Liebe Forumsteilnehmer,
heute kam mir so spontan die Frage, ob Jesus bei den Gleichnissen nicht zuerst an sein Volk, die Juden zu denen er gehörte und von denen er abstammte gedacht hat. Man ist es gewohnt, diese Gleichnisse allgemein auf das christliche Leben anzuwenden - was ja bestimmt auch nicht verkehrt ist -, aber es scheint doch wohl zu sein, daß Jesus sie erst einmal aus einem anderen Grund geäußert hat.
Zitat
https://www.cai.org/de/bibelstudien/glei...-koenigreichs-0
Gleichnisse des Königreichs
PDF iconDrucken als PDF Datei
Der reiche Mann und Lazarus – Lukas 16:19-31
Die Geschichte von Lazarus und dem reichen Mann ist keine Lektion darüber, daß die Gerechten in den Himmel und die bösen Leute in die Hölle gehen. Vielmehr sind diese Verse ein Gleichnis über das Reich Gottes. Es war an die Pharisäer zur Zeit Jesu gerichtet und liefert eine Erklärung für die Prophezeiung von Christus:
""Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch "[den Juden]" genommen und einem Volke gegeben werden, das seine Früchte bringt"""" MATTHÄUS 21:43.
Um die Geschichte zu verstehen, laßt uns kurz die folgenden Tatsachen zusammenfassen: Nach Salomos Herrschaft wurde Gottes Volk in zwei Königreiche geteilt (1. KÖNIGE 12). Von da an hatte Gott es mit zwei unterschiedlichen Häusern zu tun: "„Die beiden Familien, die der HERR auserwählt hatte …”" (JEREMIA 33:24, KJV). Beide Familien, Ephraim-Israel und Juda, hatten ihr eigenes individuelles Schicksal. Viele Gleichnisse im Alten und Neuen Testament beziehen sich auf Gottes Volk als zwei: zwei Hölzer (HESEKIEL 37), zwei Töpfe (JEREMIA 18&19), zwei Frauen (JEREMIA 3:10-11) und zwei Söhne (LUKAS 15). Der Schlüssel zum richtigen Verständnis des Gleichnisses in LUKAS 16:19-31 ist, den reichen Mann als Juda (die Juden) und den armen Lazarus als Ephraim-Israel (die verlorenen Stämme) zu identifizieren. Alle Einzelheiten in dieser Geschichte unterstützen diese Sichtweise, und es scheint am besten, Vers für Vers durch das Gleichnis zu gehen.
Diese Sicht war mir bisher nicht so gegenwärtig. Natürlich können diese Gleichnisse auch in einem erweiterten Sinne angewandt werden, aber man sollte die ursprüngliche Bedeutung und Anwendung auch im Sinn haben. Zumal wir als Christen, weil wir zum Volk Gottes gezählt werden (anstelle der ausgebrochenen Zweige eingepfropft). Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl und der dort eingeladenen Gäste zeigt es ja auch. Die ursprünglich Eingeladenen versäumten der Einladung zu folgen und anstelle derer wurden Leue "von der Straße" (von den Nationen, den "Heidenvölkern") eingeladen.
Gruß
vom Schrat