2. Johannes

#1 von Jurek , 04.09.2010 08:29

Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nimmt in euer Haus nicht auf und grüßt ihn nicht!

Wie passt dieser V.10 mit z. B. der Handlungsweise der Reformatoren zusammen, die als Ketzer und Häretiker (!) von der Kirche angesehen wurden?
U.a. der John Wyclif und seine Nachfolger die Lollarden (wie auch viele andere), die konnten einfach nicht mit ihrer Botschaft schweigen … = Dadurch Abtrünnige und gr. Gefahr (Spaltung!) für die Kirche?


 
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9-11

#2 von Jurek , 21.12.2010 06:54

Der Apostel Johannes betont, dass es eindeutig um die LEHRE CHRISTI (nicht menschl. Institutionen – Apg 5:29) geht, die eindeutig und unverändert in der BIBEL zu finden sein muss.
Daher das in der NWÜ verwendete Begriff „Vorausdrängen“, hat nicht den richtigen Sinn in dem Zusammenhang, auf den der Apostel Johannes unter Inspiration hinweisen wollte!
Er bezog sich ausschließlich auf die Lehre CHRISTI, die unverändert in der Bibel steht.

Dieses Wort „Vorausdrängen“, gibt es also in diesem Zusammenhang in der Bibel nicht, welches in der NWÜ vorkommt.
Der hellenische Begriff „παραβαινω“ (parabainoo) bedeutet vielmehr: „daneben hergehen“; „übertreten“; „brechen“, oder „von seiner Stellung oder seinem Amt abweichen“. Dieser Begriff beinhaltet eher die Schuld des Vorsätzlichen ‚Aus-der-Linie-Tretens’ … (vgl. Elberfelder-Sprachschlüssel #3694).
Nur in der Fußnote der „Studienbibel“ der „ZJ“, wird erwähnt: „Wtl.: „Jeder, der beständig Vorausgehende““. Interessant! Denn diese Fußnote (wenn man das auch noch richtig verstehen kann/will), besagt, dass wenn jemand von der Lehre des CHRISTUS im „vorausgehen“, abweicht, bzw. in dem Zusammenhang richtiger: sich davon „entfernt“…, der hat auch den CHRISTUS NICHT! (1.Joh 5:12).
Mit „Vorauseilen“ oder „Vorausdrängen“ hat das absolut NICHTS zutun! Man soll mit der erkannten Wahrheit NICHT auf die anderen Menschen warten, um sich selber (in eigener Beziehung zum CHRISTUS) noch nicht zu korrigieren! JEDER währe verpflichtet gerade den Menschen, mit deren (nicht biblischen) Ansichten man nicht übereinstimmen kann, vorauszueilen(!), wenn sie/er im Glauben und GOTTES-Treue sich als Christen erweisen wollen, indem sie an Erkenntnis und Wahrheit zunehmen wollen!
Erst dann haben solche Stellen wie Apg 17:11; Eph 5:10; 1.Thes 5:21 u. ä. eine praktische Bedeutung aus der Sicht der BIBEL =(d.h., wenn man die Angelegenheiten anhand der Aussagen der Bibel überprüft und nicht umgekehrt, d.h. die Aussagen von Menschen der Bibel anpasst)!

Jeder sollte dürfen sich mit konstruktiven Kritiken und Fragen an andere zu richten! (Joh 18:23).
Die Wahrheit braucht keine Angst vor Bloßstellung zu haben, sondern nur die Lüge…


 
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RE: 9-11

#3 von Schrat , 12.06.2012 16:23

Lieber Jurek,

Du hast eigentlich schon gute Hinweise darüber gegeben, welches das richtige Verständnis von 2. Johannes 9 ist. Man muß doch den Kontext beachten. Vorher hat Johannes von der grundlegenden Lehre gesprochen, daß ein Christ Jesus im Fleische gekommen bekennt. Jesus war ein Mensch, nicht der Allmächtige selbst und auch kein Gottmensch. Solche Vorstellungen gab es im Heidentum und bei den Gnostikern.

Das weitere, was Johannes dann sagt, muß sich dann doch auf diese grundlegende Aussage beziehen!

Andere Übersetzungen geben dann diesen Text auch besser wieder

2Joh (Einheits)

Zitat
8 Achtet auf euch, damit ihr nicht preisgebt, was wir erarbeitet haben, sondern damit ihr den vollen Lohn empfangt.9 Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht. Wer aber in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn.10 Wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt, dann nehmt ihn nicht in euer Haus auf, sondern verweigert ihm den Gruß.11 Denn wer ihm den Gruß bietet, macht sich mitschuldig an seinen bösen Taten.



Um diese grundlegende Lehre ging es und nicht darum, sorgfältig die biblische Lehre zu untersuchen und dabei vielleicht unter Leitung des Geistes Gottes zu einer besseren Erkenntnis zu kommen!

Akzeptieren könnte man auch noch die Wiedergabe der "Guten Nachricht", wenn diese auch eine etwas freihere Übersetzung ist

Zitat
Wer nicht bei dem bleibt, was Christus gelehrt hat, sondern darüber hinausgeht, hat keine Verbindung mit Gott. Wer sich aber an das hält, was Christus gelehrt hat, hat den Vater und auch den Sohn



Als Christen sollen wir doch vorausdrängen, wenn es um ein gutes und noch besseres Verständnis des Wortes Gottes geht (Apg 17:11). Die "Vorausdrängenden" oder "Vorrandrängenden" ergreifen das Königreich! (Mat 11:12)

Wenn das Verständnis der WTG richtig wäre, müßte man all den Reformatoren, deren "Vorausdrängen" wir viel verdanken, einen Vorwurf machen.

Gruß
vom Schrat


Die Wahrheit hat den Irrtum nicht zu fürchten, wohl aber der Irrtum die Wahrheit (Raymond Franz)

 
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