerd , vor 13 Minuten
Das klingt doch eher nach einem aussergewöhnlichen Sabbath?



Der 15. Abib ist ein außergewöhnlicher Sabbat, weil es der Gedenktag der Israeliten und ihrer Nachkommen an den Auszug aus Ägypten ist

Zitat
Haltet das Gebot der ungesäuerten Brote. Denn eben an diesem Tage (15. Abib) habe ich eure Scharen aus Ägyptenland geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung. 2.Mo.12,14

Und du sollst [das] deinem Sohn an jenem Tag (15. Abib) erklären und sagen: Es ist um deswillen, was der HERR an mir getan hat, als ich aus Ägypten zog (15. Abib). Und es soll dir wie ein Zeichen sein in deiner Hand und ein Erinnerungszeichen vor deinen Augen (vgl. 2.Mo.31,13), damit das Gesetz des HERRN in deinem Mund sei, weil der HERR dich mit mächtiger Hand aus Ägypten herausgeführt hat (15. Abib). 2.Mo.13,8-9



Die Woche begann mit dem "Samstag" im Gegensatz zur jüdischen Zählung. Mit "Karfreitag" endete die römische Planetenwoche, dem Rüsttag der Juden. Der erste Wochentag, Saturn, fiel auf den Sabbattag, der zweite Wochentag, "Sonntag", auf den Tag der Erstlingsgarbe. In der Nacht von "Sonntag" auf "Montag" war die Auferstehung.

Samstag: Saturn (Sabbat)
Sonntag: Sonne (als Planet betrachtet)
Montag: Mond (als Planet betrachtet)
Dienstag: Mars (Tyr, Thor)
Mittwoch: Merkur (Wotan)
Donnerstag: Jupiter (Donar)
Freitag: Venus (Freya)


 
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RE: Die Spezereien

#9 von Gerd , 04.04.2019 17:41

Wie klappt das aber mit 3 Tage/Nächte und Ende am Sonntag?

Zitat von Gerd im Beitrag #7
Wenn das zutrifft:
Zitat von Theodoric im Beitrag #6
Darüber hinaus fällt im biblischen Kalender der Festtag der Ungesäuerten Brote (15. Tag des Monats) immer auf den Sabbat (7. Tag d. Woche), vgl.2.Mo.13,6 .8-9; 3.Mo.13,6; 4.Mo.28,17.

dann wäre die Annahme vom "Karfreitag" ja richtig, was in dem gescannten Artikel, wegen der 3 Tage + 3 Nächte, bestritten wird.

Es ist doch nicht wahrscheinlich, dass der "15. Tag des Monats" immer auf einen Samstag fällt?
Zitat von Gerd im Beitrag #7
Aber warum heißt es in Joh. 19:31 Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war (denn der Tag jenes Sabbaths war groß), daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten.Das klingt doch eher nach einem aussergewöhnlichen Sabbath?

 
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RE: Die Spezereien

#10 von Theodoric , 04.04.2019 19:41

Zitat
von Gerd , Heute 17:41
Wie klappt das aber mit 3 Tage/Nächte und Ende am Sonntag?



Um das Zeichen des Jonas zu erfüllen.

Ausgangspunkt ist der Tod am 14. Abib zur 9. Stunde (nachmittags 3 Uhr), Auferstehung die Nacht vom 16. auf den 17. Abib.

Zitat
#9 von Gerd , Heute 17:41
Es ist doch nicht wahrscheinlich, dass der "15. Tag des Monats" immer auf einen Samstag fällt?



Damit ein bestimmter Tag des Monats immer der 7. Tag der Woche ist, muß die Woche im Neumond verankert sein wie es bei den Hebräern, den Babyloniern und Sumerern der Fall war.


 
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RE: Die Spezereien

#11 von Gerd , 04.04.2019 20:11

Keine Oppositionsantwort! Nur Frage:

War der 1. Nisan I M M E R 14 Tage vor dem Vollmond und fiel immer auf den gleichen Tag?

Bibellexikon, Stichwort: Passah:

Zitat
...Die jüdischen Gelehrten sagen, dass die Feier des Passahs zur Zeit des Herrn Jesus in etwa so ablief:

Als alle saßen, sprach der Gastgeber ein Dankgebet, und alle tranken aus dem ersten Kelch, Wein mit Wasser gemischt.
Alle wuschen sich die Hände.
Der Tisch wurde mit dem Passahlamm, ungesäuertem Brot, bitteren Kräutern und einer Schüssel mit dickflüssiger Soße gedeckt (diese Soße sollte den Mörtel bei der Ziegelarbeit in Ägypten symbolisieren). Jeder tunkte eine Portion der bitteren Kräuter in diese Soße und aß sie.

Alle Schüsseln wurden abgeräumt, und den Kindern oder Proselyten, die eventuell zugegen waren, wurde die Bedeutung des Passahs erklärt.
Danach wurden die Schüsseln wieder zurückgebracht, und der Gastgeber sagte: „Dies ist das Passah, das wir essen, weil der Herr an den Häusern unserer Väter in Ägypten vorüberging." Dann hielt er die bitteren Kräuter hoch und sagte: „Dies sind die bitteren Kräuter, die wir in Erinnerung daran essen, dass die Ägypter das Leben unserer Väter bitter machten." Dann sprach er über das ungesäuerte Brot, zitierte Psalm 113 und 114, und schloss mit Gebet. Alle tranken das zweite Glas Wein.

Der Gastgeber brach eines der ungesäuerten Brote und sprach ein Dankgebet.
Alle aßen von dem Passahlamm.
Als Abschluss des Mahls nahmen alle ein Stück Brot und einige bittere Kräuter, tunkten sie in die Soße und aßen sie.
Dann tranken sie das dritte Glas Wein, genannt der „Kelch der Segnung".
Der Gastgeber zitierte Psalm 115; 116; 117 und 118, und ein viertes Glas Wein beendete das Ganze.

Im Zusammenhang mit dem Passah steht das Fest der ungesäuerten Brote. Es wurde sieben Tage lang gefeiert, und während dieser Tage musste alles Gesäuertes entfernt werden. Am ersten und am siebten Tag waren heilige Versammlungen, und keine Arbeit durfte getan werden. Dieses Fest war engstens verbunden mit dem Passah: „Unser Passah, Christus, ist geschlachtet worden. Darum lasst uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit" (1. Kor 5,7–8). Das ungesäuerte Brot zeigt, wie der Gläubige mit dem Opfer Christi Gemeinschaft haben kann: Wenn er sich von den Einflüssen des Fleisches und den alten Verbindungen fernhält. Das macht es ihm möglich, das für ihn geschehene Opfer wertzuschätzen und sein Leben danach auszurichten.

Aus 5. Mose 16,2 wird offensichtlich, dass der Ausdruck „Passah" auch beim Fest der ungesäuerten Brote angewandt wurde: „Und du sollst dem HERRN, deinem Gott, das Passah schlachten, Klein- und Rindvieh." Das Opfer muss sich hier auf das siebentägige Fest beziehen; und es mag erklären, warum die Juden sich weigerten, in das Prätorium hineinzugehen: „Um sich nicht zu verunreinigen, sondern das Passah essen zu können" (Joh 18,28), obwohl sie das Passahlamm am Abend zuvor gegessen hatten.

 
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RE: Die Spezereien

#12 von Ga-chen ( gelöscht ) , 04.04.2019 20:26

Versteh' ich nicht, Gerd....


-----------------------------
Liebe Grüße von Ga-chen

Ga-chen

RE: Die Spezereien

#13 von Ga-chen ( gelöscht ) , 04.04.2019 20:32

Theodoric, Jesus starb doch am Freitag, während er am Vorabend mit seinen Jüngern das Abendmahl aß, für uns Donnerstag Abend, für die Juden schon Freitag, weil der Tag mit dem Abend beginnt. Er starb am Rüsttag, ehe der Sabbat, der Samstag an unserem Freitag nach Sonnenuntergang begann.
Der erste Tag der Woche ist für die Juden doch der Tag nach dem Sabbat, der Samstag Abend nach Einbruch der Dunkelheit begann, unser Sonntag....


-----------------------------
Liebe Grüße von Ga-chen

Ga-chen

RE: Die Spezereien

#14 von Theodoric , 05.04.2019 12:48

Zitat
#11 von Gerd , Gestern 20:11
War der 1. Nisan I M M E R 14 Tage vor dem Vollmond und fiel immer auf den gleichen Tag?



Der Vollmond im biblischen Kalender fällt auf das Ende der zweiten Woche vom Beginn eines Monats aus gesehen, d.h. entweder auf den 14. oder 15. Tag.

Philon von Alexandria schreibt

Zitat
For it is said in the scripture: "On the tenth day of this month let each of them take a sheep according to his house; {23}{#ex 12:3.} in order that from the tenth, there may be consecrated to the tenth, that is to God, the sacrifices which have been preserved in the soul, which is illuminated in two portions out of the three, until it is entirely changed in every part, and becomes a heavenly brilliancy like a full moon, at the height of its increase at the end of the second week, and so is able not only to guard, but even to sacrifice uninjured and faultless improvements, that is to say, propitiations.

Denn in der Schrift heißt es: "Am zehnten Tag dieses Monats soll jeder von ihnen ein Schaf nach seinem Haus nehmen lassen, {23} {# ex 12: 3.}. Damit ab dem Zehnten geweiht wird." bis zum zehnten, das heißt für Gott, die Opfer, die in der Seele erhalten geblieben sind, die in zwei von drei Teilen beleuchtet wird, bis sie in jedem Teil völlig verändert ist und zu einem himmlischen Glanz wie ein Vollmond wird der Höhepunkt seiner Steigerung am Ende der zweiten Woche, und kann somit nicht nur unversehrte und fehlerlose Verbesserungen, das heißt, Anfeindungen, hüten, sondern sogar opfern.

 
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Die Reise des Apostel Paulus

#15 von Theodoric , 05.04.2019 13:15

Überprüfen wir die Omerzählung anhand des Berichts in der Apostelgeschichte

Zitat
Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten. Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus...bis der Tag anbrach, und zog dann fort. Apg.20,6-7 .11



Die Ungesäuerten Brote sind vom 15.-21.Abib

Zitat
Und am fünfzehnten Tag desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote für den HERRN. Da sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. 3.Mo.23,6



5 Tage später erreichte Paulus Troas

22+23+24+25+26

Sein Ankunftstag ist der 26.Abib

Dort hielt er sich 7 Tage auf.

Je nachdem ob der Monat 29 oder 30 Tage hat, ergibt sich folgende Zählweise

26+27+28+29+1+2+3
26+27+28+29+30+1+2

Paulus Abfahrtstag ist entweder der 3. Tag im 2. Monat oder der 2. Tag im 2. Monat.

Der 1. Tag im lunaren Monat ist der Neumondtag. Er ist kein Tag der siebentägigen Woche

26+27+28+29+1+2+3
26+27+28+29+30+1+2

Jetzt wird es interessant, es heißt

Zitat
Am ersten Tag der Woche aber,



Der Begriff analog im Griechischen heißt μιᾷ τῶν σαββάτων (mia twn sabbatwn)

was soviel heißt wie am eins der Sabbate.

Wir wissen bereits, daß, wenn ein Monat 30 Tage hat, in der Omerzählung dieser 30. Tag als verlängerter Sabbat des 29. Tages gilt.

In der Regel hat der Monat Abib 30 Tage.

Insofern kommt die zweite Zählweise in Betracht

26+27+28+29+30+1+2

Der 29. Tag ist der vierte Sabbat im lunaren Monat.
Der 30. Tag ist der verlängerte Sabbat.
Es folgt Neumondtag, der 1.
Die Woche beginnt mit dem 2. Tag des Monats.

Dies zeigt, daß Paulus in der Tat am 1. Tag der Woche (das ist bereits der 2. Tag des Monats) bei Tagesanbruch aus Troas abreiste. Der Begriff am eins der Sabbate bezieht sich hier auf den Neumondtag, an dem er die Rede bis Mitternacht ausdehnte.

Es ist nachvollziehbar, daß Paulus nach dem 29. Sabbat, dem verlängerten Sabbat am 30. und dem anschließenden Neumondtag so früh wie möglich abreisen wollte, um rechtzeitig in Jerusalem zu sein

Zitat
sondern nahm Abschied von ihnen, indem er sprach: Ich muss unter allen Umständen das bevorstehende Fest in Jerusalem feiern; Apg.18,21
...
Paulus hatte nämlich beschlossen, an Ephesus vorbeizusegeln, damit er in [der Provinz] Asia nicht zu viel Zeit zubringen müsste; denn er beeilte sich, um möglichst am Tag der Pfingsten in Jerusalem zu sein. Apg.20,16



Die mit erster Tag der Woche übersetzte Phrase bezieht sich immer auf zwei vorangegangene Sabbattage. Im Regelfall ist das der Neumondtag, sofern der Monat 30 Tage hat. Im besonderen Fall auch auf den 17. Abib, da die beiden vorangegangenen Tage beides Festtage sind und der 15. Abib zudem noch ein wöchentlicher Sabbattag ist.

Die Phrase mia twn sabbatwn bezieht sich auf ein verlängertes Sabbatintervall im lunaren Kalender, niemals aber auf den ersten Tag der Woche, wie wir noch sehen werden.


 
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