Hallo Schrat,
in Österreich ist heute ein katholischer Feiertag der sog „Allerheiligen“ (gefolgt von Allerseelen), wo die Gräber aufgesucht werden um für die Seelen Verstorbener zu beten.
In wohl mehr evangelisch geprägten Teilen Deutschlands war der gestrige Reformationstag ein Feiertag (bei uns war hier kein Feiertag), welcher für mich persönlich mehr von Bedeutung ist, zumal für die Toten kann man eh nix mehr tun, auch wenn behauptet wird, dass diese Seelen nie sterben sondern eben als Seelen im Paradies im Himmel weiter leben um wieder auf die Erde zu kommen um in einer Auferstehung einen verherrlichten Leib zu bekommen. Als Stütze dazu werden solche Stellen wie aus Luk 23:43 und 2.Kor 5:8 verwendet, die als Interpretation der Kirchen im Gesamtkontext der Bibel sehr anzuzweifeln sind, wie viele andere Stellen auch, was so in der Kirchen und in der „Mutterkirche“ der Kirchen, der allumfassenden römischen Kirche (war JESUS ein Römer? Da sieht man von woher der Wind wehte..), in der Luther einiges richtig stellen wollte.
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Luther hat nicht nur buchstäblich übersetzt, sondern es auch einmal extra erwähnt, daß ernach dem Sinn gesucht hat und versucht hat, damit die Übersetzung auch verständlich wird, gemäß dem Sinn zu übersetzen, weil man sich in anderen Sprachen nunmal auch anders auszudrücken pflegt.
Ist die Lutherbibel wirklich „buchstäblich übersetzt“? Du meinst damit Wortgetreu?
Wenn ja, dann denke ich, dass das nicht wirklich so stimmen dürfte.
Und „buchstäblich“ (?) und dem Sinn nach zu übersetzen, sind zweierlei Sachen.
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Und was seinen Bauernhass anbelangt, so muß man das auch in den geschichtlichen Kontext stellen. Seine neue Lehre war von den Bauern als willkommener Anlass genommen worden, sich gegen das in der Tat ausbeuterische Herrschaftssystem aufzulehnen mit dann natürlich schrecklichen Folgen.
Gestern Abend im TV lief auch ein Doku über Luther und auch was die Bauernkriege betrifft.
Ich habe das so verstanden, dass Luther war darüber entsetzt (das hat ihn dazu veranlasst auch sein Versteck zu verlassen und vor Ort zu erscheinen) was die Bauern unter Führung von Karlstadt (A.R. Bodenstein) und besonders von Thomas Müntzer alles angerichtet hatten! Nichts als Blutvergießen, wo man meinte, dass das dem Willen Luthers entsprach. Doch das was nie Luthers buchstäbliche Wille sondern wurde aus seinen Schriften falsch interpretiert und der Luther rastete aus gegen solches Vorgehen der Bauern.
Der Luther selbst soll dann an die Fürsten des Landes appelliert und sie aufgefordert haben den Bauernwiderstand nieder zu schlagen.
Dr. M. Luther wurde und wird auch nicht selten missverstanden und falsch zitiert.
Dabei eigentlich wollte Luther nur Gutes bewirken, so wie er das zu seiner Zeit mit all seinen Fehlern verstanden hatte.
Luther war begeistert als er selber erst dann nach Jahren in der Bibel die Stelle aus Röm 1:17 entdeckte.
Aber er hatte sehr schwer und war darüber sehr traurig/enttäuscht, weil die Kirche die Argumente der Macht für ihn nur übrig hatte, aber keine Macht der Argumente.
Er ist extra nach Worms gereist um seine Argumente vorzutragen!
Aber er sollte nicht um Worte debattieren (ausgerechnet in einer Zeit voller Unruhen, wo auch die Türken vor Wien standen…), sondern im Reichstag zu Worms (übrigens vor vielen Zeugen!) nur einfach ein Wort zu seinen 95 Thesen bekennen: „revoko“ (ich widerrufe). Das wollte der störrische Mönch nicht tun, weil ihm die Wahrheit der Bibel mehr wert war als gar sein Leben…
Vor allem negatives (und die als solche nur interpretiert werden) Seiten Luthers, sollte man nicht die maßgebend gute und für uns bedeutende Seiten übersehen!
Und wer hat daraus heute überhaupt was gelernt?
Ich zweifle daran dass man daraus was gelernt hat, weil auch heute wird da und dort die Macht der Kirchen auf die kleinen Gläubigen ausgeübt, den Oberen blind nachzufolgen und bei der Straftat Apg 5:29; 17:11 anzuwenden, ohne Diskussion zu bekennen: „ich bereue“, sonst droht ihnen der „Scheiterhaufen“ (Exkommunikation und Verachtung)!
Gruß