Sollte man die Genesis wörtlich nehmen?

#1 von Topas ( gelöscht ) , 10.12.2015 05:44

Auf der Seite creation.com habe ich eine schöne deutsche Übersetzung zu dieser Thematik gefunden:

Wörtliche Genesis?

Zitat:

Zitat
James Barr, Regius Professor von der Universität Oxford:

„…so weit ich weiß, gibt es keinen Professor für Hebräisch oder Altes Testament an irgendeiner Weltklasse Universität, der nicht glaubt, dass der oder die Schreiber von 1. Mose 1–11 beabsichtigte(n), seinen/ihren Lesern den Gedanken zu vermitteln, dass a) sich die Schöpfung in einer Folge von sechs Tagen ereignete, die unseren heutigen 24-Stunden-Tagen entsprechen, dass b) die Zahlen in den Geschlechtsregistern in 1. Mose durch einfache Addition eine Chronologie vom Anfang der Welt bis zu späteren Phasen der biblischen Geschichte ergeben und dass c) die Sintflut eine weltweite Flut war, die alles tierische und menschliche Leben auslöschte , abgesehen von dem, das sich in der Arche befand. Oder, um es negativ auszudrücken, soweit ich weiß, werden die apologetischen Argumente, die vermuten lassen, dass die „Schöpfungstage“ lange Zeitabschnitte waren, dass das Zahlenmaterial nicht chronologisch angeordnet ist und dass die Flut nur eine örtliche Flut in Mesepotamien war, von jedem dieser Professoren nicht ernst genommen.“




Und die folgerichtige Schlussfolgerung:


Zitat
Wenn die ersten 11 Kapitel der Genesis keine authentischen historischen Ereignisse sind, ist der Rest der Bibel unvollständig und nicht in seiner vollen Bedeutung zu verstehen. Das Thema der Bibel ist Erlösung und soll hier skizziert werden:

Gottes Erlösungsabsicht ist offenbart in Genesis 1–11,
Gottes Erlösungsabsicht geht weiter von Genesis 12 bis Judas 25 und
Gottes Erlösungsabsicht wird vollendet in Offenbarung 1–22.

Topas

RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#2 von Jurek , 10.12.2015 07:49

3 Punkte die ich dazu anführe möchte:

1) Es gibt keinen Professor für Hebräisch oder Altes Testament an irgendeiner Weltklasse Universität =(d. h. auch Weltweit?) gibt es, der nicht an 24-Std-Schöpfungstage denken würde? (Falls JA, dann stimmt das nicht).
2) Nicht alles was in der Bibel steht, ist immer wortwörtlich zu verstehen. Vgl. die Erklärungen von Pastor Wegert dazu, auf die ich dort hingewiesen hatte. (Auch JESUS hat vorwiegend nur in Gleichnissen gesprochen und wurde oft missverstanden, weil man die Aussagen geistlich beurteilen muss! Und das missverstehen auch die Höllen und unsterbl. Seelen-Verfächter heute genauso, die das alles nur wortwörtlich verstehen wollen)…
3) Mit was speziell ist für uns heute GOTTES Erlösungsabsicht im AT offenbart?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#3 von Schrat , 10.12.2015 09:10

Lieber Jurek,

es ist schon richtig, nicht alles in der Bibel ist wörtlich zu verstehen. Aber Gott hat uns nicht in Stich gelassen, so daß wir nicht erkennen könnten, was nun wörtlich und was nun bildlich oder gleichnishaft zu verstehen ist. Gott ist ein Gott der Ordnung und des Friedens!

Der Zusammenhang und die Bemerkungen vorher oder nachher zeigen, ob etwas buchstäblich oder nicht zu verstehen ist. Hinsichtlich Jesus Christus war prophezeit worden, daß er seinen Mund in Gleichnissen auf machen würde und bei der Offenbarung des Johannes wird vorangestellt, daß dieses Buch in "Zeichen" geschrieben wurde.

Bei der Genesis finden wir keinen Hinweis, daß es in Gleichnissen geschrieben wurde, im Gegenteil die genauen Definitionen dort, zeigen, daß es buchstäblich zu verstehen ist. Warum denn wurde jeder Tag mit "Licht und Finsternis" und "Abend und Morgen" ausdrücklich definiert, so daß jeder vernünftige Mensch seit Jahrtausenden erkennen konnte und Gläubige in der Regel auch nicht daran gezweifelt haben, daß es buchstäbliche 24-Stunden-Tage sind!

Es ist zwar so, daß nicht unbedingt die Mehrheit die Wahrheit hat, aber wenn an sich gute Argumente von der Mehrheit getragen werden, dann ist das ein zusätzlicher Hinweis, daß es wohl stimmt.

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#4 von Topas ( gelöscht ) , 10.12.2015 09:32

Ohne nun Quellen anzuführen, habe ich schon häufiger gelesen, dass Wissenschaftler und hebräische Religionslehrer in der Mehrheit den Genesistext als einen historisch verfassten Bericht ansehen. Ausnahmen mag es geben. Und es gibt natürlich individuelle Gründe, diesen Text nicht als literalen Bericht ansehen zu wollen. Am verfassten Stil ändert das nichts. Und genau dieser Stil ist es, der uns zwingend aufgeben sollte, ihn auch wörtlich zu nehmen und nicht einfach als Mythos oder Poesie zu beschreiben, weil man damit ein Argument für lange Zeiträume generieren würde. Exegetisch handelt es sich eindeutig um eine Beschreibung von Tagen, eisegetisch werden daraus lange Perioden gemacht.
Das Jesus auch in Gleichnissen sprach spielt bei der Beurteilung des Stiltyps der Genesis keine Rolle. Das sollte jedem logisch zugänglich sein. Jeder Texttyp muß für sich beurteilt werden.


Topas
zuletzt bearbeitet 10.12.2015 09:33 | Top

RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#5 von Jurek , 10.12.2015 10:00

Hallo Schrat,

Zitat
es ist schon richtig, nicht alles in der Bibel ist wörtlich zu verstehen. Aber Gott hat uns nicht in Stich gelassen, so daß wir nicht erkennen könnten, was nun wörtlich und was nun bildlich oder gleichnishaft zu verstehen ist. Gott ist ein Gott der Ordnung und des Friedens!


Toll klingt solche Aussage. Aber schaue dir mal bitte sachlich mal die Realität an!
Die >95%(?) der Christen meinen es ganz genau zu wissen, und besser als sonst was, dass in der Bibel die Rede von Trinität, Unsterblichkeit der Menschenseele, ewige Hölle u.d.g. steht! Die werden wegen so was gar regelrecht fanatisch!
Wie willst du das der fast ganzen Christenheit erklären, was du hier so schön schreibst?
Rein auf sachliche Fakten basierend, kannst du das kaum denen erklären, ohne dass die gleich wegen dem ausflippen und mir deswegen gleich auch das Christsein absprechen!
Das sind Fakten! Und nicht so schöne Geschichten, die du da schreibst.

Zitat
Der Zusammenhang und die Bemerkungen vorher oder nachher zeigen, ob etwas buchstäblich oder nicht zu verstehen ist. Hinsichtlich Jesus Christus war prophezeit worden, daß er seinen Mund in Gleichnissen auf machen würde und bei der Offenbarung des Johannes wird vorangestellt, daß dieses Buch in "Zeichen" geschrieben wurde.


Auch nur Bla-bla-Aussagen, wenn man eben bedenkt, was nahezu alle ‚Christen’ so zu dem meinen, was auch JESUS über die Hölle, „ich bin“, Seele etc. sagte! …

Einer (das nur hier als Beispiel zur Veranschaulichungszwecken, ohne wem hier direkt damit kritisieren zu wollen), wie man die Bibel „versteht“, hat heute in einem anderen Forum mal geschrieben:

Zitat
Also das Jesus Gott ist steht außer Frage, wer hier anderer Meinung ist sollte in ein anderes Forum wechseln oder sich zumindest in diesem Punkt zurückhalten. Wie schon mehrfach erwähnt wollen wir das hier nicht mehr lesen oder unseren Glauben jedes mal auf das neue rechtfertigen.

Römer 9, 5 (Schlachter 2000):ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleisch nach der Christus, der über alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit [a]. Amen!

1. Johannes 5, 20 (Schlachter 2000):Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

Jesaja 44, 6 (Schlachter 2000):So spricht der Herr, der König Israels, und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott.

Offenbarung 1, 17 (Schlachter 2000):Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen nieder wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte


Da scheinbar das eigentliche Thema erschöpft ist, wird dieser gesperrt.


-(Q)-

Dieser Mann hat m. M. weder verstanden, dass in Jes 44:6 da keine Rede vom „Herr“ ist, sondern von JHWH, welcher mit JESUS als HERR nicht identisch wäre, noch diese Aussage in Offb 1:17 sich auf was anderes im Zusammenhang bezieht als dass JESUS der GOTT, der Allmächtiger Schöpfer und sein anscheinend eigener VATER wie auch Haupt wäre, und damit quasi identisch verschmolzen o. d. g.!
Aber wenn man dann seine Muskeln spielt (wie hier, weil ich die Schöpfungstagelängern anders verstehe) und von anderen verlangt, dass die das auch als wahr annehmen müssten, sonst muss man sich quasi (wie in dem genannten Beispiel) „ein anderes Forum suchen“…, dann was soll das eigentlich?
Was siegt da am Ende? Die Macht über andere oder die Liebe und Einheit trotz Vielfalt?

Das hier erwähnte ist nur als ein Veranschaulichungsbeispiel, wie man vollends von was überzeugt ist und die anderen unterdrückt, die anders sehen, weil man dabei meint sooo im Recht zu sein.
Genauso als Vergleich dazu auch hier, wenn ich mal etwas, was absolut über das ewige Leben nicht entscheidend ist(!) anders verstehe (nicht bloß ich! Und schon gar nicht, nicht wegen der Evolution oder so was, was mir unterstellt wird!), dann wie geht man mit anderen (in dem Fall mir) um?
Wäre nicht besser Paulus nachzuahmen, wie der das handhabte, anstatt anderem (wie z. B. mir) das Christsein abzusprechen und Herrn über meinen Glauben zu spielen oder so was?
Macht doch bitte das nicht wichtiger als es wirklich ist, aber das wirklich wichtige, wird gemieden wie sozusagen „der das Weihwasser“ meidet!

Zitat
Bei der Genesis finden wir keinen Hinweis, daß es in Gleichnissen geschrieben wurde,


Ach Schrat, du siehst nur das deine! Aber lässt du nicht zu, dass ein anderer einfach die Ereignisse, die am ersten, besonders auch, die am sechsten Tag sich ereigneten, nicht in paar Stunden erledigt wären! --- Aber möchtest du mein Herr über meinen Glauben sein, nur weil ich das was mir eigentlich gar nicht so wichtig ist, anders verstehe als du?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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zuletzt bearbeitet 10.12.2015 | Top

RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#6 von Topas ( gelöscht ) , 10.12.2015 10:02

Es existiert hinsichtlich der Länge der Tage eine gute Argumentation, die einen kurzen Zeitrahmen unentbehrlich macht: Die Abhängigkeit der Bestäubung und Befruchtung von Pflanzen durch Insekten. Pflanzen wurden am 3. Tag erschaffen und die Insekten am 5-6 Tag. Wenn zwischen diesen 'Tagen' etliche Millionen Jahre liegen würden, dann wäre ein Großteil der Pflanzen längst ausgestorben. Adam und Eva hätten keine Früchte im Paradies vorgefunden.
Solcherart Abhängigkeiten gibt es viele und vielleicht fallen euch noch weitere ein. Wenn das Funktionieren eines Biotops gelingen soll, müssen alle gegenseitigen Abhängigkeiten erfüllt sein und nicht irgendwann mal in der Zukunft zufällig passieren.

Topas

RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#7 von Topas ( gelöscht ) , 10.12.2015 10:10

Ach Jurek, du siehst nur das deine!

An der Aussage von Schrat ist nichts falsch. Ob Gleichnis, Poesie oder Buchstäblich, wir können es erkennen und sollen es auch. Das man ein Gleichnis auch falsch verstehen oder falsch auslegen kann bleibt davon unberührt. Das eine ist der Inhalt (die Aussagen), das andere die Form. Natürlich bestimmt die Form dann auch die Grundsätze des Verstehens, dennoch ist ein Irrtum im Verständnis nicht ausgeschlossen, auch wenn man sich in der Form nicht irren kann.

Topas

RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#8 von Jurek , 10.12.2015 10:18

Hallo Topas,

Zitat
… Und genau dieser Stil ist es, der uns zwingend aufgeben sollte, ihn auch wörtlich zu nehmen und nicht einfach als Mythos oder Poesie zu beschreiben, weil man damit ein Argument für lange Zeiträume generieren würde.


Wer hat hier jemals den Schöpfungsbericht als Mythos oder Poesie bezeichnet?
Viele Bilder und Vergleiche (siehe auch die Erklärungen Pastors Wegerts dazu), sind doch trotz dessen, dass die nicht wortwörtlich aufzufassen sind, deswegen keinesfalls Mythos oder Poesie! Also bitte keine unberechtigten Unterstellungen, mein lieber Freund Topas. Hier will niemand die Genesis in die Märchenwelt verdonnern!

Zitat
Das Jesus auch in Gleichnissen sprach spielt bei der Beurteilung des Stiltyps der Genesis keine Rolle. Das sollte jedem logisch zugänglich sein. Jeder Texttyp muß für sich beurteilt werden.


Das stimmt, aber es sollte zeigen, dass JESU Kritik an den Schriftgelehrten, die natürlich damals nur das AT hatten (speziell Torah), dass sie die Aussagen darin auch falsch (weil wörtlich) interpretierten! Sie zählten oft auch tatsächlich aus den kleinsten Körnchen das zehnte Teil ab, weil eben das so wörtlich stand…?! Wehrend diese Pharisäer meinten, dass JESUS GOTTES-Lästerer ist, weil Er die Aussagen GOTTES verfälsche. …
Deswegen meinte JESUS u. a. die Worte, die man in Joh 6:63 (vgl. Zusammenhang!); Mat 16:23 nachlesen kann! (Vgl. auch 1.Kor 2:14).
Wer bei bestimmten Aussagen, den Sinn dahinter nicht immer erkennt (trotz der Meinung seiner Erkenntnis – das wollte ich auch in dem obigen Beispiel im Posting an Schrat verdeutlichen), der sollte bitte nicht andere vorschnell „verurteilen“…
Soweit sollte das nicht gehen! (Röm 14:4)

Schönen Tag noch!


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#9 von Topas ( gelöscht ) , 10.12.2015 10:34

Nun ja, ich habe natürlich die Allegorie vergessen. Die Genesis unterliegt ja von von manchen dem Verdacht, eine symbolische Bedeutung zu haben. Alles was einer literalen, sprich buchstäblichen Aussage widerspricht, gehört damit zur Gattung der symbolischen Bedeutung.

Wikipedia:

Zitat
In einem weiteren Sinn bezeichnet Mythos auch Personen, Dinge oder Ereignisse von hoher symbolischer Bedeutung[3] oder auch einfach nur eine falsche Vorstellung oder Lüge.[4] So wird etwa das Adjektiv „mythisch“ in der Umgangssprache häufig als Synonymbegriff für „märchenhaft-vage, fabulös oder legendär“ verwendet.



Die falsche Vorstellung von einer kurzen Schöpfung, in deinen Augen, mein lieber Freund, erfüllt damit den Begriff eines Mythos in der erweiterten Bedeutung. Und als Poesie wird besonders im englischsprachigen Raum hinsichtlich der Genesis, das verstanden, was nicht als literal aufzufassen ist. Als Gattungsbezeichnung also durchaus zulässig.


Da du gerne Wortklauberei betreibst, für dich meine Ausführung noch mal erweitert:

Und genau dieser Stil ist es, der uns zwingend aufgeben sollte, ihn auch wörtlich zu nehmen und nicht einfach als Mythos , Poesie , Allegorie oder sonstwie Symbolisch zu beschreiben, weil man damit ein Argument für lange Zeiträume generieren würde.


Topas
zuletzt bearbeitet 10.12.2015 10:35 | Top

RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#10 von Hervé Noir , 10.12.2015 12:07

Zitat von Topas im Beitrag #1

- - -
Und die folgerichtige Schlussfolgerung:

Zitat
Wenn die ersten 11 Kapitel der Genesis keine authentischen historischen Ereignisse sind, ist der Rest der Bibel unvollständig und nicht in seiner vollen Bedeutung zu verstehen. Das Thema der Bibel ist
- - -




Top, absolut top!

Gleiches gilt auch für die Schriften des Neuen Bundes. Auch wenn sich “naturwissenschaftlich Gebildete” manchmal an den Kopf greifen mögen.

Erinnert sei z.B. an Offenbarung 16,20 (Luther):

Zitat
Und alle Inseln entflohen, und keine Berge wurden gefunden.



Dem ehemaligen Landesbischof von Hannover, Hanns Lilje, dessen Kommentar zur Offenbarung, im Jahr 1955 erschien, bereitete es keine Probleme, diese Schriftstelle im wörtlichen Sinn zu verstehen. Dass auch diese Prozesse wie die der Schöpfung in kürzester Zeit - kaum mehr als einige Tage - ablaufen, ergibt sich aus dem Zusammenhang.

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RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = WARUM?

#11 von Hervé Noir , 10.12.2015 13:03

Hallo zusammen!

Aus meinen Erfahrungen mit verschiedenen Foren und auch aus unmittelbar geführten Gesprächen schließe ich, dass für die Ablehnung eines vorwiegend wörtlichen Verständnisses der Schrift die Angst vor der nachweisbaren Existenz des biblischen Gottes ursächlich ist.

Ich hatte schon erlebt, wie Teilnehmer von Bibelkreisen die Fassung verloren, wenn man die Existenz des Schöpfer-Gottes als bewiesene Tatsache wertete. Ihre Jesus-Bekenntnisse sind offenbar nicht echt...

Grüße
Hervé

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RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = Unbedingt!

#12 von Topas ( gelöscht ) , 10.12.2015 14:47

Hallo Herve,

man kann nicht oft genug betonen, dass die Bibel eine Einheit darstellt und den Sinnzusammenhang entstellen würde, wenn man von außen Interpretationen hineinbringt, die eine Sinnverfälschung bewirken. Zumal es sich bei der Evolutonstheorie mit ihren langen Zeiträumen, um Argumente handelt, die verwendet werden, um Gott auszuschließen und für gegenstandslos zu erklären. Solche Art Argumente kann normalerweise kein Christ annehmen und vertreten.
Womöglich hast du recht und es ist eine Art von Unglaube an eine Existenz Gottes.

Topas

RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = Unbedingt!

#13 von Jurek , 10.12.2015 17:58

Hallo Topas,

Zitat
Es existiert hinsichtlich der Länge der Tage eine gute Argumentation, die einen kurzen Zeitrahmen unentbehrlich macht: Die Abhängigkeit der Bestäubung und Befruchtung von Pflanzen durch Insekten. Pflanzen wurden am 3. Tag erschaffen und die Insekten am 5-6 Tag. Wenn zwischen diesen 'Tagen' etliche Millionen Jahre liegen würden, dann wäre ein Großteil der Pflanzen längst ausgestorben. Adam und Eva hätten keine Früchte im Paradies vorgefunden.


Solche Argumentation spricht m. E. eher für meine als deine Annahme.

1) Ich hatte nie geschrieben dass die Tage jeweils etliche Millionen von Jahren dauerten. (Ich weiß es nicht wie lange, aber länger als 24-Std! Vgl. aber Ps 90:4 = „Tage“ haben unterschiedliche Bedeutungen in der Bibel). Und wenn es so wäre, wieso soll der 3. Tag anscheinend buchstäblich sein (wegen dem 5.ten Tag?), dann die restliche Millionen von Jahren bis Adam? Denn:
2) Der 3.Tag muss doch länger gedauert haben als dass erst am 5-6. Tag die Insekten zur Bestäubung der Blüten in Frage kämen, wo danach die Früchte in wenigen Minuten oder Stunden wachsen und reifen könnten? Sind die ganze Wachstumprozesse mit Bäumen und Blüten bis zur Fruchtertrag, nur wenige Stunden lang gewesen?

Also der ganze Insektenbestäubungs-Argument passt m. E. hier weder vorne noch hinten.
Viel wahrscheinlicher wäre es, wenn die Bäume tatsächlich normal wachsen konnten, Blüten trugen die dann von Bienen bestäubt hätten sein können, dann auch noch die Früchte wachsen und normal reifen konnten, damit überhaupt auch Adam das alles erleben könnte (aber der schlief, weil GOTT Eva aus Rippe Adams erschuf…)?
Was du aus Genesis machst, ist schon erstaunlich!
Aber das ist natürlich dir überlassen… Ich verstehe das halt anders. Erschlage mich bitte nicht dafür, weil ich ein anderes Verständnis und Zugang dazu habe als du, was auch meine und nicht deine Sache ist.

Zitat
Solcherart Abhängigkeiten gibt es viele und vielleicht fallen euch noch weitere ein.


Gerade die sehr VIELE (!) Abhängigkeiten in der Natur, also der Symbiose zwischen Pflanzen und Tieren und den natürlichen Vorgängen, die gibt es sehr zahlreich, so dass die natürliche Prozesse durchlaufen und so verkünden sie auch die Schöpfung GOTTES! (z. B. wenn aus einer Raupe ein Schmetterling wird, welches wiederum erstaunliches vollbringt, wenn er dazu normal nötige Zeit hat – aber bei dir eben nicht)…
Für dich hat das aber keine Zeit (höchstens alles inkl. gesamten Weltall ~50 Std.!) beansprucht und BENG! (wie Urknall) und dann war schon alles da fix und fertig und brauchte keine solche Abhängigkeiten, weil schon alles fertig da war! Also wieso schreibst du was von welchen Abhängigkeiten? Diese gibt es nur bei normalen Prozessen die Zeit beanspruchen und nicht wenige Minuten bis Stunden!

Zitat
Wenn das Funktionieren eines Biotops gelingen soll, müssen alle gegenseitigen Abhängigkeiten erfüllt sein und nicht irgendwann mal in der Zukunft zufällig passieren.


Ich bin zwar dieser Meinung, aber offensichtlich du nicht, weil bei deiner Vorstellung hat es keine Zeit für irgendwelche Abhängigkeiten gegeben!


Zitat
Nun ja, ich habe natürlich die Allegorie vergessen. Die Genesis unterliegt ja von von manchen dem Verdacht, eine symbolische Bedeutung zu haben. Alles was einer literalen, sprich buchstäblichen Aussage widerspricht, gehört damit zur Gattung der symbolischen Bedeutung.


Das hat nichts mit Verdacht zu tun, sondern nur mit etwas Hausverstand, welchen Bibelleser auch vor Jahrtausenden hatten, da sie auch mit Natur verbunden waren und kannten solche Aussagen und beobachtbare Vorgänge…

Zitat
Die falsche Vorstellung von einer kurzen Schöpfung, in deinen Augen, mein lieber Freund, erfüllt damit den Begriff eines Mythos in der erweiterten Bedeutung.


Sorry, aber das ist doch gänzlich unrichtig! Denn HAUFEN Beispiele sind in der Bibel, die nicht wörtlich zu verstehen sind, aber kein Christ (ich schon gar nicht!) würde das literarisch als „Mythos“ bezeichnen!

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = Unbedingt!

#14 von Hervé Noir , 10.12.2015 20:01

Zitat von Jurek im Beitrag #13

- - -
2) Der 3.Tag muss doch länger gedauert haben als dass erst am 5-6. Tag die Insekten zur Bestäubung der Blüten in Frage kämen, wo danach die Früchte in wenigen Minuten oder Stunden wachsen und reifen könnten? Sind die ganze Wachstumprozesse mit Bäumen und Blüten bis zur Fruchtertrag, nur wenige Stunden lang gewesen?

Also der ganze Insektenbestäubungs-Argument passt m. E. hier weder vorne noch hinten.
Viel wahrscheinlicher wäre es, wenn die Bäume tatsächlich normal wachsen konnten, Blüten trugen die dann von Bienen bestäubt hätten sein können, dann auch noch die Früchte wachsen und normal reifen konnten, damit überhaupt auch Adam das alles erleben könnte (aber der schlief, weil GOTT Eva aus Rippe Adams erschuf…)?
Was du aus Genesis machst, ist schon erstaunlich!
- - -


Und wie deutest Du folgende Worte Johannes des Täufers?

Lukas 3,8 (Luther):

Zitat
Sehet zu, tut rechtschaffene Früchte der Buße und nehmt euch nicht vor, zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.



Wer innerhalb kürzester Zeit Menschen erschaffen kann, kann das auch mit Pflanzen. Die meisten Mitmenschen wissen einfach zu wenig über die Haltlosigkeit der so genannten Evolutionstheorie. Nur gelegentlich rückt der eine oder andere Vertreter damit heraus...

Hervé Noir  
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RE: Sollte man die Genesis wörtlich nehmen? = Unbedingt!

#15 von Schrat , 10.12.2015 20:11

Lieber Herve Noir,

und ich muß an den Flaschenkürbis denken, den der HERR über Jona wachsen ließ......

Wir können das Handeln Gottes bei der Schöpfung damals nicht mit dem vergleichen, wie es heute abläuft. Das ist der Fehler Jureks und auch der Evolutionisten und Geologen. Das nennt man dann ja "Aktualismus".

Gott kann, wenn er denn will, auch Dinge schon mal schneller ablaufen lassen oder überhaupt nichts ablaufen lassen und einfach direkt regeln.

@Jurek

....passt hinten und vorne nicht....

Aber Gott kann Dinge, die nach dem heutigen Ablauf nicht passen, passend machen, wenn er denn will! Und dann passt hinten und vorn und oben und unten!

Gruß
vom Schrat


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Alter der Pyramiden - vorsintflutlich?

Joh 3:16
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