RE: 13:23

#511 von Jurek , 28.10.2019 03:23

Hallo Erwin,

ich bin immer dankbar, wenn aufmerksame Leser ihre eigene Meinung zu der Betrachtung geben. Das verhilft das Horizont zu erweitern und damit über die biblischen Aussagen auch aus anderer Perspektive als die eigene, genauer nachzudenken. Daher danke darfür!

Zitat
Du schriebst: 'sich einschmusend wie ein kleines Kind', das ist völlige Fantasie deinerseits. Daher die 'Schmuserei', die ich anführte.


O. k., dann hätte ich da ein anderes Wort wählen sollen, welches anderes mir nicht eingefallen ist.
Aus Sicht des heutigen Betrachters (weil es für heute interpretiert) würde eine liebevolle Nähe vielleicht als „Anschmusen“ aussehen. Das hätte aber mit Liebkosen nichts zu tun = auch wenn man auch das unterschiedlich deuten könnte (Ps 94:19 NWÜ oder Jes 66:12 SLT u. ä.)
Also auch unter der Wiedergabe „Liebkosen“ muss nicht nur eines im heutigen Sinn zu verstehen sein.
Was man heute auch unter „Anschmusen“ alles verstehen mag, entzieht sich dann wohl meiner genauen Kenntnis, weil ich das auch erweitert betrachtet habe als nur das, was man allgemein heute darunter versteht.
Wie erwähnt, damals Zärtlichkeiten und Küsse waren oft anders zu deuten als heute…

Aber um was es MIR darin gegangen ist, war kein Schmusen, was man heute als solches definiert, sondern im Grunde so was wie „kindliche Zuneigung“.
So ähnlich wie „im Abrahams Schoß“ (Luk 16:22), oder JESUS, welcher „am Busen beim VATER ist“ (Joh 1:18)
Das hat mit sehr inniger Beziehung und Nähe zu tun. Das wollte ich damit ausdrücken, und nicht das, was man allgemein dann unter „Schmuserei“ heute versteht.

Zitat
Es gibt einige Kommentare von Bibellehrern dazu und wenn ich Zeit habe, werde ich die mal anführen.


Das wäre interessant.
Ich habe nur mein rein persönliches Verständnis darüber geschrieben, welches natürlich diskutiert werden darf und sollte.
Ich mache das alles doch nicht alleine (von anderen verlassen) nur für mich selber.

Zitat
Zuallerst wäre die Frage zu klären welche Geometrie die Sitz-Liege-Anordnung hatte. Daraus ließe sich hinsichtlich der Position der Apostel einiges ableiten.


Deswegen wäre auch die Frage die ich schon stellte von Bedeutung: Wieso Johannes und nicht Matthäus oder wer auf der anderen Seite JESU zu Tische lag?
Und was bedeutet (was ich schon beim Kommentar anschnitt), dass JESUS den Johannes „lieb hatte“? Besonders lieb hatte?

Zitat
Es ist auch nicht so, dass 'an der Brust liegen' (der griechische Ausdruck kann übrigens auch mit Schoss übersetzt werden) unbedingt wörtlich zu nehmen ist, sondern nur eine feststehende Redewendung bedeutet, die sich auf die Liege-Sitz-Position bezieht.


Kann man das heute überhaupt noch „Geographisch“ genau definieren, welche ganz genaue Liege-Sitz-Position Johannes zum JESUS annahm und wie das ausgesehen hat oder haben mag, aus welcher Perspektive, Kultur und Zeit?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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14:6

#512 von Jurek , 09.11.2019 07:15

Nach dem Kommentar von Michael, ist mir noch etwas zu dem einen Vers eingefallen:
Wenn JESUS da sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich." (oft als "Floskel" verwendet ohne wirklich über die Bedeutung der Worte nachzusinnen), dann ist hier hervorzuheben, dass der Endweg und Ziel ist nicht JESUS, sondern JEHOVA GOTT, in dem alles dann gipfelt und am Ende auch nur ER allem alles sein wird!
Das muss man heute auch immer wieder betonen, da viele der Christen und solcher, welche sich dafür halten, haben quasi den VATER "in Pension geschickt", und alles dreht sich bei denen nur um "Jesus, Jesus, Jesus...".
Der Weg JESU führt aber nicht als "Endstation" zu Ihn selber, sondern zum VATER, der Zentralfigur des Universums und die absolute Nr.1, was JESUS eben nicht ist!
Wenn auch Juden heute vor der massiven Klagemauer zu ihrem Elohim beten und mit den Köpfen wackeln als ob sie durch diese dicke Steinmauer durch wollten, was nützt denen das, wenn sie nicht DURCH die "Türe" = JESUS hindurchkommen wollen. Dann sind die Gebete für NIX!
Und genauso, wenn die Christenheit nur in dieser "Türe" steckenbleibt aber nicht durch diese ZUM VATER hindurchgehen, was nützt denen das?


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
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RE: 14:6 - Jesus ist der Weg zum Ziel

#513 von Schrat , 09.11.2019 09:09

Lieber Jurek,

so ist es°

Der Weg ist nicht das Ziel, sondern führt zu einem Ziel! Und das Ziel ist Jehova Gott!

Und die verderbliche Dreieinigkeitslehre hat auch mit geholfen diesen klaren Blick auf das Ziel zu trüben! Denn der Sohn und der Vater sind ja nach dieser falschen Lehre eins!

Ich bin allerdings nicht der Meinung von Michael, daß diejenigen, die in dieser Zeitperiode Jesus noch nicht erkannt und angenommen haben, deshalb verloren sind! Denn "es ist noch nicht aller Tage Abend". Es bleibt noch das Millenium und dieser Tag ist der Gerichtstag in dem Sinne, daß er noch eine Gelegenheit gibt, für diejenigen, dies bisher versäumt haben Jesus zu erkennen und anzuerkennen. Es wird eine Auferstehung der Gerechten und Ungerechten (Apg 17:31) geben. "Gerecht" im relativen Sinn, sind die, die Jesus in dieser Zeitperiode schon angenommen haben. Ihr Glaube wird ihnen als Gerechtigkeit angerechnet, so wie bei Abraham.
(Röm 4:5,9).
Und ich denke mal, daß viele, die in dieser Zeitperiode irre geführt wurden oder schlicht und einfach keine Gelegenheit hatten, an Jesus Christus zu glauben, noch die 1000 Jahre verbleiben, diese versäumte Gelegenheit nachzuholen. Siehe, was Jesaja dazu sagt (Jes 26:8, Jes 26,10). Und ich kann mir vorstellen, daß ein friedlich gesinnter Mensch, für den in dieser Zeitperiode nicht Christus sondern Budda, Konfuzius, Gandhi oder andere friedlich gesinnte Menschen ein Vorbild war, deshalb nicht verloren sind sondern vermutlich sogar im Millenium schon richtig voreingestellt sind, um dann Jesus Christus zu erkennen und anzunehmen (Apg 13:48). Was wäre das für ein Gott, der solch wertvolle Menschen so leichthin dem ewigen Tod übergeben würde. Das glaube ich nicht! Jehova ist gerechter als menschliche Regierungen, die - jedenfalls in zivilisierten Ländenr - oft auch bemüht sind, die Menschen die Verfehlungen begangen haben, nicht nur zu bestrafen, sondern zu rehabilitieren und auf den rechten Weg zu bringen.


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RE: 14:6 - Jesus ist der Weg zum Ziel

#514 von Michael , 10.11.2019 10:18

Zitat von Schrat im Beitrag #513
Ich bin allerdings nicht der Meinung von Michael, daß diejenigen, die in dieser Zeitperiode Jesus noch nicht erkannt und angenommen haben, deshalb verloren sind!


Das sagte ich auch nicht, sondern ich meinte es so: Wenn sie vom Weg Jesu Bescheid wissen, d.h. sie sind über das Evangelium durch Jesus Christus wohl unterrrichtet, wie es z.B bei Ghandi klar der Fall war, aber an sein Blut nicht glauben und dann ihre Werke mit dem Weg gleichsetzen, den Jesus ans Kreuz gegangen ist, dann wir ihnen Jesus zeigen, dass sie nicht seinen Weg gegangen sind, und dieser auch nicht zum Vater führt.

Dabei sage ich nicht, dass Ghandi diesen Vergleich machte, nur dass er Jesu Weg kannte, denn das ist belegt. Ich sagte auch, wenn ... um es als Diskussionpunkt beispielhaft zu verwenden. Es bleibt Jesus allein vorbehalten wie er richtet. Ich diskutiere es dennoch, nicht um zu richten, sondern um daraus gemeinsam zu lernen.

Ich kenne Menschen, denen das Evangelium sehr deutlich und klar ist. Sie sind in unserer Gesellschaft aufgewachsen, in der keiner ernsthaft behaupten könnte. Jesus hätte sein Evangelium nicht schon oft in unserer Nation zum Zeugnis und das wiederholt predigen lassen. Dennoch entscheiden sie sich bewusst für den Weg des Buddhismus und behaupten fest, dass dieser Weg exakt derselbe wäre wie Jesu Weg, Dann wird Jesus auch diesem zeigen, DASS ... (wieder als Diskussionspunkt).

Vielleicht habe ich mich nun klarer ausgedrückt. Ich selbst richte niememand, ich stelle nur klar, dass Johannes 14,6 unumstößlich gilt. Es dauerte bei mir einige Zeit nach meiner Bekehrung, heute glaube ich es umso fester. Dieses Wort kann einen dann richten, wie er an anderer Stelle wie folgtaussagt:

Zitat von Jesus gem. Joh 12:48
Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.

 
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RE: 14:6 - Jesus ist der Weg zum Ziel

#515 von Schrat , 10.11.2019 10:23

Lieber Michael,

vielen Dank für Deine klar stellenden Worte! So haben wir wieder Einheit und Frieden!

Und so sollten wir Christen immer bedacht sein, wenn möglich auch in der Exegese zu einer Übereinkunft zu kommen, solange es keine falschen Kompromisse sind, die auf Kosten der deutlichen Lehre der Heiligen Schrift gehen.


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RE: 14:6 - Jesus ist der Weg zum Ziel

#516 von Michael , 30.11.2019 18:21

Zitat von Jurek im Beitrag Johannes-Evangelium
Diesen Hl. Geist hat JESUS vor seinem Weggang (Himmelfahrt) seinen Jüngern zugesagt (auch uns, auch wenn damals die Jünger zum Pfingsten das in ganz besonderer Weise empfangen hatten).

Hier wird etwas miteinander vermischt. Jesus hatte diese spezifische Verheißung seinen Jüngern damals zugesagt, die sich dann genau am Tage der Pfngsten erfüllte, aber nicht konkret uns.


 
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RE: 14:6 - Jesus ist der Weg zum Ziel

#517 von Jurek , 30.11.2019 18:44

Freilich. Daher haben die Jünger (ca. 120 an der Zahl) zum Pfingsten die besondere Gabe des Heiligen Geistes erhalten.
Das bedeutet aber nicht, dass andere Kinder GOTTES keinen Stück abbekommen.
Wie damals so auch bezogen auf heute – wir können JEHOVA GOTT um seinen Heiligen Geist bitten, wie es JESUS nicht nur seinen Jüngern im ersten Jahrhundert sagte, zumal das für uns auch noch gilt (vgl. Luk 11:13).


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
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RE: 14:6 - Jesus ist der Weg zum Ziel

#518 von Michael , 30.11.2019 19:04

Zitat von Jurek im Beitrag #517
Freilich. Daher haben die Jünger (ca. 120 an der Zahl) zum Pfingsten die besondere Gabe des Heiligen Geistes erhalten.


Es wird allgemein verwechselt mit der geistlichen Neugeburt. Pfingsten hat damit nichts zu tun. Der Beistand, den Gott sendet ist also kein Pfingsten, sondern so sendet er ihn schon seit Noah, Abraham Mose, ...

Was neu ist, dass sich die Botschaft geändert hat. Noah konnte nicht von Abraham predigen, Abraham nicht von Jesus, aber sie lehrten bereits Gerechtigkeit. Uns ist heute durch den HG gesagt, dass diese Gerechtigkeit in Jesus ihre Vollkommenheit hat.

Vom Wesen des HG hat das nichts spezifisch nun mit Pfingsten zu tun, außer dass er dort natürlich ebenso tätig war. Er setzte hiermit die Verkündigung des Evangeliums von Jesus in Kraft.


 
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RE: Die wahre Bedeutung von Bibeltexten herausfinden

#519 von Jurek , 01.12.2019 03:47

Hallo Michael,

Zitat
Es wird allgemein verwechselt mit der geistlichen Neugeburt. Pfingsten hat damit nichts zu tun.


Ich jedenfalls, habe nichts davon in Bezug auf uns in dem Zusammenhang erwähnt.

Zitat
Der Beistand, den Gott sendet ist also kein Pfingsten, sondern so sendet er ihn schon seit Noah, Abraham Mose, ...


Das sah und sehe ich auch so.

Zitat
Vom Wesen des HG hat das nichts spezifisch nun mit Pfingsten zu tun, außer dass er dort natürlich ebenso tätig war. Er setzte hiermit die Verkündigung des Evangeliums von Jesus in Kraft.


Schön, dass du das für die Leserschaft als Ergänzung erwähnst, damit auch das allen kund wird.

D a n k e .


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Johannes-Ev., Kap.15

#520 von Michael , 26.12.2019 12:34

Kapitel 15 ist davon gekennzeichnet, dass wir nicht lesen "Jesus sprach". Insofern ist es schwer, ob uns Johannes hier eine Auslegung der Lehre Jesu oder authentische Worte Jesu wiedergibt.

Wir finden solche Reden ausschließlich nur im Johannes Evangelium. Die synoptischen Evangelien haben keine vergleichbare Textstelle. Die Art der Berichterstattung ist bei Johannes gänzlich unterschiedlich.

Ich habe unlängst eine Predigt gehört, wo dies als das Reden des Auferstandenen gedeutet wird. Das geht mir wiederum zu weit, weil es dann in sich widersprüchlich wird, weil es vor den Berichten der Kreuzigung steht.

Fakt ist, dass der Evangelist "nach Johannes" diese Worte niedergeschrieben hatte und das lange nach Jesu Auferstehung. Hier sehen wir, dass Theolgie bereits seine ersten Spuren gelegt hatte, mit der dann viele weitere Literatur abgefasst wurde.

Damit werden die Worte in ihrer Bedeutung an sich nicht geleugnet, sie müssen nur nicht von Jesus selbst allesanmt genau so gesporchen worden sein, sondern sie sind eine Lehre wie sie uns der Evangelist nun als Auslegung gibt. In diesem Lehrstil sind auch seine 3 Briefe geschrieben.

Das zentrale Thema ist in diesen Passagen die Bruderliebe. Also nicht die sogenannte Nächstenliebe, die ja schon seit Mose niedergeschrieben wurde, sondern die wahre Liebe unter Christen untereinander, als den Kindern Gottes. Diese wird ganz besonders hervorgehoben und mehmals beont. Und um dies weiter hervorzuheben, so wurde dann noch später die 3 Johannesbriefe geschrieben.

Darum wird es als ein "neues Gobot" gepredigt. Neu nicht als es neu wäre, aber es bedeutet, dass wir ihr einen noch größeren Stellenwert einräumen unter allen Geboten. Man kann 1.000 gute Dinge tun, z.B. Almosen für die Welt sammeln oder Hilfsdienste für Kranke etc. etc., aber ohne diese gelebte Bruderliebe macht es alle anderen Werke wertlos.


 
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RE: Johannes-Ev., Kap.15

#521 von Edelmuth , 26.12.2019 16:32

Hallo Michael

Zitat von Michael #202
Das zentrale Thema ist in diesen Passagen die Bruderliebe. Also nicht die sogenannte Nächstenliebe, die ja schon seit Mose niedergeschrieben wurde, sondern die wahre Liebe unter Christen untereinander, als den Kindern Gottes. Diese wird ganz besonders hervorgehoben und mehrmals betont. Und um dies weiter hervorzuheben, so wurde dann noch später die 3 Johannesbriefe geschrieben


Gibt es diese Bruderliebe, auch im Unterschied zur „normalen“ Nächstenliebe? Wie wird sie beschrieben und mehr noch, wie wird sie gelebt und empfunden?

Ede


 
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RE: Johannes-Ev., Kap.15

#522 von Jurek , 27.12.2019 04:05

Hallo Michael,

Zitat
Kapitel 15 ist davon gekennzeichnet, dass wir nicht lesen "Jesus sprach". Insofern ist es schwer, ob uns Johannes hier eine Auslegung der Lehre Jesu oder authentische Worte Jesu wiedergibt.


Nun ja, Johannes-Evangelium besteht nicht nur aus dem Kapitel 15. Vieles was JESUS sagte, hatte Johannes unter Inspiration aufgeschrieben, wie ihn der Geist GOTTES eingab, sich an die Worte JESU genau zu erinnern und sie zu verstehen. Sehr viel besser als zu JESU Zeit, wo die Jünger noch vieles gar nicht verstanden…

Von daher meine Frage dazu:
Welchen Unterschied macht es denn, wenn er schreiben würde: „JESUS sprach:“, oder ohne dieser Formel, wenn er einfach schreiben würde was JESUS sagte?

Die Sache mit „authentischen Worten“ ist so eine Sache für sich. Denn die Bibelübersetzungsworte sind ja auch nicht „authentische Worte“. Denn jede Übersetzung ist in sich im Grunde mehr oder weniger fast eine Interpretation.
Aber eben der Sinn, auf den es ankommt, wird uns vermittelt, und das reicht.
Wieso nicht?
Denn was nützen auch die identischsten Worte, wenn sie oft falsch gedeutet werden?

Zitat
Wir finden solche Reden ausschließlich nur im Johannes Evangelium. Die synoptischen Evangelien haben keine vergleichbare Textstelle. Die Art der Berichterstattung ist bei Johannes gänzlich unterschiedlich.


In dem Fall kann man ja auch schreiben, dass umso deutlicher ist es, dass Johannes, den JESUS sehr lieb hatte, einen eigenen Bericht schrieb und uns das aus etwas anderer Perspektive schreibt als die Synoptiker.

Zitat
Fakt ist, dass der Evangelist "nach Johannes" diese Worte niedergeschrieben hatte und das lange nach Jesu Auferstehung. Hier sehen wir, dass Theolgie bereits seine ersten Spuren gelegt hatte, mit der dann viele weitere Literatur abgefasst wurde.


Das ganze NT wurde nach JESU Auferstehung geschrieben.
Davor reichte es mit zahlreichen Augenzeugen direkt zu sprechen.
Also bei ALLEN N.T. Büchern siehst du Einfluss von Theologie?

Die ganze Bibel ist doch „Theologie“. Da spricht nicht ausschließlich JEHOVA oder JESUS, sondern Gläubige GOTTES, welche auch ihre persönliche Erfahrung mit GOTT und JESUS uns mitteilen. Von Mensch zu Mensch.

Zitat
Damit werden die Worte in ihrer Bedeutung an sich nicht geleugnet, sie müssen nur nicht von Jesus selbst allesanmt genau so gesporchen worden sein, sondern sie sind eine Lehre wie sie uns der Evangelist nun als Auslegung gibt. In diesem Lehrstil sind auch seine 3 Briefe geschrieben.


Allgemein ist klar, dass das keine laute Zitate JESU Aussagen sind.
Aber WAS ändert das an WAS?

Der Kern dahinter, warum das nicht so ist, könnte vielleicht auch daran liegen, dass:
Zum Beispiel Moses sollte eine Kupferschlage basteln für das Volk, welches von giftigen Schlangen gebissen wurde…
Später als das alles vorbei war, haben Israeliten diese Kupferschlage zu einem GÖTZEN gemacht!
Man kennt auch zu genüge, wie die Leute auch mit Reliquien umgehen!
Ich könnte mir also gut vorstellen, dass GOTT dafür gesorgt hat, das nichts von Originalen übrig bleibt, noch welche nur originale Zitate direkter JESU Aussagen, geschweige von Ihn selber geschriebene Worte, übrig bleiben, damit das nicht missbraucht wird um den materiellen Dingen mehr Verehrung gegeben wird als GOTT selber.
Das ist aber leider sehr oft so!

Zitat
Das zentrale Thema ist in diesen Passagen die Bruderliebe. Also nicht die sogenannte Nächstenliebe, die ja schon seit Mose niedergeschrieben wurde, sondern die wahre Liebe unter Christen untereinander, als den Kindern Gottes. Diese wird ganz besonders hervorgehoben und mehmals beont. Und um dies weiter hervorzuheben, so wurde dann noch später die 3 Johannesbriefe geschrieben.


Ich verstehe das so, dass die Nächstenliebe aus 3.Mose 19:18 war eher eine Wertschätzung und Achtung des anderen, im Zusammenhang der Worte des betreffenden Verses.
Dieses Gebot hatte nicht einmal direkt Einzug in die sog. „10 Gebote“ genommen.

Während JESUS dieses Gebot hoch auf die sozusagen oberste Fahne für alle seine Nachfolger schreibt. Bei JESUS soll die Liebe auch soweit gehen, dass man u. U. auch bereit wäre sein Leben für die seines Glaubensbruders zu opfern. (Z.B. Pater Kolbe, hatte freiwillig sich für einen anderen aufgeopfert und ist an seiner Stelle gestorben).
Erst Recht als Martyrer für GOTT zu sterben – nicht aus blinden Fanatismus, oder welcher gesetzlicher Erfüllung heraus, sondern aus durchdringender echter Liebe, welche aus tiefsten Herzen kommt.

Zitat
Darum wird es als ein "neues Gobot" gepredigt. Neu nicht als es neu wäre, aber es bedeutet, dass wir ihr einen noch größeren Stellenwert einräumen unter allen Geboten. Man kann 1.000 gute Dinge tun, z.B. Almosen für die Welt sammeln oder Hilfsdienste für Kranke etc. etc., aber ohne diese gelebte Bruderliebe macht es alle anderen Werke wertlos.


Das zu einem. Aber das neue daran war auch, dass man auch FEINDES-Liebe haben sollte, welche auch Paulus in Röm 12:17-21 u. a. aufgreift.
Das hat ganz andere Qualität! (Mat 5:46f)

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Johannes-Ev., Kap.15

#523 von Schrat , 27.12.2019 10:09

Michael,

das Neue Testament einschließlich Johannes-Evangelium ist von Gottes Geist inspiriert und daher wahr! Es ist sozusagen "geistige Speise" und an der Speise Gottes mäkelt man nicht herum mit allerlei Mutmassungen, wie Du es tust!

Gott hat jedem Schreiber eines Bibelbuchs seine eigene Art zu schreiben überlassen! Deshalb brauchst Du Dich nicht an Unterschieden im Schreibstil aufhalten, als sei damals nicht das reine von Gott inspirierte Wort Gottes sondern eine Art (verdrehte) Theologie zu finden, wie wir sie aus späteren Zeiten zur Genüge kennen.

Du bist kein glaubenstreuer Mann, sondern überhebst Dich über das Wort Gottes. Leider sind schon viele von dieser Art in diesem Forum aufgetreten, betrachten es wohl als eine Art Tummelwiese für ihren Unglauben.

Nimm Dir ein Beispiel an der Theologie-Professorin Eta Linnemann, die diese verdrehte und überhebliche "Theologie" aufgegeben und zum schlichten und einfachen Glauben zurückgefunden hat. All ihren überdrehten Theologiequatsch hat sie im Mülleimer entsorgt und ihren ehemaligen Studenten dasselbe empfohlen.

Sehr empfehlenswert dazu ein Vortrag von Eta Linnemann bei Dr. Lothar Gassmann über die Historisch-kritische Methode.
https://youtu.be/lmDKSLGAiqQ


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Bruderliebe und Nächstenliebe

#524 von Schrat , 27.12.2019 10:30

Lieber Edelmuth,

zu Deiner Frage im Beitrag Nr. 202:

Zitat
Gibt es diese Bruderliebe, auch im Unterschied zur „normalen“ Nächstenliebe? Wie wird sie beschrieben und mehr noch, wie wird sie gelebt und empfunden?



Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Nächsten- und Bruderliebe.

"Brüder" sind Menschen, die einem im Glauben verwandt sind! Deshalb sprach Paulus seine jüdischen Volksgenossen ja auch mit "Brüder" an. Die "Nächsten", die wir lieben sollten, sind erst einmal die buchstäblich Nächsten, also, erst einmal die Familienangehörigen im engeren und weiterem Sinn, dann die Volksgenossen und in Einzelfällen und wenn Kraft und Mittel dazu ausreichen auch sonstige Menschen, die ohne eigenes Verschulden in Not geraten sind.

Das mit der Nächstenliebe wird von der abdefallenen und der aktuellen Politik hörigen Christenheit und besonders deren Geistlichkeit zu sehr ausgeweitet und mißbraucht.
Du sollst deinen Nächsten lieben WIE DICH SELBST, bezieht sich erst einmal auf den von mir genannten Kreis und kann nicht dermaßen ausgeweitet werden, daß Du selbst oder deine Familie oder dein Volk dabei "drauf geht". Das ist ja das, was wir momentan beobachten bzw. in absehbarer Zeit der Fall sein wird, so daß wir dann weder für uns selbst noch für unseren Nächsten mehr sorgen können....

Heute eine Schlagzeile auf der ersten Seite unserer Zeitung, die das deutlich macht:

"Milliarden für ausländische Hartz-Bezieher"

überproportianal viele Zugewanderte mit oder ohne deutschen Pass beziehen Hartz4! Diese plumpe Phrase "Wir schaffen das" ist falsch! Wir schaffen das nicht, sondern wir gehen dabei zugrunde, weil der Niedergang durch den Co2-Wahnsinn die De-Industrialisierung, die Kostenexplosion und den Niedergang der Wirtschaft noch beschleunigt!

https://jungefreiheit.de/archiv/?par=arc...01618042972.htm

Zitat
Fernstenliebe fordert niemand
Jakob Tscharntke über christliche Fehlbotschaften

Werner Olles

Mit zwei Predigten zur Zuwanderungsproblematik sorgte Jakob Tscharntke, Pastor der Evangelischen Freikirche Riedlingen, im Oktober 2015 für Schlagzeilen. Nun hat er ein Büchlein vorgelegt, das auf seinen Predigten basiert und sich mit dem grundsätzlichen Irrtum derer beschäftigt, die bei der derzeitigen Invasion mit Nächstenliebe oder dem barmherzigen Samariter argumentieren.

Tscharntke nennt dies „Kategorienfehler“. Sie würden ganz bewußt eingesetzt, um Behauptungen scheinbar zu beweisen und andere gezielt für dumm zu verkaufen. Denn tatsächlich sei es so, daß das biblische Gebot der Bruderliebe, der Nächstenliebe und auch der Feindesliebe immer nur die Ebene der persönlichen Begegnung betreffe. Das Liebesgebot in all seinen Schattierungen sage nichts darüber aus, ob und in welcher Zahl ein Volk Fremde in seinem Land aufnehmen müsse.

Zum einen sei dies eine Frage der persönlichen Beziehungsebene, zum anderen eine der politischen Ebene. So habe Gott Israel das Recht auf Verteidigung mit Waffengewalt gegeben gegen eindringende Feinde. Dies gelte auch für das neue Testament, heißt es doch in Römer 13,1-4: „Die Obrigkeit hat das Schwert, denn sie ist Gottes Dienerin.“ Der Staat hat vor Gott die Pflicht, sein Volk vor Unheil zu schützen, notfalls auch mit Gewalt. Nirgendwo habe Jesus davon gesprochen, daß wir unser Land von einfallenden Horden ausplündern lassen müßten.

So rede die Bibel zwar freundlich von den voll integrierten Fremdlingen, doch gelte dies nur für jene, die sich ganz in das Volk integriert haben und hart arbeiten. Der Fremde hingegen, der nicht zum Volk paßt, wird auch so behandelt, nämlich als Nichtdazugehörender. Zu diesen Fremden ist Distanz zu halten. Daher sei die heute diskutierte Frage, ob wir vom Wort Gottes her verpflichtet seien, massenhaft Fremde bei uns aufzunehmen und ihnen dieselben Sozialleistungen zur Verfügung zu stellen wie unseren eigenen Bürgern, mit „Nein“ zu beantworten!

Der Blick auf die politischen und geistlichen Fehlentwicklungen zeige jedoch, wer eine derartige Politik betreibe, der schüre Bürgerkrieg im eigenen Land. Letztlich habe jedoch ein Volk die Regierung, die es aufgrund seiner Gottlosigkeit verdiene.

Jakob Tscharntke: Einordnung der Zuwanderung aus biblischer Sicht. Lichtzeichen Verlag


(Hervorhebung durch Schrat)

Und jeder vernünftige Mensch behandelt nicht automatisch jeden anderen Menschen überschwenglich als persönlichen Freund und Bruder! Der Betreffende - ob Einheimischer oder Fremder - muß sich dieser Freundschaft erst einmal würdig erweisen! Davon abgesehen ist die selbstverständliche Hilfe, wenn jemand in unmittelbare Not geraten ist, wie im Falle des barmherzigen Samariters. Das sind auch zwei verschiedene Katergorien!


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RE: Bruderliebe und Nächstenliebe

#525 von Ga-chen ( gelöscht ) , 30.12.2019 00:22

Zitat von Michael im Beitrag Johannes-Evangelium
35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

Hierin wären wir aufgefordert andere Maßstäbe als die Welt zu setzen. Ich erlebe es nicht selten, dass man im nichtchrisltichen Umfeld besser und fairer behandelt wird als im christlichen. Zumidest sehe ich das für unsere westliche Kulturen so.

Es beginnt mit Missachtung wenn man anders denkt und dafür von Teilen der Gemeinschaft schikaniert wird. Weltmenschen stehen solchen Dinge eher neutral gegenüber. Insoferne richten sie weit weniger aber im christlichen Kreisen dreht man daraus auch schnell einen Strick. Dass manche Denominationen eher eine Synagoge des Satans sind, sagt schon Jesus zu manchen Gemeinden aus Asien.

Ich muss das nach 24 Jahren Gemeinschaft mit Christen schonungslos einmal sagen. Man ist zu überheblich in seiner Auffassung und vergisst die eigentlich maßgebende und wichtigere Sache, Barmherzigkeit und Nächstenliebe

Das ist natürlich nicht immer und überall so und gibt es jedenfalls auch die umgekehrte Erfahrung, dass Weltmenschen mehr als nur lieblos sind, aber für meine Begriffe ist der christliche Bereich nicht wirklich unterscheidbar. Am reinen Umgang hat sich noch kaum jemand bekehrt, soweit ich zurückblicke.

Niemand erkennt an unserem Umgang Jesus. Wer es nicht glaubt soll man einen unbedarften Außenstehenden fragen, der z.B. noch gar nicht weiß, dass er unter Christen sitzt. Was für ein Armutszeugnis für uns. Im ersten Jh. denke ich war das noch anders. Man erkannte sie schon allein am Brotbrechen.

Alles ist viel zu normal wie draußen in der Welt und versucht sich auch immer anzupassen. Eine etwas andere Erfahrung hatte ich vor ca. 20 Jahren in Argentinien gemacht. Dort wehte wirklich ein anderer Geist.

Anderseits flüchte ich auch nicht aus einer Gemeinschaft, nur weil ich diese Erfahrung immer wieder mache. Auch das lernt man nach 24 Jahren. Jesus braucht uns überall, selbst unter Brüdern.



Ja, leider ist es so, Michael. Die meisten Christen heute scheinen mir "gesetzlich" zu sein und weniger aus der Gnade zu leben. "Der Buchstabe tötet, der Geist ist es, der lebendig macht!"
Wären wir uns der Gnade der Rettung und Erlösung mehr bewusst, würden wir da nicht liebevoller miteinander umgehen?
Und nicht zu vergessen, dass Satan Anbeter Gottes nicht ertragen kann und immer wieder versucht, Unfrieden zu stiften. Das schafft er leider auch durch Christen. Wer Türen öffnet, weil er nicht in der beständigen Vergebung lebt, wird für ihn angreifbar.

Und ja, da sagst du was, die Jünger Jesu waren auch am Brotbrechen zu erkennen. Das muss wohl öffentlich gewesen sein, denn es steht geschrieben: 1. Kor 11,26 "Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt."

Ga-chen
zuletzt bearbeitet 30.12.2019 00:31 | Top

   

Was bedeutet: "Vers-für-Vers-Betrachtung der Bibel"?

Joh 3:16
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