Was gerne außen vorgelassen wird bei der Darstellung des Apostelkonzils, ist Vers 21, wo es heißt
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„Denn Mose hat von alten Zeiten her in allen Städten solche, die ihn predigen, und wird alle Sabbattage in den Synagogen gelesen.“
Das was den Heidenchristen zunächst auferlegt worden war, war das so genannte Herz der Thora, ihren Götzendienst abzulegen, etwas, was Fremdlingen, die sich dem Volk anschließen wollten, schon immer nahegelegt worden war, um überhaupt die Gemeinschaft mit dem Volk Israel haben zu können. Was man von ihnen nicht verlangen konnte, war, von vornherein das Gesetz Mose zu beachten. Vielmehr war es die Absicht des Apostelkonzils, daß den Heidenchristen die Thora gepredigt werden würde an den Sabbaten in den Synagogen, wo sich zum Glauben gekommene Juden und Griechen gleichermaßen regelmäßig trafen, wie das Neue Testament mehrmals bezeugt, damit sie Woche für Woche in die Thora hineinwachsen konnten.
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Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und Griechen. Apg.18,4
Und das geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen. Apg.19,10
Die Torah (der Messias) ist kein Joch.
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Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir (d.h. von meiner Thora); denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Mt.11,29
Paulus sagt in 1.Kor., wer beschnitten ist (Jude ist) solle beschnitten bleiben, wer unbeschnitten ist (Heide ist), solle weiterhin unbeschnitten bleiben,
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Ist jemand als Beschnittener berufen, der bleibe bei der Beschneidung. Ist jemand als Unbeschnittener berufen, der lasse sich nicht beschneiden. Beschnitten sein ist nichts und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten. vgl.1.Kor.7,18-19
d.h. was Paulus hier sagt, ist, daß Jüdische (die Tradition) solle ein Jude nach seiner Bekehrung behalten, was z.B. das Anzünden zweier Kerzen zu Beginn des Sabbats betrifft, ein Heidenchrist muß dagegen keine jüdischen Bräuche übernehmen. Was beide (Juden und Heiden) jedoch halten sollen, sind die Gebote, den Sabbat zu heiligen und an diesem Tag Sein Wort zu lernen.
Paulus wie die Gruppe der Pharisäer argumentierten beide aus der Torah
In 1.Mo.17 setzt die Thora fest, daß es eine physische Beschneidung braucht. Und hier im 5.Mo.10 sagt die Thora, daß es erforderlich ist, eine Beschneidung des Herzens zu haben.
Diese Verse sind die Grundlage von Paulus Ansicht in der Streitfrage des Apostelkonzils.
Israel, was fordert Gott von dir?
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Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, dass du die Gebote des HERRN hältst und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf dass dir's wohlgehe? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes. Und doch hat er nur deine Väter angenommen, dass er sie liebte, und hat ihre Nachkommen, nämlich euch, erwählt aus allen Völkern, so wie es heute ist. So beschneidet nun eure Herzen und seid hinfort nicht halsstarrig.
Die Antwort steht in V.16.
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Beschneidet nun die Vorhaut eures Herzens und seid nicht mehr halsstarrig.
Es ist der Beschluss des Konzils, daß wir in dieser Art und Weise als Eingepfropfte Heiden anfangen sollen, in der Torah zu leben und es ist der Geist, der uns das Leben in der Torah aufs Herz schreibt.
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und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung (hebr.: Torah) ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Mi.4,2
Die Thora, das Land und das Volk sind untrennbar miteinander verbunden.
Da das NT die Thora auslegt, ist auch dieses Teil des Gesetzes. Das Recht zu halten, Barmherzigkeit zu üben und den Glauben zu bewahren gehören dazu
vgl. Mt.23,23
Wer daher z.B. sagt, man müsse heute Ehebrecher noch steinigen, der hat die Thora nicht verstanden.
1. verbietet die Torah Selbstjustiz. Jemand der dies tut, ist durch die Torah selbst gerichtet.
2. Muß man nach der Torah 2 oder 3 Zeugen haben
3. muß die Anklage gemäß der Torah vor ein Gericht gebracht werden
4. müssen Richter Reiche wie Arme gleich behandeln
Die Apostel haben sich sich die Dinge durch die Torah und die Propheten angeschaut und sie sahen eine Erfüllung der Dinge durch die Torah und die Propheten und es hat sich nicht erledigt mit der Torah.
Wie kann dann irgend jemand glauben, die Nichtjuden bräuchten der Torah nicht nachfolgen, es sei denn, man hat keine Kenntnis von der Torah, nur dann kann man zu einer solchen Meinung gelangen.
Wie werden wir zusammenleben im messianischen Zeitalter? Unter welchem Gesetz?...
vgl.Offb.5,10
Die Torah wird das Alltagsleben regeln. Streitsachen haben so gut wie immer mit der Torah zu tun. Die Priester, Leviten und Richter regelten die Streitereien. YHWH legitimierte eine menschliche Leitung über dem Volk. Diese durfte Beschlüsse erlassen, die für alle gelten sollten. Nach allem was sie lehrten, sollte man handeln. Dies fordert YHWH von Seinem Volk!
Interessanterweise haben wir im Allgemeinen keine Probleme, uns unter menschliche Gebote des Staates unterzuordnen. Wir wissen, dass sie gemacht werden, um uns zu helfen und uns zu schützen, auch wenn es natürlich welche gibt, die man selbst nicht gutheißt.
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Wenn eine Sache vor Gericht dir zu schwer sein wird, es gehe um Blutschuld, um Schaden, um Gewalttat oder was sonst Streitsachen sind in deinen Toren, so sollst du dich aufmachen und hinaufgehen zu der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird vgl.5.Mo.17,8
Wenn Du einen Streit hast über die Thora, dann sollst Du an den Ort gehen, den Gott Dir zeigt, um eine Lösung zu finden, das ist Jerusalem
vgl. V.10; 2.Kö.21,4
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Richter und Amtleute sollst du dir bestellen in allen Toren deiner Städte, die dir der HERR, dein Gott, geben wird, in jedem deiner Stämme, dass sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten. Was recht ist, dem sollst du nachjagen, damit du leben und das Land einnehmen kannst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
Das Wort Richter (Schafat = YHWH hat Gericht gehalten) bedeutet in der paleohebräischen Bildsprache „Richter zerstört den Mund einer Schlange“ und das Wort Amtleute bedeutet „Amtleute, die den Kopf der Schlange zerstören“.
vgl. 1.Mo.3,15
Die eigentliche Aufgabe der Richter und Amtleute war, in Gerechtigkeit das Recht YHWHs aufrechtzuerhalten.
Das hebräische Wort „radaph“ für nachjagen heißt leidenschaftlich folgen, ein Ziel eifrig verfolgen.
Unsere eigene Natur jagt nicht den gerechten Maßstäben YHWHs nach, dafür müssen wir uns täglich bewusst entscheiden
vgl. Ps.23,6