Richter

#61 von Topas ( gelöscht ) , 22.09.2017 08:55

Im Gegenteil. Erst das garantiert eine faire Beurteilung. Ein Richter vor Gericht ist auch nicht einer der streitenden Parteien zugehörig und muß ein Urteil fällen.

Topas

RE: Richter

#62 von Herbstgast ( Gast ) , 22.09.2017 09:48

nicht vergleichbar
Komm bitte runter

Herbstgast

Kirche oder Gemeinde als Debattierclub?

#63 von Schrat , 22.09.2017 09:53

Lieber Topas,

in einem der letzten Beiträge von Dir gibst Du die Meinung kund, die Versammlung/Gemeinde sei kein "Debattierclub, bei dem jemand mit Dominanz dann die Oberhand gewinnt" (sinngemäß wiedergegeben).

Das muß auch nicht der Fall sein, jedenfalls als allgemeines Merkmal einer christlichen Gemeinde. Im allgemeinen sollte alles, wie Paulus es sagt, "ordentlich und nach Anordnung" (1. Kor. 14:40)ablaufen, damit nicht die Situation entsteht, die an anderer Stelle dann angesprochen wird, daß man wegen der hitzigen Debatten schließlich nicht mehr wußte, weshalb man überhaupt zusammengekommen war (Apg 19:32).....

Aber es ist durchaus ein "Mittelding" vorstellbar. Es gab auch schon mal Ansätze dazu bei der Wachtturmgesellschaft. Gewöhnlich wird ja die Literatur der Zeugen Jehovas in einem Frage-Antwort-System durch genommen. Und in einigen Büchern vor etlichen Jahren - ich meine es war die Zeit, als Raymond Franz noch in der Leitenden Körperschaft mitwirkte - hieß es dann "Diskussionspunkt...." Man ließ also Raum, darüber auch zu diskutieren, statt zu erwarten, man müsse das Abgedruckte nun 1:1 so übernehmen. Noch früher war es bei öffentlichen Vorträgen so, daß anschließend Zeit eingeräumt wurde, daß man über den öffentlichen Vortrag dann diskutieren konnte.

Man sieht, es ist möglich, aber man hat es wieder abgeschafft. Für mich ein Armutzeugnis. Man hat nicht die geistige Kraft, auch Gegenargumente zu ertragen und "Paroli" zu bieten. Wenn man wirklich die Wahrheit hätte, brauche man so etwas nicht zu fürchten.

Große Teile von Web-Site-Betreibern, Organisationen, ja sogar Regierungen, darunter auch verhasste wie Russland, lassen Diskussionen zu, haben Kommentar-Funktionen, man kann Leserbriefe mit abweichenden Meinungen schreiben. Gerade der Putin, der im Westen verhasst ist und als Teufel an die Wand gemalt wird, gibt was Kommunikation- und Diskussionsbereitschaft anbelangt, ein gutes Vorbild. Das ist ein hervorstechendes Merkmal seine Regierungsart, solche öffentlichen Fragestunden abzuhalten, wo sich jeder freimütig, auch mit "provokativen" Fragen zu Wort melden kann.

Als ich als junger Mann noch zur evangelischen Kirche ging, hat der Pastor im Anschluß an den Gottesdienst im Gemeindesaal noch Zeit eingeräumt, daß man dort dann als "Nachhall" noch Gedanken aus der Predigt besprechen und auch Fragen stellen konnte. Das geht doch, ohne daß man befürchten muß, daß damit die Ordnung untergraben wird und alles zusammenbricht.

Ja, es gibt mitunter "Leserfragen" bei Zeugen Jehovas, aber es wird doch deutlich, daß das nicht wirklich systematisch betrieben wird, sondern daß es nur darum geht, gewisse Lehren der WTG mal klarzustellen und in den Vordergrund zu rücken.

Warum denn nicht der Web-Site jw.org auch eine Kommentarfunktion anfügen, wie es andere machen? Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten - oder doch?

Auch die Bibel berichtet davon, daß man durchaus dann und wann mal "debattiert" hat, und tatsächlich "dominierte" dann jemand, nämlich derjenige mit den besten biblischen Argumenten! Siehe Apg 15.

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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zuletzt bearbeitet 22.09.2017 | Top

RE: Kirche oder Gemeinde als Debattierclub?

#64 von Topas ( gelöscht ) , 22.09.2017 10:12

Schrat,

haben die früheren Diskussionen dazu geführt, das Lehren verändert wurden? Glaubst du wirklich, dass die besseren Argumente sich durchsetzen? Glaubst du wirklich, wer nicht diskutiert fürchte die Wahrheit?
Diesen Schlußfolgerungen kann ich mich nicht anschließen. Sorry, dazu gäbe es wirklich einiges mehr zu sagen.
Du siehst Veränderungsbedarf bei den Zeugen, aber sie wollen nicht. Was nun? Wie soll man damit umgehen? Du hast dein Arrangement gefunden, andere gehen lieber. Was soll man noch groß dazu sagen?
Bezüglich der Beurteilung der Zeugen Jehovas werden wir keine Einigkeit erzielen. Was ja nicht weiter schlimm ist!


Topas
zuletzt bearbeitet 22.09.2017 10:13 | Top

Versammlung bereit zu einem Dialog und Hilfestellung, und nicht zum erteilen von ausgedachten Befehlen eines Vereins!

#65 von Jurek , 22.09.2017 10:17

Hallo Topas,

Zitat
warum muß ich unbedingt deiner Meinung sein?


Du musst natürlich nicht. Da musst du gar nichts!
Auch nicht die Meinung z. B. solcher christlichen Broschüre teilen:
https://www.vdhs.de/file.php?file_id=1756 weil die WTG behauptet dass es keine anderen Christen gibt als nur sie und niemand sonst kann Wahrheit der Bibel haben!
Ich jedenfalls teile die Aussagen der Broschüre, auch wenn sie von anderen als "ZJ" stammt, weil diese Lebenswichtige Inhalte zum Thema hat und bezieht sich nicht auf Menschenweißheiten, die heute "Wahrheit" sein müssen und morgen was anderes.

Zitat
Kannst du es nicht einfach so stehen lassen, dass ich meine eigenen Gedanken dazu habe?


Klar.
Ich dachte nur mal, dass du nicht nur an deinen eigenen Gedanken interessiert bist (Spr 14:12), sondern auch an Fakten.

Zitat
Weder kann ich dich überzeugen, noch du mich.


Könnte schon, wenn man das selber WILL aufgrund Liebe zur GOTT, und das zulässt.
Manche Schafe laufen eben beim Brand direkt ins Feuer … "Lass sie!", oder?
Die "ZJ" brauchen auch nicht versuchen andere zu überzeugen, da diese eh schon ihre Religion haben, auch wenn diese ……

Zitat
Vielleicht hilft es dir ja, dir diese Dinge von der Seele zu schreiben, denn die Zeugen scheinen dich irgendwie tief getroffen zu haben.


Nein. Einfach nur aus "egoistischen" Gründen, die du mir unterstellst, weil es MIR was hilft… Dafür ist mir für diesen Aufwand die Zeit zu schade. Habe noch andere wichtige Dinge zu tun und würde nur mich nicht interessieren.
Aber wenn was für die Allgemeinheit wichtig wäre, dann das ist es! Denn die WTG schreibt richtig im WT 15.04.74, was ich auch tun möchte:
"Kann man sagen, es sei lieblos, wenn jemand Menschen vor einer drohenden Gefahr, die sie nicht wahrnehmen, warnt oder wenn er sie darauf aufmerksam macht, daß sie von Personen irregeführt werden, die sie als ihre Freunde betrachten? Sie mögen es vorziehen, die Warnung in den Wind zu schlagen. Oder vielleicht nehmen sie sie sogar übel. Enthebt ihn das aber der Verantwortung, die Betreffenden zu warnen?".

Das ist PFLICHT eines jeden Christen!

Zitat
Anderseits läßt du aber auch nicht los und dich verfolgt diese Thematik seit Jahren.


Von dem was ich weiß und mir wegen des Ausmaßes wichtig ist, von dem schreibe ich aus meinem Interesse und Liebe an anderen Menschen. Das soll schlecht sein in Befolgung GOTTES Gebote, GOTT über alles zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst?
Ich schreib, dass ich selber auch sehr froh wäre, wenn sich wer von den ach so liebenden "ZJ" für mich die Zeit nehmen würde und genau mir erklären würde, wo ich eine oder viele schwere Sünden begehe!?
Es ist eine Schande, wenn die WTG welche Leute ausschließt und erwartet, dass sie ihre "schweren Sünden" bereuen, ohne ihnen anhand der BIBEL (nicht des WT) zu erklären, um welche schwere Sünden es da geht! Denn wie kann man was bereuen wenn man nicht einmal weiß was? Soll das vielleicht Liebe zum Nächsten sein und zum GOTT der Bibel?
Sind die Seelen anderer Menschen denen so Wurscht, dass sie sich um solche verlorene Schafe gar nicht kümmern?

Zitat
Du willst kein 'WT-Gläubiger' sein, wie du es beschreibst, bitte sehr, du mußt es nicht. Das du zusammen mit anderen (deine 'Beweise') die Stimmung gegen Zeugen Jehovas hochschaukelst, na ja, nicht schön, aber die Zeugen wird's auch nicht interessieren, das sind sie gewohnt. Für die Zeugen übrigens ein Merkmal ihrer 'Echtheit', denn nichts wird so sehr angegriffen wie die Wahrheit.


Ach so, und deswegen haben sie Grund mich anzugreifen, oder?

Auch die römische Kirche meinte von solchen Typen wie Luther & Co. von allen Seiten angegriffen zu werden. Ein Zeichen für ihren (der katholischen Sekte) richtigen Glauben?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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Aussichtslosigkeit

#66 von Topas ( gelöscht ) , 22.09.2017 10:28

Oh je, du hast Sprüche drauf.

Ich bin sicher, solche Gespräche hat es mit dir gegeben, möglicherweise sogar wiederholte Auseinandersetzungen. Irgendwann muß man dann einsehen, es bringt nichts noch weiter zu diskutieren. Das ist doch legitim, oder?

Topas

RE: Aussichtslosigkeit

#67 von Jurek , 22.09.2017 14:40

Werter Topas, du bist auch nicht der Einziger der hier mitliest. ...


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Aussichtslosigkeit

#68 von Schrat , 22.09.2017 14:46

Lieber Topas,

nichts wird so sehr angegriffen, wie die Wahrheit....

Aber der Schluß daraus muß nicht unbedingt richtig sein: Weil jemand angegriffen wird, ist daraus zu schließen, daß er die Wahrheit hat!
Manchmal wird jemand oder eine Organisation auch zu Recht angegriffen und man sollte dann mal "in sich gehen", ob an den Angriffs-Argumenten
nicht vielleicht etwas Wahres dran ist.

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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Der Hass der Welt

#69 von Topas ( gelöscht ) , 22.09.2017 15:17

Zitat
18Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat.

19Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

20Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten.

21Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. (Joh. 5 Luther)



Das Merkmal des Hasses ist jedenfalls unumgänglich, wie Jesus dies schon angekündigt hat. Natürlich ist es lediglich eines der Merkmale und den Umkehrschluß kann man nicht ziehen.

Ob an den 'Angriffs-Argumenten' etwas dran ist, hmm, wer soll das entscheiden? Die Kritiker sagen ja, die Zeugen sagen nein, der Gesetzgeber überläßt die Ausgestaltung der innerkirchlichen Regeln den Religionsgemeinschaften. Das es immer einen gewissen Prozentsatz Unzufriedene gibt, ist völlig normal. Da wohl die meisten der ZJ, und das sind nach meinem Wissen einige Millionen, mit ihren Regeln und ihrer Leitung zufrieden sind, sich damit in Übereinstimmung sehen, wird es auf absehbare Zeit auch keine Veränderungen geben.

@Jurek,

was ich meine sind natürlich Gespräche, die zwischen dir und den Zeugen geführt wurden. Das hattest du ja bemängelt. Irgendwann sind die Gesprächsversuche ja abgeschlossen, das kann man nicht immer wieder von vorn aufrollen.
Ich hatte versucht einen Zeugen zu bewegen hier mitzudiskutieren, der hatte aber kein Interesse. Und von sich aus werden Zeugen hier höchst wahrscheinlich nicht mitlesen. Wozu auch, die Anklagen gegen sie kennen sie mit Sicherheit auswendig und brauchen nicht noch zusätzlich Kritik, die sich ewig wiederholt.


Topas
zuletzt bearbeitet 22.09.2017 15:20 | Top

Der Hass der Welt. Was hat das mit mir zu tun?

#70 von Jurek , 22.09.2017 15:29

Zwischen einem Gespräch und einem Monolog (um den anderen nur zu ermahnen und auf den "richtigen Weg zu führen") ist ein großer Unterschied, werter Topas!

Die "ZJ" scheuen sich vor Auseinandersetzungen. Schrats Fußnotentext erklärt das auch, warum.
(Abgesehen davon stimmt schon was ich schrieb - die meiden solche gut meinenden Kritiker wie die Pest und wollen auch nicht Gutes tun und aufklären!).


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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zuletzt bearbeitet 22.09.2017 | Top

Die Gefahr ist zu groß

#71 von Topas ( gelöscht ) , 22.09.2017 15:45

Also ich kann mir kaum vorstellen, Jurek, dass du einen Monolog über dich ergehen lassen würdest :-)

Aber auch ohne dich auf den 'richtigen Weg' bringen zu wollen, was ja schon die Phase der Grenzziehung ankündigt, wirst du ja Gespräche mit deinen damaligen Mitgläubigen geführt haben. Oder wie lief das ab? Hast du auch an Wohnungstüren geklingelt und Wachttürme angeboten?

Sieh mal was ich interessanterweise auf Wikipedia gefunden hab, wo zu den dort aufgeführten Vorwürfen auch folgende Kommentare zu finden sind:

Zitat
Kritik an Jehovas Zeugen wird oft von Angehörigen anderer christlicher Gruppierungen oder ehemaligen Mitgliedern (oft „Aussteiger“ genannt) wie z. B. Raymond Franz geäußert. Es werden vor allem die Plausibilität der Lehren, die Methoden und die innere Struktur der Glaubensgemeinschaft in Frage gestellt. In Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas wird vor Publikationen ehemaliger Mitglieder gewarnt und jegliche Kritik zurückgewiesen.[105] Manche Kritikpunkte werden von Religionswissenschaftlern bestritten bzw. konnten durch Gerichte nicht festgestellt werden und werden als unsubstantiiert zurückgewiesen.[106][107]



Zitat
Nach Holdens Meinung ist die Darstellung der Mitglieder als Opfer von Gehirnwäsche unzutreffend, da die meisten Mitglieder von millenaristischen Glaubensgemeinschaften wie die Zeugen Jehovas ihre Entscheidung bewusst und informiert getroffen hätten.[142] Zu einer ähnlichen Feststellung kam der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Verfahren zu den Aktivitäten der Zeugen Jehovas in Russland. Die Beschränkungen, die den Mitgliedern auferlegt werden, würden sich nicht grundsätzlich von Beschränkungen unterscheiden, die andere Religionsgemeinschaften dem Privatleben ihrer Mitglieder auferlegen. Vorwürfe der Gedankenkontrolle beruhten auf bloßen Vermutungen und würden durch die Tatsachen nicht bestätigt.[143] Die Zeugen Jehovas bestreiten, dass die von ihnen angestrebte Einheit der Gläubigen deren Individualität oder Phantasie beschneiden würde.[133]


Topas
zuletzt bearbeitet 22.09.2017 15:46 | Top

Die Gefahr ist zu groß um sich durch Distanz und Vorurteile GOTT nicht zu nahen.

#72 von Jurek , 22.09.2017 16:30

Ja werter Topas, aus deinem Zitat geht hervor, dass "In Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas wird vor Publikationen ehemaliger Mitglieder gewarnt und jegliche Kritik zurückgewiesen." Die Frage ist doch, aus welchen berechtigten und nachprüfbaren sachlichen Gründen, die sich auf die Bibel stützen würden?
Allein nur, dass wer an sich Kritik abweist, weist nicht darauf hin, dass er unschuldig ist, oder? Deswegen wäre m. E. eine faire und objektive Betrachtung der Bibel in Verbindung mit den Praktiken wichtig und richtig.

Zu den "Manche Kritikpunkte…". = Und was ist mit den manchen anderen die stimmten?
Reicht das nicht oft auch schon aus was zu verbessern?

"Nach Holdens Meinung ist die Darstellung der Mitglieder als Opfer von Gehirnwäsche unzutreffend, da die meisten Mitglieder von millenaristischen Glaubensgemeinschaften wie die Zeugen Jehovas ihre Entscheidung bewusst und informiert getroffen hätten"
Das ist falsch, wie Schrat und 101 andere das aus persönlich erlebter Praxis bestätigen können. Geschweige, was auch der R. Franz als ehemaliges Glied der LK schrieb, der sich erst recht auch mit dem Interna auskannte.
Das "bewusste" war einst, als sie aus Kirchen kamen und von der Bibel 0 Ahnung hatten und erst am Anfang als Anfänger waren, denen das am Anfang ausreichte. Dann trifft das zu.
Aber als sie in Laufe der Jahre mehr erfuhren, wie soll man das dann beurteilen werter Topas?
Weiß ein Kind aus der Vorschule dasselbe wie in Gymnasium?
(Schrat schrieb ja auch, dass damals es keinen Internet gab um sich zu informieren etc.! Damals reichte es alles...).

"Zu einer ähnlichen Feststellung kam der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Verfahren zu den Aktivitäten der Zeugen Jehovas in Russland."
So, so… Anscheinend hat sich dieses Gerichtshof vor allem durch die Anwälte der "ZJ" beraten lassen… (?)
Wobei in Russland das ist so ein Sonderfall für sich…

"Die Beschränkungen, die den Mitgliedern auferlegt werden, würden sich nicht grundsätzlich von Beschränkungen unterscheiden, die andere Religionsgemeinschaften dem Privatleben ihrer Mitglieder auferlegen."
Es geht doch nicht um welche Beschränkungen, sondern wegen Gewissenskonflikte und Folgen des Gemeinschaftsentzugen! Das kenne ich von keiner anderen christlichen Gemeinschaft so wie bei den "ZJ"! Und du?
Wo gibt es das, dass von plötzlich an eigene Familie einen wie die Pest meidet?

"Vorwürfe der Gedankenkontrolle beruhten auf bloßen Vermutungen und würden durch die Tatsachen nicht bestätigt."
Das entspricht nicht den Tatsachen, wenn man auch hier an der richtigen Stelle ansetzt und nicht von Seiten der Mitläufer das betrachtet.

"Die Zeugen Jehovas bestreiten, dass die von ihnen angestrebte Einheit der Gläubigen deren Individualität oder Phantasie beschneiden würde."
Das und das andere hat wohl auch ein "ZJ" da geschrieben? …

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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zuletzt bearbeitet 22.09.2017 | Top

Subtile Manipulation und Beeinflussung

#73 von Schrat , 22.09.2017 18:03

Lieber Jurek,

das Problem dabei ist ja, daß diese Manipulation und "Beschneidung" subtil geschieht, daß sind i.d.R. keine direkten Gebote, Verbote oder Gesetze, sondern das läuft anders. Das sind dann "Empfehlungen" oder "Rat", das sind dann "Beispiele" - auch in Form von Bildern. Und es kann ja jemand durchaus Zeuge Jehovas bleiben, wenn er einen Bart trägt, aber als Vortragsredner oder Redner auf Kongressen gilt er dann nicht als geeignet und dergl. subtile Angelegenheiten mehr.

Und im übrigen wird das in den verschiedenen Versammlungen auch unterschiedlich streng gehandhabt. Und dann ist es natürlich leicht, "positve" Beispiele anzuführen. In meinem Fall habe ich es mit relativ liberalen Ältesten zu tun, die auch irgendwo noch ein gewisses Verständnis haben, aber das läuft nicht überall so.

Gruß
vom Schrat


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RE: Subtile Manipulation und Beeinflussung

#74 von Jurek , 22.09.2017 18:22

Hallo Schrat,

Zitat
das Problem dabei ist ja, daß diese Manipulation und "Beschneidung" subtil geschieht, …


Das Problem ist, wenn ein Kind von einem Erwachsenen (ob ein Ältester oder ein Verkündiger) missbraucht wird, und für Anklage des Kindes über die Eltern (die natürlich nicht dabei waren), keine zwei Zeugen vorhanden sind, dann ist das auch alles nur "subtil" …

Die "ZJ" nehmen so manche schriftliche Aussagen entgegen, welche sie gegen einem verwenden anstatt für, um dem dadurch zu helfen…, aber sie selber geben KEINE schriftliche Aussagen, weshalb im Nachhinein für die Opfer schwer ist es dann was zu beweisen.

Sie schreiben nicht alles was sie dann sagen.
Aber schreiben z. B.:

Wachtturm-Ausgabe (1957, S. 498, Abs. 7):

"Es ist höchst wichtig, daß wir die Tatsache verstehen und den Anweisungen des „Sklaven“ so folgen, wie wir der Stimme Gottes folgen würden, weil es Gottes Vorkehrung ist."

ALLES was der "Sklave" oder Älteste sagen! …

Darin hat sich also bis heute praktisch nichts geändert. Das Wort des "Sklaven" (gemeint ist hier die Leitung der WTG, bestehend aus paar Mann in Warwick/USA), hat praktisch intern (nicht theoretisch nach Außen) die Autorität GOTTES. Das Größte Verbrechen und damit schwerste Sünde gegen GOTT ist, nicht immer gleicher Meinung wie die WTG zu sein, wo sehr wohl dabei das Gewissen des Anderen bedrängt wird!

In dem Wachtturm vom 15. Januar 1968, S. 47, Abs. 3 heißt es:
"Beeile dich, Gottes sichtbare theokratische Organisation, die seinen König Jesus Christus vertritt, herauszufinden. Das ist zur Bewahrung des Lebens unerläßlich. Wenn du sie dann herausgefunden hast, solltest du sie in jeder Hinsicht akzeptieren."

Dem Topas (und den meisten "ZJ" die als Zeugen auftreten, sind solche Dinge nicht bewusst, was es heißt in jeder Hinsicht alles blind zu akzeptieren, was wider das Gewissen des Einzelnen spricht!

Das bedeutet praktisch, dass man die WTG in JEDER Hinsicht akzeptieren und der blind folgen muss (wie ein willenloser Roboter), sonst wird man sein ewiges Leben verlieren!

Das wird bekräftigt auch in der WTG-Schrift „Zum Predigtdienst befähigt“ aus dem Jahr 1957, S. 156, wo es heißt:
"Wenn wir Jehova und die Organisation seines Volkes lieben, werden wir nicht mißtrauisch sein, sondern werden, wie die Bibel sagt, ‚alles glauben’, nämlich alles, was Der Wachtturm darreicht".

Viele solche und ähnliche Aussagen sind nach wie vor in der PRAXIS voll gültig, auch wenn man rein theoretisch nach Außen eine oft scheinbar gegen gesetzte Aussage dazu äußert.
Und damit bin ich also voll und ganz betroffen! Ich hätte es nie davor derartiges vermutet.

Erst von daher kann man es m. E. verstehen, dass die größte Sünde „gegen Gott“ ist die, nicht jeweils gleicher Meinung wie die WTG zu sein, und dass man offen zu dieser steht.

Obwohl die WTG behauptet (WT 01.03.83, S. 29):
"Der „Sklave“ ist nicht von Gott inspiriert, sondern fährt fort, die Heilige Schrift zu durchforschen und die Weltereignisse sowie die Situation des Volkes Gottes sorgfältig zu studieren, um zu einem Verständnis der Erfüllung biblischer Prophezeiungen zu gelangen. Zufolge menschlicher Unzulänglichkeiten kann es gelegentlich vorkommen, daß er etwas nur teilweise oder unrichtig versteht, so daß später eine Korrektur erforderlich wird."

Wieso zwingt dann dieser „Sklave“ Andersdenkende (oft Richtigdenkende, wie sich später nach Korrektur des „Sklaven“ das als solche erweist!) zu ihrem Schaden wider ihren Gewissen und damit bewusster Handlung gegen Gott, in Missdeutung verschiedener Bibelstellen (darunter 1.Korinther 1:10), dass man blind ALLES befolgen muss, was dieser "Sklave" als selbsternannter "Kanal Gottes" jeweils behauptet, sonst wird man exkommuniziert, mit allen daraus resultierenden Folgen?

Dort sind dann die direkten Gebote, Verbote oder Gesetze, die so direkt nicht in den Publikationen immer drinnen stehen.
Das kann nur ein Betroffener wissen, wie die Praxis contra Theorie aussieht.

Zitat
Und es kann ja jemand durchaus Zeuge Jehovas bleiben, wenn er einen Bart trägt, aber als Vortragsredner oder Redner auf Kongressen gilt er dann nicht als geeignet und dergl. subtile Angelegenheiten mehr.


Der Bart ist doch kl. Pinatz (o. Peanuts)!

Zitat
Und im übrigen wird das in den verschiedenen Versammlungen auch unterschiedlich streng gehandhabt. Und dann ist es natürlich leicht, "positve" Beispiele anzuführen. In meinem Fall habe ich es mit relativ liberalen Ältesten zu tun, die auch irgendwo noch ein gewisses Verständnis haben, aber das läuft nicht überall so.


Ja, das stimmt!
Und genau wenn solche als Beispiel dienen, wo anders aber anders ist, dann ist das nicht objektiv!

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Subtile Manipulation und Beeinflussung nicht nachgewiesen

#75 von Topas ( gelöscht ) , 22.09.2017 19:00

Also, 99.99% aller Zeugen Jehovas sind mit ihrer Organisation zufrieden und einverstanden.
Jetzt kommt der Clou, nachdem sie die Gemeinschaft verlassen mußten, stellen sie plötzlich fest, sie seien in einer 'Psychosekte' gewesen.
Klingt dies nicht verdächtig nach Rache und Rechtfertigung?
Übrigens, einer der Gründe warum ein Richter Aussagen von Ehemaligen als befangen und damit nicht verwertbar ansehen würde. Üble Nachrede als Vergeltungsmaßnahme ist ja durchaus nicht ungewöhnlich.

Sich bewußt und informiert zu entscheiden bedeutet nicht in allen Aspekten und Einzelheiten eine vollständige Erfahrung und das entsprechende Wissen vorweisen zu können, sondern betrifft den freien Willen sich zu entscheiden. Wie bei einer Eheschließung, bei denen sich Partner freiwillig und bewußt füreinander entscheiden, ohne jede Charaktereigenschaft oder Entwicklung des anderen im Detail voraussagen zu können.

Es ist nicht zu verstehen, wieso du meinst, Jurek, andere bei den ZJ würden gegen ihr Gewissen dominiert und manipuliert. Wenn du es so empfindest, dann muß es bei den anderen doch nicht genauso sein. Wenn sie das vertreten, was die Leitung vertritt, dann vielleicht weil sie das auch so sehen, es ihnen plausibel und glaubwürdig erscheint und nicht weil sie gehorchen müssen. Ein typisches Beispiel, dass man von sich auf andere schließt.


Topas
zuletzt bearbeitet 22.09.2017 19:05 | Top

   

Israel

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