Jesu Gleichnisse - Erfüllung am Volk Israel

#1 von Schrat , 20.10.2014 09:58

Liebe Forumsteilnehmer,

heute kam mir so spontan die Frage, ob Jesus bei den Gleichnissen nicht zuerst an sein Volk, die Juden zu denen er gehörte und von denen er abstammte gedacht hat. Man ist es gewohnt, diese Gleichnisse allgemein auf das christliche Leben anzuwenden - was ja bestimmt auch nicht verkehrt ist -, aber es scheint doch wohl zu sein, daß Jesus sie erst einmal aus einem anderen Grund geäußert hat.

Zitat

https://www.cai.org/de/bibelstudien/glei...-koenigreichs-0
Gleichnisse des Königreichs
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Der reiche Mann und Lazarus – Lukas 16:19-31

Die Geschichte von Lazarus und dem reichen Mann ist keine Lektion darüber, daß die Gerechten in den Himmel und die bösen Leute in die Hölle gehen. Vielmehr sind diese Verse ein Gleichnis über das Reich Gottes. Es war an die Pharisäer zur Zeit Jesu gerichtet und liefert eine Erklärung für die Prophezeiung von Christus:

""Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch "[den Juden]" genommen und einem Volke gegeben werden, das seine Früchte bringt"""" MATTHÄUS 21:43.

Um die Geschichte zu verstehen, laßt uns kurz die folgenden Tatsachen zusammenfassen: Nach Salomos Herrschaft wurde Gottes Volk in zwei Königreiche geteilt (1. KÖNIGE 12). Von da an hatte Gott es mit zwei unterschiedlichen Häusern zu tun: "„Die beiden Familien, die der HERR auserwählt hatte …”" (JEREMIA 33:24, KJV). Beide Familien, Ephraim-Israel und Juda, hatten ihr eigenes individuelles Schicksal. Viele Gleichnisse im Alten und Neuen Testament beziehen sich auf Gottes Volk als zwei: zwei Hölzer (HESEKIEL 37), zwei Töpfe (JEREMIA 18&19), zwei Frauen (JEREMIA 3:10-11) und zwei Söhne (LUKAS 15). Der Schlüssel zum richtigen Verständnis des Gleichnisses in LUKAS 16:19-31 ist, den reichen Mann als Juda (die Juden) und den armen Lazarus als Ephraim-Israel (die verlorenen Stämme) zu identifizieren. Alle Einzelheiten in dieser Geschichte unterstützen diese Sichtweise, und es scheint am besten, Vers für Vers durch das Gleichnis zu gehen.



Diese Sicht war mir bisher nicht so gegenwärtig. Natürlich können diese Gleichnisse auch in einem erweiterten Sinne angewandt werden, aber man sollte die ursprüngliche Bedeutung und Anwendung auch im Sinn haben. Zumal wir als Christen, weil wir zum Volk Gottes gezählt werden (anstelle der ausgebrochenen Zweige eingepfropft). Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl und der dort eingeladenen Gäste zeigt es ja auch. Die ursprünglich Eingeladenen versäumten der Einladung zu folgen und anstelle derer wurden Leue "von der Straße" (von den Nationen, den "Heidenvölkern") eingeladen.

Gruß
vom Schrat


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RE: Jesu Gleichnisse - Erfüllung am Volk Israel

#2 von Jurek , 20.10.2014 11:26

Natürlich ist JESUS zu den verlorenen Schafen Israel zuerst gekommen! Das ist eigentlich ein wichtiger Punkt, besonders auch, wenn man sich über das Volk Israel unterhält, was man schon ausführlich im entsprechenden Bereich des Forums gemacht haben.
JESUS kam um das Verlorene wieder zurückzurufen, aber sie haben es nicht gewollt!
Deswegen auch die allerlei Gleichnisse JESU die sich speziell auch auf die Juden bezogen, wie besonders auch Mt 22 etc., um eben den Juden etwas vor Augen zu führen.
Da die meisten von ihnen es leider nicht wollten, betreffen diese Gleichnisse also auch die anderen „Gäste“, nämlich UNS!
Von daher gibt es auch nur das eine Israel, und zwar gemäß der Verheißung und nicht gemäß dem Fleische. Die Gleichnisse JESU besagen da sehr viel dazu.

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Jesu Gleichnisse - Erfüllung am Volk Israel

#3 von Isai , 20.10.2014 12:08

Lieber Schrat,



Zitat
zwei Hölzer (HESEKIEL 37), zwei Töpfe (JEREMIA 18&19), zwei Frauen (JEREMIA 3:10-11) und zwei Söhne (LUKAS 15). Der Schlüssel zum richtigen Verständnis des Gleichnisses in LUKAS 16:19-31 ist, den reichen Mann als Juda (die Juden) und den armen Lazarus als Ephraim-Israel (die verlorenen Stämme) zu identifizieren.




Ja, das wird von nicht wenigen so gedeutet. Wenn man darin tiefer einsteigt kann das eine faszinierende Sache sein.

Auch der verlorene Sohn wird durch einige als die in alle Nationen zerstreuten und in den Nationen aufgegangenen Hebräer dargestellt.



Ich tippe hier einfach mal meine Notizen hin, die ich mir mal bei einem Treffen gemacht habe, wo es um dieses Thema ging.

Es könnte unübersichtlich sein, sind nur Stichpunkte und nicht unbedingt immer chronologisch geordnet:



...........................................................................................................................................................................


In Christus (neuer Bund mit ganz Israel) werden alle gesammelt um später für die ganze Erde ein dienender Segen zu sein.

Dahinter stehen u. a. die Segensverheißung an Joseph mit Ephraim und Manasse (1. Mose 48:10-18).

Aus einem entstehen viele Völker, eine Fülle von Nationen.
Jeremia 3:17, 18 das Haus Juda und das Haus Israel wird zusammengehen.
Jeremia 5:11 denn beide haben treulos an JHWH gehandelt.
Sacharja 8:13 sie waren Fluch, werden Segen sein.

900 Jahre nachdem Juda lebte, gab es die Teilung

Juda-Benjamin <-- von Gott "Haus Juda" genannt.
Juda ging nach Babylon 120 Jahre später. Israel (10-Stämme-Reich) ging nach Assyrien.
Zuvor war Israel alles, jetzt Israel (10 Stämme) und Juda (2 Stämme) geteilt.

JHWH schickte verschiedene Propheten, zeitgleich Dienst der Propheten in Juda (2 Stämme) und Israel (10). Unterschiedliche Propheten zu unterschiedlichen Zielgruppen. Von daher Prophezeiungen für Juda und Prophezeiungen für Israel differenziert betrachten.

Jeremia 30:1-3 Schicksal Judas und Israels wende
Jeremia 30:22-24 Dann seid ihr wieder mein Volk, ich wieder euer Gott. Ganz werdet ihr das am Ende der von Gott bestimmten Zeiten verstehen.

Jeremia 31:1 dann wieder "der Gott aller Stämme Israels", sie sind dann mein Volk.
Jeremia 31:8-10 sandte sie von den Enden der Erde. Efraim ist mein erstgeborener Sohn. Israel zersprengte, sammeln, wird er hüten wie Hirte.


Das Volk wird also wie gesammelt? Eine Möglichkeit: Durch die Gemeinde... (= in Christus hinein, sein Leib)


Jeremia 31:27, 28 säe über Israel und Juda eine Saat von Menschen und Vieh.
Darüber gewacht auszureißen, einzureißen, abzureißen, zu vernichten, zu verheeren, um sie zu bauen und zu pflanzen.

Gottes Verheißung: (JHWH macht Seine Verheißungen wahr)
Jeremia 31:31-34 neuer Bund mit Israel und Juda - Gesetz in ihr Herz, alle erkennen mich

Jakobus schrieb an die 12 Stämme in der Zerstreuung (auch Josephus schrieb über 12 Stämme)

"Ich werde ihnen dies alles vergeben". Wie? IN Jesus.

Epheser 2:11-13 einst die Nationen im Fleische, entfremdet dem Bürgerrecht Israels.

...........................................................................................................................................................................



Also zusammengefasst würde ich da draus ziehen (u. a.), dass alle, die jetzt in Christus sind, ursprünglich Hebräer sind, in Christus gesammelt und seine Braut werden.

Alle Angaben ohne Gewähr.




Lieben Gruß,

Isai


So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
(2. Kor. 5:20)

Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
(Apg. 2:38)

Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst!
(Apg. 22:16)

 
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RE: Jesu Gleichnisse - Erfüllung am Volk Israel

#4 von Isai , 22.10.2014 11:09

Zitat von Jurek
Da die meisten von ihnen es leider nicht wollten, betreffen diese Gleichnisse also auch die anderen „Gäste“, nämlich UNS!



Sogar dass die Menschen genötigt werden, Lukas 14:21-23

21 Und der Knecht kam herbei und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und bringe die Armen und Krüppel und Blinden und Lahmen hier herein!
22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und es ist noch Raum.
23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde!


So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
(2. Kor. 5:20)

Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
(Apg. 2:38)

Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst!
(Apg. 22:16)

 
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RE: Jesu Gleichnisse - Erfüllung am Volk Israel

#5 von Jurek , 22.10.2014 15:59

Ja, das ist ein guter Hinweis Isai!
Wobei "genötigt" (ähnlich wie "Sklave"), bedeuten nicht immer dasselbe wie heute.
"Genötigt" bedeutet hier nicht automatisch aufdringlich sein, um wem zu was zu überreden oder gar zu was zu zwingen, sondern: mit Nachdruck und Dringlichkeit die Seelen zu retten, ja mit einem (ggf. wiederholendem) Eifer (kein Fanatismus!), und nicht bloß so, als ob es sich um tagtägliche Dinge von geringerem Wert handeln würde.

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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