Reformation

#1 von Jurek , 01.11.2012 11:16

Gestern haben die Evangelikalen ein Feiertag gehabt, an dem sie an Luthers 95 Thesen und die ganze Einleitung der Reformationszeit gedachten.
Aber was haben wir bis heute daraus wirklich gelernt und ob überhaupt =(z.B. die WTG - so denke ich -, dass sie nichts wirklich daraus oder dazu gelernt hat).

Was meint Ihr dazu?


 
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RE: Reformation

#2 von Schrat , 02.11.2012 19:38

Lieber Jurek,

die evangelische Kirche ist für mich größtenteils eine leere Hülle geworden. Und diese leere Hülle besteht aus Traditionen und Formenwesen. So wie in Timotheus gesagt wird: "Die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich ihrer Kraft als falsch erweisen". Sofern denn überhaupt noch jemand zur Kirche geht.

Sie ist weltlichen Philosophien zum Opfer gefallen, wie Evolutionstheorie, historisch-kritische Methode usw.
Wie bei den Freimaurern steht der Mensch und nicht Gott im Mittelpunkt. Deswegen verwundert es nicht, daß zum 275. Freimaurer-Jubiläum in Hamburg die Michaelskirche von der evangelischen Kirche zur Verfügung gestellt wurde.

http://pius.info/video/diversa/7223-vide...maurerzeremonie

Der Hinweis kommt zwar von der Pius-Bruderschaft - die ja bekanntlich in Opposition zur katholischen Amtskriche steht - doch in diesem Fall halte ich deren Bewertung der Angelegenheit für richtig. Dort gibt es auch noch weitere Hinweise für die Verweltlichung der evangelischen Kirche.

Für eine christliche Kirche ist es nicht angebracht, ein Gotteshaus für explizit nichtchristliche Riten zu verwenden, bzw. eine solche Verwendung stellt einen Missbrauch dar. Es gibt auch Hinweise dafür, daß die Freimaurer hohe Achtung vor Lucifer haben, ihn praktisch anbeten.

Die evangelische Kirche ist zu großen Teilen praktisch auf den Humanismus reduziert, dann kann ich auch gleich zu den Freimaurern gehen!

Gruß
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RE: Reformation

#3 von Jurek , 03.11.2012 07:03

Hallo Schrat,

was inzw. aus der Evangelischen Landeskirche geworden ist, ist wohl (?) nichts so ganz, was wohl M. Luther vorschwebte.
Aber das ist ein Thema für sich und auch wohl deswegen gibt es auch viele freie evangelikale Gemeinden, die sich von den Großkirchen und Ökumene distanzieren …

Mir persönlich geht es bei dem Thema weniger um das, was wohl offensichtlich nicht (oder nicht immer) der christlichen (Biblischen) Norm entspricht, sondern vielmehr um das, was nicht so offensichtlich erscheint, und der Frage, ob WIR was aus der Reformationszeit (gutes oder schlechtes?) gelernt haben?

Die Frage ist auch: Welche Glaubensgemeinschaft ist heute ziemlich nahe an dem wahren Christentum?
Sind das die freie Evangelikale, STA, "ZJ", Baptisten, oder welche? Und was hat diese Gruppe oder diese Gruppen aus der Reformationszeit wirklich gelernt? Ist es möglich auch heute, dass man "reformatorische Ambitionen" hat, ohne durch Inquisition oder Kirchentribunalverfolgung das "auf dem Scheiterhaufen" befürchten zu müssen?

Was meinst du/ihr dazu?

Gruß


 
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RE: Reformation

#4 von Schrat , 03.11.2012 08:56

Lieber Jurek,

man denkt heute, so etwas wie im Mittelalter mit Scheiterhaufen oder so kann sich ja wohl nicht wiederholen.
Leider, leider scheint mir das ein Irrtum zu sein. Die Offenbarung des Johannes spricht davon, daß die Seelen unter dem Altar schreien, wann ihnen endlich Gerechtigkeit widerfahren wird, wann Gott endlich das rächt, was ihnen widerfahren ist. Und dann heißt es, daß sie ruhen müssen, bis auch die übrigen dem Schwert zum Opfer fallen. Da habe ich selbst als gläubiger Mensch "dran zu schlucken". Das Ganze ist natürlich symbolische Sprache und soll nicht heißen, daß die Verstorbenen bei Bewußtsein sind und was sagen können. Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr und so wie der Teufel es bei Christus arrangiert ht, daß er unter "Staatsfeind" eingeordnet wurde - was er natürlich nicht war - so steuert er auch heute alles in diese Richtung!

Die "Menschenrechte" gemäß der französischen Revolution wurden bewußt provozierend auf 2 Tafeln analog der 10 Gebote geschrieben und sind heute in die Menschenrechts-Charta der UNO aufgegangen.

Und diese Menschenrechte damals und heute sprechen von

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

(hört sich gut an und scheint annehmbar zu sein, wenn man sich nicht mit Einzelheiten und der praktischen Umsetzung beschäftigt)

Und

M o r t a l i s

(wird meistens bei historischen Rückblicken und Zitaten weggelassen)

für alle, die sich dem widersetzen. Also auf gut deutsch: "Willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein".

Das Freimaurer-/Illuminatentum hat alles unterwandert und durchsetzt (auch die Kiirche und maßgebliche Führungspersonen sowohl in der ev. Kiirche, bei den Katholiken ond auch bei den Evangelikalen) und steckt auch maßgebend hinter der französischen Revolution, der sog. "Aufklärung" (Evolutionstheorie usw), hinter den Kriegen und Auseinandersetzungen der Neuzeit (z.B. hat der Attentäter von Sarajewo zugegeben ein Freimaurer zu sein, Breivik war es auch) sowie neuzeitlichen Entwicklungen (UNO, Wiederevereinigung, EU)
Diese Kräfte bilden den symbolischen "TEMPEL" gemäß Thessalonicher, in welchen sich der Antichrist setzt. Ein Artikel darüber unter liebezurwahrheit.de.

Der Teufel hat das raffiniert eingefädelt mit dem "Krieg gegen den Terror". Dieser Terror wurde größtenteils von Geheimdienstkräften selbst insceniert um gewisse politische Entwicklungen zu fördern (bestätigt u.a. von dem ehemaligen FBI-Chef Ted Gunderson) odeer auch ehem. Präs. Cossig bzgl Gladio und Anschläge in Bologna). Dabei geht meistens so vor, daß man von tatsächlich existierenden radikalen Leuten weiß und diese dann klammheimlich sogar unterstützt( siehe NSU-Affaire in Deutschland oder "Cellelr Loch"), ihnen gewisse Leute zur Seite stellt, die sich dann aber bei den Anschlägen zurückziehen und dafür gesorgt wird, daß diese bei den dann folgenden Ermittlungen nicht ins Fadenkreuz geraten.

Nach Information der amerikanischen Website Prisonplanet und der Organisation „Oath Keepers" werden bekennende Christen in den USA neuerdings noch stärker in die Nähe von Terroristen gebracht. Das FBI forderte kürzlich erneut Ladeninhaber auf, „verdächtige Aktivitäten" zu melden. Dazu zählen „extreme religiöse Aussagen" und der Glaube an eine „radikale Theologie". Bereits im Jahr 2009 hatte das Heimatschutz-Ministerium die Merkmale eines „rechten Extremismus" definiert: Zu ihnen gehören der Glaube an „Prophetien über die Endzeit"; die Meinung, Abtreibung sei falsch; das Anlegen von Lebensmittelvorräten; die Ablehnung gleichgeschlechtlichen Ehen und ein Glaube an „Verschwörungstheorien" über eine angestrebte „neue Weltordnung". (Quelle: prisonplanet.com)


Auweia, ich bin Terrorist!

Das alles klingt ziemlich schrecklich, aber als Christ müssen wir das real ist Auge fassen, denn Jesus Christus sagte das ja auch voraus, daß seine wahren Nachfolger auch und besonders vor seiner Widerkunft der Drangsal ausgeliefert werden würden.

Die wahren Christen wirst Du mir mehr bei den kleineren Gemeinschaften finden, wie Du schon erwähntest, Evangelikale, Baptisten, Adventisten, Zeugen Jehovas aber in Einzelfällen auch in den großen Kirchen. Der HERR wird die Seinigen kennen! Die wahren Christen erkennt man an der Treue zum Worte Gottes, auch wenn sie nicht alles verstehen und das Verständnis manchmal voneinandeer abweicht.

Gruß
vom Schrat


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RE: Reformation

#5 von Georg , 03.11.2012 10:32

Lieber Schrat,

auch etwas "Senf" dazu von meiner Seite her.
Du schreibst in Deinem interessanten Beitrag zu Schluss auch darüber, dass man die wahren Christen an der Treue zum Worte Gottes erkennt, auch wenn sie nicht alles verstehen und das Verständnis manchmal voneinander abweicht.
Dem stimme ich soweit zu, aber gehört zum Wesen des wahren Christentums, dass man "Abweichler" (zum Beispiel wie bei den Reformatoren der Kirche, wobei Dr. M. Luther hatte nicht im Sinne gehabt mit seinen 95 Thesen die Kirche zu spalten!!), die aber eigentlich doch sich nach der Bibel orientieren und was sich auch später (nach Erkenntnis der Hauptgruppe) als richtig herausstellt, in Namen der "Einheit der Kirche", diese einst wie noch heute als "Ketzer" zu brandmarkten?
Kann heute sich eine Gruppe anmaßen zu behaupten, dass nur sie alleine die richtige ist? Mit welcher Berechtigung?

Liebe Grüße von Georg


 
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RE: Reformation

#6 von Schrat , 03.11.2012 12:00

Lieber Georg,

Zitat
Kann heute sich eine Gruppe anmaßen zu behaupten, dass nur sie alleine die richtige ist? Mit welcher Berechtigung?



Keine Gruppe kann sich anmaßen, die allein Richtige zu sein! Das hast Du ganz richtig erkannt, wenn auch nur in Frageform ausgedrückt.

Für mich sind die verschiedenen christlichen Dominationen vergleichbar mit den 7 Versammlungen in der Offenbarung. Jesus der Herr über alle Versammlungen wird sie wie in der Offenbarung vorgeschattet und angekündigt, dereinst richten. In fast allen finden wir Plus und Minus und das hängt damit zusammen, daß es unvollkmmene Menschen sind aber auch damit daß bei allen Versammlungen wie beim Menschen sowohl der Teufel als auchGott "ziehen", d.h. versuchen ihren Einfluss geltend zu machen.

Nur, beim künftigen Gericht wird Gott sich sicherlich an die Grundsätze halten, die er auch vorher schon verkündigt hat. Wenn ich auch als Christ danach das, was ich unter Christen sehe b e u r t e i l e, das Urteil und die V e r u r t e i l u n g überlasse ich Gott.

Obwohl einige dieser Dominationen nach meiner B e u r t e i l u n g unter Zugrundelegung dessen, was ich an göttlichen Grundsätzen weiß, sicher von Gott verworfen werden, schließe ich nicht aus, daß es Einzelne dort gibt, die trotz des widrigen Umfelds dort, die Treue bewahrt haben und von Gott angenommen werden!
(Offenbarung 2:24, 3:4). Ich muß da auch an einzelne Priester und Pfarrer in der katholischen Kirche denken, die unter Hitler eine bemerkenswerte Treue Gott und seinen Grundsätzen gegenüber gezeigt und dafür gelitten haben. D'ie einzige Versammlung, die in der Offenbarung nicht verurteilt und nur gelobt wird, ist die Versammlung von Philadelphia. Wer das im Gegenbild ist, müssen wir abwarten.

Gruß
vom Schrat


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RE: Reformation

#7 von Schrat , 04.11.2012 10:12

Ihr Lieben,

noch ein Nachtrag zu vorigem Statement.

Mein eigener Hinweis auf die Philadelphia-Gemeinde in der Offenbarung hat mich wiederum veranlaßt mal hinsichtlich Philadelphia Gemeinde zu googeln. Es gibt ja Gemeinden, die den Anspruch erheben dieses "Philadelphia" zu sein. Nur diesen Absolutheitsanspruch bezweifle ich auch bei ihnen. Es können nicht alle, die von sich behaupten "die wahre Kirche" zu sein und sich doch in den Lehren widersprechen gleichzeitig die "wahre Kirche" sein. Mitglieder der "wahren Kirche" wird man wohl letztendlich unter allen christlichen Kirchen finden, wer das ist, wird sich allerdings erst bei der "Offenbarung der Söhne Gottes" gemäß Römer Kapitel 8 herausstellen.

Bei der katholischen Kirche ist dieser Anspruch ja schon sprichtwörtlich geworden "die allein seligmachende Kirche" zu sein. Unter http://www.imostar.com/biblestudent//EIN...HRE_KIRCHEN.pdf
findet man eine kleine Aufstellung anderer Gemeinden, die jeweils für sich ganz deutlich den Anspruch erheben, die allein wahre Kirche zu sein und daß man außerhalb dieser nicht gerettet werden könne. U.a. gehören auch die Mormonen und die Zeugen Jehovas dazu, jweils mit Zitaten belegt.

Aus dem Inhalt

Zitat
1.“Einzig wahre“ Kirchen behaupten die Einzige zu sein
2.„Einzig wahre“ Kirchen behaupten die Wiederherstellung der „gefallenen“ Kirche Jesu zu sein
3.„Einzig wahre“ Kirchen behaupten die EINZIGE Wahrheit und Ausführung zu haben
4.„Einzig wahre“ Kirchen behaupten wegen ihrer EINHEIT die wahre Kirche zu sein
5.„Einzig wahre“ Kirchen lehren, dass entweder Errettung oder ein rundum christliches Leben
außerhalb ihrer Gruppe nicht möglich ist
6.„Einzig wahre“ Kirchen behaupten jeder, der ihre Gruppe verlässt sei verloren
7.„Einzig wahre“ Kirchen behaupten, die Bibel könne nur durch ihre Gruppe ausgelegt werden
8.„Einzig wahre“ Kirchen führen Lehren von Menschen ein und lehren Rechtfertigung durch Werke
9.„Einzig wahre“ Kirchen fördern Unterwerfung und unterbinden Hinterfragen



Morgengrüße
vom Schrat


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RE: Reformation

#8 von Georg , 04.11.2012 12:34

Lieber Schrat

vielen Dank für Deine Ausführungen dazu.:)

Liebe Grüße von
Georg


 
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RE: Reformation

#9 von Jurek , 04.11.2012 17:01

Ja, die Punkte von Schrat finde ich gut, die die falsche Kirche/Gemeinde/Versammlung kennzeichnen.
Interessanterweise diese Punkte laut dem Quellennachweis stammen von einer (Ab-)Splitterung von den "ZJ".
Und die "ZJ" haben m.E. aus dem, auch bezüglich der Reformation und dem, was sie nach Außen mit "zweierlei Maßstab" vorgeben, bis heute m.E. nichts konkret Gutes, was nötig wäre, gelernt, noch sind sie willig daraus wirklich für die Praxis was zu lernen, da sie einfach "nur" Gefangene ihres "eigenen" Systems sind …

Gruß!


 
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RE: Reformation

#10 von Schrat , 06.11.2012 08:42

Lieber Jurek,

der zentrale Punkt der Reformation war ja für Luther, wie wir vor Gott gerecht werden können. Er hatte sich ja mit der katholischen Lehre der Rechtfertigung durch Werke abgequält und während er in Rom war und eine Bußeübung durchführte - auf den Knien die Treppe zum Petrsdom raufrutschen war es glaube ich - , ist ihm die Erleuchtung gekommen "allein aus Gnade".

Ich weiß, daß ich mit dieser Ansicht hier sicher auch heftigen Widerspruch ernten werde, weil die Kirchen im allgemeinen - und damit auch einige Forenteilnehmer hier - von dieser Lehre geprägt sind. Nur, auch die Lehre Luthers ist unausgeglichen. Er ist sozusagen vom Pferd auf die andere Seite runtergefallen.


Diejenigen, die das Gesetz für abgeschafft erklären, stellen uns, die wir anderer Meinung sind, immer vor eine falsche Alternative:

Nach dem alten Bund hieß es:

Gesetz oder Fluch (3. Mos 18:5)
(weil kein sündhafter Mensch es vollständig halten konnte)

Nach dem neuen Bund heißt es

Gesetz u n d Gnade
(weil Christus den Fluch des Gesetzes auf sich genommen hat - Gal 3:13).

Gesetz (der 10 Gebote) oder Gnade ist eine völlig unbiblische Alternative.

Unter
http://liebezurwahrheit.de/index.php?opt...5:nwo&Itemid=14
hat eine treue Christin, die sich JedidaMD nennt, einen hochinteressanten Artikel veröffentlicht. Dieser Artikel hilft uns zu erkennen, wie die falsche Gnadenlehre, die das ewig gültige Gesetz der 10 Gebote einfach so bei Seite schiebt, so allgemeine Verbreitung finden konnte.

Das, was wir heute als Freimaurerei kennen, war damals auch schon aktiv und unter "Rosenkreuzer" bekannt. Luther war Rosenkreuzer. Ob der Spruch, den mein Pastor uns im Konfirmandenunterricht so gerne vorsprach: "Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn's mitten unter'm Kreuze steht" von daher stammt?

Wenn das stimmt, was JedidaMD schreibt - und ich gehe erst einmal bis zum Beweis des Gegenteils davon aus - war die Bibelübersetzhung ins Deutsche auch nicht seine eigenständige Leistung, sondern er hat schon bestehende Übersetzungen mit einbezogen und ihr seine Sicht aufgeprägt. So ähnlich, wie Jehovas Zeugen bei ihrer Übersetzung vorgegangen sind.

Zitat
Luther brachte ja in seiner Reformation angeblich die Gnade Gottes, welche die Katholische Kirche nicht kannte, zum Durchbruch; dies aber so extrem, dass er in seiner Version der Bibelübersetzung alle Textstellen, wo im Urtext „Gesetzlosigkeit“ oder „gesetzlos“ steht, anders übersetzte! Er verwendete stattdessen einfach Begriffe wie Sünde oder Unrecht, sodass in seiner Übersetzung das Wort „Gesetzlosigkeit“ kein einziges Mal vorkommt!



Gruß
vom Schrat


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RE: Reformation

#11 von Jurek , 06.11.2012 19:31

Hallo,

ist die Sache mit dem "allein aus Gnade" biblisch nicht so richtig (wenn ich jetzt erstmal die Thematik um den M. Luther hier ausklammere)?

Gruß


 
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RE: Reformation

#12 von Schrat , 07.11.2012 17:24

Lieber Jurek,

diese Lehre "Rettung allein durch Gnade" steht wie eine gewaltige Säule inmitten der Christenheit nach der Reformation. Wer diese These angreift macht sich bei vielen eines Sakrilegs schuldig.

Wir dürfen Bibelstellen niemals isoliert betrachten. Wir müssen den unmittelbaren Zusammenhang aber auch den weiteren Zusammenhang beachten. Wir können z.B. nicht Paulus gegen Jakobus ausspielen. Paulus hebt mehr den Glauben hervor während Jakobus auch von Werken spricht.

Wenn es um die Frage geht, auf welcher Grundlage wir gerettet werden, dann ist es ganz klar und richtig, daß wir allein durch Glauben an Jesus Christus gerettet werden.

Doch an diesem Punkt dürfen wir nicht stehen bleiben, denn wir müssen ja weiter überlegen, was denn alles mit dem Glauben an Jesus Christus verbunden ist. Mit diesem Glauben sind auch Werke verbunden und ohne diese Werke wäre der Glaube tot! Dieser Glaube ist mehr als ein reines Lippenbekenntnis, welches man vielleicht routinemäßig bei jedem Gottesdienstbesuch vor sich her plappert.

Und wenn die Bibel von Rettung aus Gnade spricht, dann setzt dies auch voraus, daß es eine Grundlage dafür gibt, was denn nun falsch ist, was uns dann ohne die eigentlich fällige Strafe vergeben werden kann. Was falsch ist, ist in den 10 Geboten definiert. Alles, was falsch ist kann von den 10 Geboten oder dem ihnen zugrundeliegenden Liebesgebot (liebe Gott über alles und deinen nächsten wie dich selbst) abgeleitet werden.

Eine schöne Abhandlung dazu unter

http://www.gotquestions.org/Deutsch/Durc...ben-allein.html

Zitat

..............
In seinen Schriften sagt Paulus dasselbe. In Galater 5,22 haben wir eine Liste guter Früchte, die ein gläubiger Mensch in seinem Leben zeigen soll. Sogleich nachdem Paulus sagt, dass wir gerettet werden durch Glauben ohne Werke (Epheser 2,8-9), teilt er uns mit, dass wir zu guten Werken geschaffen sind (Epheser 2,10). Paulus erwartet genau wie Jakobus ein verändertes Leben. “Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden” (2. Korinther 5,17)! Jakobus und Paulus widersprechen sich nicht in ihrer Heilslehre. Sie behandeln das gleiche Thema von unterschiedlicher Perspektive. Paulus betonte einfach die Rechtfertigung allein durch Glauben, während Jakobus das Gewicht auf die Tatsache legte, dass Glauben an Christus gute Werke hervorbringt
...........
.



Die Werke, die wir aufgrund unseres Glaubens tun, sind keine Werke, durch die wir gerettet werden!

Wenn Paulus in Epheser 2:8-9 von "Glauben ohne Werke" spricht, müssen wir den Hintergrund beachten, vor dem er diese Worte äußert. In 3. Mos 18:5 steht, daß der Mensch, wenn er nach diesen Worten tut, durch sie leben würde (aber das konnte keiner, und deswegen war es wie ein Fluch). Wer also versucht nur durch Beachten aller Gesetze, Zermonien (die eigentlich längst ihre gegenbildliche Erfüllung gefunden habe) oder durch selbst auferlegte Frömmigkeit Gottes Wohlgefallen und Rettung ohne Jesus Christus zu erreichen, der wird kläglich scheitern. Das sind die "Werke" die der Aussage des Paulus nur zugrunde liegen können.

Was die Frage nach Luther anbelangt, so können wir auf der einen Seite für seinen Glauben, die daraus resuliterenden Werke - wie die Bibelübersetzung - dankbar sein. Er war allerdings auch ein unvollkommener Mensch und ein Kind seiner Zeit. Es gibt durchaus schwerwiegende Kritikpunkte an ihm: Sein Judenhass, dann, daß er eigentlich die Reformation nicht richtig zu Ende geführt hat. Er hat andere christliche Gemeinschaften - wie die Wiedertäufer - fast genauso angegriffen wie die Juden. Er hat die Dreieinigkeitslehre weiterhin hochgehalten. Er war in vielen Dingen auch lehrmäßig unausgeglichen, wie die schon erwähnte und behandelte falsche Gnadenlehre. Er hat viele gute Gründe für die Mündigentaufe aus der Bibel zusammengetragen, aber dann dreht er sich sozusagen um und mit einem Federstrich und einer faulen Begründung wird dann wieder die Babytaufe gerechtfertigt. Er erkennt, daß der Blutgenuss in der Bibel eigentlich verboten wird, aber weil sich keiner dran hält, hält die Befolgung dieses Gebotes dann nicht für so wichtig. Und so könnte man viele Lehren Luthers durchgehen.

Noch ein Hinweis zu der Behauptung in dem Zitat, welches ich aus "liebezurwahrheit.de" hier eingestellt hatte. Ich habe bei der Betreiberin angefragt, wo man die Begründung dafür, daß Luther neben den bekannten Urtexten (Textus-Receptus und hebräische Bibel bzgl. AT) auch andere schon vorhandene Übersetzungen ins Deutsche zugrunde gelegt habe, nachlesen könne. Sie schreibt mir, sie habe es von einem Hans-Jürgen Böhm, der u.a. ein Buch "Mythos Martin Luther" geschrieben hat. Aber mehr könne sie darüber auch nicht sagen. Im Internet habe ich dann dazu nichts Näheres gefunden.

Aber den Punkt sollte man m.E. Luther nicht so negativ ankreiden, wie es dieser H.-J. Böhm wohl tut. Ich glaube das ist ein ganz normaler Vorgang, wenn man eine Bibelübersetzung fertigt, daß man auch mal nachschaut, wie andere das übersetzt hahen. Das ist ja auch auf anderen Gebieten so, daß einer auf dem anderen aufbaut, sonst wäre ja garkein Fortschritt möglich.

Gruß
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RE: Reformation

#13 von Jurek , 08.11.2012 19:10

Hallo Schrat,

Zitat
Wir dürfen Bibelstellen niemals isoliert betrachten. Wir müssen den unmittelbaren Zusammenhang aber auch den weiteren Zusammenhang beachten.


Ja, das predige ich auch immer wieder, weil das sehr wichtig ist.
Einzelne Verse kann man unterschiedlich auslegen, aber der Gesamtkontext zeigt es, wie die Auslegung wahrscheinlicher lautet.

Zitat
Wir können z.B. nicht Paulus gegen Jakobus ausspielen. Paulus hebt mehr den Glauben hervor während Jakobus auch von Werken spricht.


Wer tut das noch?
Natürlich hatte Luther einst Probleme damit und am liebsten hätte er wohl die Aussagen des Jakobus zensiert…
Aber ich habe schon seit vielen Jahren geschrieben, dass hierbei handelt es sich nicht um irgendwelche (Mosaische Gesetzes-) Werke, sondern Glaubenswerke, d.h. Werke, die aus dem lebendigen Glauben heraus resultieren, und nicht (meist durch andere Menschen oder Institutionen in Namen GOTTES) aufgetragen werden …

Über Luther schreibst du u.a.:

Zitat
Er war in vielen Dingen auch lehrmäßig unausgeglichen, wie die schon erwähnte und behandelte falsche Gnadenlehre.


FALSCHE Gnadenlehre?
Ich denke, dass Luthers Missverständnis der Aussagen von Jakobus, verändert nichts daran, dass wir durch keine Werke der Welt uns selbst erretten können - wie es auch Luther meinte.
Und aus GNADE sind (sun) wir ja errettet! (Eph 2:8,9).

Wie auch immer. Am Anfang der Laufbahn (auch des Luthers) kann man nicht viel erwarten…
Aber mir geht es darum, dass er doch mal wagte, gegen die große Institution Kirche und Papsttum, mal sein Mund aufzutun! Wirklich immer zu Unrecht?

Wäre z.B. bei den "ZJ" eine aktive (berechtigte) Reformation seitens eines Einzelnen unter dem Lutherischen Spruch: "Sola scriptura!" (allein die [Hl.] Schrift) von den "ZJ" anders behandelt worden als wie bei Luther, Hus & Co.?

Oder war die Reformation zu verdonnern, weil sie Entzweiung und Unruhe herbeiführte?

Mir geht es also nicht so sehr um die Kritik im Einzelnen, sondern um die Frage, ob WIR überhaupt was aus der Reformationszeit und der vielen Aktivitäten der Reformatoren (von denen Luther nur einer war) was lernen können, und was konkret?
Oder stört solches Vorgehen der Einheit, Frieden und Glauben der Einzelnen? …

Gruß


 
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RE: Reformation

#14 von Jurek , 09.11.2012 16:26

Wie verstehst du dann diese Aussage (die ein Titel einer Veröffentlichung ist)?

Du musst sterben,
bevor du lebst,

damit du lebst
bevor du stirbst!


 
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RE: Reformation

#15 von Georg , 10.11.2012 15:52

Zitat von Jurek im Beitrag #14
Wie verstehst du dann diese Aussage (die ein Titel einer Veröffentlichung ist)?

Du musst sterben,
bevor du lebst,

damit du lebst
bevor du stirbst!



Guten Tag, liebe Christen.

Dieser Spruch ist wirklich gut und tiefsinnig!!

Liebe Grüße von Georg


 
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