8:58

#61 von Jurek , 15.01.2023 14:35

Als ich jemanden auf Joh 9:9 wegen „ego eimi“, also „ich bin“ hingewiesen hatte, hatte der mir geantwortet:

Zitat
Joh 9:9 besitzt eine implizierte prädikative Bestimmung. Das sieht man auch einfach daran, dass die Juden den Mann aus 9:9 nicht steinigen wollten, sehr wohl aber bei Jesus in 8:58-59!
Geh zum AT, zeig mir eine Stelle ohne prädikative Bestimmung.


Und ich behaupte, dass das Interpretationssache ist.
Joh 8:58,59, da wollte JESUS auch niemand steinigen dafür, dass Er gesagt hat „ich bin“!
Da ging es doch nicht um das, dass sich JESUS als der „Seiender“ JHWH – der ICH BIN darin bezeichnete! Darin geht es doch die ganze Zeit (Kontext) darum, dass JESUS sagte, dass Er schon vor Abraham da war. Die ganze Rede davor zeigt, dass es da um ganz was anderes ging (dass JESUS der wahrhaftiger SOHN GOTTES ist, und nicht GOTT selber!), als dass JESUS sich JEHOVA gleichmachen wollte!


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
Jurek
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zuletzt bearbeitet 15.01.2023 | Top

4:23,24

#62 von Jurek , 14.09.2024 09:19


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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20:28

#63 von Jurek , 15.04.2025 09:18

Thomas könnte gemeint haben:
Du bist von GOTT eingesetzt, du bist mein göttlicher HERR“.
So ähnlich wie man einen König oder Richter „Elohim“ (Gott) damals nennen konnte.
Manche röm. Kaiser (aber auch in anderen Kulturen) waren Gottessöhne… Ab Augustus galten Kaiser als „divus“, d.h. als ein vergöttlichter Mensch. Und um Treue dem göttlichen Kaiser zu bezeugen, mussten Bürger Roms auch Opfergaben bringen, was Christen natürlich ablehnten und deshalb auf heftigste verfolgt wurden… (Mir ist damaliges Dokument bekannt, wo Zeugen das bestättigen mussten, als eine schriftliche Beglaubigung, dass man geopfert hatte – „Als die Heiden Christen wurden“, S. 215).

Im jüdischen Denken (das war wirklich monotheistisch) war es so, dass mit dem Titel „Gott“ konnten auch Engel, Menschen, oder himmlische Repräsentanten bezeichnet werden.
Der Begriff war kontextuell und funktionsbezogen, nicht immer aber wesenstechnisch gemeint.

Durch Betrachtung JESU Wundmale, konnte Thomas spontan anerkannt haben, dass JESUS wirklich der von GOTT gesandte Messias ist, ohne damit zu meinen, dass JESUS etwa JEHOVA oder IHN ein Ebengleicher wäre.
JESUS hatte oft das auch schon davon bezeugt (Joh 14:28 u. ä.) das Er unter Seinem VATER steht, aber die Jünger glaubten nicht ganz so recht daran, dass Er wirklich der CHRISTUS war…

Unter dem Thema Was bedeutet dieser Begriff: „Gott“? habe ich mich damit beschäftigt mit dem, was damals mit dem Begriff „Gott“ gemeint war und wie dieses zu verstehen ist.
Der Begriff „Gott“, bedeutet nicht automatisch „der eine, wahre GOTT“, von dem es wirklich nur EINEN gibt! (Joh 17:3)
WARUM hätte damals jemand was dagegen gehabt haben, dass Thomas JESUS „Gott“ genannt hatte? Damals war das normal, heute wird das missbraucht, da man nicht versteht, was mit „Gott“ in der Bibel gemeint ist.
Unter https://www.bibelkommentare.de/lexikon/252/gott kann man lesen, dass der Begriff „Gott“ bedeutet einfach „der Starke oder Mächtige“ aber nicht automatisch der „Allmächtige“!

Als Beispiele sind anzuführen:
2. Korinther 4:4 = da wird auch der Satan als „der Gott“ bezeichnet, etwas, was manchen Trinitariern das nicht so bewusst oder bekannt ist
Psalm 82:6 – Menschen (Richter!) werden „Götter“ (elohim) genannt.
2. Mose 7:1 – Da hatte JEHOVA seinen Diener Moses zum Gott über Pharao gesetzt.

Man sollte bitte verstehen, dass der Titel „Gott“ kann situationsbezogen verwendet werden. Er bedeutet nicht automatisch „JEHOVA“ oder IHN gleicher an Macht, Herrlichkeit, Ewigkeit…

Johannes 17:3 – spricht m. E. deutliche Sprache über nur dem VATER: „dich, den allein wahren GOTT“, wo sich JESUS selbst da nicht einschließt.

In Johannes 10:34 – zitiert JESUS aus Psalm 82: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“ – das, um Anspruch auf göttliche Sendung zu begründen, nicht aber um sich als „der GOTT“ darzustellen.
(Ich verwende immer „GOTT“ nur für JEHOVA und „Gott“ dann in Bezug auf andere).

In der damaligen jüdischen Denkweise war der Gebrauch von „Gott“ sehr flexibel, nicht absolut exklusiv wie das bei den Trinitariern der Fall ist. Damals waren Richter, Menschen mit Autorität und besondere von GOTT gesalbte Menschen als „Gott“ bezeichnet worden. (2.Mo 22:8; Ps 82:6 u.a.)
Menschen oder Wesen konnten „göttlich“ genannt werden, gar Engel direkt im Auftrag GOTTES waren sogar „JEHOVA“ genannt, obwohl sie selbst nicht JEHOVA waren…, wenn sie direkt GOTTES Autorität ausübten, aber das machte sie nicht zu JEHOVA oder dem wahren GOTT.

Damals hat man das verstanden, heute wird das (wie es mir scheint) unverstanden missbraucht… 😪


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: 20:28

#64 von Manfred , 15.04.2025 09:52

Stets wird ja beides gleichzeitig behauptet, Gott ist Einer und gleichzeitig soll Gott aus Dreien bestehen.

Widersprüchlicher geht es nicht. Der Vorteil der obigen Aussagen, man kann einen Monotheismus behaupten, ohne die Trinität aufzugeben.

Letzten Endes muss die Trinität zum Mysterium erklärt werden, weil dieser Widerspruch so eklatant ist.

In Wahrheit ist es weder nötig noch biblisch einen trinitarischen Jesus oder Gott zu propagieren.

Allerdings ist dieses Dogma in den Köpfen und den Gefühlen von Gläubigen fest verankert. Nach Auffassung der Trinitarier macht erst das Glaubensbekenntnis zur Trinität einen Christen zum echten Christen.

Dies ist ein weiteres unbiblisches Vorgehen.

Was die Bibelstelle Johannes 20:28 angeht, darf man den Kontext nicht vergessen, dass wenige Verse zuvor Jesus selber von seinem Gott sprach, also eine Unterscheidung traf. Ebenso mag sich Thomas an die Worte erinnert haben, wo Jesus sagte, wer ihn sieht, der sieht den Vater. Die Situation war ja ein Glaubensmoment für Thomas, von der Ungläubigkeit zur Überzeugung, dass Jesus auferstanden sei. In einem solchen Überraschungsmoment mag der Ausruf von Gefühlen geprägt worden sein, die eine plötzliche Erkenntnis der vorherigen Worte Jesus bedeuten.

In diesem Zusammenhang ist auch zu fragen, warum schrieb Johannes seinen Bericht? Was war sein Anliegen? Für mein Dafürhalten ist erkennbar, dass Johannes die Auferstehung Jesu bezeugen wollte und nicht einen Hinweis auf eine Trinität liefern wollte. Die trinitarische Deutung ist daher mehr als zweifelhaft und steht im Widerspruch zu vielen anderen Bibelstellen.

 
Manfred
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