Hallo Schrat
Du schreibst, dass ich gehe, wie leider auch viele Christen was die angebliche „Früherwartung“ der Christen anbelangt von falschen Voraussetzungen aus. Mag sein.
Du meinst das aber nicht für mich, dass ich [u]für mich[/i] von „Früherwartung“ ausgehe, sondern das ich das davon ausgehe, dass die Urchristen „Früherwartung“ hegten?
Denn was mich betrifft, gilt nach wie vor:
1) Dass man als Christ jeder Zeit bereit sein soll auf CHRISTI Wiederkunft zu warten, als ob das noch heute Abend wäre…
2) Für mich hätte das nichts mit „Früherwartung“ was zu tun, weil ich bin nicht wie die WT-Zeugen (auf die du abzielst), die schon einst glaubten, dass die Generation von 1914 nicht vergehen wird, bis JESUS kommt. Nein, für mich gilt Mat 24:44; Apg 1:7 u. ä. und ich behaupte nicht, dass JESUS sehr bald wird kommen, denn es könnte auch noch sehr sehr viel länger (oder kürzer) dauern, als man sich das je vorstellen könnte! Und wenn ich es nicht weiß, wie kann ich was „Früherwarten“?
Aber o. k., jetzt bezogen auf die ersten Christen:
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Die ersten Christen waren sich zwar der Dringlichkeit bewußt, aber diese Dringlichkeit ist von allgemeiner Art und hat nicht als Grund, daß die Christen Jesu Wiederkunft unmittelbar erwarteten.
Ich bin der Ansicht, dass du damit irren könntest. Denn auch die ersten Christen (wie übrigens alle anderen, während der 2000 Jahre) haben Naherwartung gehegt (nicht bloß Apg 1:6 sondern auch bei Paulus & Co). Oder frage auch mal den Frank Bruder dazu, wenn du schon mir nicht glaubst.
Das Leben ist kurz und viele hoffen und wünschen nun mal (was natürlich ist), dass JESUS zu ihrer Zeit kommt… Aber wissen tut das niemand wann! (Damals auch nicht einmal JESUS).
Viele glaubten auch damals, dass JESU Aussagen aus Mat 24 etc., sich dann alle zu ihrer Zeit erfüllen würden… Was interessierte sie dazu (z.B. Mat 24:3), was dann vielleicht in 2000 Jahren oder später wäre!? Das was damals undenkbar (zumindest für die meisten), dass das sich noch sehr weit nach ihnen ziehen und ziehen würde.
= Macht das aber einen Abbruch am Glauben (wenn man das richtig handhabt, ohne konkrete Spekulationen o.s.g.), weil man es nicht in alle Pläne GOTTES blicken kann? Und damit sollte auch auf Spekulationen verzichten, weil auch das zu nix gut für den Glauben ist!?
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Auch 1. Kor. 7:29 (die verbleibende Zeit ist verkürzt), Römer 13:11 und ähnliche Texte können nicht herangezogen werden. Hier geht es um Dringlichkeit allgemeiner Art.
Dass DU sowas schreibst, der ja so auch bei 1.Mose auf Wortwörtlichkeit der Bibel wert legt?
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Dass die ersten Christen Naherwartung hatten, kann man von der Bibel her nicht begründen. Jesus hatte ihnen aufgetragen, das Evangelium bis an das Ende der Erde zu tragen.
JESUS hatte gesagt dann, dass das Evangelium soll verkündet werden, und dann wird auch das Ende kommen. (Aber es war auch damals so, dass das Evangelium auf der ganzen bewohnten Erde schon verkündet wurde… ). Und andererseits, sie (die Jünger, wer sonst!) würden damit noch nicht fertig werden, bis JESUS kommt…
Und wie die Leute nun mal sind, die taten damals wie heute einiges da zu Worten JESU „ergänzen“, was JHWH/JESUS nicht sagte.
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Sicher waren sie nicht so unrealistisch zu meinen, das würde in wenigen Jahren geschehen sein.
Und woher hast du diese SICHERHEIT?
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Auch in dem Gleichnis,…
JESUS selber hatte keine Naherwartung. Von daher Ihn zu „zitieren“, zeigt nicht wirklich, wie es mal sonst damals war.
Viele Leute von heute meinen, dass die Urchristen damals schon wie vollkommene perfekte Christen ohne jeglichen Tadel, ohne jeglichen Falschansichten und sonst was schlechtem waren und alles richtig verstanden… Das stimmt aber nicht.
Würde so ein denkender damals im ersten Jh. in Korinther Versammlung (oder Ephesus oder…) sein, dann könnte der sehr enttäusch werden…
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Wohl aber wollten die Christen jederzeit vorbereitet sein darauf, Jesus wieder zu begegnen und lebten in der Erwartung dessen, wann immer es auch sein würde.
Denn genau das tue und vertrete ich für mich auch. Damals gab es das auch. Aber eben wie damals, so auch heute gibt es auch welche mit der „Naherwartung“.
Dass es nicht so war, müsstest du mir das erst aus der Bibel und Geschichte besser beweisen.
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Deswegen kann die Bibel nicht herangezogen werden, um den Slogan der Zeugen Jehovas "Die bestimmte Zeit ist nahe..." auch noch zu unterstützen.
Mak 1:15; 13:33; 2.Tim 4:6; Offb 1:3 …
Die Aussage, dass die „Bestimmte Zeit nahe ist“, ist keine Erfindung von den „ZJ“ oder mir.
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Wie schon erwähnt, würde dies auch dem Hinweis sowohl Jesu Christi als auch des Paulus widersprechen, sich nicht so schnell erschüttern zu lassen, in dem Sinne, daß die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorstünde.
Ich habe das so verstanden, dass man sich von Falschlehrern nicht verführen lassen soll, die KONKRET was behaupten (Datum, Ort…). Das bezieht sich m. E. aber nicht darauf, dass man in ständiger Erwartung wach bleibt, als ob JESUS noch heute kommen könnte. = Mak 13:33 u.d.g.
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ich erschlage Dich nicht, weil Du eine andere Meinung hast!
O danke!
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wenn ich sehe, daß Du Jehovas Zeugen bei ihrem ständigen Druckmachen mit "Das Ende ist nahe..." auch noch argumentativ unterstützt, dann macht mich das traurig und manchmal im Moment auch sprachlos....
Siehst du das? Denn es ging doch mir nicht um die „ZJ“, „Katholiken“ oder wem auch immer, sondern mir ging es um die BIBEL, und wie ich das zu verstehen meine.
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Und ich bin der Meinung, daß Deine Meinung in dieser Sache nicht richtig ist.
Das ist doch dein Recht! Aber muss man deswegen gleich vor den Kopf gestoßen sein, oder wie du es ausdrückst, „Sprachlos“ werden, weil ich (nach wie vor) zum Thema AUS DER BIBEL eine andere Meinung habe (ohne was anderem - wegen "ZJ" und so)?
Gruß