Das Grabtuch von Turin

#1 von Jurek , 19.10.2009 12:19

Das Grabtuch von Turin gilt als eine besondere Reliquie der katholischen Kirche, da sie angeblich den „Leib des gekreuzigten Christus“ zeigen soll.
Dieses „Abbild“ des 1,75 Meter großen „Christus“, soll angeblich aufgrund der starken Strahlung JESU bei seiner Auferstehung entstanden („eingebrannt“) sein.

Dieses „Grabtuch“ ist aber nebenbei auch deswegen für mich so interessant, weil es gute Indizien dafür gibt, dass die 14C-Radiokarbon-Datierung (besser bekannt als die C14-Methode), bzw. die Untersuchung des „falschen Flicken“, durch mehrere unabhängige Institute das Gesamtergebnis anders darstellen soll, als die Indizien derer Existenz zeigen. (…).
Nun wie auch immer, in Zuge der Auseinandersetzungen gab es auch Kommentare („mit vorgehaltener Hand“) der Wissenschaftler dazu, die darauf hinwiesen, dass diese Datierungsmethode nicht immer sehr zuverlässig ist.

Nun hat der italienische Professor für Chemie Luigi Garlaschelli, der sich auch sehr kritisch mit vermeintlichen Wundern u. ä. beschäftigt, dieses „Grabtuch“ täuschend echt nachgemacht, was von der „Technik her“ ihn auch tatsächlich recht gut gelungen ist.

Welche Argumente es auch gebe, die Pro und Contra für oder gegen das Turiner Grabtuch ständen.., - das soll aber m.E. nicht das sein, für was die römische Kirche das hält. Denn in was JESUS wirklich eingehüllt war, soll sich dabei nicht um einen sehr großen Tuch gehandelt haben wie der Turiner „Grabtuch“ (4,36 x 1,10 Meter), sondern nach jüdischer Sitte wurde JESUS (Torso) in Binden und (Kopf) in kleineres Tuch alleine eingehüllt worden sein = Joh 20:6,7.
Auch ist sehr zweifelhaft, dass JESUS wirklich so ein langes Harr getragen hat (Er war doch kein Nasiräer!), denn sonst hätte Paulus (dessen Vorbild JESUS war) nicht geschrieben (1.Kor 11:14), dass ein langes Haar für einen Mann eine Schande ist.
Interessant ist auch, dass GOTT jegliche Originale Gegenstände entfernt hatte, damit man damit keinen Götzendienst treibt (wie z.B. einst mit der Kupferschlange, die Moses gemacht hatte)… Und die Verehrung dieses Stoffes durch Millionen von Katholiken, ist so ein Götzendienst!
Was auch sehr merkwürdig bei dem Turiner Grabtuch ist, dass der dort abgebildete Mann aufgrund der Blutspuren (Nachblutung) noch gelebt haben musste …… etc.

Kommendes Jahr soll dieses Grabtuch wieder ausgestellt werden und wieder Millionen Menschen werden das verehren, als ob das Bewiesenerweisen ECHT das Abbild JESU darstellen würde. … - Denn wenn nicht (vielleicht war dieser Mensch ein Verbrecher), dann ist das wieder ein großer Schandfleck der vorw. katholischen Christenheit, die das zweite Gebot im Grunde ‚entfernt’ hat, und aus 10.ten 2 gemacht hat! :-(


 
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RE: Das Grabtuch von Turin

#2 von Jurek , 29.11.2009 12:22

In Laufe der Zeit, haben viele Künstler JESUS auch viele Gesichter gegeben …

 
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Blut von JESUS ??

#3 von Jurek , 11.01.2010 11:43

Genauso wie umstritten mit dem Leichentuch, gibt es auch derart Aussagen über das gefundene Blut JESU …

http://www.youtube.com/watch?v=WIiptnmYhrw&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=y9gqXQxbd-M&feature=related

Ich bin da skeptisch …


 
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RE: Das Grabtuch von Turin

#4 von Jurek , 27.03.2010 19:17

In der Zeit vom 10. April bis 23. Mai 2010 wird das Grabtuch in Turin wieder mal (nach längerer Zeit von 10 Jahren - zum ersten mal also in diesem Jahrhundert) öffentlich gezeigt.
Dies ist für viele Menschen eine heilige Reliquie, wohl die bedeutendste in der Christenheit.


 
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RE: Das Grabtuch von Turin

#5 von Schrat , 31.03.2012 19:48

Lieber Jurek,

ich fand Deine Ausführungen zu diesem Thema so interessant, daß ich sie in Gachens Forum auch eingestellt habe und meine bisherige Sicht revidiert habe. Aufgrund eines Artikels unter "liebezurwahrheit.de" hinsichtlich "Turiner Grabtuch", war ich bisher der Meinung, daß es wohl echt sei (http://liebezurwahrheit.de/images/storie...%20grabtuch.pdf).

Vielleicht ist ja das Tuch durchaus echt, aber es war nicht Jesus Christus, sondern ein anderer Mann darin eingewickelt und der Teufel hat dafür gesorgt, daß sie als "Relique" erhalten blieb. Die Blütenpollenspuren, die Webart usw. weisen darauf hin, daß das Tuch aus dem 1. Jhdt stammt, aber es kann ja auch ein anderer darin gelegen haben.

Deine biblischen Hinweise sind wohl doch höher zu werten, ganz abgesehen davon, daß wir als Christen solche "Glaubensbeweise" nicht nötig haben.

Gruß
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RE: Das Grabtuch von Turin

#6 von Jurek , 04.05.2012 18:47

Mit spezieller 3D Aufnahme (Holographie + PC-Bildverarbeitung), haben die Wissenschaftler ein dreidimensionales Bild von dem Turiner Grabtuch gemacht. (Teilweisen „3D“-Effekt kann man mit Rot/Cyan-Brille sehen).
Darin stellten sie fest, dass diese Person darauf, eine Halsband oder sowas ähnliches trug.
Hier auf dem Bild die dickere wagerechte helle Linie unter dem Bart.



Manche Forscher sind auch der Meinung, dass sie darauf sogar Schriftzeichen (נאצ) erkennen können…

Trotz der ganzen heutigen wissenschaftlichen Methoden und technischen Möglichkeiten, stellt dieses Tuch immer noch viele Rätseln auf, die man bis heute nicht gänzlich und einheitlich lösen kann.


 
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RE: Das Grabtuch von Turin

#7 von Jurek , 16.11.2013 18:41


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Das Grabtuch von Turin

#8 von Schrat , 16.11.2013 20:41

Lieber Jurek,

grundsätzlich habe ich mich ja schon dazu geäussert und bleibe eher skeptisch. Jesus mit langen Haaren? Lange Haare verunehren einen Mann, sagt Paulus und die Geschichte weiß zu berichten, daß man im allgemeinen zur Zeit Jesu der römischen Kultur folgte und die Männer kurze Haare trugen. Kann man ja auch auf den Münzen sehen, wo Kaisser dargestellt werden.

Jesus war kein Nasiräer, die ihr Nasiräertum u.a. mit langen Haaren nach außen kundtaten.

Dann die grundsätzliche Frage:

Wer hat wohl Interesse daran, daß Menschen Relquien verehren und eher durch Schauen als durch Glauben wandeln?

Gruß
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RE: Das Grabtuch von Turin

#9 von Jurek , 17.11.2013 11:08

Was hältst du von einem Gelöbnis eines Nasiräers? (4. Mo 6:5)
JESUS war als CHRISTUS in seiner Zeit (ca. 3,5 Jahre) für GOTT abgesondert …
Normalerweise (wie auch Paulus meinte – 1.Kor 11:14) ist das lange Haar für einen Mann unschicklich, bzw. gereicht ihn zu Unehre gegenüber seiner Frau, derer Haar ihre Kopfbedeckung ist und ihr Mann ihr Haupt ist (siehe Kontext!). Aber traf das auf JESUS zu? Ich denke, da sollte man die Dinge differenzieren und trennen.
- Nur so ein Gedanke, ohne dass ich damit behaupten möchte, dass JESUS garantiert langes Haar und Bard trug …

Gruß


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RE: Das Grabtuch von Turin

#10 von Isai , 17.11.2013 21:40

Hallo,


jedenfalls wie oben schon erwähnt:

Johannes 20:7
das Tuch, das den Kopf von Jesus bedeckt hatte, lag zusammengefaltet auf der Seite.
(NL)
und das Tuch, mit dem sie Jesus das Gesicht bedeckt hatten. Dieses Tuch lag nicht bei den Binden, sondern war getrennt davon zusammengelegt. (GN)
und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt war, nicht bei den Tüchern liegen, sondern für sich zusammengewickelt an einem besonderen Ort. (Schl)
und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt war, nicht zwischen den Leinentüchern liegen, sondern für sich zusammengewickelt an einem besonderen Ort. (Elberfelder)


Lieben Gruß,

Isai


Dadurch ist Gottes Liebe unter uns offenbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte. Durch ihn wollte er uns das neue Leben schenken. Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt. Er hat seinen Sohn gesandt, damit er durch seinen Tod Sühne leiste für unsere Schuld.
(1. Johannes 4:9, 10 GN)

 
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RE: Das Grabtuch von Turin

#11 von Jurek , 18.11.2013 11:46

Vorweg – ich halte das Turiner Grabtuch nicht als das, in welches JESUS im Grab des Töpfers Joseph von Arimathia eingelegt wurde.

Der Grabtuch selber (da ich diesen nicht in Verbindung mit JESUS setze), auf dem eine Person mit langem Haar abgebildet ist, besagt für mich damit nicht, ob JESUS längeres Haar hatte oder nicht.

Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, wie das mit dem Grabtuch gedeutet wird.
Für mich ist ein Unterschied zwischen „Leinentüchern“ (Joh 20:7) und den „Leinenbinden“ (Joh 19:40). Das mag schon verwirren.
Damit in Verbindung wäre die Frage, die sich hier daraus ergeben mag die, warum soll JESUS schon nach dem jüdischen Begräbnisritus begraben worden sein, wenn doch die Frauen erst nach dem Passah mit allem nötigen dort hingingen, um JESUS wirklich richtig in Binden – nach dem jüdischen Brauch – zu begraben? Vielleicht wurden da auch vorbereitet die Binden eingelegt an ihrem Platz?
Zuerst hatte ja doch der Joseph von Arimathia (Mk 15:46) EIN Stück Tuch gekauft um JESUS darin zu legen.

Wie dem auch sei, ich weiß die genaue Abfolge und Hintergründe dazu nicht genau, da die Aussagen eben nicht so eindeutig sind …

Grüße


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Das Grabtuch von Turin als eine Fotografie?

#12 von Jurek , 30.09.2014 07:43

Allgemein ist man der Meinung, dass die erste (bekannte) Fotografie im Jahr 1826 entstanden ist, aufgenommen mit einer Camera obscura. Also einem sehr einfachen innen abgedunkelten Kasten mit einem Loch an der Seite, und einer Linse davor. Innen das zu belichtende Material. Einer Art primitivstem Fotoapparat.

Es gibt aber gewisse Leute, die behaupten, dass die Fotografie schon sehr viel früher angewendet wurde. Es soll damit auch der berühmter Mona Lisa-Schöpfer, Leonardo da Vinci, schon Ende des 15. oder Anfang 16. Jahrhunderts experimentiert haben.
Wenn man zum Beispiel ein Tuch mit Silbernitrat, bzw. damals auch Silbersulfat getränkt hatte und diesen in einem abgedunkelten Raum aufgespannt hat, und von anderer Seite eine Lochblende mit entsprechender Linse machte, dann könnte man in ca. 8 Stunden Belichtungszeit des aufgespannten Leinwandes, tatsächlich ein Bild des davor bestehenden Modells machen.
Zum Fixieren und gleichzeitig zum Auswaschen der zumindest meisten Silberpartikel im Leinen, hätte man damals auch Ammonium (enthalten im Urin) verwenden können …
Experimente damit haben ähnliche Ergebnisse wie beim Leinentuch von Turin gebracht, aber auch dazu gibt es Gegenargumente …

Wie und wann das Leichentuch aus Turin entstanden ist, darüber wird auch weiterhin spekuliert werden, zumal Vatikan keine weiteren Untersuchungen daran zulässt.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
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Camera Obscura

#13 von Isai , 30.09.2014 10:57

Guten Morgen,


für einen Camera Obscura braucht es nichteinmal eine Linse. Ein geschlossener Schuhkarton mit Löchlein auf der einen und mit eine innenseitig befestigten Fotopapier (z. B. Büroklammer) auf der anderen Seite reicht aus. Damit konnte man schon "gut" fotografieren (das Objekt muss - in der heutigen Zeit und im Freien - ca. 5 Minuten sehr still stehen).

Als Experiment könnte man auch z. B. einen Raum durch Papier an den Fenstern abdunkeln. Ein kleines Loch in das Papier geschnitten und so kann man an der Wand gegenüber sehen, wie die Autos auf der rückseitigen Straße vorbeifahren (beides in der Schule mitgemacht ^^), natürlich in Farbe.

Was mich als Kind erstaunte: Im vierten Stock eines großen Hauses mit altem Rollo am Fenster übernachtet (als Gast) und morgens konnte man an der Decke des Zimmers beobachten (4. Stock = weit oben), wie die Autos unten auf einer großen Hauptstraße vorbeifahren (in Farbe). Das war wie ein Film, Straßenbahn, rote, grüne, blaue Autos von oben betrachtet an der Zimmerdecke durchflitzen zu sehen obwohl die Straße eigenlich nur zu sehen ist, wenn man sich aus dem Fenstern beugt und weit nach unten blickt. Durch die Ritzen des Rollos wurde das Unten nach oben "gespiegelt".

Beispiel

Das nur nebenbei.


Lieben Gruß,

Isai


So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
(2. Kor. 5:20)

Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
(Apg. 2:38)

Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst!
(Apg. 22:16)

 
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RE: Camera Obscura

#14 von Jurek , 30.09.2014 11:31

Danke Isai für diese Darstellung.

Nun ja, man kann heute auch mit so einer primitiven Kamera „fotografieren“ (Bilder aufnehmen) und natürlich auch in Farbe.
Aber das so nebenbei.

Was das Thema selber wegen dem „Leichentuch von Turin“ betrifft, so argumentieren Manche Forscher – die nach wie vor darüber rätseln, wie das Bild auf dem Tuch endstanden sein konnte – eben nicht mit Fotopapier.
Damals soll man auch schon mit Linsen experimentiert haben.
Das wäre besonders für so große Bilder mit der entsprechenden Detailschärfe wichtig…

Was anderes ist es heute, mit einem Schuhkarton als „Camera obscura“, wo da auch nur ein winziges Loch ausreicht (ohne welche Optik), da Dank der Quantenphysik dient die Lochblende schon wie „Optik“.

Gruß


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Jesu Haartracht

#15 von Schrat , 30.09.2014 20:20

Lieber Jurek,

ich muß Dir zustimmen, daß man aufgrund der auf dem Grabtuch sichtbaren Haarlänge Jesu (wenn es denn wirklich Jesus ist) nicht sagen kann, daß dies den Worten des Paulus widerspricht, da wir in der Tat nicht wissen, wie lang im allgemeinen das Haar der Juden im ersten Jahrhundert war. Ich habe nach alten Bildern/Reliefs z.B. aus dem 1. Jhdt gesucht und keine gefunden, die Juden zeigen. Auch auf dem Titusbogen sind nur Römer abgebildet. Wenn jemand alte Bilder mit historischen Darstellungen von Juden findet, könnte man da evtl. genauere Anhaltspunkte finden. Ich meine es gibt alte Bilder, die Juden zeigen, wie sie in die babylonische oder andere Gefangenschaft geführt wurden. Nur habe ich leider keine gefunden. Da könnte man vielleicht Genaueres sehen. Soweit ich mich erinnere haben dort die Juden auch etwa längeres Haar, vielleicht knapp bis zur Schulter, aber auf jeden Fall nicht so lang wie Frauen im allgemeinen.

Man kann sicher nicht sagen, daß die Juden nun allesamt den Brauch der Römer nachgeahmt haben. Zumindest die thoratreuen Juden, haben sicher die herkömmliche Haar- und Barttracht getragen. Ortodoxe Juden lassen ja auch heute noch Bart und Haar wachen, obwohl dies wie von mir schon erwähnt m.E. nicht der Sinn des Gebotes Gottes war. Gott wollte nicht, daß sie die "Modetorheiten" der Ägypter nachmachen sollten, die sich ihr Haupthaar oft gänzlich scheren ließen und "extavagane" Bartformen - wie manche heute - hatten.

Es scheint aber zu stimmen, daß es auf jeden Fall einen Unterschied in der Länge der Haartracht von Mann und Frau gab, weil sonst die Aussage des Paulus nicht stimmen würde. Aber es ist durchaus denkbar, daß Männer im allgemeinen etwas längere Haare hatten, als die meisten Männer heute oder aber die Römer zur Zeit des 1. Jahrhunderts. Da Jesus sich an die Thora hielt, hatte er sicher auch einen Bart. Dieses "Haare und Bart nicht stutzen" nach der Thora hatte sicher nicht den Sinn, daß Männer ihre Haartracht nicht pflegen oder schneiden sollten. Ansonsten wäre ja der Hinweis, daß Nasiräer ihr Haar nicht abschneiden sollten, sinnlos.

Es scheint mir aber wohl sicher sein, daß Jesu Haartracht nicht gravierend von denen der übrigen jüdischen Männer abwich. Wie hätte er sonst in der Menge "untertauchen" können oder warum mußte er bei seiner Gefangennahme durch Judas extra mit einem Kuß identifiziert werden. Das scheint mir doch anzuzeigen, daß er vom Äußeren her nicht von einem durchschnittlichen jüdischen Mann abwich.

Aber diese Erörtrung gehört sicher nicht zu den gewichtigeren Dingen des Wortes Gottes. Höchstens dann, wenn sie hilft Irreführung aufzudecken oder ein gewisser heidnischer Einfluss dadurch zum Ausdruck kommen würde.

Gruß
vom Schrat


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Mythos Überbevölkerung
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