Liebe Mitleser,
ein kontroverses Thema zwischen Christen ist zweifellos das "soziale Evangelium" und hiermit ist gemeint, daß Christen auch aktiv politisch tätig werden müßten, um die Verhältnisse in dieser Welt zu ändern.
Ich persönlich bin der Auffassung, daß dies nicht Auftrag an Christen ist und wir dadurch zu einem Teil der Welt werden, von der Christus sagte, daß wir davon kein Teil werden sollten.
So sehr uns als Christen all die Ungerechtigkeit schmerzt, so wie Lot all die Ungerechtigkeit in Sodom und Gomorrha schmerzte, ist es doch nicht der Auftrag an Christen, dies zu ändern. Christen können nur sich selbst bemühen, nach den guten Grundsätzen Gottes bei sich selbst und ihrem Umfeld nach Gottes Grundsätzen zu handeln und das übrige Gott und seinem Königreich zu überlassen. Die Hauptaufgabe von Christen ist es das Evangelium vom Reich und damit in Verbindung stehende Grundsätze zu lehren. Soziales Engagement ist gut und richtig, aber zweitrangig. Insofern wirken sie als "Salz der Erde", nicht aber, indem sie aktiv politisch tätig werden oder Partei ergreifen. Christen können das gegenwärtige Leid der Erde nicht ändern.
Wenn sie es dennoch versuchen würden, liefen sie Gefahr, ihren eigentlichen Auftrag zu verfehlen und sich an einer nicht lösbaren Aufgabe zu verbrauchen, sozusagen "gegen Windmühlen kämpfen".
Unabhängig davon ist die Frage zu sehen, die Erfüllung biblischer Prophezeiungen zu beobachten und den "Menschen der Gesetzlosigkeit" zu erkennen und auch blosszustellen.
Selbst unter den Evangelikalen geht ein Riß in dieser Frage. Hier einmal eine Stellungnahme
von http://www.das-wort-der-wahrheit.de/news...hp?id=88&nid=26
Zitat
Wenn die Gemeinde sich in die politischen Streitereien und Interessenkämpfe dieser Welt einläßt, wenn sie für Umweltschutz und soziale Besserstellung kämpft, gegen Großkonzerne, Mächtige und die Obrigkeit, dann verläßt sie ihre gottgewollte Stellung und macht sich schmutzig im Interessen- und Parteienstreit dieser Welt. Sie verliert ihre Vollmacht, auf die Ewigkeit hinzuweisen, auf die Rettung in Christus, auf das kommende Reich des Messias als einzigen Weg zu Frieden und Gerechtigkeit.
Sie nimmt vielmehr am politischen Programm der antichristlichen Mächte teil, deren großes Ziel es ist, Frieden und Gerechtigkeit hier und jetzt, in dieser Welt und mit den Mitteln dieser Welt, zu schaffen. Das zeigt sich heute ganz konkret an Projekten wie dem PEACE-Plan und der „Micha-Initiative“, mit denen führende Evangelikale dem verfehlten Kurs des Weltkirchenrates nachlaufen und mit antichristlichen Projekten der UNO zusammenarbeiten. Hier wird das verfälschte „soziale Evangelium“ der liberalen Theologie Anfang des 20. Jh. in etwas abgeänderter Form weitergeführt. Die „Mission der Kirche“ müsse unbedingt das sozialpolitische Engagement, den Protest zugunsten der Benachteiligten, gleichwertig zur Evangelisation vorantreiben; so wurde es auch von vielen liberalen Evangelikalen gefordert, was zur Aufnahme des angeblichen sozialpolitischen Auftrages in die Lausanner Verpflichtung von 1974 führte.
Gruß
vom Schrat