Hallo Schrat,
was bedeutet es 'Menschen gesellschaftlich zu ächten'? Doch sicherlich nur innerhalb deiner bisherigen Gemeinschaft. Aber dies ist ein allgemeineres Problem, das auch Angehörige anderer Religionsgemeinschaften hatten. Wer deutlich macht, nicht mehr mit bestimmten Lehren und der Gemeinschaft an sich einverstanden zu sein, wird auch die Kontakte verlieren. Ein Vorgang der von beiden Seiten teils passiv, teils offensiv betrieben wird.
Wenn du für dich feststellt, viele deiner Überzeugungen decken sich nicht mehr mit denen deiner Glaubensbrüder und dies ist auch innerhalb der Gemeinde bekannt, wird sich schon allein dadurch ein Bruch ergeben. Du wirst zwar noch geduldet, aber der Umgang mit dir wird sich verändern. Ein menschlich-pychologisches Problem, welches innerhalb einer Glaubensgemeinschaft Verstärkung dadurch findet, dass abweichende Ideen und Vorstellungen als nicht günstig für die Gemeinschaft angesehen werden. Darüber muß man sich bewußt sein und sollte einen nicht erschüttern zumindest nicht wundern.
Es gibt einige von denen ich weiß, wie schwer es ihnen gefallen ist beispielsweise die evang. Kirche zu verlassen, aber letzten Endes waren die Diskrepanzen so groß, dass das Gewissen die Oberhand behielt. Sollte das Gefühl des überwiegend Positiven bei dir verloren gehen, wirst du möglicherweise auch von selbst die Kontakte erlöschen lassen, weil kein geistiger Austausch mehr stattfinden kann. Und auch deine Glaubenbrüder bzw. dann die Ex-Glaubensbrüder werden sicherlich nicht nur einer Doktrin folgen, sondern aus Eigeninteresse keinen Kontakt mehr suchen. Ein Vorgang, den du wahrscheinlich jetzt schon feststellen kannst.
Verhaltensmodifikationen einfzufordern wird nicht funktionieren, es geht lediglich um Akzeptanz oder eben Verlust.