RE: Gemeinschaftsentzug

#151 von Jurek , 22.06.2018 10:17

Hallo Sotjan,

ja hast Recht, das ist doch recht vieeel geworden, was ich geschrieben habe.
Du kannst eben so wie du schreibst, mal Stückweise drauf eingehen.

Zu deinen ersten Fragen dazu:

Zitat
Welche Menschenrechte meinst du?


Menschenrecht bei schweren Anklagen auf öffentliche Anhörung vor Zeugen.
Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung und sich zu informieren aus verschiedenen Quellen.
Menschenrecht auf Würde des Menschen und nicht seiner Verachtung aufgrund anderer religiösen Anschauungen.
Menschenrecht sich selber zu verteidigen und faire Auseinandersetzung zu vorgebrachten Argumenten zuzulassen.
u. a. m.
Bei den "ZJ" darf man das eigentlich alles nicht.
Auch keine schriftliche Begründung für den Ausschluss bekommen!

Es wird erwartet dass man SCHWERE Sünden bereut, und umkehrt.

Aber die Voraussetzungen dafür wird nicht geschaffen = eben schriftliche BIBLISCHE Begründung (ist das so geheim zu schreiben, was die Bibel dazu sagt?) wegen Ausschluss mitzuteilen. Es reicht also für die "ZJ" rein nur zu sagen: "Wenn du nicht in ALLEM dem treuen und verständigen Sklaven in der Organisation Jehovas auf der Erde folgen willst, dann hast du dich vergangen am Mat 24:45-47 und damit auch Treue zur Jehova"… o. ä.

Zitat
von welchen Vereinsregeln sprichst du genau?


Dass beim Ausschluss wird nicht nur die Bibel zur "Grundlage" hergenommen, sondern VOR ALLEM die WT-Literatur und die jeweilige Ansichten von JW.ORG, als die durch diesen Kanal vorgegebenen Aussagen GOTTES.
Also alles auch nur oft DEUTUNG und ZEITLICHE Lehren der JW.ORG.
Deswegen heißt es im Der Wachtturm folgendes:

Zitat von WT 01.04.86, S.31
"Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten."


und dazu werden dort diese Lehren die "nur 'ZJ' vertreten" genannt, wie nur Beispielhaft:
"Daß es heute auf der Erde einen „treuen und verständigen Sklaven“ gibt, der ‘über alle irdischen Interessen Jesu’ gesetzt ist und mit der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas verbunden ist (Matthäus 24:45-47). Daß das Jahr 1914 durch das Ende der Zeiten der Nationen und die Aufrichtung des Königreiches Gottes im Himmel sowie durch die Zeit für Christi vorhergesagte Gegenwart gekennzeichnet ist (Lukas 21:7-24; Offenbarung 11:15 bis 12:10). Daß nur 144 000 Christen den himmlischen Lohn empfangen werden (Offenbarung 14:1, 3). Daß Harmagedon, das sich auf die Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, bezieht, nahe ist (Offenbarung 16:14, 16; 19:11-21). Daß darauf Christi Tausendjahrherrschaft folgen wird, durch die weltweit das Paradies wiederhergestellt wird. Daß die ersten, die sich dessen erfreuen werden, die Glieder der heutigen „großen Volksmenge“ Jesu „anderer Schafe“ sind (Johannes 10:16; Offenbarung 7:9-17; 21:3, 4)." (Quelle ebd. = https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1986249)
Das heißt in der Praxis, dass jeder, der da nicht immer 100% damit übereinstimmt oder manche andere Sichtweisen aus der Bibel gewonnen hat, wird aufgrund zu seiner Einstellung in Bezug auf Apg 5:29, 17:11 ausgeschlossen, verachtet und verbannt, Familien zertrennt etc. …

Soviel dazu, um nicht wieder viel zu lang zu werden, als es schon ist.

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
Jurek
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RE: Gemeinschaftsentzug

#152 von Stojan ( gelöscht ) , 22.06.2018 10:37

Hmm, das ist problematisch, Jurek, weil Gemeinschaften eigene Regeln und Statuten aufstellen können und dagegen zu verstoßen, mit entsprechender Sanktionierung, keinesfalls gegen die Menschenrechte oder Freiheitsrechte verstößt.
Ansonsten dürfte es nie Parteiausschlüsse geben, eine Exkommunizierung bei den Kirchen oder selbst Ausschlüsse aus Kleingartenvereinen nicht geben, weil eklatant gegen die Statuten und Bestimmungen verstoßen wurde.
Den Verfahrensablauf, quasi der vereinsintere Prozessablauf, unterliegt keinen Vorschriften wie bei einem juristischem Prozess, wo diese Abläufe rechtsstaatlichen Vorschriften entsprechen müssen. Auch diese Freiheit existiert nämlich, dass sich Gemeinschaften interne, eigene Regeln geben können. Das findest du überall und die Kenntnisnahme und Anerkennung ist häufig verpflichtend, wenn man beitreten möchte. Im Grunde ist schon jede Lizenzvereinbarung von Software ein Gegenstand der privaten Einigung, die ein Einverständnis erfordert und mitunter aber als Zwang empfunden wird, dem man aber nicht ausweichen kann, wenn man die Software nutzen möchte.

Stojan

RE: Gemeinschaftsentzug

#153 von Gerd , 22.06.2018 11:12

Nehmen wir als Beispiel die selbst ernannte "Freikirche" der Adventisten.
Die haben eine genau festgelegte Struktur mit Glaubensregeln:

DIE 28 GLAUBENSÜBERZEUGUNGEN DER ADVENTISTEN

PDF-Datei - Herunterladen & ausdrucken

Präambel

1. Die Heilige Schrift
2. Die Dreieinigkeit
3. Der Vater
4. Der Sohn
5. Der Heilige Geist
6. Die Schöpfung
7. Der Mensch
8. Der grosse Kampf
9. Leben, Tod und Auferstehung
10. Die Erfahrung der Erlösung
11. Wachsen in Christus
12. Die Gemeinde
13. Die Übrigen und ihr Auftrag
14. Die Einheit der Gemeinde Christi
15. Die Taufe
16. Abendmahl
17. Geistliche Gaben und Dienste
18. Die Gabe der Weissagung
19. Das Gesetz Gottes
20. Der Sabbat
21. Gottes Haushalter
22. Christlicher Lebensstil
23. Ehe und Familie
24. Christi Dienst im himmlischen Heiligtum
25. Die Wiederkunft Christi
26. Tod und Auferstehung
27. Das Millennium und das Ende der Sünde
28. Die neue Erde
------------------------------------------------
https://www.adventisten.ch/adventisten/u...der-weissagung/

Hier wird genau festgelegt was die Mitläufer (Zehnten-Zahler) zu glauben haben.
Ist es das Beispiel was du Stojan als vorbildlich, für Christengemeinden, erwartest?

 
Gerd
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RE: Gemeinschaftsentzug

#154 von Jurek , 22.06.2018 11:42

Hallo Stojan,

Zitat
Hmm, das ist problematisch, Jurek, weil Gemeinschaften eigene Regeln und Statuten aufstellen können und dagegen zu verstoßen, mit entsprechender Sanktionierung, keinesfalls gegen die Menschenrechte oder Freiheitsrechte verstößt.


???
Damit könnten sie egal was machen und könnten für nichts belangt werden???
Gibt es da keine Grenzen? Und fändest du das für eine CHRISTLICHE Gemeinschaft o. k. so?
Abgesehen davon nennen sie sich doch "Jehovas Zeugen" und "JW.ORG".
Was soll das dann, wenn das nicht anerkannt wird?
Mit falschen Berufungen auf "Jehova" (wer ist das bei der JW.ORG? Wirklich JEHOVA GOTT?) wird da eigentlich ZEITLICHE Vereinsregeln mit Eingriffen auf Persönlichkeiten und Trennung von Familiengliedern durchgesetzt! Alles wider biblischen Regeln wie 2.Kor 1:24 u. ä.
Und das soll alles o. k. so sein, für CHRISTLICHE Gemeinschaft?

WAS wird da also sanktioniert und im welchem Ausmaß aufgrund von was!? Darauf kommt es an, und nicht dass es gemacht wird.
Das ist doch nicht so wie wo anders in Bezug auf PRIMÄR Vereinsregeln im Gegensatz zur JW.ORG die meint vom Hl. Geist geleitet zu sein und JEHOVAS Regeln einzuhalten wie einzufordern… Das ist doch purer Widerspruch in sich selbst!

Zitat
Ansonsten dürfte es nie Parteiausschlüsse geben


Das ist ein (m. E.) total falscher Vergleich!
Was passier bei einem Parteiausschluss? Werden diese Leute absolut verachtet, derer Familienbande getrennt (weil die anderen noch in der Partei sind) u.d.g.?
Das eine erscheint mir normal, während bei den "ZJ" eben weder normal, menschlich noch dazu biblisch vorgegangen, wo angeblich Bibel dazu als Grundlage dient. Das ist dann Verfälschung von Tatsachen!

Wenn in einer Familie ein Kind was böses tut, wirft ihn sein Vater außer Haus und will mit ihm nichts zu tun haben!?
Bei den "ZJ" ist das aber so!
https://www.youtube.com/watch?v=8-O32M7ThCQ&t=4s
https://www.youtube.com/watch?v=joXPy_xY260
https://www.youtube.com/watch?v=jzc3sBcY8mw
https://www.youtube.com/watch?v=LucXVqWu2Wg&t=55s

Um da zu bleiben, soll man also sich vielleicht so korrigieren?
https://www.youtube.com/watch?v=EhhgTbBv0Dc&t=19s

Zitat
eine Exkommunizierung bei den Kirchen oder selbst Ausschlüsse aus Kleingartenvereinen nicht geben, weil eklatant gegen die Statuten und Bestimmungen verstoßen wurde.


Bei "ZJ" ist doch anders! Denn da entstehen zwei getrennte bzw. sich widerprechende Lager:
1) der Verein als solcher mit seinen Statuten… (was nur rein menschlicher Organisation entspreche);
2) Die Hingabe und Taufe (zumindest bis 1984) auf JEHOVA UND JESUS.
Und wenn da zwischen der Berufung des Gläubigen und Hingabe nur an GOTT, und dann der Praxis aufgrund der erwähnten Stellen aus Apg 5:29, 17:11 u. a. zu Konflikt / Widerspruch kommt - was dann?!?
Bitte um Antwort darauf.

Zitat
Den Verfahrensablauf, quasi der vereinsintere Prozessablauf, unterliegt keinen Vorschriften wie bei einem juristischem Prozess, wo diese Abläufe rechtsstaatlichen Vorschriften entsprechen müssen.


Nicht? Hast du die Bibelstelle aus Mat.-Ev. dazu nicht angeklickt und gelesen?
So wie du schreibst, machst du Tür weit auf für jede Willkür einer Sekte!

Zitat
Auch diese Freiheit existiert nämlich, dass sich Gemeinschaften interne, eigene Regeln geben können.


Aber wenn diese Gemeinschaft behauptet JEHOVA GOTT zu dienen, dann darf sie eigene Regeln aufstellen, die im Widerspruch zum GOTTES Wort stehen und das Gewissen des Anderen vor GOTT mit Füßen treten?

Zitat
Das findest du überall und die Kenntnisnahme und Anerkennung ist häufig verpflichtend, wenn man beitreten möchte.


Irgendwas, irgendwo und irgendwann, ist hier in dem Zusammenhang m. E. irrelevant.
Was relevant ist, dass ist (wie schon Luther zu sagen pflegte) "SOLA SCRIPTURA"! Und Luthers Begründung im Reichstag zu Worms, welche ich schon zitierte mit den Argumenten dazu.
Das DARF NICHT im Widerspruch zu den Regeln der Kirche/Gemeinde/Organisation sein, sonst wäre sie eine Sekte mit im Grunde nur IHREN radikal durchzogenen regeln und nicht das, was sie sich öffentlich zu erkennen geben will, mit ihrem Absolutheitsanspruch.

Zitat
Im Grunde ist schon jede Lizenzvereinbarung von Software ein Gegenstand der privaten Einigung, die ein Einverständnis erfordert und mitunter aber als Zwang empfunden wird, dem man aber nicht ausweichen kann, wenn man die Software nutzen möchte.


Aber das sind m. E. falsche Vergleiche, werter Stojan! -(siehe oben).

Was meinst du dazu?
Was ist da CHRISTSEIN und was Sektierertum, gegen sich ein Christ stellen MUSS!?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
Jurek
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RE: Gemeinschaftsentzug

#155 von Stojan ( gelöscht ) , 22.06.2018 12:40

Gerd, es geht nicht darum, was ich als vorbildlich erwarte. Ich betrachte das ohne Wertung, einzig aus dem Aspekt heraus, worauf sich Menschen einlassen (können, dürfen).

Jurek,

du siehst das zu emotional. Du mußt das trennen, was in unserer Gesellschaft erlaubt ist (nach geschriebenen Regeln), dies entspricht einem äußerem Rahmen und dem was die religiöse Gemeinschaft sich selber auferlegt, sich selber strukturiert und wie der Umgang miteinander geregelt ist, das entspricht dem innerem Zustand. In den inneren Zustand mischt sich niemand ein, jeder kann glauben was er möchte, Leute um sich scharen und ein grünes Monster mit gelben Augen verehren.
Das ist völlig egal. Und wenn du sagst die Augen seien auch grün, dann werden sie dich wahrscheinlich in dieser Gemeinschaft nicht mehr haben wollen. Das kümmert keinen. Die Parties finden dann zukünftig ohne dich statt.
Jurek, dir scheint nicht klar zu sein, dass sie dich ignorieren dürfen, weil sie es wollen. Da ist nichts, was du einklagen könntest. Dafür hast du die Freiheit wieder gewonnen zu sagen, dieses oder jenes sei bei denen unbiblisch.
Es ist sehr mit Ausschlüssen aus anderen Organisationen zu vergleichen, weil auch dort eine Disziplin eingefordert wird, die sich nach den Statuten und Regeln richtet. Die Sanktionen sind dort teils noch gnadenloser weil sie teils ökonomische Nachteile mit sich bringen.


Stojan
zuletzt bearbeitet 22.06.2018 12:46 | Top

RE: Gemeinschaftsentzug

#156 von Jurek , 22.06.2018 13:54

Hallo Stojan,

Zitat
du siehst das zu emotional.


Ich denke, dass das nicht der Fall ist, nur weil ich Vergleiche, Argumente und Kritiken anbringe.
Das soll nur eine sachliche Diskussion und keine destruktiv-emotionale sein!

Zitat
Du mußt das trennen, was in unserer Gesellschaft erlaubt ist (nach geschriebenen Regeln), dies entspricht einem äußerem Rahmen und dem was die religiöse Gemeinschaft sich selber auferlegt, sich selber strukturiert und wie der Umgang miteinander geregelt ist, das entspricht dem innerem Zustand.


Aber wenn es geht um eine Religionsgemeinschaft, die von sich behauptet, dass sie sich an die Bibel hält wie keine andere, dann … ja was dann, wenn dort Glieder dabei sind, die sich nach der BIBEL ausrichten wollen, persönlich und mit ihrem Gewissen vor GOTT, GOTT in Geist und Wahrheit dienen wollen, aber das ist z. T. im Widerspruch zu der geltenden Regeln dieser Gemeinschaft. Was dann? Nicht Apg 5:29?
Darf die Gemeinschaft dann nachher rechtens (gemäß den Menschenrechten und geltenden Gesetze) wen verachten, Familien spalten und Lügen über andere verbreiten?
Vor allem (weil es nicht um Ego geht), die Infos verweigern, was für schlimme Verbrechen man begangen hat gemäß der BIBEL? (Joh 18:23)
Würdest du Martin Luther aus so einstufen dass er zu emotional war und er das hätte womöglich nicht tun und zu nix was sagen sollen, wie seine andere Reformatorfreunde, die deswegen am Scheiterhaufen brannten?

Zitat
In den inneren Zustand mischt sich niemand ein, jeder kann glauben was er möchte, Leute um sich scharen und ein grünes Monster mit gelben Augen verehren.


Und welcher wahrer Christ will ein Heuchler sein?
War JESUS so, so dass die Oberschicht der Juden Ihn dann doch auf dem Gewissen haben!? Wieso hatte Er sich der Gesellschaft nicht angepasst, wie alle seine Nachfolger auch nicht?
Welche Position würdest du z. B. auch unter Befragung von Hitlerregime-SS-Leuten einnehmen und wie was in die Praxis umsetzen?

Zitat
Das ist völlig egal.


Das wäre Heuchelei und nicht egal, wenn man das eine glaubt, aber nach außen ganz anders tut, als ob…

Zitat
Und wenn du sagst die Augen seien auch grün, dann werden sie dich wahrscheinlich in dieser Gemeinschaft nicht mehr haben wollen. Das kümmert keinen. Die Parties finden dann zukünftig ohne dich statt.


Du scheinst die Sache OHNE GOTT zu betrachten. Einfach wie bei einem X-Verein wie jedes andere mit weltlichen Regeln und gut ist.
Dass aber in dem Fall absolute Treue zur GOTT gilt, das soll mir oder anderen Christen Wurscht sein?
Wer alles nur so ignoriert, ist weder Echt und im Grunde unterstützt das Falsche…

Zitat
Jurek, dir scheint nicht klar zu sein, dass sie dich ignorieren dürfen, weil sie es wollen. Da ist nichts, was du einklagen könntest.


Darum geht es auch nicht!
Außerdem wäre hier die Frage zu stellen: Wenn wer wem so ignorieren will, dann auf welcher BIBLISCHEN Grundlage? Darf man das nicht erfragen und eine biblisch begründete Antwort dazu bekommen gerade von Leuten, die meinen sich um andere so zu kümmern wie keine andere Gemeinschaft…?
Ich und andere möchten aus dem christlichen Beweggrund auch den "ZJ" helfen. Oder soll man andere auch so ignorieren wie sie uns ignoriert?

Zitat
Dafür hast du die Freiheit wieder gewonnen zu sagen, dieses oder jenes sei bei denen unbiblisch.


Da ich das oft mit dem M. Luther dazu vergleiche, wäre hier auch an der Stelle (da du meinst, dass ICH so emotional oder sonst was bin…) mal zu fragen, um was ging es wirklich damals dem "störrischen Mönch" Dr. Martin Luther?
Vielleicht von der Warte her könntest du mir das besser erklären?
Was wollte er und um was ging es ihn am Reichstag zu Worms?
Hätte er nicht so tun sollen, wie du das hier einfach so beschreibst? Und andere auch, dann wären sie nicht als Martyrer gestorben - also im Grunde selber Schuld! Oder?

Zitat
Es ist sehr mit Ausschlüssen aus anderen Organisationen zu vergleichen, weil auch dort eine Disziplin eingefordert wird, die sich nach den Statuten und Regeln richtet.


Dann nenne mir bitte von den anderen eine, wo deswegen diese Menschen dann verachtet werden, und zwar nicht nur von Gliedern der Versammlung, sondern auch von eigener Familie. Oder ist das völlig normal und o. k. so, nach deinem Gutdünken dazu?

Zitat
Die Sanktionen sind dort teils noch gnadenloser weil sie teils ökonomische Nachteile mit sich bringen.


Welche meinst du denn?

Aber rechtfertigt ein Vergehen das andere Vergehen, dass du das in Vergleich stellst?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Gemeinschaftsentzug

#157 von Schrat , 22.06.2018 15:18

Lieber Stojan,

zu Diskussionen gehören sowohl Sachlichkeit, also Argumente, Zitate, logische Schlussfolgerungen, aber auch Emotionen!

Ich kann mir treue Gottesmänner der alten Zeit aber auch der Neuzeit nicht ohne Emotionen vorstellen. Natürlich werden manchmal auf diese oder jene Weise auch unsere Emotionen berührt!

Wir sind doch keine eiskalten Zombies!

Gruß
vom Schrat


WER ZENSIERT FÜRCHTET DIE WAHRHEIT

 
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RE: Gemeinschaftsentzug

#158 von Stojan ( gelöscht ) , 23.06.2018 03:30

Zitat
Aber wenn es geht um eine Religionsgemeinschaft, die von sich behauptet, dass sie sich an die Bibel hält wie keine andere, dann … ja was dann, wenn dort Glieder dabei sind, die sich nach der BIBEL ausrichten wollen, persönlich und mit ihrem Gewissen vor GOTT, GOTT in Geist und Wahrheit dienen wollen, aber das ist z. T. im Widerspruch zu der geltenden Regeln dieser Gemeinschaft. Was dann?



Das ist doch ganz einfach, Jurek. Dann passt das nicht zusammen und man muß sich trennen, was denn sonst? Wenn du das Gefühl hast biblische Dinge werden dort falsch gelebt und Christsein kann dort nicht nach deinem Verständnis gelebt werden, welche Alternative siehst du als dich zu trennen? Das wird ab einem gewissen Punkt auch von beiden Seiten bemerkt und von Seiten der Religionsgemeinschaft an dich herangetragen werden. Eine Seite wirft der anderen unbiblisches Verhalten vor und unabhängig davon, wer nun recht hat oder nicht, ist dies kein Zustand, der für beide Seiten von Nutzen wäre.

Zitat
Darf die Gemeinschaft dann nachher rechtens (gemäß den Menschenrechten und geltenden Gesetze) wen verachten, Familien spalten und Lügen über andere verbreiten?



Inwiefern erfährst du von der Gesellschaft oder der Organisation der Zeugen Jehovas Verachtung? Woran konkret machst du das fest? Da die Kontakte innerhalb einer Familie von deren Mitgliedern selber bestimmt wird ist es rechtlich nicht zu beanstanden. Ob es moralisch in Ordung ist, wäre eine völlig andere Frage. Biblisch gesehen muß man beachten, welche Dinge konkret vorliegen. Und was Lügen verbreiten angeht, das muß nachgewiesen werden. Geredet wird immer und es kommen auch Gerüchte auf, dagegen ist sozusagen kein Kraut gewachsen.

Zitat
Vor allem (weil es nicht um Ego geht), die Infos verweigern, was für schlimme Verbrechen man begangen hat gemäß der BIBEL?



Nun wirst du aber sicher wissen, gegen welche Regeln zu verstoßen haben sollst. Wenn es schlimme Dinge waren, ist es doch zu deinem eigenem Schutz, dass nicht jedermann das weiß. Das du darunter leidest, dass man Dinge über dich annehmen könnnte, die nicht stimmen, hat dann natürlich doch etwas mit deinem Ego zu tun. Im Prinzip sollte es doch egal sein, wenn Menschen von dir was Falsches glauben, ist es doch ihre Verantwortung.

Zitat
Würdest du Martin Luther aus so einstufen dass er zu emotional war



Ja, auf alle Fälle. Die Reformation wäre ohne ihn sanfter und ohne 30-jährigen Krieg verlaufen. Genau das wird ihm von manchen Historikern vorgeworfen. Es hätte viel Leid verhindert.

Zitat
Du scheinst die Sache OHNE GOTT zu betrachten. Einfach wie bei einem X-Verein wie jedes andere mit weltlichen Regeln und gut ist.
Dass aber in dem Fall absolute Treue zur GOTT gilt, das soll mir oder anderen Christen Wurscht sein?
Wer alles nur so ignoriert, ist weder Echt und im Grunde unterstützt das Falsche…



Nun, so betrachtet es zumindest der Gesetzgeber, er mischt sich in innerreligiöse Dinge nicht ein. Auch das ist Religionsfreiheit. Der Streit um die richtige Auslegung, um die richtige christliche Verfahrensweise, um die Ausgestaltung des Christenlebens ist eine interne Angelegenheit. Die Leitung macht die Vorgaben und wem das nicht gefällt, der geht oder muß gehen.

Zitat
Darf man das nicht erfragen und eine biblisch begründete Antwort dazu bekommen gerade von Leuten, die meinen sich um andere so zu kümmern wie keine andere Gemeinschaft…?
Ich und andere möchten aus dem christlichen Beweggrund auch den "ZJ" helfen. Oder soll man andere auch so ignorieren wie sie uns ignoriert?



Was soll man machen? Ist ja bedauerlich, aber du hast keinen Rechtsanspruch darauf, dass man dir diese Dinge erläutert oder gar mit dir diskutiert. Und was bedeutet schon helfen? Das ist ja nichts, was du erzwingen könntest. Inhaltlich sieht es ja so aus, dass du ihnen sagst, ihr seid in diesen Punkten im Irrtum und ich, Jurek, sehe das richtig. Wer würde sich tatsächlich darauf einlassen? Du würdest es doch auch nicht, obwohl es aus meiner Sicht Korrekturbedarf gäbe.

Zitat
Dann nenne mir bitte von den anderen eine, wo deswegen diese Menschen dann verachtet werden, und zwar nicht nur von Gliedern der Versammlung, sondern auch von eigener Familie. Oder ist das völlig normal und o. k. so, nach deinem Gutdünken dazu?



Ich glaube zwar, dass du ignoriert wirst, aber verachtet sicher nicht. Woran machst du das fest? Es gibt nun mal auch schädliche Kontakte, die für die eigene Entwicklung nicht günstig sind. Da hält man sich instinktiv fern. Letztlich ist alles freiwillig und auch wer wie viel Kontakt mit wem hat, bestimmt der Einzelne.

Wie ich das sehe hast du grundlegende Schwierigkeiten sowohl mit der Organisation an sich als auch mit deren Lehren und Verhaltensweisen. Es wird also für dich kein Weg zurück geben. Die Zeugen werden dir auch nicht entgegenkommen. Jegliche Anklagen werden also nichts nützen. Du opponiertst in einer Weise, die verhindert, dass es in dieser Beziehung ein Happy End geben wird. Es sind deine Erfahrungen die du gemacht hast, die du aus deinem Blickwinkel darstellst.
Somit stellt sich die Eingangsfrage, wie würdest du als Verantwortlicher einen Gemeinschaftsentzug gestalten? Wir hätten hier übrigens ein gutes Beispiel, nämlich den Konflikt zwischen Schrat und dir, wegen 'Politisierung' des Forums?
Was also geschieht mit jemandem, dem die Regeln zu eng gesteckt sind oder umgekehrt du der Auffassung bist, Sinn und Zweck des Forums ufern aus? Du hast ja selber gesehen, dass das zu Kämpfen führt. Möchte man solche Kämpfe in einer Gemeinschaft wie den Zeugen Jehovas oder auch anderen? Jeder möchte eine Richtung vorgeben, jeder hat noch besondere Anliegen, die er berücksichtigt wissen möchte. Jurek, so funktioniert das nicht. Dafür gibt es die Regeln. Schmecken sie einem nicht, dann muß man gehen oder wird gegangen.

Stojan

RE: Gemeinschaftsentzug

#159 von Jurek , 23.06.2018 12:36

Hallo Stojan,

vielleicht fange ich mal ein Buch zu schreiben, von dem ich hier schon einen Teil kopiere ():

Zitat
Das ist doch ganz einfach, Jurek. Dann passt das nicht zusammen und man muß sich trennen, was denn sonst? Wenn du das Gefühl hast biblische Dinge werden dort falsch gelebt und Christsein kann dort nicht nach deinem Verständnis gelebt werden, welche Alternative siehst du als dich zu trennen?


Du schreibst das so, als ob das ein weltlicher Verein wäre.
Nur das Problem dabei ist (da hast du dir die Videos wohl nicht angeschaut die ich verlinkt angab), dass das also sooo einfach ist sich auch von Eltern und Geschwistern von heute auf jetzt zu trennen! Die kennen dich auf einmal nicht mehr und tun Straßenseite wechseln, wenn sie dich von weiten erblicken etc., etc.
Es geht um psychische, familiäre, freundschaftliche Gründe, und um das, dass man womöglich fast ganzes Leben da reingesteckt hat, "Königreichssäle" mitgebaut hat, echte Freunde NUR dort hatte, und PLÖTZLICH wird man zu einem unsichtbaren Geist für diese!
Das ist ein Schock fürs Leben und nicht einfach, dass das soo einfach ist! …

Und dann fühlt man sich dann verunsichert, denn wenn die dann falsch sind, dann wohin jetzt so alleine und verlassen? "Was habe denn ich verbrochen?"
Oder "bereue" ich mal, nur damit ich wieder Zugang zu eigenen Eltern und Geschwistern bekomme? …

Zitat
Inwiefern erfährst du von der Gesellschaft oder der Organisation der Zeugen Jehovas Verachtung?


Viele, die wegen ihrem Gewissen vor GOTT wegen Apg 5:29 gegangen wurden, werden von "ZJ" verachtet durch etliche Gerüchte, die gar nicht stimmen!
Denn durch die Geheimniskrämerei (wie ich schon schrieb!) wird man stillschweigend bei Nacht und Nebelaktion ausgeschlossen, ohne dass die Versammlung wirklich weiß warum!
Dann wird spekuliert, dass da schon triftige Gründe gibt, sonst würde der oder die doch nicht ausgeschlossen werden! …
Ist dir egal wegen Verleumdungen? Das ist m. E. gesetzlich untersagt und strafbar, genauso wie biblisch (1.Pet 2:1 NWÜ "üble Nachrede").
Mag sein, dass dir das völlig Schnuppe ist, diesen, die ihr Leben dort JEHOVA GOTT gewidmet haben, eben nicht.

Zitat
Da die Kontakte innerhalb einer Familie von deren Mitgliedern selber bestimmt wird ist es rechtlich nicht zu beanstanden.


Also ist es alles normal und gut, wenn sich die Eltern von Kindern, von Geschwistern von heute auf jetzt trennen aufgrund von welchen Gerüchten?

Zitat
Ob es moralisch in Ordung ist, wäre eine völlig andere Frage.


Wenn Familien deswegen getrennt werden und seelische Probleme entstehen und manche sogar alleine gelassen und von allen verlassen gar Selbstmord begehen… - wie weit oder wo ist die Grenze wo man von Verletzung der Menschenrechte sprechen könnte?

Zitat
Biblisch gesehen muß man beachten, welche Dinge konkret vorliegen.


Das habe ich dir schon alles dargelegt! Vielleicht könntest du auch auf Vergangenes eingehen?
Wegen z. B. dem, dass NUR der "Kanal" der "ZJ" die Wahrheiten vermittelt und keinem anderen erlaubt sei vor diesem "Kanal" (im Grunde "Mittler", daher JESUS bezeichnen sie als nur einen "Hauptvermittler", da Er soll auch Nebenvermittler auf Eden haben, welcher nur aus 7 Personen bestehen) zu einer Erkenntnis der Wahrheit kommen wie z. B., ob man seit 1914 das aufgerichtete Königreich verkünden sollen und etliche andere Sachen, die ich mit Quelle und Video schon zeigte.

Zitat
Und was Lügen verbreiten angeht, das muß nachgewiesen werden.


Das ist auch so eine Sache wie mit den "Zwei-Zeugen-Regel". Wird ein Kind von einem Erwachsenen missbraucht, dann braucht es zwei Zeugen. Ist keiner da, dann ist der Angeklagte im Prinzip unschuldig…
Und geheime Video-, Tombandaufnahmen (denn offen sagen die das nicht, noch vor einem, den sie wie Pest meiden, auch wenn man das trotzdem mitbekommt…) sind ohne derer Zustimmung verboten.
Wie willst du da was nachweisen?

Zitat
Geredet wird immer und es kommen auch Gerüchte auf, dagegen ist sozusagen kein Kraut gewachsen.


Aber wie erwähnt, üble Nachrede ist strafbar! (Geschweige dass das ein Vergehen gegen biblische Grundsätze ist, für die man dann belangt werden müsste. Aber wenn das geduldet, gar wie in einem der von mir verlinkten Videos auch noch unterstützt wird, ist das schon eher "kriminell"!).

Zitat
Nun wirst du aber sicher wissen, gegen welche Regeln zu verstoßen haben sollst.


Klar. Die die ich schon genau benannt habe! Das Verbrechen: Eigenes Hirn benützen, Apg 5:29, 17:11 zu verwenden, nicht anerkennen des "Kanals" als das Sprachrohr GOTTES auf Erden in ALLEM was dieser zu jeweiligen Zeit sagt, auch wenn man mit eigenem Wissen und Gewissen vor GOTT von was anderem überzeugt ist, etc. (Siehe vorige Bezüge mit Quelle dazu).
Ein Christ hat die PFLICHT (!) sich gegen sowas zu stellen!

Zitat
Wenn es schlimme Dinge waren, ist es doch zu deinem eigenem Schutz, dass nicht jedermann das weiß.


Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre, dann wäre ich schon ein Millionär.
Diese unmenschliche Pauschalierung ist die Verachtung der Würde des Menschen!
Einer, der sich nichts zu schulden kommen ließ, möchte ganz genau offiziell erfahren, was gegen ihn vorliegt, und dass damit keine Geheimkrämerei betrieben wird! (vgl. auch Joh 18:23; Apg 16:37 im Kontext).
Das ist doch ein völliger Unsinn zu meinen, dass das zu eigenem Schutz wäre, bei so viel Pauschalierung, Entmündigung und Entscheidung für den anderen, ohne nach seiner Meinung zu fragen!

Zitat
Das du darunter leidest, dass man Dinge über dich annehmen könnnte, die nicht stimmen, hat dann natürlich doch etwas mit deinem Ego zu tun.


Wenn es um Ehre GOTTES geht, dann missverstehst du das völlig!

Zitat
Im Prinzip sollte es doch egal sein, wenn Menschen von dir was Falsches glauben, ist es doch ihre Verantwortung.


Im Prinzip schon, besonders wenn es um welche weltliche oder sonstige Sachen geht.
Aber wenn es das verletzt wird was einem sehr heilig ist und keine "Mikropromille" der sonst so erhobenen Liebe gibt, wo es heißt, dass die "ZJ" Liebe hätten wie kein anderer in der Welt…, dann ist das einem nicht egal.
Oder meinst du, dass JESUS das auch völlig Wurscht war, dass sie Ihn als GOTTES-Lästerer bezeichnet haben? Vielleicht sollte man das in den Evangelien nochmals nachlesen?

Würdest du Martin Luther auch so einstufen dass er zu emotional war?

Zitat
Ja, auf alle Fälle. Die Reformation wäre ohne ihn sanfter und ohne 30-jährigen Krieg verlaufen. Genau das wird ihm von manchen Historikern vorgeworfen. Es hätte viel Leid verhindert.


War es Absicht Luthers einen Bauernaufstand zu machen?
Nein, hinter seinen Rücken, als er auf Wartburg mit der Bibelübersetzung beschäftigt war, sind es andere wie Karlstadt (eigentl. Bodenstein aus Karlstadt) welcher die Bauernkriege aufzetelte, den Luther völlig falsch deutend, was dann am Ende zu dem 30-jährigen Krieg führte. Also diesen Krieg würde wohl nicht geben, würde Karlstadt & Co. dann selber handeln…
Aber mir ging es um was anderes.
Mir ging es um Auftreten M. Luthers mit seiner Rede auf dem Reichstag zu Worms, das was ich zitiert hatte.
Hätte er da alles widerrufen sollen um des Friedens Willen? JA oder NEIN?
Darum geht es mir!

Zitat von Jurek
Du scheinst die Sache OHNE GOTT zu betrachten. Einfach wie bei einem X-Verein wie jedes andere mit weltlichen Regeln und gut ist.
Dass aber in dem Fall absolute Treue zur GOTT gilt, das soll mir oder anderen Christen Wurscht sein?
Wer alles nur so ignoriert, ist weder Echt und im Grunde unterstützt das Falsche…

Zitat von Stojan
Nun, so betrachtet es zumindest der Gesetzgeber, er mischt sich in innerreligiöse Dinge nicht ein. Auch das ist Religionsfreiheit.



Also zur Religionsfreiheit gehört andere Menschen zu verachten, sie von ihren Familien zu trennen, wenn sie der Stimme von der paar Mann aus Warwick nicht wie der Stimme GOTTES folgen wollen und sie damit unter Druck setzten!…?
Ist das Religionsfreiheit oder eher Freiheit für Menschenverachtung und Verletzung der Menschenwürde und der Menschenrechte?

Zitat
Der Streit um die richtige Auslegung, um die richtige christliche Verfahrensweise, um die Ausgestaltung des Christenlebens ist eine interne Angelegenheit. Die Leitung macht die Vorgaben und wem das nicht gefällt, der geht oder muß gehen.


Wenn es nur darum ginge, was vergleichbar auch bei anderen ist! …

Zitat
du hast keinen Rechtsanspruch darauf, dass man dir diese Dinge erläutert oder gar mit dir diskutiert.


Aha! Was neues!
Bei jedem weltlichen Gericht meist vor Publikum, wird dann bei Strafe auch möglich sein eine schriftliche Begründung dazu zu bekommen, AUFGRUND DER man dann eine Berufung stellen kann.
Bei den "ZJ" gibt es nichts schriftliches! Warum? Fürchten sie die Wahrheit? Oder haben sie Angst davor, dass man diese dann aufgrund dessen an die Wand setzen könnte?

Mit anderen Worten besagst du: Ich habe kein Anspruch darauf GENAU und schriftlich zu erfahren, warum plötzlich sich meine Familie von mir trennt und mit mir nichts zu tun haben will! = Ist das das, was du damit ausdrücken willst, oder was?

Wann hätte ich dann deiner Meinung nach einen Rechtsanspruch? Oder den braucht es nie geben?

Zitat
Und was bedeutet schon helfen? Das ist ja nichts, was du erzwingen könntest.


Sicher, sowas wie Jak 5:19,20 u. ä., soll man nicht erzwingen. Aber damit stellen sich diese Heuchler doch selber ein Zeugnis dar, oder?

Zitat
Inhaltlich sieht es ja so aus, dass du ihnen sagst, ihr seid in diesen Punkten im Irrtum und ich, Jurek, sehe das richtig.


Dann hast du die Rede Luthers auf die ich mich bezog, nicht verstanden.
Zur Wiederholung, was er sagte:
"Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!"" (Q)

Sagen diese Worte das was du da schreibst?
Oder war Luther durchaus bereit seine Meinung zu ändern, wenn man ihn das anhand der BIBEL nachgewiesen hätte?

Also bitte verändere nicht die Positionen dabei!

Zitat
Wer würde sich tatsächlich darauf einlassen? Du würdest es doch auch nicht, obwohl es aus meiner Sicht Korrekturbedarf gäbe.


Wie kommst du auf die falsche Idee, dass ich nicht?
Wenn ich GOTT über alles liebe und meinen Nächsten (das ist keine leere Worthülse!) wie mich selber, wieso würde ich nicht, bei SOOO einer bedeutenden Sache, wo es um Schicksale von Menschen und das Christsein des anderen geht?
Dann kennst du mich ganz falsch (oder du drückst dich falsch aus).

Zitat
Ich glaube zwar, dass du ignoriert wirst, aber verachtet sicher nicht.


Wie unterscheidest du "ignorieren" von "verachten"?
"Ignorieren" ist für mich einfach andere eben nicht so zu beachten und nicht darauf einzugehen was sie mir sagen…
"Verachten" ist für mich andere regelrecht wie Pest zu meiden, sind aufzuregen wenn man sie zufällig allzu nah kommt und "Guten Tag" sagt, und das mit Polizei androht nicht zu tun, und schlecht über diesen reden.
Das sind doch große Unterschiede dazwischen, die ich meine schon richtig einzuordnen.
Oder ist das falsch was ich geschrieben habe?

Zitat
Es gibt nun mal auch schädliche Kontakte, die für die eigene Entwicklung nicht günstig sind. Da hält man sich instinktiv fern. Letztlich ist alles freiwillig und auch wer wie viel Kontakt mit wem hat, bestimmt der Einzelne.


Nicht bei den "ZJ"!
Das ist keine persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, sondern das wird so von "oben" angeordnet! Und wehe wird jemand erwischt, dass er/sie mit einem "Abtrünnigen" (von der JW.ORG, damit doch nicht gleichsetzend von JEHOVA!) in Kontakt kommt, was meinst du, was da los wäre!
Was meinst du, warum Schrat unter seinem Pseudonym "Schrat" schreibt? Bestimmt auch aus dem Grund, dass wenn das rauskäme, dass er als "ZJ" hier und/oder an anderen Stellen sich mit "Abtrünnigen" abgibt, dann würde er große Probleme in der Versammlung bekommen! Der Spitzeldienst funktioniert da auch wie einst der Stasis in der DDR.

Zitat
Wie ich das sehe hast du grundlegende Schwierigkeiten sowohl mit der Organisation an sich als auch mit deren Lehren und Verhaltensweisen.


Sorry, aber das siehst du FALSCH.
Wieso soll ich mit Organisation irgendwelche Probleme haben, wenn die (so ähnlich wie in Phi 3:15 u. ä.) Biblische Regeln anwendet und nicht über den Glauben andere dogmatisch Herren über sie spielt!? (2.Kor 1:24)
Es ist doch super in einer Organisation, wo andere (Älteste) einem die Forschungsarbeit manches mal abnehmen und man in so einer Organisation wirklich zu EINEM Ganzen wird! (Röm 12:4ff)
Und wie erwähnt, wo gibt es keine Fehler!? Ich habe absolut keine Probleme damit, wenn sie keine Heilswichtigen Grundpfeiler der Bibel berühren (wie das urspr. Apostolische Glaubensbekenntnis)! Nur dann wird das zu Problem, wenn sich andere als Herren über mein Gewissen vor GOTT setzen (1.Kor 10:29).

Zitat
Es wird also für dich kein Weg zurück geben. Die Zeugen werden dir auch nicht entgegenkommen.


Sind sie damit dann keine Heuchler, wenn sie meinen da eine Rolle bei Luk 15:4-7 zu spielen, aber andere richten und meinen, dass diese Harmagedon nicht überleben werden?
Und falls sie das nicht meinen sollten (?) dann was berechtigt sie andere zu verdammen, welcher JESUS angenommen hat?

Zitat
Jegliche Anklagen werden also nichts nützen.


Ja, das mag traurigerweise von solchen, die keine christliche Grundsätze anwenden, so stimmen.
Doch das neue Gesetz ist nicht dazu da, damit auch diese die ganzen Unterlagen einem vorlegen, oder diese allesamt über einen vernichten?
Oder wozu soll das neue Gesetz wohl noch gut sein?
Würdest du akzeptieren, wenn ein Amt von dir falsche/gefälschte Papiere hätten, und dir die Sicht darauf verweigern würden?

Zitat
Du opponiertst in einer Weise, die verhindert, dass es in dieser Beziehung ein Happy End geben wird.


Wie würde deiner Meinung nach dieser "Happy End" denn aussehen?
Ich fragte dich mit einem Videocartoon schon, ob man so für dieses "Happy End" vorgehen soll? (Bis jetzt keine Antwort).

Zitat
Es sind deine Erfahrungen die du gemacht hast, die du aus deinem Blickwinkel darstellst.
Somit stellt sich die Eingangsfrage, wie würdest du als Verantwortlicher einen Gemeinschaftsentzug gestalten?


Das habe ich schon beantwortet mit u. a. Mat 18:15-17. Ist diese Vorgehensweise die uns JESUS gab nicht gut genug? Oder was möchtest du noch dazu wissen?

Zitat
Wir hätten hier übrigens ein gutes Beispiel, nämlich den Konflikt zwischen Schrat und dir, wegen 'Politisierung' des Forums?


Christen (das soll ein christliches Bibelforum sein!) sollen sich von der Welt Satans getrennt halten! = Joh 15:19; 1.Joh 2:17 etc., etc.
Hier ist nicht Platz dazu sich mit rein weltlichen Dingen der Politik zu beschäftigen, für was es Haufen andere weltliche Foren im Internet gibt.

Zitat
Was also geschieht mit jemandem, dem die Regeln zu eng gesteckt sind oder umgekehrt du der Auffassung bist, Sinn und Zweck des Forums ufern aus?


Der versucht Ordnung in den Chaos reinzubringen und wie auch ich es tat (an dieser Beschwerde und anderen Stellen) bereit zu sein sich den Argumenten zu stellen und darüber zu diskutieren.
Im welchem Forum würde sich der Admin mit welchen "Trolls" so da abgeben!?

Zitat
Du hast ja selber gesehen, dass das zu Kämpfen führt. Möchte man solche Kämpfe in einer Gemeinschaft wie den Zeugen Jehovas oder auch anderen?


Nein, die möchte man nicht, und ich kann das voll und ganz so unterstützen!
Es gehrt doch nicht um Kämpfe meinerseits gegen die "ZJ", sondern für die "ZJ" und auch das wahre Christsein! Genauso wie dem Luther ging es nicht um Kämpfe (die andere in seinen Namen geführt hatten, was nicht seine Absicht war), sondern um die Rede Luthers im Reichstag zu Worms, um die es mir geht, und auf die JEDER Christ das Recht hat!

Zitat
Jurek, so funktioniert das nicht.


WAS funktioniert so nicht?

Zitat
Dafür gibt es die Regeln. Schmecken sie einem nicht, dann muß man gehen oder wird gegangen.


Und deswegen darf man auch nichts gegen haben, wenn man aufgrund von seinem persönlichen Gewissen vor GOTT und der Verantwortung aus Apg 5:29; 17:11 auch akzeptieren muss, dass man auf einmal und plötzlich, von seiner eigener Familie getrennt wird, als ob da welche Gründe gebe, die das rechtfertigen!?

Wenn man dir unrechtmäßig Verbrechen unterstellt und dich verurteilt, tust du das auch so locker akzeptieren, wie du das hier tust?
(Nur ne Frage. Oder ist das nicht erlaubt?).

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Gemeinschaftsentzug

#160 von Stojan ( gelöscht ) , 23.06.2018 13:57

Jurek,

ich weiß nicht, welche Verbrechen man dir vorwirft. Meinst du 'geistige' Verbrechen? Wirst du als Stalker eingestuft? So ganz blicke ich da nicht durch. Sind denn deine sämtlichen Angehörigen bei den ZJ's? Die wissen doch am ehesten Bescheid, was du getan hast und was nicht.
Frage an die anderen: Ist es üblich, die Gründe eines Gemeinschaftsentzuges auch auf Anforderung hin, nicht schriftlich mitzuteilen?

Natürlich ist es unbefriedigend sich nicht öffentlich rechtfertigen zu können, aber was willst du machen? Ohne Schlußstrich trägst du es aber noch jahrelang mit dir rum. Der beste Rat lautet daher seinen Frieden zu machen und Akzeptanz zu entwickeln.

Stojan

RE: Gemeinschaftsentzug

#161 von Jurek , 23.06.2018 19:39

Hallo Stojan,

Zitat
ich weiß nicht, welche Verbrechen man dir vorwirft.


Du brauchst MICH hier nicht in Vordergrund setzen, sondern ich meine das aus all den mir bekannten Fällen und Fakten. Ich weiß auch, was die JW.ORG dazu lehrt und was die Bibel dazu lehrt.
Mir geht es um Probleme anzusprechen und Lösungen vorzuschlagen - also (kurz um) zurück zur Bibel!

Zitat
So ganz blicke ich da nicht durch.


Was soll so schwierig daran sein sich mal dazu mit der Bibel auseinander zu setzen und mit den Vielen Berichten und Vorgehensweisen der "ZJ", bei ihren Ausschlusspraxen, um zu merken, dass das völlig unbiblisch und unchristlich ist, und die Familien und Beziehungen zerstört werden für nichts und wieder nichts, während die "Oberen" keine richtige biblische Begründung dazu schreiben wollen.
Das ist ein Missbrauch der Autorität und Macht, und das muss man auch ansprechen, wenn die anderen Leute einem nicht egal sind.

Wer nur in Nacht und Nebenaktion agiert, der kann doch (wie bei JESUS) nicht gerecht tun, noch fair und objektiv sein, geschweige sich nach der Bibel ausrichtet! Bibel ist das LICHT und keine Finsternis und das daraus muss sich nicht verstecken!
Nur Finsteres muss sich verstecken und die Lüge, um nicht aufgedeckt zu werden.
Zum Licht zu kommen damit die Werke offenbart werden, ist doch das, was die Bibel auch von uns allen verlangt. Einander zu helfen, wäre bei solchen Ausmaßen und Bedeutung doch sehr wichtig.

Zitat
Sind denn deine sämtlichen Angehörigen bei den ZJ's? Die wissen doch am ehesten Bescheid, was du getan hast und was nicht.


Nein, die Angehörigen wissen nicht immer, da keinen "ZJ" wird gesagt, aus welchem Grund wer ausgeschlossen wurde, auch nicht den Angehörigen, wenn der Betreffender sich davor immer danach gehalten hat mit niemanden darüber zu sprechen. Und wenn das passierte, dürfen Angehörige dann auch nicht mit ihrem Familienmitglied darüber reden.

Du hast m. E. leider dazu nicht verstanden, was ich dir davor lang und breit erklärt habe.
Was man getan hat? Es reicht doch egal was, wenn man dabei mal eine andere Meinung zur biblischen Sache hat als die 7 Männer in USA/Warwick. Das ist schon das Verbrechen der Abtrünnigkeit von der JW.ORG, weil man will nicht auf (angeblich "Jehova", aber in Wirklichkeit auf) den "Vermittlungskanal" aus Warwick warten, bis die sich mal korrigieren-, sondern versucht selber was aus der Bibel zu verstehen. Erst wenn die glorreichen 7 (oder 8?) sich korrigieren, darf man das auch, aber so wie sie das vorgeben. Aber bis dato muss man einen Heuchler spielen!
Und du meinst, dass das mit christlichen Gewissen zu vereinbaren wäre?

Zitat
Frage an die anderen: Ist es üblich, die Gründe eines Gemeinschaftsentzuges auch auf Anforderung hin, nicht schriftlich mitzuteilen?


Da wäre ich auch gespannt was die anderen dazu schreiben würden.
Aber es ist trotzdem praktisches fix, dass nein, es gibt keine schriftliche Mitteilung dazu (selbst auf mehrfach Verlangen), aus welchem Grund man ausgeschlossen wurde! Das zeigt, dass da nicht mit rechten Dingen zugeht!
Die JW.ORG erwartet, dass sie schriftliche Anklagepunkte (z. B. in Russland) bekommt, weil nur aufgrund von Beweisen können sie das anklagen. Aber ihren eigenen Schafen geben sie ja nix, nicht dass der Spieß dann sich umdreht!
Sie messen immer mit zweierlei Maß!

Zitat
Natürlich ist es unbefriedigend sich nicht öffentlich rechtfertigen zu können, aber was willst du machen? Ohne Schlußstrich trägst du es aber noch jahrelang mit dir rum. Der beste Rat lautet daher seinen Frieden zu machen und Akzeptanz zu entwickeln.


Erzähle das jemanden, der seine Familie dadurch verloren hat……

Ich persönlich trage niemanden was nach. Denn das ist ein System wie ich schon erwähnte mit lauten Borgs! Die agieren nicht selbständig sondern sind nur Rädchen in einem ganzen System.
Keiner kann dafür was, weil er jeweils nur Befehlsempfänger ist.
Nach dem Krieg haben die Nazis auch nur auf den toten Hitler gezeigt, dass sie eh nix dafür konnten, weil das ein Befehlt war und sie die Soldaten! (Willkommen beim Live-Millgramischen Experiment, welches 100 Pro funktioniert, wenn die Gehirnwäsche eingesetzt hat).

Ich meine nicht nur für Kinder, sondern für denkende Erwachsene sehr zu empfehlen >>> http://files.homepagemodules.de/b197610/f17t33p129n3.jpg
Wie erstaunlich das 1:1 auf die Realität zutrifft.
Und was meinst du, warum nicht ICH sondern andere das kritisieren? Könnte sein, dass da doch was nicht mit richtigen Dingen zugeht?

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: Gemeinschaftsentzug

#162 von Stojan ( gelöscht ) , 24.06.2018 06:33

Jurek,

insgesamt kannst du dann doch froh sein, dort weg zu sein. Für dich muß es doch eine Quälerei gewesen sein und Dauerstress. Du fühlst dich ungerecht und unfair behandelt ohne eine Möglichkeit der Klärung. Das ist ja wirklich kein Dauerzustand, den man gerne erlebt. Siehst du das auch so?

Stojan

RE: Gemeinschaftsentzug

#163 von Gerd , 24.06.2018 06:51

Nun sind hier alle gezwungen OHNE Bibel den Gemeinschaftsentzug zu debattieren, manchmal ist es nicht möglich bei einem Thema immer Bibelstellen, noch dazu blau, zu zitieren

Ich wurde bei Zeugens auch ausgeschlossen, das ging so:

...Ganz anders empfinden die Leute vom Bethel. A., ein Bezirksaufseher und führender Mann im Bethel besuchte mich und kam im Vorraum schnell auf den Punkt. „Würdest du dich zu einer Komiteesitzung einfinden?“ Auf meine Frage, was man mir denn vorwerfe, beantwortete A., daß man Kenntnis von meinen WT-Auszügen besaß. Es wurde dabei auch der Name meines Besuchers im Büro, Bruder S., genannt. Ich bestand darauf, daß dieser bei der Sitzung als „Zeuge“ zur Verfügung stehen müsse. Das wurde etwas zögernd akzeptiert, danach wurde ein Treffen im Königreichssaal vereinbart, dann rauschte A. ab.
An einem kalten Februarabend war es so weit. Nach langer Abwesenheit kam ich wieder in meinen zuständigen Versammlungssaal. Das Gericht konnte beginnen. Den Vorsitz führte überraschenderweise A. vom Bethel, mein zuständiger Versammlungsaufseher war nicht anwesend. Das entspricht nicht der Norm. Anscheinend ist das heute „oberste Kommandosache“, dachte ich mir. Ein sehr verlegen wirkender Bruder S., auf dessen Anwesenheit ich bestanden hatte, nahm ebenfalls Platz. Insgesamt waren wir fünf Personen. Dann wurden die Anklagegründe genannt: „Warum hast du Bruder S. Schriften gezeigt?“ Zuerst verlangte ich eine Klarstellung und fragte S., ob ich ihn, oder er mich besucht habe. S. erzählte, wie es war. Dann stellt ich die Frage: „Habe ich dir denn unaufgefordert etwas gezeigt?“ S. beantwortete alles den Tatsachen entsprechend. Jetzt wandte ich mich an A. und fragte, was man eigentlich von mir wolle. Dies wurde so beantwortet: „Du hast S. total verwirrt und im Glauben geschwächt“. Ziemlich erstaunt erwähnte ich nur, daß ich S. doch nur Teile der WT-Literatur gezeigt habe. Nun kam die altbekannte Antwort: „Diese Zitate waren sicherlich aus dem Zusammenhang gerissen“. Eine kuriose Entwicklung des Gesprächs begann. A. fragte, wie ich eigentlich dazu käme S. solche Zitate zu zeigen. Da wandte ich mich an S., dieser bestätigte seine an mich gestellte Frage wegen meines Fernbleibens von den Versammlungen. Da meinte A. zu mir: „Du bist doch ein reifer Bruder, im Gegensatz zu S., der ist ja noch ein Neuling, warum mußtest du ihn so verunsichern!“. Wieder fragte ich S., ob er denn regelmäßig die Zusammenkünfte besuche. Nachdem er zögernd bejaht hatte, sagte ich zu A.: „Also S. besucht regelmäßig die Zusammenkünfte, ich bin aber schon viele Monate nicht mehr in diesem Saal gewesen, jetzt frage ich euch: Wer von uns beiden ist wirklich der ´Reifere´?“. Nun war ich richtig in Fahrt.

Den Höhepunkt lieferte A. mit der Feststellung, ich müsse doch nicht jede Frage – etwa wie S. sie mir im Büro stellte – beantworten. Auf diese Argumentation war ich vorbereitet. Ich holte aus meiner Tasche einen „Redeplan“ für Vortragsredner, der in Brooklyn verfaßt wird. Das Thema meines Vortrags hatte gelautet: „Immer die Wahrheit sprechen“. Aus dem Redeplan las ich folgende Passage:

Wir müssen der Wahrheit gemäß reden, keine Tatsachen vor denjenigen, die es wissen sollten, zurückhalten.
Unsere Brüder verdienen es, die Wahrheit zu hören, und sollten niemals irregeführt werden. (Lies Sacharja 8:16)
Selbst wenn man Tatsachen verheimlicht, kann man Dingen eine andere Bedeutung geben: könnte zu Streit und Kummer unter Brüdern führen. Mag Zeit und Übung erfordern, zu lernen, in dem was wir sagen, ehrlich und freimütig zu sein; ist der Welt gegenüber ein Kontrast.


Die Kernaussagen solcher Stichwörter sind für Vortragende verbindlich. Meine Ankläger saßen mir jetzt ziemlich ratlos gegenüber. Sie durften doch nicht dem aus Brooklyn stammenden Rat widersprechen.
Schnell zogen sie sich dann zur Beratung zurück. Diese Vorgangsweise erinnert an ein weltliches Gericht. Meine Richter ließen mich lange warten. Sie schienen uneinig zu sein und entließen mich schließlich ohne ein Urteil zu fällen. Erst am nächsten Tag wurde mir an meiner Wohnungstüre mitgeteilt: „Wir haben dir die Gemeinschaft entzogen!“. Ich bin in diese Gemeinschaft zwar nie als Mitglied eingetreten, nun bin ich aber als Übeltäter hinausgetreten worden...
----------------------------------------------------
Im Endeffekt war das für mich eine Erleichterung.
Danach half ich beim Verlag "Bruderdienst" mit Aufklärungen mit pers. Kontakten oder Schrift, natürlich kostenfrei


 
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zuletzt bearbeitet 24.06.2018 | Top

RE: Gemeinschaftsentzug

#164 von Stojan ( gelöscht ) , 24.06.2018 07:01

Gerd,

inwiefern waren die WT-Auszüge so brisant, dass sie andere verwirren konnten? Wer hatte dich gemeldet? Der S.?
Wolltest du, dass es sich zu einem solchen Szenario zuspitzt? Irgendwie, so innerlich?

Stojan

RE: Gemeinschaftsentzug

#165 von Gerd , 24.06.2018 07:36

Zitat von Stojan im Beitrag #164
Gerd,

inwiefern waren die WT-Auszüge so brisant, dass sie andere verwirren konnten? Wer hatte dich gemeldet? Der S.?
Wolltest du, dass es sich zu einem solchen Szenario zuspitzt? Irgendwie, so innerlich?

Berechtigte Fragen, Stojan. Ich suche weiter in meinen Quellen:

...Während Gerrit [Lösch] die WTG-Karriereleiter hinauffiel, ging es bei mir genau umgekehrt. Der Monolith in Brooklyn hat sich mit Gerrit einen fähigen Mitarbeiter geholt, intelligent und ergeben. So ist er ein guter „Diener seines Herrn“, mit solchen können Körperschaften à la WTG noch viele Jahre weiterbestehen.

Wir Kritiker und Zweifler vereinbarten, künftig noch schweigsamer zu sein. Den „treuen“ Kollegen sollte kein Anstoß geliefert werden. Richard meinte einmal, daß wir eigentlich mit diesen Leuten viel zu rücksichtsvoll umgingen. Umgekehrt kennen die kaum einen Pardon. Ich war bemüht, keinen Gemeinschaftsentzug zu provozieren. Die Zusammenarbeit mit ZJ-Kollegen in der Firma sollte nicht gestört werden. Mit ihnen keine religiösen Gespräche zu führen, war dabei eine notwendige Voraussetzung.
Um eine Art Bestätigung für mein bewußtes Abwenden von der WTG zu haben, fotokopierte ich etliche spezielle Zitate aus der WT-Literatur.

Eines Tages besuchte mich im Büro ein ZJ, mit dem wir geschäftlich zusammenarbeiteten. Er kam dabei schnell zu seinem persönlichen Anliegen: „Du hast doch seinerzeit mitgeholfen, daß ich zu den ZJ ging und nun hörte ich, du habest sie verlassen. Was ist dein Grund dafür?“ Ich wollte nicht, daß mein ZJ-Kollege, der sich im gleichen Zimmer befand, meine Antwort hörte. Daher griff ich in die Schublade und überreichte wortlos die Collage mit den WT-Zitaten. Bruder S. blätterte lange darin und runzelte dabei die Stirn. Dann gab er mir die Blätter zurück und verabschiedete sich ziemlich abrupt.

Etwa zwei Wochen später, am Abend. Ich saß mit meiner Frau gemütlich vor dem Fernsehapparat beim Gläschen Wein, da klingelte es an der Tür. Meine Frau öffnete, draußen standen zwei Brüder vom Komitee unserer Versammlung. Sie wollen mit mir alleine sprechen. Meine Frau mußte ins Nebenzimmer gehen. Nach einigen Höflichkeitsfloskeln kamen die Männer zur Sache: „Wir wurden beauftragt, bei dir nachzufragen, welche Schriften du verbreitest?“ Auf meine Gegenfrage, welche Art „Schriften“ sie meinen, wurde so beantwortet, daß sie eben hier seien, um dies von mir zu erfahren. Ich konnte ihnen wirklich nicht weiterhelfen, denn ich hatte bis dahin noch nie WTG-“verbotene“ Schriften verteilt. Dann gaben sie zu, vom Bethel den Auftrag erhalten zu haben, mich das zu fragen. Es war ihnen sichtlich unangenehm...
-------------------------------------
Zuerst einmal wollte ich m i c h von meinem Abgang selbst überzeugen, dann antwortete ich damals nur FRAGENDEN.

Reaktion: Meine ZJ-Schwiegermutter erzählte ihrer Tochter (= meine Frau) entsetzt, dass man in meiner Ursprungsversammlung meinen Ausschluß kund tat. Und nun wurde die Begründung angeführt:

Gerd sei ein "falscher Prophet", also genau das was ich bei ZJ bekrittelte, wurde mir vorgeworfen

 
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Was bedeutet dieser Begriff: „Gott“?
Israel

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