RE: Neue Schöpfung

#31 von Sonnenblume , 28.05.2015 11:20

Lieber Schrat,
was belegen denn die Texte aus Joh 3:13; 6:38, 62; 8:23, 42, 58 Deiner Ansicht nach?
Ich weiß nicht, wie Du mit anderen Personen über die Bibel sprichst, doch wenn ich mit jemanden spreche, der bibelkundig ist, dann nimmt man von jedem Bibelvers die Satzaussage und beleuchtet noch den Kontext.

Zitat
sondern Jesus war der Anfang der "Neuen Schöpfung" und alle, die sich ihm unterordnen und seinen Geist bekunden, sind dann ebenfalls eine "Neue Schöpfung". Darauf nimmt auch die Offenbarung Bezug, wenn von Jesus dort als "Der Anfang der Schöpfung Gottes" die Rede ist.


Das ist Deine Interpretation. Weder die Satzaussage noch der Kontext zeigen, dass das richtig ist.

Zitat
Da Jesus erst durch die Geburt durch die Jungfrau Maria ins Dasein kam, hat er also keine vormenschliche Existenz und konnte auch nicht als Mittler bei der Schöpfung dienen, wie allgemein geglaubt wird.


Zitat
Denn es ist "ein" Gott und "ein" Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus,(1.Tim.2:5)


In Kol.1:15 wird gezeigt, dass Jesus der "Anfang ALLER Schöpfung ist. In Kol.1:18 wird gezeigt,dass "er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei."
Jesus ist als Mensch gestorben und wurde durch die Wiedergeburt der erste Mensch, den Gott zu einem Geistgeschöpf machte. So wurde er auch in diesem Bereich zum "Ersten".
Grüße Sonnenblume


J

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RE: Neue Schöpfung

#32 von Schrat , 28.05.2015 13:04

Liebe Sonnenblume,

Zitat
was belegen denn die Texte aus Joh 3:13; 6:38, 62; 8:23, 42, 58 Deiner Ansicht nach?



Joh 3:13
Vorweg: Ein unter Exegeten sehr schwer erklärbarer Text!

Jesus kam vom Himmel herab so wie das Manna vom Himmel herabkam, es bzw. er waren von Gott gesandt!
Hier braucht man wieder "Geist"! Diesen Text darf man nicht buchstäblich verstehen. Hier muß man den Zusammenhang beachten, die Diskussion, die gerade zwischen Nikodemus und Christus stattfand. Es ging darum, daß man himmlische Dinge verstehen muß und so ist das auch mit dem herauf- und herabsteigen gemeint! In ähnlicher Weise ist auch eine Verbindung zu Daniel 7:13 zu ziehen, wo Jesus Christus in einer Version als künftiger König gesehen wird, ein "Menschensohn", der vor den Thron Gottes gebracht wurde. Auch in dieser Weise ist er "in den Himmel heraufgestiegen".
Oder ein anderes Bild, was sehr gut als Vorbild auf Christus paßt: Das Hinauf- und Hinabsteigen Moses zu Jehova der ihn belehrte. Sowohl Moses, Elia und Christus hatten so eine 40-Tage-Zeit des intensiven Konaktes zu Gott. Auf diese Weise war Jesus "am Busenplatz des Vaters....". Es wird nichts Näheres darüber gesagt, in welcher Weise Jesus während der 40 Tag ein der Wüste Kontakt zum himmlischen Vater hatte, aber dem Vorbild entsprechend, muß er dort intensiven Konakt gehabt haben, vielleicht sogar ein "aufsteigen" (im Geiste) zum himmlischen Vaters. Die Christadelphians haben das mal ins Gespräch gebracht und finde das garnicht so abwegig.

Joh 6:38
...vom Himmel herabgekommen....
Im Prinzip wie Joh 3:13. Er ist vom Himmel herabgekommen, wie das Manna (Joh 6:63)... Er ist von Gott gesandt, wie Johannes.

Joh 6:62
Jesus war im Plan Gottes, in der Prophetie (siehe Daniel 7:13) vorher im Himmel. Bei seiner Himmelfahrt stieg Jesus zu der Position auf, die früher in Gottes Plan für ihn bereitet worden war. Keine Schriftstelle sagt aus, dass Jesus zu Gott zurückging (upostrepho)

Joh 8:23
Wirklich nicht schwer zu verstehen, ohne an eine Präexistenz Jesu glauben zu müssen. Die Juden, die ihn ablehnten, waren von den "unteren Bereichen", nicht weil sie auf der Erde waren, sondern weil sie eine fleischliche Gesinnung hatten, weil sie zu der "Welt" gehörten, die durch den Abfall entstanden ist und weil sie sich vom Widersacher leiten ließen!

Joh 8:42
Auch hier ist der Kontext zu beachten. Der Vater seiner Gegner war der Teufel (Vers 44). Hier geht es also um die geistige Beziehung und auch wieder nicht um Buchstäblichkeit. Christus ist von Gott gesandt, wie die Propheten vorher und wie Johannes. Insofern ist er "vom Vater ausgegangen"

Joh 8:58
Auch hier geht es nicht um die Natur oder die Person Christi in vormenschlicher Gestalt, sondern um die Stellung, die Jesus bei Gott hat. Er war vorher beim Vater in Gottes Plan, weil er der verheißene "Same" war und dies bevor es Abraham gab. Diese Stelle wird auch gern von Trinitariern benutzt, in dem sie die "ich bin"-Worte Jehovas mit diesem Ausdruck verbinden. Aber das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Aber der Punkt ist ja nicht relevant, weil wir beide ja nicht an die Trinität glauben.
In Joh. 8:58 beansprucht Jesus Überlegenheit über Abraham. seine oberste Stellung hängt jedoch vom Vater ab, der Seinen Sohn verherrlicht (Joh 8,54). Er stellt fest, dass Abraham sich freute "seinen Tag zu sehen" (Joh 8,56) - das heißt, Abraham sah im Glauben die Ankunft des Messias noch vor seinem tatsächlichen Kommen. Der Tag des Messias "präexistierte" sozusagen in der Vorstellung Abrahams. Die Juden missverstanden, was Jesus gesagt hatte und glauben, er nehme in Anspruch, ein wirklicher Zeitgenosse Abrahams zu sein (Joh 8,57). Nach rabbinischer Tradition soll Abraham in einer Version von Gott alle künftigen Nachkommen gesehen haben.

Zitat
Ich weiß nicht, wie Du mit anderen Personen über die Bibel sprichst, doch wenn ich mit jemanden spreche, der bibelkundig ist, dann nimmt man von jedem Bibelvers die Satzaussage und beleuchtet noch den Kontext.



Genauso mache ich das auch, wie viele meiner Beiträge bezeugen und auch in diesem!

Zitat
Zitat sondern Jesus war der Anfang der "Neuen Schöpfung" und alle, die sich ihm unterordnen und seinen Geist bekunden, sind dann ebenfalls eine "Neue Schöpfung". Darauf nimmt auch die Offenbarung Bezug, wenn von Jesus dort als "Der Anfang der Schöpfung Gottes" die Rede ist.


Das ist Deine Interpretation. Weder die Satzaussage noch der Kontext zeigen, dass das richtig ist.



Das ist zwar meine Interpretation, aber Interpretationen sind manchmal notwendig und es kommt nicht darauf an, ob es eine Interpretation ist, sondern ob diese vernünftig und im Kontext ist!

Manchmal muß man nicht nur den unmittelbaren Kontext sondern auch den weiteren Kontext in Betracht ziehen. Da es viele Bibelstellen gibt, die deutlich zeigen, daß Jesus keine vormenschliche Existenz hatte und haben konnte, bleibt nur diese von mir vorgestellte Interpretation übrig die im Vergleich zu den Kolosseraussagen auch nicht abwegig ist. Jehova sagt in Jes 44:24, daß er bei der Schöpfung niemand neben ihm hatte - dann also auch keinen angeblichen "Werkmeister" Jesus. In Sprüche 8 ist nicht von Jesus in seiner vormenschlichen Gestalt die Rede, sondern von der Weisheit, Klugheit und Torheit, die mit Frauen verglichen werden. Auf diese Weise belehrt ein Vater seinen Sohn.

Ferner zeigt die ganze Beweisführung des Paulus in Hebräer 2, daß Jesus ein vollkommener Mensch war und daß er die Erde nicht einem Engel unterworfen wurde. Diese ganze Beweisführung wäre hinfällig, wenn er vorher ein Engel oder wie die Trinitarier meinen, noch etwas Höheres als ein Engel gewesen wäre. Auch ergibt sich die Frage wie Jesus als Belohnung für seine Treue auf Erden bis in den Tod als Lohn eine erhöhte Stellung, sogar über Engel, bekommen konnte, wenn er vorher als Sohn Gottes schon die zweithöchste Stellung im Himmel inne hatte!

Zitat
In Kol.1:15 wird gezeigt, dass Jesus der "Anfang ALLER Schöpfung ist. In Kol.1:18 wird gezeigt,dass "er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei."
Jesus ist als Mensch gestorben und wurde durch die Wiedergeburt der erste Mensch, den Gott zu einem Geistgeschöpf machte. So wurde er auch in diesem Bereich zum "Ersten".



Nicht immer, wenn in der Bibel von "Anfang" die Rede ist, muß dies der Anfang der materiellen Schöpfung Gottes sein!
Christus ist, wie meine vorherigen Ausführungen zeigten, nicht der Anfang ALLER Schöpfung, sondern der Anfang der "NEUEN SCHÖPFUNG", wie ein Vergleich von Kolosser 1:15 mit Kolosser 1:18 zeigt.

Ferner ist in den meisten Bibeln der Text falsch übersetzt. Alle Dinge sind nicht "durch" ihn (Jesus) sondern für oder wegen ihm geschaffen! Die Präposition in Kol 1:16 muß korrekt übersetzt werden (wie wir an den Randversionen der Standartübersetzungen sehen). Gemäß J.H. Molton "Grammar of New Testament Greek sollte Kol 1:16 folgendermaßen wiedergegeben werden: "denn wegen ihm (Jesus...." Siehe auch Expositors Greek Commentary über diesen Vers: "en auto" Das bedeutet nicht "durch ihn".Was Paulus wirklich schrieb, war, dass "alle Dinge" - in diesem Fall "Throne, Herrschaften, Gewalten und Mächte" "in" Jesus geschaffen wurden - "durch" ihn und "für" ihn. Es heißt nicht, dass Jesus der Schöpfer im Eröffnungsvers von 1. Mose war, sondern dass er in der Mitte von Gottes kosmischer Hierachie war (Heb 2:5-7). Alle Mächte sollten dem Sohn untertan sein (1. Kor. 15:28)

Gott sprach "erst am Ende der Tage" (Hebräer 1:2) durch seinen Sohn. So hätte sich die Bibel nicht ausdrücken können, wenn Jesus schon vorher existiert hätte und Jesus vorher schon als angeblicher "Erzengel Michael" oder als ein Engel, der Botschaften zur Zeit des AT überbrachten, gesprochen hätte!

Gruß
vom Schrat

P.S. Meine vorstehenden Erkenntnisse habe ich zum Teil aus dem Buch "Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes - die selbst zugefügte Wunde der Christenheit - von Sir Anthony F. Buzzard und Charles F. Hunting


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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RE: Wer MUSS wiedergeboren SEIN?

#33 von Jurek , 16.07.2015 06:06

Hallo Schrat,

ich möchte zum Thema der Wiedergeburt hier auf deine Aussagen aus einem anderen Bereich des Forums eingehen:

Zitat
Dies hätte nur dann Geltung wenn man die Lehrmeinung der WTG übernimmt, wonach nur die "Gesalbten" wiedergeboren sind.


Haben nicht die mind. 10 Millionen "ZJ" und derer die mit ihnen ein Buch der WTG studieren, das so für sich übernommen?
Und sind wiedergeborene Christen, keine Geistgesalbten Christen?

Zitat
Das trifft aber nicht zu. Das mit der Wiedergeburt wird falsch verstanden - nicht nur bei Jehovas Zeugen.


Wenn es aber bei den "ZJ" falsch verstanden wird, welche Konsequenzen hat das dann für diese Millionen der "ZJ"?

Und was habe ich da mit der Wiedergeburt deiner Meinung nach falsch verstanden?

Zitat
Ich glaube ich habe das hier auch schon mal behandelt.


Ja, dann muss es schon sehr lange her gewesen sein, weil dazwischen gab es viel anderes was du behandelt hast…

Zitat
Bei der Wiedergeburt geht es erst einmal schlicht und einfach darum, eine "Neue Persönlichkeit" anzuziehen (vgl. Römer 12:2)., so wie in den alten Schriften prophezeit worden war, daß Gott ihnen ein neues Herz und einen neuen Sinn geben würde.


Widerspricht sich das in gewisser Weise nicht?
Entweder kann ICH was dazu leisten und die "Neue Persönlichkeit" GOTTES anziehen, oder GOTT schenkt mir ein neues Herz und einen neuen Sinn welcher das bei mir bewirkt?

Seit wann kann sich ein Mensch alleine gebären? Und um Geburt aus Wasser und Geist und von GOTT als Kinder GOTTES geht es ja hier. (Joh 1:12,13)
Das ist ein Schöpfungsakt GOTTES, nicht die der Menschen, die sich bemühen gute Werke zu tun!

Zitat
Das ist dann die Grundlage für die später erfolgende Auferstehung, die eigentliche und wahre "Wiedergeburt" ist, die je nach dem, wo Gott einen haben will, eine irdische oder auch eine "himmlische" sein wird.


Warum nur "himmlische" in Anführungszeichen?
Außerdem wenn es um JESU Jüngerschaft (das EINE Leib, also die Versammlung/en) geht, dann hatte nicht JESUS sie alle zu sich in den Himmel eingeladen? (Joh 14:2) Oder hatte Er da Unterschiede gemacht, wie sie die WTG macht?
Wo hatte JESUS, Petrus, Paulus, Johannes… die CHRISTEN in zwei Gruppen unterteilt, wovon nur ein winziges Teil davon (natürlich ausschließlich heute bei den WT-Zeugen) die Braut CHRISTI sein kann, und nach welchen Kriterien?
Ich habe dazu in der Bibel noch nichts gefunden.
Könntest du mir dazu näheres schreiben?

Zitat
Im allgemeinen wird es eine irdische Auferstehung sein, nur für eine kleine Gruppe, die als "Braut" bezeichnet wird, mit einer Umwandlung des Leibes gleich dem des Christus.


Auf was stützt du dich da genau mit dieser deiner Aussage? Auf Br. E.F.?

Bruder E.F. schrieb mal zu dem Thema das, was man DORT (von mir reingestellt) nachlesen kann.
Darin "überdenkt" zwar Br. "E.F." seine frühere Position, aber prinzipiell frage ich, wo aus der Bibel könnten wir erkennen, dass es zwei Arten von wahren CHRISTEN mit unterschiedlicher Hoffnung und Berufung gibt, wenn Paulus eigentlich von nur einer schreibt (z. B. Eph 4:4)?

Zitat
Insofern gehören nicht nur die Gesalbten (144000), sondern alle Christen zum "Leib Christi".


Natürlich alle wahren Christen! Aber wieso auch nicht alle gleiches falls Gesalbt, wenn sie doch das nur EINE Leib bilden?
Wo erwähnt die Bibel keine gesalbten CHRISTEN?

Fragende Grüße


P.S.:
Einzusehende weitere und ähnliche Informationen zu der Thematik unter:
ZWEI erwählte Gruppen?
Die 144000 und die große Volksmenge


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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Du MUSST wiedergeboren sein!

#34 von Jurek , 02.03.2017 08:15

Zum Thema WIEDERGEBURT aus christlicher Sicht, möchte ich noch einige weitere Gedanken dazu bringen, zu so manchen mir intern vorgebrachten Ansichten.

Jemand berichtet von nur einer „Wiedergeburt in der Auferstehung“ (in Verbindung mit Sündenlosigkeit), und versucht das zu begründen.

Es geht (so mir wie vielen anderen Christen) primär um die Aussagen JESU in Johannes 3:3-7.
Dazu möchte ich den Kontext aus der NeUe (Neue Evangelistische Übersetzung) aus Johannes-Ev., Kap. 3 zitieren:
„1 Einer der führenden Juden, ein Pharisäer namens Nikodemus, 2 kam eines Nachts zu Jesus. "Rabbi", sagte er, "wir alle wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott uns geschickt hat, denn deine Wunderzeichen beweisen, dass Gott mit dir ist." 3 "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen." 4 "Wie kann ein Mensch denn geboren werden, wenn er schon alt ist?", wandte Nikodemus ein. "Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden!" 5 "Ja, ich versichere dir", erwiderte Jesus, "und bestätige es noch einmal: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6 Menschliches Leben wird von Menschen geboren, doch geistliches Leben von Gottes Geist. 7 Wundere dich also nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. 8 Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist."
9 "Wie ist so etwas möglich?", fragte Nikodemus. 10 Jesus erwiderte: "Du als Lehrer Israels weißt das nicht? 11 Ja, ich versichere dir: Wir reden nur von dem, was wir kennen. Und was wir bezeugen, haben wir gesehen. Doch ihr nehmt unsere Worte nicht ernst. 12 Ihr glaubt ja nicht einmal, wenn ich über Dinge rede, die hier auf der Erde geschehen. Wie wollt ihr mir dann glauben, wenn ich euch sage, was im Himmel geschieht? 13 Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen. Der einzige, der dort war, ist der, der aus dem Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn. 14 Und wie Mose damals in der Wüste die Schlange für alle sichtbar aufgerichtet hat, so muss auch der Menschensohn sichtbar aufgerichtet* werden, 15 damit jeder, der ihm vertraut, ewiges Leben hat. 16 Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn dafür, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat. 17 Gott hat seinen Sohn ja nicht in die Welt geschickt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten. 18 Wer ihm vertraut, wird nicht verurteilt, wer aber nicht glaubt, ist schon verurteilt. Denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist der einzigartige Sohn Gottes. 19 Und so vollzieht sich das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren schlecht. 20 Wer Böses tut, scheut das Licht. Er kommt nicht ans Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. 21 Wer sich aber nach der Wahrheit richtet, tritt ans Licht, denn so wird sichtbar, dass sein Tun in Gott gegründet ist."“.

Aus welchen Motiven kam Nikodemus zum JESUS?
Näheres ist zwar nicht bekannt, aber weil er alleine bei Nacht kam, zeigt an, dass er ehrlich an JESUS glaubte. Er wollte offensichtlich von dem SOHN GOTTES etwas erfahren, was mit Heilsbringenden Dingen zu tun hat.
JESUS sagt ihn, dass es auf eine Wiedergeburt ankommt, damit man in das Reich der Himmel eingehen kann. Nikodemus versteht diesen Begriff nicht als „Wiederzeugung“, wie es aus seiner Frage eindeutig hervorgeht. (V.4) Und JESUS korrigiert ihn auch nicht wegen Bedeutung des Wortes, sondern wegen dem, in welchem Zusammenhang das zu verstehen sei.

Im Vers 7 mit den Worten JESU: „Ihr müsst von neuem geboren werden.“, wird im Grunde ausgesagt, dass wir müssen – von neuem – geboren werden. Das hat hier nichts mit (nur) etwas zu tun, was ohnehin logischerweise auf alle quasi automatisch irgendwann nur nach ihrer Auferstehung kommt, wenn sie nach ihrer Auferstehung ins Himmelreich eingehen (oder auch nicht). Denn das wäre doch keine Aufforderung, sondern dann ein kommendes Zustand welcher kein „muss“ abverlangt, wie der Vers 7 das fordert.

Aber wie Johannes das erklärt, hängt das auch mit den Worten aus dem Kap. 1 und den Versen 12 u. 13 zusammen:
so viele ihn [JESUS] aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Ein KIND kann man nur dann werden, wenn man vom VATER nicht nur gezeugt wurde, sondern auch zum aktiven Leben wirklich schon geboren wurde.
Da man aber JETZT schon ein Kind GOTTES sein kann, wird man auch JETZT schon dazu geboren.
Nicht alle Menschen als Geschöpfe GOTTES sind automatisch Kinder GOTTES.
Wer also nicht (auch von den Pharisäern wie dem Nikodemus) von GOTT geboren WURDE (Imperfekt), der lebt für GOTT auch nicht. (Vgl. Mat 8:22 „contra“ Joh 11:26 = „überhaupt nicht sterben“! – obwohl sie in Gräben doch schon lange tot liegen, ohne ihrer „unsterblicher Menschenseele“).

Die ganze Verwirrung kann daraus resultieren, dass JESUS nicht so offen, bzw. über materielle Dinge redete, sondern alles vergeistigte. (Joh 6:63)
JESU Reden speziell in Gleichnissen waren nicht gerade dazu da, damit die Menschen Ihn besser dadurch verstehen konnten! (Vgl. Mat 13:10-15). Sie sollten selber danach dürsten, suchen, anklopfen, drum betteln… Wer das nicht danach hungert, der ist auch nicht wirklich nach einem Neubeginn mit GOTT interessiert.
JESU Fragen und Aussagen (z. B. Mat 14:16, obwohl JESUS es wusste…) haben geistliche und keine fleischliche Bedeutung auch für Menschen von heute.
Oder das was uns jetzt rettet ist die Taufe! (1.Pet 3:21) Aber wie ist das gemeint? Babytaufe (bevor es womöglich stirbt)? …
Wir sollen auch jetzt schon auferstehen (zum neuen Leben = Wiedergeburt)! (Kol 2:12; Röm 6 etc.) – alles nur geistlich zu verstehen, und das kann man genauso wie mit der Wiedergeburt, nicht alles wie „fleischlich“ auffassen, á la: Ich leiste das und was konkret bekomme ich dafür? … Oder: Auferstehung ist gleichzusetzen mit der Wiedergeburt und Sündenlosigkeit. =?

Denn wozu soll JESUS für jetzt dem Nikodemus, einem Gelehrten(!) erklären, dass im Himmel das Reich GOTTES eine Realität ist?

Wiedergeburt aus Geist und Wasser bezieht sich zunächst auf diesseitiges Leben, um überhaupt vor GOTT angenommen zu sein als Sein. Also vor GOTT sozusagen existent zu gelten. Das kann man nur, wenn man erst geboren wurde, nicht aus Fleisch sondern aus Geist (und Wasser des Lebens, dem Worte GOTTES). Das ist unerlässlich um dann ins Reich GOTTES im Himmel einzugehen, ohne Gericht.
Diese Geburt veranlasst ja GOTT, und es geschieht eben nicht aus dem Willen des Fleisches/Mannes/Frau, welche aber sehr wohl auf dem Weg sich dorthin zum VATER durch seinen SOHN begeben muss und mit CHRISTUS eins zu werden.
Das „Wasser“ hat also nichts mit fleischlicher (natürlichen) Geburt aus dem Fruchtwasser einer schwangeren Frau zu tun. Es geht um das „Wasser des Lebens“ aus dem Wort GOTTES.
Geburt aus dem Fruchtwasser ist unbedeutend, wenn man nicht JETZT schon als ein Kind GOTTES geboren wird.

Wiedergeburt kann nicht dann geschehen, wenn alle Völker zum GERICHT auferstehen werden (wessen sehr viele sein werden)! Somit kann die Wiedergeburt nicht identisch mit der Auferstehung sein, weil da wird man nicht neu geboren, sondern eher neu erschaffen.
Die NWÜ übersetzt in Mat 19:28 den Begriff palingenesía mit „Wiedererschaffung“ („Wiedererzeugung“, „Wiedergeburt“). Dort bezieht sich das auf die Zukunft.
In Titus 3:5 wird ebenso dieser Begriff verwendet, welcher sich auf die Gegenwart bezieht.
Diese hellenische Begriffe werden nicht strikt auf bestimmte Zeit angewendet, sondern der Kontext der Aussagen gibt es her, wie diese Aussage zeitlich angeordnet wird. Es geht dabei um einen Neubeginn bei GOTT. Das gezeugte von GOTT (von oben), wurde geboren und ist da. Das hängt alles zusammen.

Zu behaupten dass a l l e Verstorbenen bei der Auferstehung gerade durch diese Auferstehung wiedergeboren werden (was damit gleichzusetzen wäre), entbehrt m. E. jedes biblischen Nachweises.
Dieser Begriff aus Joh 3 „gennetes“ u. ä., bezieht sich auf das Zeugen von Oben her, für eine Geistgezeugte oder von GOTT geborene Person.
Zwischen Zeugung und Geburt mag biologisch ein Unterschied bestehen, aber in diesem Fall ist das eine Umschreibung dafür, dass man zum Kind GOTTES wird (ein Prozess der Geburt). Und das rettet, und nicht das natürliche, was nach dem Tode überhaupt sehen zu können, zu dem man natürlich muss auferstehen, was klar ist. Das wollte JESUS damit aber m. E. nicht gesagt haben, was dem gelehrten Nikodemus ohnehin klar wäre.
Das hat also auch nichts mit Übersetzungsfälschung zu tun (u. a. Interlineare Bibel), wenn man in dem Kontextuellen Zusammenhang derart Begriffe in Zusammenhang mit der Wiedergeburt stellt.
Es geht vielmehr um Exegese und Hermeneutik des Textes, und das ein Begriff auch verschiedene Bedeutungen haben kann…

Der von Geist aus neu geborene Mensch besitzt geistige/geistliche Eigenschaften und nicht materielle, so als ob er dann mit einem Astralkörper durch verschlossene Türe durchgehen würde.
Das hat also mit einer anderen materiellen Existenzform primär nichts zu tun, was in der Bibel in erster Linie geistlich gemeint ist.

Genauso wie mit 1.Joh 5:18. Es wird behauptet, dass es heute keine Menschen gibt die nicht sündigen.
Stimmt, aber auch das ist nur im geistlichen Sinn zu verstehen, was Johannes dort eigentlich damit aussagt, auch wenn die Begriffe an anderer Stelle wo es um buchstäbliches geht, dieselben sind.
Wie erwähnt, in Mat 5:48 steht auch, dass wir sollen so vollkommen sein wie GOTT! Und wer ist das schon heute (da das auf „heute“ bezogen ist!)? Aber das ist in übertragenen Sinn sehr wohl möglich.
Und was das nicht sündigen betrifft, da schreibt der Johannes in 1.Joh 1:7 (Heb 10:17), dass wir von ALLER Sünde (im Blute JESU) gereinigt SIND (nicht erst werden, was im größeren Maßstab auch stimmt).
Nur wer absichtlich Sünde tut, so ist diese ihn wirklich eine Sünde (Jak 4:17). Aber sonst sind vom neuen dazu geborene Kinder GOTTES (Röm 6:4; Gal 2:20; 6:15; 2.Kor 5:17 etc.) weiß gekleidet, weil sie im Blut des Lammes ihre Kleider (jetzt schon) gewaschen haben und so dann auch auf Ihn warten…
Diese neue Schöpfung GOTTES ist schon da, die das ewige Leben in CHRISTUS schon hat! (Joh 5:24; 1.Joh 5:13). Wer aber das fleischlich begreifen will, wird das nicht verstehen.
Die Bibel darf man nicht immer nur buchstäblich auffassen, weil sie geistlich beurteilt werden muss! (1.Kor 2:14ff)

Und wie so vieles in der Bibel als Vorbild diente und dient, haben viele der Aussagen auch künftige größere Bedeutung.
Die Wiedergeburt unterteil auch die Bibel auf Gegenwärtiges und Zukünftiges.
Darüber hatte ich mich früher schon geäußert. Genauer ist das auch im Rieneckers LEXIKON ZUR BIBEL beschrieben, in den Spalten 1718-1720, unter I und II (Brockhaus 2000).

----------------------------------
Was einige andere dazu meinen:
E.F.s Kommentar zum Thema.
Bruderinfo-Aktuell
https://www.allmystery.de/themen/np109329-145
http://www.christliche-themen.de/?pg=10455
http://www.evermann.de/glaube/zj/wiedergeburt/
u. v. a. m.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#35 von Schrat , 02.03.2017 10:50

Lieber Jurek,

"Wiedergeburt" mit der Auferstehung gleichzusetzen, ist nicht verkehrt! Nur muß dieser buchstäblichen Erfüllung erst die geistliche Wiedergeburt vorausgehen! Beides hängt zusammen.

Im hebräischen liegen "zeugen" und "geboren" oder auch "hervorbringen" das gleiche Wort zu Grund! Dies wird bei der Aussage der Bibel über Jesus "...heute habe ich dich gezheugt...." (Psalm 2:7). Das kann ja nun wahrhaftig nicht an jemanden geäußert werden, der gerade erst gezeugt wurde und noch heranwachsen muß! Hier geht es darum, daß Jesus als der verheißene König von Gott bestimmt wurde. Und für diese Anwendung des (im deutschen) Wortes "zeugen" könnte man noch weitere Beispiele nennen.

https://hausisrael.jimdo.com/was-bedeute...h-dich-gezeugt/

Gruß
vom Schrat


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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#36 von Jurek , 02.03.2017 10:53

So sehe ich das auch Schrat.
Oft gleiche Begriffe können unterschiedliche Anwendungen haben.

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#37 von Theodoric , 03.05.2017 22:40

Die Schrift betont immer wieder, daß יהוה alles nach seiner eigenen Art geschaffen hat und sich auch nach seiner eigenen Art fortpflanzt.

nach seiner Art...

Dies widerspricht der Idee der Makroevolution, daß sich z.B. ein Mensch aus einem Tier entwickeln konnte.

Der Mensch aber wurde geschaffen nach der Art Gottes:

Zitat

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei 1.Mo.1,26

Da wir also von Gottes Art sind...vgl. Apg.17,29 Einheitsübersetzung



Der Mensch ist in physischer Hinsicht dessen Bilde nachgeformt. Der Mensch sieht also aus wie Gott.

Gott hat sich nach Seiner Art bereits vermehrt, zunächst einmal in physischer Hinsicht.

Der Prozeß der Vermehrung hat begonnen, ist aber noch lange nicht abgeschlossen.

Das Physische lehrt das Geistliche.

Zum Beispiel entsprechen die Erntezeiten Israels der geistlichen Ernte Gottes mit den Menschen. Die Ehe zwischen Mann und Frau entspricht der geistlichen Ehe zwischen dem Maschiach als dem Bräutigam und Israel als seiner Braut. Die Familie als Grundbaustein der Gesellschaft entspricht der geistlichen Familie Gottes; die Zeugung, Schwangerschaft und Geburt eines Kindes entspricht der geistlichen Zeugung, Schwangerschaft und Auferstehung eines Gläubigen von den Toten. Die Analogien ließen sich fortsetzen.

Erst das Physische, dann das Geistliche.

Gott ist im Gegensatz zum Glauben an eine feststehende Dreieinigkeit eine wachsende Familie, zunächst aus dem Vater und dem Sohn bestehend und durch die Kraft des heiligen Geistes wirkend, der den Menschen bei der Taufe zu einem Mitglied der Familie Gottes zeugt, wie z.B. ein kleines Kind im Mutterleibe bereits gezeugt worden, aber noch nicht geboren ist. Ein Prozeß wird angedeutet mit dem Potential des Menschen, in das Reich Gottes hineingeboren werden zu können.

Johannes und Paulus schreiben

Zitat
Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 1.Joh,3,2

Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild 2.Kor.3,18

Both the one who makes people holy and those who are made holy are of the same family. Hebr.2,11 (NIV).
Sowohl derjenige, der die Menschen heilig macht, und diejenigen, die heilig sind, sind von derselben Familie.

For this cause I bow my knees unto the Father of our Lord Jesus Christ, Of whom the whole family in heaven and earth is named, (KJV) Eph.3,14-15
Darum beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem die ganze Familie im Himmel und in der Erde benannt ist,






David betet:

Zitat
Ich will eine Weile schlafen, aber einst werde ich erwachen, erwachen zu ewiger Freude, weil ich in deinem Bilde, mein Gott und König, aufstehen werde. Ps.17,15



Petrus bezeugt

Zitat
Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt. 1.Petr.1,23




Hier spricht Petrus vom Samen und vergleicht ihn mit dem heiligen Geist. Im Geistlichen ist es wie im Physischen: Der Same des Mannes ZEUGT physisches Leben und es ist Gott, der geistliches Leben ZEUGT. Richtigerweise muß es hier also heißen:

Zitat

"...WIEDERGEZEUGT nicht aus vergänglichem Samen, sondern unvergänglichem, durch lebendige und bleibende Wort Gottes..."



Das griechische Wort für Same, welches Petrus verwendet, heißt Sperma. Setzt man diesen Ausdruck in den Vers ein, dann wird es noch klarer, daß es sich bei der Bekehrung um eine geistliche Wiederzeugung, noch nicht Wiedergeburt, handelt.

Das griechische Wort wiedergeboren (ana-)gennao in 1. Petrus 1,23 kann sowohl mit wiedergezeugt als auch wiedergeboren übersetzt werden, je nach Zusammenhang, als auch den Prozeß meinen, der zwischen Zeugung und Wiedergeburt liegt.

Einige Bibelübersetzer, die diesen äußerst wichtigen Sachverhalt erkannt haben, übersetzen hier auch folgerichtig das Wort gennao mit (wieder-)gezeugt bzw. verweisen in der Fußnote zum Bibeltext darauf hin, wie die Elberfelder oder Schlachter.

Der biologischen Geburt geht die Zeugung bzw. Befruchtung voraus. Im geistlichen muß der Wiedergeburt (in der Auferstehung) auch eine Zeugung vorausgehen. Diese Zeugung oder Befruchtung geschieht im Zeitpunkt der Bekehrung.

Andernfalls ist derjenige, der behauptet, im jetzigen Leben bereits wiedergeboren zu sein, in der Beweislage, aufzuzeigen, wann sich denn die geistliche Zeugung im Leben des Gläubigen ereignet haben möge.

Im obigen Fall ist es also offensichtlich, daß Petrus den Prozeß der geistlichen Zeugung zum Ausdruck bringen wollte.

In Johannes heißt es

Zitat
„Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott gezeugt“. 1.Joh.5:1



oder

Zitat
Allen denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben - welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind.“ Joh.1:12



Wie es die freie Entscheidung des Mannes im Physischen ist, ein Kind zu zeugen, so tut es Gott im Geistlichen.

Der Empfang des heiligen Geistes ist gleichbedeutend mit einer geistlichen Zeugung.

Die geistliche Zeugung ist eine absolut souveräne Entscheidung Gottes. ER zeugt und reproduziert sich selbst in und durch den Menschen. Daher kann sich ein Christ tausendmal ein Christ nennen, er ist keiner, wenn er nicht den Geist Gottes empfangen hat.

Auf die pysische Zeugung folgt die Zeit der Schwangerschaft. Im Geistlichen ist es nicht anders.

Die Mutter hat die Aufgabe, ihr noch ungeborenes Kind zu ernähren und zu beschützen. Genauso gibt es einen geistlichen Leib, die Ekklesia, die Versammlung der Herausgerufenen. Sie hat die gleiche Aufgabe.

Paulus erklärt dies folgendermaßen

Zitat
Und er (der Maschiach) hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Maß der vollen Reife Christi. Eph.4,11-13



Der Leib Christi ist zwar ein geistlicher Leib, dennoch arbeitet er mit pyhsischen Strukturen.

Das Endprodukt nach Zeugung und Schwangerschaft ist die Geburt bzw. Wiedergeburt.

Der Einzige, der bislang wiedergeboren worden ist, ist der Maschiach, durch die Auferstehung,

Er ist durch seine Auferstehung der Erstgeborene (erste Wiedergeborene) von den Toten und der bislang der einzig Wiedergeborene vieler Brüder. Diese Auferstehung ist keine rein physische, sondern eine Auferstehung in Geist, denn an anderer Stelle vergleicht der Maschiach die aus dem Geist Wiedergeborenen mit dem

Zitat

Wind, der weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht Joh.3,8



so wie er nach der Auferstehung durch geschlossene Türen gehen und plötzlich an verschiedenen Orten auftauchen konnte.

Und in Joh.3,3 steht:

Zitat
Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.



Im Umkehrschluß:

Wenn jemand...von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes...sehen, müssten in diesem Leben Wiedergeborene bereits das Reich Gottes sehen können, wobei das Reich Gottes selbst Geist ist. Diejenigen müssten den Maschiach in seiner verherrlichten Form, so wie in Offenbarung 1,13ff beschrieben, sehen können, gleichwie Gott, den Vater, was aber keineswegs der Fall ist.

Und in 1.Joh.3,9

Zitat

Der von Gott Geborene kann nicht mehr sündigen.



Mit anderen Worten, der von Gott Geborene ist ein Gottwesen, Mitglied der Gottfamilie, ist in das Reich Gottes hineingeboren, dem Bilde des Maschiachs gleich, kann folglich nicht mehr sündigen. Das Reich Gottes ererben keine Menschen aus Fleisch und Blut. Im Reich Gottes sind ausschließlich die zur Gottfamilie gehörenden Mitglieder wie Irenäus, ein Schüler des Polykarp von Smyrna, wiederum ein Schüler des Apostels Johannes, einmal formulierte:

Zitat
Es wird kein anderer in der Schrift Gott genannt, als der Vater von allen und der Sohn und diejenigen, die die Sohnschaft als Gottes Kinder innehaben.



Der Maschiach selbst sagte über den Zeitpunkt der Wiedergeburt der Apostel folgendes:

Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten...

Er setzt die Zeit der neuen Geburt mit der Zeit der zukünftigen Rolle seiner Apostel im Königreich gleich, nachdem sie auferweckt werden würden. Zu dieser Zeit werden auch sie wiedergeboren werden, nicht vorher. Dies geschieht im Zeitpunkt der Auferstehung bei Seiner Wiederkehr, nicht vorher.

Zitat

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht (zuvor) von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.Joh.3,3-7



Die physische Welt sieht man mit den Augen, nachdem man in sie hineingeboren wurde. Den Vater, die Mutter und die Geschwister siehst Du erst, nachdem Du das Licht der Welt erblickst.

Genauso ist es im Geistlichen.

Bis zur Auferstehung ist der Mensch nicht wiedergeboren, er ist lediglich Anwärter auf das Erbe. Und die Auferstehung, in der die Toten durch den Geist wieder lebendig gemacht und neu geboren werden, ist die tatsächliche Wiedergeburt.

Zitat

...Wir sind wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung...



Auch hier steht das griechische Wort (ana-)gennao, welches im Kontext besser mit gezeugt übersetzt werden sollte.

Derjenige ist dann vom Geist befruchtet, in gewissen Umständen, wie eine Schwangere, er ist GEZEUGT zu einer lebendigen HOFFNUNG, wie Petrus sagt.

Warum Hoffnung?

Weil er wachsen muß an Gnade und Erkenntnis.

Weil er erst heiligen, gerechten und vollkommenen Charakter entwickeln muß. Er soll Gottes Charakter entwickeln.

Er muß von Gott als würdig erachtet werden, um in das Reich Gottes hineingeboren zu werden. vgl.2.Thess.1,5

Er ist noch NICHT wiedergeboren, ansonsten müßte er Zustände und Fähigkeiten aufweisen, wie die Schrift sagt, die ein Mensch aus Fleisch und Blut noch nicht hat.

Dies ist bekräftigt durch die Erklärung des Maschiachs:

Zitat
Das, was aus Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist...

...Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist...




Wenn jemand glaubt, er sei bereits wiedergeboren, so möge er sich doch einmal in den Finger schneiden, um dann zu sehen, was passiert.

Wir sind beileibe keine Adoptivkinder, sondern wie Jakobus bemerkt

Zitat

nach seinem Willen hat er uns gezeugt (#G 616 apokyeo = hervorbringen, erzeugen in Bezug auf Schwangerschaft) durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien. Jak.1,18



apokyeo

Was wir gemeinhin im christlichen Sinne als "Wiedergeburt" beschreiben, ist faktisch eine "geistliche Zeugung" hier und jetzt im Zuge der Bekehrung und Taufe. Die spätere Auferstehung oder Verwandlung entspricht der "geistlichen Geburt".



Zitat

Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen Joh.3,5



Verstand der Apostel Paulus das Konzept der geistlichen Wiedergeburt?

Paulus verstand das Konzept der geistlichen Wiedergeburt und jedermann kann durch die Schöpfung ersehen, daß einer biologischen Geburt eine biologische Zeugung vorausgehen muß. Gleiches gilt für eine geistliche Geburt. Das Physische lehrt das Geistliche.

Zitat
Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen Rö.1,20



Ist es nicht nur allzu vernünftig anzunehmen, daß der biologische Prozeß vom Werden eines Menschen ein geistliches Pendant hat?

Während sich das Ungeborene nach der Zeugung neun Monate im Mutterleib entwickelt und dann, sofern es keine Komplikationen gibt - geboren wird, wird ein Menschenkind nach der Bekehrung im Glaubensleben geistlich wiedergezeugt bzw. befruchtet, um sich dann in seinem Leben bis zum Tod im Glauben weiterzuentwickeln, um bei der Auferstehung geistlich wiedergeboren zu werden.

Paulus schrieb seinen Brüdern und Schwestern in der Gemeinde zu Korinth folgendes:

Zitat

Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christus Jesus durch das Evangelium. 1.Kor.4,15



1. Kor.4,15

Das Wort, welches bei Luther, der Schlachter. Elberfelder oder Gute Nachricht Bibel mit gezeugt übersetzt wird, heißt im griech. gennao #G1080

gennao

Die Übersetzer haben den Sachverhalt verstanden und auch der Jamieson Fausset Brown Bible Commentary bestätigt:

Zitat
in Christ—Paul admits that these "instructors" were not mere legalists, but evangelical teachers. He uses, however, a stronger phrase of himself in begetting them spiritually, "In Christ Jesus," implying both the Saviour's office and person. As Paul was the means of spiritually regenerating them, and yet "baptized none of them save Crispus, Gaius, and the household of Stephanas," regeneration cannot be inseparably in and by baptism (1.Korinther 1,14).



zu deutsch:

Zitat
Er verwendet jedoch eine stärkere Phrase von sich selbst, indem er sie geistig, "In Christus Jesus" zeugt, was sowohl das Amt als auch die Person des Erretters impliziert.



Mit der Taufe wird ein Mensch IN den Namen יהושע oder in Sein Eigentum getauft. Er ist ein gezeugtes, noch nicht wiedergeborenes Kind Gottes. Darum schreibt Jakobus:

Zitat
Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien. Jak.1,18



gezeugt: #G 616 apokyeo = hervorbringen, erzeugen in Bezug auf Schwangerschaft

Die authorisierte King James schreibt:

Zitat
Of his own will begat he us with the word of truth, that we should be a kind of firstfruits of his creatures.

Aufgrund seines eigenen Willens zeugte er uns mit dem Wort der Wahrheit, dass wir eine Art Erstfrüchten seiner Geschöpfe sein sollten.



Ein weiteres Beispiel:

Onesimus war Sklave bei Philemon. Er entlief seinem Herrn und wandte sich an den Apostel Paulus, als der in Ephesus im Gefängnis saß, und bat diesen um Vermittlung. Paulus bekehrte ihn zum Glauben, Onesimus ließ sich taufen. Paulus schickte ihn zurück und schrieb seinem Herrn Philemon den im Neuen Testament überlieferten Brief mit der Bitte um milde Bestrafung.

Paulus schreibt auch hier:

Zitat
Ich bitte dich für mein Kind, das ich in meinen Fesseln gezeugt habe, Onesimus, Philemon 1,10



Phil.1,10

gennao

In der Fußnote über Onesimus heißt es:

Zitat

»Der Nützliche«, siehe das Wortspiel in V.11. Paulus hatte ihn als Gefangener zum Glauben geführt, so daß er ein Kind Gottes wurde, und bezeichnet ihn deshalb als sein Kind (vgl. u.a. 1Kor 4,15; 1Tim 1,2).

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#38 von Theodoric , 04.05.2017 10:34

Der physischen Zeugung und Geburt folgen die geistliche Zeugung und Geburt.

Es gibt jedoch zwei Ausnahmen.

Im Zeitpunkt seiner physischen Zeugung erhielt der Maschiach bereits den heiligen Geist. So war der Geist in seiner ganzen Fülle in ihm wie es in Kol. 1,19 heißt:

Zitat
„Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in Ihm zu wohnen.“



Von Johannes dem Täufer heißt es

Zitat
Unter allen, die von einer Frau geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer;“ Lk.1,15



Was war der Unterschied?

Er hatte eine Mission zu erfüllen, und er war dafür bereits vor seiner Geburt auserwählt.

Zitat
und mit Heiligem Geist wird er erfüllt werden schon von Mutterleib an.



Noch bevor Johannes der Täufer physisch das Licht der Welt erblickte, geboren wurde, wurde er ein geistlich gezeugtes Kind Gottes. Er war weder wiedergeboren, geschweige denn geboren zu diesem Zeitpunkt. Er konnte noch nicht wiedergeboren sein noch bevor er geboren wurde. Wiedergeburt heißt von neuem geboren. Die Wiedergeburt erfolgt also erst im Zeitpunkt nach der physischen Geburt. Auferstehung heißt Wiedergeburt.

Viele Gläubige wundern sich und sind enttäsucht und frustriert, wenn Menschen scheinbar auf die Botschaft des Evangeliums nicht positiv reagieren. Der Grund ist einfach, sie sind nicht empfängnisbereit. So wie eine Frau jeden Monat nur wenige Tag lang um den Eisprung herum fruchtbar ist, trifft auch der Same des Wortes Gottes bei den meisten Zuhörern gerade nicht die Zeit der geistlichen Empfängnis. Aber selbst wenn,

Zitat
37 Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? Apg.2,37



ist eine Eizelle sofort nach ihrer Befruchtung natürlich noch kein fertiges Kind, sondern bedarf der Entwicklung und des Wachstums im Mutterleib. Genauso ist es im Geistlichen.

Zitat
Habt acht, ihr Brüder, daß nicht in einem von euch ein böses, ungläubiges Herz sei, das im Begriff ist, von dem lebendigen Gott abzufallen! Ermahnt einander vielmehr jeden Tag, solange es »Heute« heißt, damit nicht jemand unter euch verstockt wird durch den Betrug der Sünde! Denn wir haben Anteil an Christus bekommen, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis ans Ende standhaft festhalten, Hebr.3,12-14



Das geistlich befruchtete Kind Gottes muß sich bewähren, bis es das neue Leben erblickt im Zeitpunkt der Auferstehung, der tatsächlichen Wiedergeburt aus dem Mutterleib der Ekklesia heraus in das Reich Gottes.

Zitat
Denn ich bin überzeugt, daß die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei. Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, daß auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt; und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes. Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand auf das, was er sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit standhaftem Ausharren. Rö.8,18-25



Wir sind auf Hoffnung hin errettet.

Zitat
Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren (wiedergezeugt) hat zu einer lebendigen Hoffnung (#G1680 elpis) durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten 1.Pe.1,3



elpis

Das griech. Wort elpis #G1680 läßt sich auch mit dem Wort Erwartung wiedergeben, was eine noch stärkere Aussage in sich birgt und vergleichbar ist mir der Aussage einer werdenden Mutter: Ich erwarte ein Baby!

Selbst die Schöpfung liegt noch in den Wehen, auch hier wieder die Analogie einer Schwangerschaft, bis zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Das Baby ist da, die Freude ist riesig, denn wenn das Kind da ist, ist alles vergessen.

Der Ausdruck Kind Gottes (#G5043 teknon) ist verwandt mit gebären und zeugen, bezieht sich also auf Zeugung und Geburt, während der Begriff Söhne Gottes (#G5207 huios), die Abstammung und Würde, die Art der Beziehung betont.

teknon

KJV

Vine's Expository Dictionary of New Testament Words

[ 1,,G5043, teknon ]
a child" (akin to tikto, "to beget, bear"), is used in both the natural and the figurative senses. In contrast to huios, "son" (see below), it gives prominence to the fact of birth, whereas huios stresses the dignity and character of the relationship.

Ein Kind "(verwandt mit tikto," zu zeugen, austragen, schwanger sein"), wird sowohl im natürlichen als auch im figurativem Sinn verwendet. Im Gegensatz zu huios," Sohn "(siehe unten), liegt die Betonung auf der Tatsache der Geburt, während Huios die Würde und den Charakter der Beziehung betont.

Durch das Blut, den Tod des Maschiachs sind wir mit Gott versöhnt und durch Sein Leben, Seine Auferstehung werden wir gerettet

Zitat
Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wieviel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben! Rö.5,10

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#39 von Schrat , 30.05.2017 07:38

Lieber Theodoric,

Zitat
Noch bevor Johannes der Täufer physisch das Licht der Welt erblickte, geboren wurde, wurde er ein geistlich gezeugtes Kind Gottes.



Dieser Aussage liegt die falsche Lehre der Vorherbestimmung des E i n z e l n e n zu Grunde. Nicht der E i n z e l n e ist vorherbestimmt, sondern die Gruppe, derjenigen, die einmal mit Christus in besonderer Weise (Braut Christi, 144000, Könige und Priester usw) verbunden sein werden. Da liegen Zeugen Jehovas m.E. richtig!
Die Aussage des Paulus in Römer "....die er vorherbestimmt hat... usw) bezieht sich auf die Gruppe und nicht auf den Einzelnen. Der Einzelne kann auch untreu werden!
Diese Gruppe wurde schon seit "Grundlegung der Welt" (Kinder von Adam und Eva) vorherbestimmt. Sie finden sich in der ersten Prophezeiung wieder, wo Gott den Erlöser prophezeit, den "verheissenen Samen" und diesem "verheissenen" Samen gehört eine bestimmte Gruppe in besonderer Weise an, sind sozusagen ein Teil von ihm, wie die Braut in einer Ehe. Darauf weist Paulus ja in einer bestimmten Stelle hin, in dem er darauf hinweist, wer primär der "Same" (oder verheissene Nachkomme) ist und wer ihm sekundär angehört.

Wer der Einzelne ist, kann ja nicht vor seiner Zeugung und Geburt bestimmt werden, das ergibt sich ja erst danach! Und deshalb können sich diese Hinweise in der Schrift "vor Grundlegung der Welt" oder "die er vorherbestimmt hat" nicht auf Einzelpersonen, sondern nur auf diese besondere Gruppe beziehen! Daran ändern auch gewisse Einzelfälle nichts, wie Paulus, Johannes der Täufer, Jakob usw. , was immer gerne angeführt wird um die angebliche Vorherbestimmung von Einzelpersonen "zu belegen".

Gruß
vom Schrat


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zuletzt bearbeitet 30.05.2017 | Top

RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#40 von Theodoric , 31.07.2017 12:00

Zitat
Denn er ist vom Herrn zu großen Taten berufen...Schon im Mutterleib wird der Geist Gottes ihn erfüllen, Lk.1,15



Zacharias wurde gesagt, sein Sohn Johannes sollte „schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem heiligen Geist“ Lk.1,11. 13. 15

Die Aussage bezieht sich auf die Berufung als Bote, für die Johannes vorgesehen war und für diese Aufgabe erhielt er den Geist Gottes. Er würde dem Herrn ein zugerüstetes Volk bereiten (Lk 1,17). Dies wurde später von Zacharias mit den Worten bestätigt: „Du wirst vor dem Herrn hergehen, um seine Wege zu bereiten" (Lk 1,76). Seine Aufgabe bestand also darin, demjenigen, der nach ihm kommen sollte, ein Volk zuzubereiten.

Die Berufung des Johannes zum Propheten, dieser Lebensauftrag beruht auf jener Erwählung, von welcher Jes. 49,1-6 spricht. Die Vorstellung der Berufung des Propheten vom Mutterleib an ist in AT und NT geläufig (Jer 1,5; Ps 71,5-6; 139,13; Gal 1,15) und steht im Hintergrund von Lk 1,57f. Der Name ist dabei Programm („noch im Mutterleib hat er meinen Namen genannt“ Jes 49,1): Der Lebensauftrag des „Johannes“ (= Jahwe ist gnädig) ist es, Wegbereiter für Christus zu sein, in welchem die Gnade des Herrn definitiv und greifbar gegenwärtig ist (vgl. Lk 4, 16-21).

Das sagt nichts darüber aus, daß damit Johannes der Täufer seinen Lauf bereits vollendet hätte. Er hätte durchaus untreu werden können (David z.B. betet: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.“). Schließlich bekam Johannes Zweifel und ließ den Rabbi fragen, ob er wirklich der Messias sei.

Die freie Entscheidung des Menschen ist immer gepaart mit der freien Erwählung durch Gott. Gott erwählt Menschen zum Heil. Der Mensch wird jedoch in die Verantwortung gestellt, das Heil für sich in Anspruch zu nehmen.

Abgesehen von diesem Einzelfall ändert sich an der Grundaussage nichts: Der Geburt geht immer eine Zeugung voraus, im Physischen wie im Geistlichen. Sogenannte "wiedergeborene" Christen sind nicht wiedergeboren, sondern erst wiedergezeugt und befinden sich bis zum Ende ihres Lebens in einem geistlichen Entwicklungsstadium. Und daher können in ihrem Leben immer wieder Glaubensprobleme auftreten, bis hin zum Abfall vom Glauben.

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#41 von Jurek , 31.07.2017 18:02

Hallo Theodoric,

Zitat
Der Geburt geht immer eine Zeugung voraus, im Physischen wie im Geistlichen. Sogenannte "wiedergeborene" Christen sind nicht wiedergeboren, sondern erst wiedergezeugt und befinden sich bis zum Ende ihres Lebens in einem geistlichen Entwicklungsstadium. Und daher können in ihrem Leben immer wieder Glaubensprobleme auftreten, bis hin zum Abfall vom Glauben.


Was, wie und im welchem Zusammenhang siehst/verstehst du den Begriff "Wiedergezeugt"?

Ich führe hier beispielsweise Joh 1:13 an:
"die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.".
Wo ist da (oder wo anders?) die Rede von der/einen "Wiederzeugung"?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#42 von Schrat , 31.07.2017 19:08

Lieber Jurek,

dieser Wirrwarr mit zeugen und geboren kommt dadurch zustande, daß man nicht berücksichtigt, daß das Wort im hebräischen für "zeugen", "gebären" oder auch "hervorbringen" dasselbe ist.....Und weil man das nicht berücksichtigt fängt man dann mmit menschlicher "Logik" an und kommt zu total falschen Schlüssen,.

Siehe

http://www.kreuzer-siegfried.de/hilfsmittel/hebr-500.pdf

Seite 4 und jld

Gruß
vom Schrat


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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#43 von Theodoric , 31.07.2017 21:54

In Joh.1,13 wird die leibliche Entstehung von Kindern dem Zeugungswillen des Fleisches und des Mannes zugeordnet, doch die Entstehung geistlichen Lebens dem Zeugungswillen Gottes. Es ist also Gott, der geistliches Leben erzeugt.

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#44 von Jurek , 01.08.2017 06:07

Hallo Schrat,

danke für deinen Link und die interessanten Gedanken dazu.

Nicht desto trotz, geht es mir um die Aussagen in Johannes-Evangelium Kapitel 3.
Die Aussage/Frage des Nikodemus zeigt m. E. eindeutig, dass der nicht "Zeugung" sondern das "Gebären" (durch Mutter) verstanden hat (von dem JESUS auch sprach), was dort damit auch gemeint wurde.
Es geht um eine NEUGEBURT.
Wer nicht JETZT schon neugeboren wird, wird das Königreich GOTTES nicht erlangen können, da wer bei GOTT tot ist (geistlich gemeint), der hat auch keinen Anspruch auf was… (Leiblichen Tod gibt es bei GOTT sozusagen gar nicht).

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Du MUSST wiedergeboren sein!

#45 von Jurek , 01.08.2017 06:07

Hallo Theodoric,

ja, geistliches Leben erzeugt GOTT.
Das ist aber nicht bloß was zukünftiges, sondern geschieht jetzt auch schon!

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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