Hallo
Der Unterschied zwischen Kopf und Herzglaube; wie tief geht der Glaube? Verlasse ich mich ausschließlich auf das, was JESUS für mich getan hat?
Zitat
Zwischen Glauben und Glauben ist ein sehr großer Unterschied. Eine Art des Glaubens ist der Kopfglaube, eine andere der Glaube des Herzens. Manche Leute haben alle ihre Religion in ihrem Kopf; gleich armen, dürftigen und elenden Studenten beschränken sie ihre Religion auf ihren Kopf und lassen sie sich nähren von trockenen Gedanken und müßigen Spekulationen; aber der Glaube des wahren Christen nimmt die gute Stube des Herzens für sich ein. Er hat seine Zitadelle in dem innersten Teile seines Wesens und ist in seiner innersten Seele zu Hause.
Einen Kopfglauben hat selbst der Teufel; er glaubt und zittert. Er ist so orthodox wie viele sehr gelehrte Theologen; soweit es die bloße Aufstellung der Theologie betrifft, traue ich dem Teufel zu, daß er ein Glaubensbekenntnis entwerfen könnte. Ich glaube, daß er über Gottes Worte besser unterrichtet ist als die meisten unter uns. Wenngleich er außerordentlich gewandt ist, sie zu seinen eigenen Zwecken falsch anzuwenden, kann er sie doch auch ganz korrekt zitieren, wenn es ihm so paßt. Doch der Teufel haßt viel von dem, was er mit seinem Kopfe glaubt. Da ist zum Beispiel die Lehre von der Erwählung. ,,Ich kann die Wahrheit dieser Lehre nicht leugnen," sagt er, ,,aber ich hasse sie, denn ich weiß, daß ich zu den Erwählten nicht gehöre." Dasselbe ist der Fall bei der Erlösung; der Teufel sagt: ,,Ich hasse diese Lehre. Ich weiß, daß Christus Sein Volk mit Seinem Blute erlöst hat, aber ich gehöre nicht zu ihnen. Das Kreuz Christi ist herrlich, und ich kann nicht umhin, seine Kraft anzuerkennen, denn ich habe sie oft empfunden und werde sie mehr und mehr empfinden, aber ich hasse das Kreuz, denn es erdrückt mich und entreißt mir ganze Scharen meiner Untertanen. Ich weiß, daß Jesus der Sohn Gottes ist; ich wünschte, Er wäre es nicht, und wenn ich könnte, möchte ich Ihn von Seinem Thron herunterreißen und aus Seinem Reiche verbannen." So seht ihr, daß der Teufel mit seinem Kopf vieles glaubt, das er von Herzen haßt.
Der Glaube an Christum ist niemals echt, wenn er nicht der Glaube des Herzens ist, wenn ihm nicht das Herz ebenso wie der Kopf seine Zustimmung gibt, wenn die Wahrheit nicht nur geglaubt, sondern auch geliebt wird. Glaubt ihr die Wahrheit von Herzen, liebe Freunde? Seid ihr nicht nur von ihr überzeugt, sondern ist sie auch eure Wonne und Freude? Wißt ihr, daß ihr Sünder seid, und trauert ihr über diese betrübende Tatsache? Kennt ihr diese Wahrheit aus Erfahrung? Kennt ihr Christum auch als euren Heiland? Habt ihr Ihn als einen Besitz von unendlicher Wichtigkeit für euch in euer Herz aufgenommen? Wißt ihr Seine Gegenwart zu schätzen und freut ihr euch, Ihn stets bei euch zu haben? Wißt ihr, daß Jesu Blut die Sünden tilgt? Habt ihr erfahren, daß eure Sünden getilgt worden sind? Glaubt ihr in euren Herzen, daß der Heilige Geist Der ist, der da heiligt? Glaubt ihr diese Wahrheit von Herzen und betet ihr deshalb: ,,Herr, erneuere und heilige mich durch Deinen guten Geist am inwendigen Menschen!"? Wenn nicht, dann berechtigt euch der Glaube, den ihr haben mögt, nicht zur Taufe, noch viel weniger zum Himmel, und tretet darum zurück. Wenn allein dein Kopf voll ist von dem, was gesund und recht und wahr ist, und wenn dein Herz leer ist vom Glauben an Christum und von der Liebe zu Gott und zu Seiner Wahrheit, so tritt von dem Taufbassin zurück, denn du darfst da nicht eindringen, wo allein Christi Nachfolger hingehören. Philippus sagte zu dem Kämmerer: Glaubst du von ganzem Herzen, so magst du getauft werden. Ich fürchte, daß manche in jenem Bassin getauft worden sind, welche nicht von ganzem Herzen glaubten. Sie sagten das zwar, aber ich bezweifle, daß es von allen auch wirklich wahr war. Und, Geliebte, wenn wir uns ehrlich selbst prüfen, werden manche unter uns ernste Ursache haben, uns zu fragen, ob wir irgendwelches Recht an die Verordnung der Taufe der Gläubigen haben. Freund, glaubst du von ganzem Herzen an Christus? Christus will dein ganzes Herz oder überhaupt nichts haben; Er wird nie damit zufrieden sein, einen Teil davon zu haben und dem Teufel das übrige zu lassen. Ihr Taufkandidaten, könnt ihr von Herzen sagen, daß ihr alles für Christum aufgebt? Könnt ihr alles - Leben, Leib, Seele, Gesundheit, Habe oder Gabe -, könnt ihr Christo alles übergeben? Wenn ihr es nicht könnt, so glaubt ihr nicht von ganzem Herzen an Ihn, dann ist etwas da, das ihr zurückhaltet. Wenn ihr von ganzem Herzen glaubt, dann werdet ihr das ganze Herz übergeben.
Beachtet noch eine andere Seite des Textes. Habt ihr außer dem Vertrauen auf Christum noch irgendwelches andere Vertrauen? Ist da hinsichtlich des Heiles in euren Herzen noch ein wenig Selbstvertrauen oder etwas Vertrauen auf eure guten Werke oder auf irgendwelche Zeremonien, die ihr beobachten könnt? Dann muß ich euch sagen: Tretet vom Taufbassin zurück, bis ihr von ganzem Herzen an Christum glaubt und zu Ihm sagen könnt:
,,Mein ganzes Vertrauen auf Dich ist gerichtet,
Von Dir ich allein meine Hilfe bezieh'." (Q)
Lieben Gruß,
Isai