Bedeutung biblischer Aussagen

#1 von Jurek , 10.10.2012 06:24

Biblische Aussagen sind für uns Christen von großer Bedeutung.
Aber nicht alle Aussagen sind in der Bibel von gleicher Bedeutung.

Ich möchte hier nur für mich schreiben:
Bezogen auf die Aussagen von Christen und der Sabbat und Luk 18:12, ist für mich persönlich nicht von so großer Bedeutung, ob der Pharisäer nun 2x an einem Tag oder in der Woche fastete, sondern die Wichtigkeit der Aussage liegt bei mir darin, dass er vorgibt ach sooo sehr Gesetzestreu zu sein, während der da… Steuereinnehmer, viel schlechter sei als er (wie er [Pharisäer] das dort zum Ausdruck bringt).
Damit ist die Bedeutung dessen für mich nicht darin, sich um Begriffe "zu streiten" (ob Woche oder Tag), sondern den Sinn FÜR UNS darin zu erkennen!

Genauso auch mit anderen Bibelstellen. Z.B. im heutigen Tagestext, heißt es zum Anfang:

Zitat

"Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit."
Prediger 12,1


Was ergibt die Analyse dieses Textes für MICH PERSÖNLICH?
Ich bin weder jugendlich noch habe mit der Jugend was zutun. Also dieser Text betrifft mich überhaupt nicht!?
Natürlich betrifft dieser Text auch mich! Nur dabei klammere ich die zweite Hälfte aus und wende die ersten drei Wörter auf mich an!

Ich denke, dass es zu Auslegung und vor allem praktischen Anwendung biblischer Aussagen, bedarf es auch eben nicht nur auf die anderen hinzudeuten, wie es der Pharisäer aus obigen Gleichnis JESU, sondern, dass wir die Bibelstellen auch (zunächst) auf UNS anwenden können, und andererseits trennen können, zwischen Wichtigem und dem weniger wichtig.
Also ich meine, dass nicht für jeden ist immer dasselbe von gleicher Bedeutung, wenn wir uns mit der Bibel beschäftigen.


 
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RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#2 von Schrat , 11.10.2012 10:49

Lieber Jurek,

das eine ist wahr und das andere ist wahr... Man kann das eine nicht gegen das andere ausspielen.
Ein genaues Verständnis ist gerade bei der Sabbatfrage wichtig, weil der Teufel es nicht unversucht gelassen hat auch die Bibel an einigen wenigen Stellen zu fälschen, um dann der ganzen Sache eine ganz andere Richtung zu geben.

Berührt davon ist die Sabbatfrage und auch die Dreieinigkeitslehre. Und die Sabbatfrage berührt die Frage, ob das Gesetz der 10 Gebote noch gültig ist oder nicht und auch die Frage, ob denn nun statt des Sabbats der Sonntag heilig zu halten ist, wie in großen Teilen der etablierten Kirchen gelehrt wird. Jesus sagte in Matthäus 5:17, daß er nicht gekommen sei, das Gesetz aufzuheben, sondern es zur vollen Geltung zu bringen und spricht einen Fluch über die aus, die sich anmaßen sollten, auch nur ein Tüpfelchen vom Gesetz als aufgehoben zu erklären.

Im NT und auch in der Offenbarung wird wiederholt darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, die Gebote Gottes zu halten und Jesus selbst wies verschiedentlich darauf hin. Ich denke nur an den Hinweis, wie viele "Herr, Herr" sagen und doch würde er sie "Täter der Gesetzlosigkeit" nennen. Deswegen ist es schon wichtig zu wissen, was denn nun zum Gesetz, welches wir als Christen beachten sollen, gehört und was nicht.

Wir werden zwar als Christen nicht danach gerichtet, ob wir denn nun das Gesetz vollständig gehalten haben, daß können wir in unserer Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit nicht . Ich bin auch überzeugt, daß Gott so barmherzig ist, daß wir wenn wir in dieser Sache ein falsches Verständnis haben, uns trotzdem zu retten, wenn wir an Jesus Christus glauben.

Was die genaue Bedeutung der Worte "sabbaton" im NT anbelangt, bin ich auch noch nicht zu einem endgültigen Schluß gekommen. Etwas unsicher bin ich noch, was die Bedeutung in den Titeln der Psalmen (Psalm 24, 45, 94) anbelangt, wo in den Psalmen angeblich vom ersten Tag der Woche die Rede ist. Trotz intensiver Forschung im Internet konnte ich da noch nichts Zufriedenstellendes entdecken. Ich vermute mal, daß in diesen Titeln der Psalmen tatsächlich eine Tageszählung im Hinblick auf den Sabbat vorgenommen wurde und dies auch ein Teil der "Liturgie" der Priester im Tempel war, wie dies auch im Talmud und anderswo bezeugt ist. Jemand der genaue Kenntnis des Griechischen hat, könnte vielleicht auch einen Unterschied in diesen Titeln (z.B. in Psalm 24 "mias tes sabbaton" statt "mia ton sabbaton") erkennen. Trotzdem zeigt der Kontext des Gebrauches von "mia ton sabbaton" im NT, daß dort nicht Tageszählung der buchstäblichen Woche vorgenommen wird, sondern daß es hier um die Zählung der Sabbate bis nach Pfingsten geht (vgl. Levitikus 23:15).

Was den Gebrauch von "Sabbaton" im NT anbelangt, gleube ich schon, daß Luther da richtig lag, dies mit "einer der Sabbathe" oder "Sabbat" zu übersetzen. Die Begründungen dafür hatte ich in dem entsprechenden Thread ja schon angegeben.

Es sollte für Übersetzter der Grundsatz gelten: So buchstäblich wie möglich, so sinngemäß wie nötig. Wie ich in meinen Beiträgen gezeigt hat, ergibt eine buchstäbliche Übersetzung von "Sabbaton" keine Probleme, so daß keine Notwendigkeit besteht, dies mit "Woche" zu übersetzen.

Die ersten Christen haben sich noch lange Zeit am Sabbat versammelt, weil dies der allgemeine Ruhetag war, der gemäß Josephus sogar von den Heiden im großen Teilen als Ruhetag (wenn auch nicht zur Anbetung des wahren Gottes) übernommen worden ist. Es hätte für die ersten Christen auch praktisch ziemlich Probleme gegeben, wenn sie nun neben dem Sabbat dann auch noch den ersten Tag der Woche geruht hätten.

Was Lukas 18:12 (fasten 2x die Woche) anbelangt, so kommt auch nach meinem Verständnis "2x die Woche" raus, nämlich der Tag der Woche, an dem viele allgemein fasteten plus dem Sabbatfasten. Aber aus grundsätzlichen Erwägungen, weil da im Urtext halt "Sabbat" steht, sollte dann auch in der Übersetzung "Sabbat" stehen.

Gruß
vom Schrat


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RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#3 von Gast , 11.10.2012 21:37

Lieber Jurek,

wie Paulus einmal sagt, hat das Wort Gottes mehrere Dimensionen, z.B. sagt Paulus in Epheser 3:18

Zitat
18 um völlig imstande zu sein, mit allen Heiligen zu begreifen, welches die
Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist



Nach Psalm 12:6 ist das Wort Gottes "siebenfach geläutert".
In einer Predigt, die unter http://www.kahal.de/180-AH-AVG.pdf wiedergegeben ist wird das gut erklärt:

Zitat
Es ist das Wesen des Wortes Gottes, daß es siebenfach geläutert, das heißt
von siebenfacher Bedeutung ist. Beispielsweise hat:
· jedes Wort Gottes zunächst eine geschichtliche Bedeutung;
· danach auch eine persönliche Bedeutung - für den einzelnen wie für die Gemeinde;
· dann auch eine prophetische Bedeutung - im Blick auf Israel und die Nationen;
· und schließlich auch eine symbolische Bedeutung - das ganze Weltall und Gott selbst betreffend.



Man kann also ein und denselben Bibeltext aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und auf verschiedene Weise anwenden. Natürlich müssen wir erst einmal den ursprünglichen Gedanken und die ursprüngliche Anwendung beachten, aber darüber hinaus kann der darin enthaltene Grundsatz auch auf andere Weise angewendet werden, für uns persönlich, für ganze Gemeinden oder Nationen usw. Das ist dann keine "Steinbruchmethode", wie manchmal kritisiert wird, solange, wir den ursprünglichen Zusammenhang sehen und anerkennen und die Anwendung, die Gott selber in einen Text hineinlegt. In erweiterten Anwendungen, die über den ursprünglichen Zusammenhang oder die von Gott ausdrücklich vorgesehenen Anwendung hinausgeht, sollte dies allerdings auch deutlich zum Ausdruck gebracht werden, z.B. "vergleiche...".

Und so ist das auch mit dem Sabbat. Erst einmal gilt, daß Gott den Israeliten die 10 Gebote in schriftlicher Form gegeben hat, die auch das Gebot des Sabbat-Haltens beinhaltete. Dort wird ausdrücklich auf die Schöpfungsordnung verwiesen. Das hat also erst einmal nichts mit "Schattenbildern" zu tun, sondern der Wochensabbat hat erst einmal Bedeutung als ein Tag der Ruhe für Mensch, und Natur und der besonderen Beziehung zu Gott und seiner Schöpfung. Es hat auch nichts mit dem Sündenfall zu tun, sondern der Grund für den Sabbat liegt vor dem Sündenfall in der Schöpfung selbst begründet.

Obwohl es ein besonderes Vorrecht für die Israeliten war, dieses Gesetz in schriftlicher Form in Verbindung mit einem besonderen Bund bekommen zu haben, bedeutet es nicht, daß es nur für sie gelten würde! Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum. Es war ein Vorbild für alle Nationen! Und wenn Menschen aus den Nationen den Wunsch verspürten dem wahren Gott zu dienen, dann wurden sie besonders darauf hingewiesne, dieses Gesetz auch zu halten. Wenn In Jesaja Kapitel 2 darauf hingewiesen wird, daß alle Nationen mal "zum Berge des Hauses Jehovas kommen", dann deshalb, weil die Belehrung - einschließlich Gesetz - von dort aus ausgeht.

Dieser buchstäbliche Sabbat - der nie aufgehoben wurde und nie aufgehoben wird - ist allerdings ein Sinnbild für eine größere Ruhe, die Menschen haben können, die Gott gehorchen und von ihm gesegnet werden und in ein gutes Verhältnis zu ihm gelangen.. Das ist das worüber Paulus in Hebräer 4 spricht. Damit ist aber nicht der buchstäbliche Wochensabbat abgeschafft. Die übrigen Sabbate aber, z.B. der "große Sabbat", Fest der ungesäuerten Brote usw. sind allerdings Schattenvorbilder, die sich im Heilsplan Gottes verwirklichen und nach ihrer Verwirklichung nicht mehr gefeiert werden brauchen.

Gruß
vom Schrat


RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#4 von Schrat , 11.10.2012 21:38

Lieber Jurek,

wie Paulus einmal sagte, hat das Wort Gottes mehrere Dimensionen, z.B. sagt Paulus in Epheser 3:18

Zitat
18 um völlig imstande zu sein, mit allen Heiligen zu begreifen, welches die
Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist



Nach Psalm 12:6 ist das Wort Gottes "siebenfach geläutert".
In einer Predigt, die unter http://www.kahal.de/180-AH-AVG.pdf wiedergegeben ist wird das gut erklärt:

Zitat
Es ist das Wesen des Wortes Gottes, daß es siebenfach geläutert, das heißt
von siebenfacher Bedeutung ist. Beispielsweise hat:
· jedes Wort Gottes zunächst eine geschichtliche Bedeutung;
· danach auch eine persönliche Bedeutung - für den einzelnen wie für die Gemeinde;
· dann auch eine prophetische Bedeutung - im Blick auf Israel und die Nationen;
· und schließlich auch eine symbolische Bedeutung - das ganze Weltall und Gott selbst betreffend.



Man kann also ein und denselben Bibeltext aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und auf verschiedene Weise anwenden. Natürlich müssen wir erst einmal den ursprünglichen Gedanken und die ursprüngliche Anwendung beachten, aber darüber hinaus kann der darin enthaltene Grundsatz auch auf andere Weise angewendet werden, für uns persönlich, für ganze Gemeinden oder Nationen usw. Das ist dann keine "Steinbruchmethode", wie manchmal kritisiert wird, solange, wir den ursprünglichen Zusammenhang sehen und anerkennen und die Anwendung, die Gott selber in einen Text hineinlegt. In erweiterten Anwendungen, die über den ursprünglichen Zusammenhang oder die von Gott ausdrücklich vorgesehenen Anwendung hinausgeht, sollte dies allerdings auch deutlich zum Ausdruck gebracht werden, z.B. "vergleiche...".

Und so ist das auch mit dem Sabbat. Erst einmal gilt, daß Gott den Israeliten die 10 Gebote in schriftlicher Form gegeben hat, die auch das Gebot des Sabbat-Haltens beinhaltete. Dort wird ausdrücklich auf die Schöpfungsordnung verwiesen. Das hat also erst einmal nichts mit "Schattenbildern" zu tun, sondern der Wochensabbat hat erst einmal Bedeutung als ein Tag der Ruhe für Mensch, und Natur und der besonderen Beziehung zu Gott und seiner Schöpfung. Es hat auch nichts mit dem Sündenfall zu tun, sondern der Grund für den Sabbat liegt vor dem Sündenfall in der Schöpfung selbst begründet.

Obwohl es ein besonderes Vorrecht für die Israeliten war, dieses Gesetz in schriftlicher Form in Verbindung mit einem besonderen Bund bekommen zu haben, bedeutet es nicht, daß es nur für sie gelten würde! Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum. Es war ein Vorbild für alle Nationen! Und wenn Menschen aus den Nationen den Wunsch verspürten dem wahren Gott zu dienen, dann wurden sie besonders darauf hingewiesne, dieses Gesetz auch zu halten. Wenn In Jesaja Kapitel 2 darauf hingewiesen wird, daß alle Nationen mal "zum Berge des Hauses Jehovas kommen", dann deshalb, weil die Belehrung - einschließlich Gesetz - von dort aus ausgeht.

Dieser buchstäbliche Sabbat - der nie aufgehoben wurde und nie aufgehoben wird - ist allerdings ein Sinnbild für eine größere Ruhe, die Menschen haben können, die Gott gehorchen und von ihm gesegnet werden und in ein gutes Verhältnis zu ihm gelangen.. Das ist das worüber Paulus in Hebräer 4 spricht. Damit ist aber nicht der buchstäbliche Wochensabbat abgeschafft. Die übrigen Sabbate aber, z.B. der "große Sabbat", Fest der ungesäuerten Brote usw. sind allerdings Schattenvorbilder, die sich im Heilsplan Gottes verwirklichen und nach ihrer Verwirklichung nicht mehr gefeiert werden brauchen.

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RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#5 von Jurek , 12.10.2012 19:45

Hallo Schrat,

über Sabbat hatten wir schon an entsprechender Stelle und sonst auch anderswo diskutiert und könnten ggf. dort auch weiter darüber diskutieren.
Und die "10 Gebote" enthalten vorwiegend Grundsätze, die sich ja nie ändern.
Andere Sachen wie Sabbat, können dann in Laufe der Geschichte auch mal andere Bedeutung bekommen, wenn sie Schatten für die künftige Dinge waren… (Kol 2:16ff).
Sabbat wurde von den meisten Juden auch missverstanden (so wie einst, so auch heute), und nur deshalb haben sie immer wieder JESUS angegriffen, ohne zu erkennen, dass der Sabbat eigentlich nur zum Vorteil für den Menschen ihn gegeben wurde (Mk 2:27f).

Zitat
Jesus sagte in Matthäus 5:17, daß er nicht gekommen sei, das Gesetz aufzuheben, sondern es zur vollen Geltung zu bringen und spricht einen Fluch über die aus, die sich anmaßen sollten, auch nur ein Tüpfelchen vom Gesetz als aufgehoben zu erklären.


Ich kann nicht erkennen, dass das, was du da schreibst, wirklich dort so Sg. in der Bibel drinnen steht…

Zitat
Ich denke nur an den Hinweis, wie viele "Herr, Herr" sagen und doch würde er sie "Täter der Gesetzlosigkeit" nennen. Deswegen ist es schon wichtig zu wissen, was denn nun zum Gesetz, welches wir als Christen beachten sollen, gehört und was nicht.


Wie wäre es mit dem Gesetz der Liebe!? (Joh 13:34).
Und was ist das Gesetz des CHRISTUS? (Gal 6:2).

Zitat
Es sollte für Übersetzter der Grundsatz gelten: So buchstäblich wie möglich, so sinngemäß wie nötig.
Aber aus grundsätzlichen Erwägungen, weil da im Urtext halt "Sabbat" steht, sollte dann auch in der Übersetzung "Sabbat" stehen.


Dieser Meinung bin ich nicht.
Bei erstem Satz würde m.E. der umgekehrte Fall gelten, wenn es richtig sein soll.
Die Etymologie und Raum der Sprache ist in Laufe der Zeit wandelbar. Es ist auch sogar heute nicht immer möglich quasi Wortwörtlich zu übersetzen, weil es dann auch oft zu Missverständnissen führen würde!
Andere Kulturen, Umfeld, Brauchtum.., das verändert so manches.

Der Sinn von den Texten muss gut wiedergeben werden, nicht die Wortwörtlichkeit.
Und gerade der Begriff "Sabbat" zeigt das ja, dass das FALSCH ist, immer das mit Sabbat (in unserem Sinn) zu übersetzen, denn damals die Bedeutung für Woche war auch "Sabbat". Dann würde schon das auch deinen Aussagen widersprechen.
So einfach also, wie du dir hier offensichtlich die Übersetzung vorstellst, ist diese durchaus nicht.

Ich hatte einmal ein Brief zu übersetzen bekommen, aber da tat ich mich z.T. auch sehr schwer, da die Anwendungen der Grammatik waren nicht immer leicht umzusetzen, wenn in einer Sprache (z.B.) eine Person nicht definiert wird, aber in anderer Sprache das eine Voraussetzung wäre …

Zitat
Die ersten Christen haben sich noch lange Zeit am Sabbat versammelt, weil dies der allgemeine Ruhetag war, der gemäß Josephus sogar von den Heiden im großen Teilen als Ruhetag (wenn auch nicht zur Anbetung des wahren Gottes) übernommen worden ist. Es hätte für die ersten Christen auch praktisch ziemlich Probleme gegeben, wenn sie nun neben dem Sabbat dann auch noch den ersten Tag der Woche geruht hätten.


Wenn du schon von ersten Christen schreibst, so meine ich, dass ursprünglich haben die Christen sich an Sabbat gehalten, zumal sie auch die Synagogen als Zusammenkunftsstätten aufsuchten…
Noch im ersten Jahrhundert hatte sich das aber rasch verändert, als eine große Christenverfolgung einsetzte und die Christen sich dann geheim versammeln mussten.
Ich bin zumindest bis jetzt der Ansicht, dass diese sich zum Gedenken an JESU Auferstehungstag, am ersten Tag der Woche (was heutigem Sonntag entspricht) versammelten …
Und es ging da nicht um ein Ruhetag, sondern um gemeinsames Gedenken an JESU Tod und Seiner Auferstehung (1.Kor 11:26 u.a., und Paulus weist in 1.Kor 15 auf die große Bedeutung der Auferstehung CHRISTI hin, ohne dessen alles vergebens wäre) und was damit in Verbindung stand. Also um gemeinsames Liebesmahl im Brotbrechen und Gebeten, und nicht um Ruhetag.

Gruß!


 
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RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#6 von Schrat , 12.10.2012 20:13

Lieber Jurek,

das "Gesetz" von dem Jesus in Matthäus 7 spricht kann nicht so allgemein gemeint sein, ebenso der Hinweis in der Offenbarung des Johannes auf diejenigen, die "die Gebote" Gotteshalten.

Denken wir z.B. mal darüber nach, was über den Antichristen in Daniel gesagt wird, nämlich daß er Gesetz und Zeiten ändern würde. Würde der Antichrist "Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst" ändern??? Was für "Zeiten" würde er ändern??? Wenn damit die 10 Gebote und der Sabbat gemeint ist wird, es viel verständlicher!

Hier die Wiedergabe von Matthäus 5:17 nach

Zitat
"Hoffnung für Alle"
Mt 5,17 »Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Ich werde vielmehr beides bekräftigen und erfüllen.


Zitat
"Gute Nachricht"
Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die WEisungen der Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen und ihnen volle Geltung zu verschaffen.



Und wenn wir den uns von Gott gegebenen Verstand gebrauchen, sollten wir eigentlich erkennen, daß Jesus Christus anders als gewisse Politiker, die am Ende eines Satzes genau das Gegenteil von dem sagen, mit dem sie den Satz begonnen haben! Man kann also nicht mit irgendwelchen theologischen Winkelzügen dem Wort "erfüllen" eine Bedeutung geben, mit dem dann das, was am Anfang von Mat 5:17 gesagt wurde "...nicht außer Kraft zu setzen..." dann ins Gegenteil verkehrt wird!!!

Über das Halten des Sabbats gibt es ein ausdrückliches Gebot Gottes, über das Heilighalten des Sonntags keines! Da gibt es nur "Tradition". Ein Großteil der Christen hat sich lange Zeit bis in die Neuzeit noch am Sabbat versammelt. Als die Missionare im 17./18. Jahrhundert nach Indien kamen, stellten sie verwudnert fest, daß es dort schon Christen gab. Und noch mehr haben sie sich darüber gewundert, daß sie den Sabbat hielten. Das hat mann denen dann mit Gewalt ausgetrieben.

Natürlich gab es auch den vom Apostel vorhergesagten Abfall vom wahren Glauben und damit in Verbindung auch, daß das 4. Gebot nicht mehr beachtet wurde und anstelle dessen der Sonntag trat. Dies hing auch mit Judenhass und auch mit dem Haß der Juden auf die Christen zusammen. Deshalb entwickelte sich das so nach und nach auseinander und man kann dann natürlich irgendwann auf die verweisen, die anstelle des Sabbats den Sonntag/1. Tag der Woche hielten! Das ist dann aber in der Argumentation ein Zirkelschluss.

Daß es einen Bedeutungnswandel bezüglich des Wortes Sabbat gab ist leider falsch! Das wird ohne rechte Begründung nur so behauptet. Alle Bibelstellen, wo man "1. Tag der Woche" anstelle von dem im Urtext vorhandenen Wort "Sabbat" übersetzt können ohne Probleme auch mit "Einem der Sabbate" bzw. "Sabbat" übersetzt werden. "Es gab einen Abfall vom Glauben und damit in Verbindung auch Fälschungen der Bibel und anderer Dokumente.

Auch in den Titeln der Psalmen 24, 45 und 94 kann "Sabbat" stehen bleiben und darf nicht mit "Woche" übersetzt werden. Dort liegt dasselbe Prinzip zugrunde, wie bei der Wochenzählung nach Pfingsten hin (hebr. Omer), nur daß dies nicht auf Pfingsten hin bezogen ist, sondern auf den Wochensabbat. Die 9 Stellen, die im NT fälschlicherweise mit "erster Tag übersetzt" wurden passen präzise in den Wochenzyklus nach 3. Mose 23:15! Der "erste Tag" war der erste Zählsabbat nach dem Fest der ungesäuerten Brote.

Mehr dazu unter http://www.torahtimes.org/Sabbaton_Week_Sabbaths.html. Leider nur in englisch. Aber das Wichtigste kann auch erkennen, wenn man es mit Google-Translater übersetzen läßt.

Das ist von einem erforscht und geschrieben worden, der sich mit der hebräischen, aramäischen als auch mit der griechischen Sprache auskennt!

Mehr dazu unter http://www.torahtimes.org/Sabbaton_Week_Sabbaths.html.

Gruß
vom Schrat


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RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#7 von Jurek , 13.10.2012 08:33

Hallo Schrat,

wie ich schon erwähnte, gibt es zu dem Thema "Sabbat" einen anderen Gesprächsbereich.
Das Thema muss hier nicht in fast jedem Unterforum speziell behandelt werden.

Dennoch, du meinst:

Zitat
Man kann also nicht mit irgendwelchen theologischen Winkelzügen dem Wort "erfüllen" eine Bedeutung geben, mit dem dann das, was am Anfang von Mat 5:17 gesagt wurde "...nicht außer Kraft zu setzen..." dann ins Gegenteil verkehrt wird!!!


Die Bedeutung dieser Aussage ist für mich doch nicht widersprüchlich, wenn man weiß, dass das Gesetz auf JESUS hinwies; dann JESUS der HERR des Sabbates ist und damit auch Er Derjenige ist, der das erfüllen konnte was vor Ihn keiner erfüllte!
Sprich: Das Volk Israel hatte die Möglichkeit sich durch ihre Werke in Einhaltung des Gesetzes GOTTES von der Sünde zu befreien. Aber KEINER hat das geschafft, bis eben JESUS kam um dieses Gesetz zu erfüllen und sie (die Juden) wie auch uns durch Seine Tat zu erlösen von dem "Fluch des Gesetzes".
Wo siehst du da ein Widerspruch?

Zitat
Dies hing auch mit Judenhass und auch mit dem Haß der Juden auf die Christen zusammen. Deshalb entwickelte sich das so nach und nach auseinander und man kann dann natürlich irgendwann auf die verweisen, die anstelle des Sabbats den Sonntag/1. Tag der Woche hielten! Das ist dann aber in der Argumentation ein Zirkelschluss.


Auch hier ausgehend von dem Thema mit der Bedeutung biblischer Aussagen und der Frage: Was hat das mit mir zutun?, meine Antwort:
Wann kam der Judenhass auf?
Es geht um die Übersetzung der Aussage über den ersten Tag der Woche!
Da Sabbat der letzte Tag der Woche war (wie bei uns der Sonntag), war dann der erste Tag der Woche der Sonntag.
Oder nicht?
Was hat das mit falscher Übersetzung zutun?

Gruß!


 
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RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#8 von Schrat , 21.03.2013 09:47

Lieber Jurek,

ich habe lange Zeit nicht auf Deinen letzten Beitrag geantwortet, weil ich den Eindruck habe, daß wir uns da im Kreise drehen und Fragen gestellt werden, die ich längst beantwortet habe.

Aber ich tu's nochmal

Da wo in unseren Übersetzung "erster Tag der Woche steht" stand im Urtext garnicht "erster Tag" sondern "sabbaton" = Sabbat.

Hier ein Auszug aus
"Mann der Ruhestatt über den Sabbat unter den Bedingungen des Neuen Bundes" von Stephan Pohl
http://herausgerufene.de/downloads/sabbat05.pdf
http://haroldgraf.blog.de



Zitat
Bemerkenswert ist, daß Luther die Bibelstellen, die heute
von den Apologeten einer Feier des ersten Wochentages angeführt
werden, noch richtig übersetzt hat. In der ursprünglichen
Lutherübersetzung, wie sie noch bis in das 19. Jahrhundert
hinein gedruckt wurde, lesen wir richtig, daß sich
die ersten Christen (unter anderem) am Sabbat versammelt
haben (z.B. <Apg. 20, 7> und <1. Kor. 16, 2>; vgl. Abb. 2).

Spätere Revisoren der Lutherübersetzung haben hier das
Wort Sabbat, das ja zweifelsfrei den letzten Wochentag
bezeichnet, durch die Bezeichnung »erster Tag der Woche«
ersetzt. Offensichtlich war die Diskrepanz zwischen
biblischer Offenbarung und gelebter Praxis so unerträglich
geworden, daß sich etwas ändern mußte. Von den zwei
Möglichkeiten - also entweder die eigenen Gebräuche dem
Wort Gottes anzupassen oder das Wort Gottes zu fälschen,
um das eigene Tun zu verschleiern - entschied man sich für
die zweite, die falsche. So ist die Legende entstanden, daß
schon die ersten Christen sich am ersten Wochentage
versammelt hätten.
Am Beispiel der Interlinear-Übersetzung sehen wir, wie
der Text schrittweise verfälscht wird (siehe Abb. 3): Wir sehen
uns dazu wieder beispielhaft <Apg. 20, 7> an. Die wörtliche
Übersetzung müßte lauten: »Aber in dem einen der Sabbate…
« Die Interlinear-Übersetzung erfindet das Wort »Tag«
aus dem Nichts dazu, wodurch es möglich wird, das »ein«
faktisch zur Ordinalzahl (im Sinne von »erster«) umzufunktionieren,
und schreibt das Wort »Sabbat« in »Woche« um.
Schon ist die Versammlung um einen Tag nach hinten
verschoben! Dabei wäre es im Hellenischen kein Problem gewesen,
die Wendung »erster Tag der Woche« präcise und unmißverständlich
auszudrücken, denn natürlich sind die erforderlichen
Bausteine in dieser Sprache vorhanden, so prwtoV
(erster, vorderer) hmera (Tag) und auch ebdomaV (Woche).
Aber diese Worte finden wir eben in den entsprechenden
Bibelstellen nicht - nicht einmal ein einzelnes davon!

Dort wo das Wort Sabbaton
(sabbatwn) die Juden unter dem Alten Bund betrifft,
wurde es jeweils korrekt wiedergegeben; dort wo es sich auf
die ersten Christen bezieht, verfälscht33.
Rühmliche Ausnahmen bilden hier - neben dem schon
erwähnten alten Luther - die Konkordante Übersetzung und
die Dabhar-Übersetzung. Beiden liegt das sogenannte konkordante
Übersetzungsprinzip zugrunde, das jedem Grundtextwort
exakt ein Wort in der Zielsprache zuordnet




Aus http://sabbat.biz/html/die_falschung_des_auferstehung.html

Zitat
Im Urtext heißt es "ein Sabbaton". Hier ist zu beachten, daß der Sabbat häufig in der Mehrzahlform angegeben wird, obwohl der normale Sabbath gemeint ist.(<Mar. 2:23>;<Apg. 13:14>; <Apg 16:13>)




Gruß
vom Schrat


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RE: Bedeutung biblischer Aussagen

#9 von Jurek , 21.03.2013 09:51

Hallo Schrat,
vielleicht wäre dann auch besser dort das zu schreiben => Christen und der Sabbat
Ich bat nicht an mehreren Stellen das zum speziellen Thema zu machen.
Gruß!


 
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zuletzt bearbeitet 21.03.2013 | Top

Wolkensäule, Feuersäule - übertragbar auf heute?

#10 von Isai , 14.06.2013 13:18

Hallo


Wenn es für heute eine Bedeutung haben könnte, welche Bedeutung könnte dann die Feuer- und Wolkensäule für uns heute haben?

2. Mose 13,21
Jahwe zog vor ihnen her, um ihnen den Weg zu zeigen. Tagsüber führte er sie in einer Wolkensäule und nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht weiterziehen.

2. Mose 13:22
Tagsüber sahen sie die Wolkensäule vor sich, nachts die Feuersäule.

4. Mose 14:14
Und sie werden zu den Bewohnern dieses Landes sagen, sie hätten gehört, dass du, Jahwe, bei diesem Volk bist, dass du ihnen Auge in Auge erscheinst, dass deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst bei Tag und in einer Feuersäule bei Nacht.

Nehemia 9:12
Am Tag hast du sie durch eine Wolkensäule geführt und in der Nacht ihren Weg durch eine Feuersäule erhellt.

Nehemia 9:19
hast du sie dort in der Wüste nicht verlassen. Du nahmst die Wolkensäule nicht weg, die sie führte, und auch die Feuersäule nicht, die nachts ihren Weg erhellte.
(NeÜ)


Lieben Gruß,

Isai


"Gottes Liebe zu uns ist darin sichtbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, um uns in ihm das Leben zu geben. Die Liebe hat ihren Grund nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat."
(1. Johannes 4:9 NeÜ)

 
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zuletzt bearbeitet 14.06.2013 | Top

RE: Wolkensäule, Feuersäule - übertragbar auf heute?

#11 von Jurek , 15.06.2013 08:03

Die Gegenwart JHWHs beim Volk Israel wurde durch diese sichtbaren „Phänomene“ (da GOTT ja bekanntlich unsichtbar ist) dem Volk GOTTES immer deutlich sichtbar gewesen.
Immer wieder sind das Symbole für die unmittelbare Gegenwart GOTTES gewesen (z.B. 2.Mo 3:2 etc.).
ER hat sie auch geführt und keine Menschen.
Moses spielte dabei eine zweitrangige Rolle.

Wer oder was führt wahre Christen heute?
Da es heute keine so sichtbaren Phänomene gibt (die auch nicht [mehr] notwendig sind 2.Kor 5:7), benützt GOTT hauptsächlich seinen Hl. Geist dazu (Rö 8:14).
Älteste spielen in Verbindung damit eine zweitrangige Rolle.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Wolkensäule, Feuersäule - übertragbar auf heute?

#12 von Isai , 15.06.2013 11:46

Hallo Jurek,



vielleicht so?


Farbaufteilung (Zeit Israels):

JHWH, Wolke, Moses



Zeit Israels:

JHWH
durch Wolke
Moses

Zeit JESU bis zu Seinem Tod:

JHWH
durch Heiligen Geist
Moses = JESUS

Nach Himmelfahrt:

JHWH
JESUS (zur Rechten GOTTES, alle Macht gegeben)
durch Heiligen Geist



Lieben Gruß,

Isai

P.S. man muss natürlich nichts übers Knie brechen ;-)


"Gottes Liebe zu uns ist darin sichtbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, um uns in ihm das Leben zu geben. Die Liebe hat ihren Grund nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat."
(1. Johannes 4:9 NeÜ)

 
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zuletzt bearbeitet 15.06.2013 | Top

Parallelaussagen

#13 von Jurek , 15.06.2013 12:26

Hallo Isai,

die Parallelen finde ich gut.
Moses repräsentierte die Stimme GOTTES (4.Mo 12:8), wie das auch JESUS getan hat (Joh 5:30; 14:10).
Jetzt werden wir in Beisein JESU durch den Hl. Geist geleitet (vgl. Mat 28:20; Joh 3:5,8; Röm 8:15).

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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"K"yrios oder "k"yrios in Römer 10?

#14 von Isai , 27.07.2013 13:21

Hallo


mir ist etwas aufgefallen: In den Kingdom Interlinear-Greek Scriptures 1969 ist im Grundtext Römer 10:12, 13, 16 unterschieden in "kyrios" und "Kyrios", also einmal klein und einmal groß geschrieben.

Da ich ja absoluter Laie bin frage ich:

- Wurde damals unterschieden in Groß- und Kleinschreibung?
- Hat das nur etwas mit der Grammatik zu tun?
- Ist das Zufall?
- Ist es unbedeutend?
- Ist das nur bei dieser Übersetzung der Fall?
- Könnte man das vergleichen mit dem heutigen "HERR" und "Herr", das ja unterschiedliche Personen meint, dies aber heutzutage verwischt wird?

Das Bild ist mit drei roten Markierungen versehen, da kann man den Unterschied zwischen "k" und "K" sehen (rechts die Übersetzung).


Lieben Gruß,

Isai

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"Gottes Liebe zu uns ist darin sichtbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, um uns in ihm das Leben zu geben. Die Liebe hat ihren Grund nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat."
(1. Johannes 4:9 NeÜ)

 
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RE: "K"yrios oder "k"yrios in Römer 10?

#15 von Jurek , 28.07.2013 12:35

Hallo Isai,

auch wenn deine Frage hier eher unter „Wissenschaft und Bibel“ besser passen würde, da sie sich auf „Spezifikationen des Grundtextes“ beziehen, möchte ich mal einfach auf nur zwei deiner ersten Fragen eingehen, aus deren Antworten du sicher auch die restliche Antworten auf deine Fragen auch selbst erkennen wirst:

- Wurde damals unterschieden in Groß- und Kleinschreibung?
Nein. Da auch keine Abstände zwischen den Wörtern gab und noch sonstige Satzzeichen, gab es auch keine Groß- u. Kleischreibung.
Es gab die Majuskelhandschriften und die Minuskelhandschriften, die also nur alles je in Großbuchstaben, oder dann nur in Kleinbuchstaben geschriebenen Text enthielten.
Man musste damals nicht auf Groß- u. Kleinschreibung achten und sonstige Satzformen, sondern alles wurde in einem Stück geschrieben.
Hier ein Beispiel von einer früheren Majuskelhandschrift des Römerbriefes



- Hat das nur etwas mit der Grammatik zu tun?
Das was du mit deinem Bild zeigst, hat nichts mit Grammatik zu tun.
Das ist im Grunde ausschließlich nur von der WTG so eingeführt worden.
Denn du wirst ja merken, dass in dieser Interlinearer Übersetzung steht „Lord“ und daneben der ausgeschriebener Text ist mit „Lord“ oder „Jehovah“ wiedergegeben.
Das heißt nach der Vorstellung von der WTG (die das auf manche alte Übersetzungen seit Luther stützt), da wo „Herr“ steht, dann schreiben DIE normal „kyrios“ klein. Wo es um Zitate aus dem AT geht, wo „JHWH“ vorkam, übertragen sie das genauso ins NT. Aber da sie schwerlich „kyrios“ mit „Jehova“ interlinear übersetzen können, machen sie das kenntlich mit „Kyrios“.

In ihrer früheren Ausgabe (Nachdruck von Emphatic Diaglott, die sie rausbrachten, kommt hierbei die Groß- u. Kleinschreibung in der Form nicht vor! Da wird z.B. immer "Kyrios" mit Großbuchstaben angefangen. (Das hat aber eher mit moderner Grammatik was zutun - genauso wie Satzzeichen und Einteilungen...).
Genauso in allen anderen Interlinearübersetzungen, die nicht von der WTG stammen.




Genauso in einer wissenschaftlichen Textausgabe



und vielen anderen auch, da sie einfach das „Herr“ (kyrios oder KYRIOS u.ä.) so lassen stehen, ohne dem eine andere Bedeutung zuzuschreiben zu wollen, wie es die WTG tut, besonders bei Röm 10:13, wo doch aus dem Kontext her Paulus meint hier den HERRN JESUS …

____________________________________________________
B i l d q u e l l e n :
„Der Text des Neuen Testaments“, Kurt u. Barbara Aland, Ed. 1982, S.98.
„Emphatic Diaglott“ von Benjamin Wilson, Ed. 1942, Nachdruck von der WTG.
„Das NT Interlinearübers.“, 26. Aufl., 1987. Hänssler-Verlag.
„Novum Testamentum Graece“ 27. Aufl., 1998. Nestle-Aland.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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