3:12-16

#16 von Jurek , 25.04.2015 07:42

Ein kleiner Ausschnitt aus heutiger interner Bibellesung:

Ich will nicht behaupten, das Ziel schon erreicht zu haben oder schon vollkommen zu sein; doch ich strebe danach, das alles zu ergreifen, nachdem auch Christus von mir Besitz ergriffen hat. Nein, ich bilde mir nicht ein, es schon geschafft zu haben, liebe Geschwister; aber eins steht fest: Ich vergesse das Vergangene und schaue auf das, was vor mir liegt. Ich laufe mit aller Kraft auf das Ziel zu, um den Siegespreis droben zu gewinnen, für den Gott uns durch Jesus Christus bestimmt hat. Und zu allen "Vollkommenen" sage ich: Lasst uns das bedenken! Doch wenn ihr in irgendeinem Punkt anderer Meinung seid, wird Gott euch auch darüber Klarheit schenken. Auf jeden Fall sollen wir festhalten, was wir schon erreicht haben.“.

Zwei Punkte fallen mir dabei besonders auf:

1) Paulus behauptet nicht, dass er schon das Ziel auf dem Weg zur CHRISTUS erreicht hatte, sondern dass für ihn das wichtigste ist, diesen Ziel dauerhaft zu folgen. (Das m. E. contra den Allversöhnern und denen, die meinen, dass Paulus allein nur aus Glauben gerettet wird ohne sonst was zu machen oder machen zu müssen…);

2) Paulus war insofern kein Dogmatiker, weil er unter „Einheit“ nicht das verstanden hat, dass alle alles so 1:1 glauben müssen wie er, sondern er ließ auch andere Meinung zu und war voller Hoffnung, dass GOTT diesem Menschen zu gegebener Zeit die nötige Klarheit schenken würde.


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: 3:12-16

#17 von Sonnenblume , 25.04.2015 15:43

Hallo Jurek,
Du schreibst:

Zitat
Paulus war insofern kein Dogmatiker, weil er unter „Einheit“ nicht das verstanden hat, dass alle alles so 1:1 glauben müssen wie er, sondern er ließ auch andere Meinung zu und war voller Hoffnung, dass GOTT diesem Menschen zu gegebener Zeit die nötige Klarheit schenken würde.



Wie kommst Du bloß auf das 1:1 glauben müssen?
Da jeder Mensch ein Unikat ist, ist es auch seine Denk - Glaubens - und Handlungsweise. Nehmen wir einmal an, zwei Menschen freuen sich über eine Situation. Jeder freut sich doch mit seiner eigenen Freude.
Z.B. wird Gastfreundschaft in der Bibel hoch bewertet, doch jeder übt sie doch auf seine Weise aus.
LG Sonnenblume

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RE: 3:12-16

#18 von Schrat , 25.04.2015 16:44

Liebe Sonnenblume,

ich antworte mal an Stelle von jurek. Jurek kann sich ja auch noch dazu äußern.

In dem Text ging es nicht um Geschacks- oder Gewissensfragen, z.B. wie ich Gastfreundschaft erweise. Das war ja Dein Beispiel. In dem Bibeltext ging es darum, daß jemand eine andere Meinung hat! Und da tun sich Jehovas Zeugen z.B. etwas schwer. Aber auch andere Gemeinschaften, die ihre Gläubigen fest in ein Korsett schnüren, nämlich ihr spezielles Glaubensdogma.

Es ging um Meinungen und Paulus lässt nicht erkennen, daß dies nur auf Geschmacks- und Gewissensragen beschränkt wäre! Auf dem "Wege" sind also wie ich den Worten des Paulus entnehme durchaus verschiedene Meinungen möglich, je nach dem welchen Erkenntnisstand jemand hat und er Fortschritte macht.

Natürlich kann dies nicht grundlegende Dinge betreffen, wie sie z.B. im Vaterunser oder auch im sog. "Apostolischen Glaubensbekenntnis" aus der Bibel zusammengefasst sind. Wir müssen schon
- an Gott den Schöpfer glauben,
- daß Jesus als ein Lösegeld gestorben ist
- daß man seine Sünden bekennen, bereuen und sich taufen lassen sollte
- daß Jesus wiederkommen und die ganze Erde richten wird
- daß es die Auferstehung derToten geben wird
- daß wir die klar formulierten sittlich-moralischen Forderungen beachten

Um nur einiges zu nennen.

Ein Paralleltext dazu wäre Römer 14:22, wo Paulus ebenfalls zeigt, daß jeder in seinem Gewissen überzeugt sein soll, und das betraf auch Lehrfragen und war nicht auf sog. "Gewissensfragen" beschränkt, wie Jehovas Zeugen glauben. Wenn auch vom Zusammenhang her von anscheinend relativ geringfügigen Fragen der Speisegewohnheiten an Feiertagen, wie dem Sabbat, die Rede ist, so spricht Paulus im Kontext auch davon, daß "...wenn es nicht aus Glauben ist, Sünde sei...." (Vers 23). Das heißt also wir müssen persönlich auch mit unserem Glauben dahinter stehen! Und da kann kein anderer Mensch und auch keine kirchliche Organisation diesen persönlichen Glauben ersetzen und uns vorgeben, wie wir etwas in der Bibel zu verstehen haben. Daraus ist zu erkennen, daß es a u c h um Lehrfragen gehen kann!.

Natürlich sollten wir dem Gebot unseres Herrn Jesus Christus und auch dem was Paulus sagt, um Einheit bemüht sein und aus diesen unterschiedlichen Sichtweisen möglichst keine entzweinden Streitfragen machen und unsere eigene Sekte innerhalb der Christengemeinschaft bilden. Die volle Einheit werden wir allerdings erst im Millenium haben. Vorher wollen wir uns um Einheit und Frieden bemühen, indem wir respektieren, daß andere Christen in bestimmten Punkten eine andere Sichtweise haben und es nicht zum Anlaß nehmen, sie zu richten und ihnen das Christsein abzusprechen, soweit es nicht um die schon erwähnten grundlegenden Dinge geht..

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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RE: 3:12-16

#19 von Jurek , 25.04.2015 20:48

Hallo Sonnenblume,

ich denke dazu auch so ähnlich wie der Schrat das schon vor mir erklärt hat.
Hier steht also nicht irgendetwas zu Debatte was du als Beispiel erwähnst, sondern es geht um Philipper 3:15.
Dort geht es darum, dass andere Menschen können durchaus eine andere Ansicht über bestimmte Lehren haben.
Vers 14: Da geht es um die Berufung GOTTES droben (nach oben hin)…
Vers 15: Wer schon so weit ist und die geistige Reife hat in so einer Sache, mag mit Paulus übereinstimmen, aber wer nicht, der wurde von Paulus deswegen nicht verurteilt, weil er/sie diese Aussage (ganz oder teilweise) anders versteht!

EINHEIT bedeutet nicht auf Kosten von Wahrheit eine Gleichschaltung von allen Gedanken (wie das die Sekten praktizieren)!
Schrat hat das m. E. gut dargestellt mit dem Gewissen und Tun. Wer gegen seinen Gewissen tut was der andere zu Recht tut, der sündigt für sich (individuell)! … (1.Kor 8; Röm 14:23).

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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RE: 3:12-16

#20 von Topas ( gelöscht ) , 26.04.2015 06:05

Die Einheit besitzt eine Grundlage:

gamäß Philipper 3:16 (Schlachter)

Zitat
Doch wozu wir auch gelangt sein mögen, laßt uns nach derselben Richtschnur wandeln und dasselbe erstreben!



3:16 (Luther)

Zitat
doch soferne, dass wir nach derselben Regel, darin wir gekommen sind, wandeln und gleich gesinnt seien.




3:16 (Elberfelder)

D

Zitat
och wozu wir gelangt sind, laßt uns in denselben Fußstapfen wandeln.



Diesselbe Richtschnur, nach derselben Regel, in denselben Fußstapfen (die gleichen Pfade). Damit ist festgelegt, wer zu einer Einheit gehören kann. Hier wird nämlich nicht einer bunten Vielfalt an Meinungen und Ansichten, mit dem Beruhigungs-und Gewissensfaktor der unterschiedlichen Erkenntnis das Wort geredet, sondern das Prinzip der gleichen Richtung festgelegt. Eine Gemeinschaft, in der grundlegend andere Ansichten über eine Bibelauslegung existieren, kann niemals eine Einheit bilden. Respekt kann bestehen, dennoch ist für ein Band einer geistigen Einheit mehr erforderlich. Ich fürchte, mit diesen Versen wird häufig eine Pseudoeinheit installiert, in die man sich eingerichtet hat und sich wohlfühlt, wobei der persönliche Maßstab des inneren Befindens das geistige Ruhekissen darstellt. Es ist in meinen Augen eine eklatante Schwäche und Fehldeutung des Menschen, der meint, eine Einheit müsse alles in sich vereinigen können, auch das, was sich ausschließt.
Um das an einem konkreten und immer wieder beobachtbaren Beispiel festzumachen, kann man die Frage stellen, ob es möglich ist, dass Christen, die an eine Evolution glauben und Christen, die an eine buchstäbliche 6-Tage-Schöpfung glauben eine geistige Einheit bilden können? Sind das nicht so gegensätzliche Pfade, dass eine Gemeinschaft nicht existieren kann? In diesem Punkt kann es nur eine Wahrheit geben, d.h., eine Seite muß einem Irrtum erlegen sein. Muß man der Einheit willen diesen Irrtum dulden und ihn als Erkenntnis- und Gewissensfrage anerkennen?


Topas
zuletzt bearbeitet 26.04.2015 06:09 | Top

RE: 3:12-16

#21 von Jurek , 26.04.2015 07:06

Hallo Topas, hallo Sonnenblume und Schrat,

eigentlich meine Randbemerkung wegen EINHEIT wäre ein verwandtes, aber anderes Thema für sich.
Darüber wurde schon im Forum öfter diskutiert, u. a.:
1.Korinther (2)
Lehren unterschiedlicher Denominationen biblisch betrachtet (ohne Gewähr) (16)
und an anderen Stellen.

Ich möchte gerne auf das eingehen was du schreibst, unter dem passendem Thema dazu: EINHEIT aus der Sicht der Bibel
Schaut mal dort mal rein.

Gruß


"Und dies ist das Zeugnis: dass GOTT uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem SOHN.
Wer den SOHN hat, hat das (wahre) Leben; wer den SOHN GOTTES nicht hat, hat das (wahre) Leben nicht.
"
1. Johannes 5:11,12.

 
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